Gottken
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Gottken
Einleitung
Allgemeine Information
- Gottken war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935-45 eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Godki.
- Gottken lag ursprünglich in der Landschaft Gudikus[1]
- Alternative Schreibweise:
- Gotken[2]
Politische Einteilung
- 1785: Königliches Bauerdorf im Amt Allenstein im Kreis Heilsberg.
- 1874: Landgemeinde im Amtsbezirk Schöneberg, Landkreis Allenstein
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 14.07.1346: Bischof Hermann und das Domkapitel bestätigen die Verleihung von 5 Hufen im Felde Gudikus durch den verstorbenen Dompropst Johannes und den ebenfalls verstorbenen Bischofsvogt Heinrich von Luter als Dienstgut an den Preußen Glande. Sie räumen ihm das Verkaufsrecht ein und gestehen ihm ein Wehrgeld von 32 M zu. Mit gleichlautender Urkunde wurde dem Preußen Wisseke mit über 5 Hufen der Hof Gudikus Nr. 2 verliehen. Für die Preußenbrüder Steuenis, Patens, Hannus und Ryppergaude mit über 5 Hufen der Hof Gudikus Nr. 3, für die Preußen Ganglaw und seinen Oheim Bandeko mit über 5 Hufen der Hof Nr. 5.[3]
- 15.07.1355: Das Domkapitel verleiht ihren treuen Preußen Nodops und Merune und ihren Erben beiderlei Geschlechts 5 Hufen im Felde Gudikus, mit dem Recht, die Hufen zu verkaufen gegen einen Reiterdienst und gewöghnliche Abgaben bei einem Wehrgeld von 32 M.[4]
- 1575: Im 16. Jahrhundert gehörte Gottken der Familie Pfaff. In dem Jahre kehrte Gottken zum Domkapitel vertraglich zurück.[5]
- 1656: In Gottken werden 2 Schulzen und 3 Bauern auf 17 freien Hufen mit Preußischem recht und 13 Zinshufen genannt.[6]
- 1770: Die 30 Hufen des Ortes gliedern sich wie folgt auf: 2 Schulzenhufen, 12 freie Hufen mit Magdeburgischem Recht, 5 freie Hufen mit Preußischem Recht, 11 Zinshufen. Im Dorf gabe es auch einen Hufschmied.[7]
- 1785: Das Königliche Bauerdorf im Amt Allenstein hat 15 Feuerstellen.[8]
- 1820: Das Königliche Bauerdorf Gotken hat 16 Feuerstellen und 71 Einwohner.[9]
- 19.06.1846: Das köllmische Gut im Dorfe Nr. 10 A von etwa 4 Hufen kullmisch nebst Waldanteil, abgeschätzt auf 2252 Thlr. 21 Sgr. 8 Pf., soll subhastiert [öffentlich versteigert] werden.
- 1847: Bewilligung von 100 Thlr. Culturkapitalien durch die Allensteiner Kreiskorporation für Meliorationsangelegenheiten für den Bauern Andreas Biernath.[10]
- 24.04.1851: Termin zur Veräußerung des Grundstücks, welches früher dem Rittmeister v. Gallera gehörte, im Büro des Notars Berent im Hause des Bäckermeisters Joseph Bilitewski.
- 05.12.1853: Die Masernkrankheit ist im Ort ausgebrochen.
- 28.10.1854: Im Ort hat die Pferderäude aufgehört.
- 07.02.1855: im Allensteiner Kreisblatt erscheint folgendes Inserat: "Mein ausgebautes köllmisches Grundstück, von 5 Hufen kulmisch, bin ich Willens wegen meiner Altersschwäche aus freier Hand zu verkaufen." J. Jablonski.[11]
- 04.06.1855: Im Ort ist die Pferderäude ausgebrochen.
- 1857: Das Dorf hat 157 Einwohner. Es gehört zum ev. bzw. kath. Kirchspiel Allenstein bzw. Alt Schöneberg. Poststation ist Allenstein.[12]
- 26.03.1858: Der Köllmer Mathias von Blonski ist zum Schulzen bestellt worden.[13]
- 07.07.1856: Die Pferderäude hat im Ort aufgehört.
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Dorf eine Fläche von 2139 Morgen 76 Dez sowie 3 Wohngebäude mit 160 Einwohnern (1 Protestant, 159 Katholiken). Vier Einwohner geben deutsch als Muttersprache an, der Rest polnisch.[14]
- 12.02.1867: Der Schulz von Blonski ist Wahlvorsteher bei den Wahlen zum Reichstag des Norddeutschen Bundes für den Wahlbezirk ebd. Der Dorfgeschworene Wilkowski ist stv. Wahlvorsteher.[15]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Schöneberg Nr. 5 aus den Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken sowie dem Gutsbezirk Stenkienen Forst.[16]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken und den Gutsbezirk Stenkienen Forst.[17]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken sowie Teile des Gutsbezirks Kudippen Oberförsterei (Forsthaus Stenkienen).[18]
- 1913: Gottken hat 265 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Skibowski. Lehrer ist Dankwart, Gastwirt ist Gollan und Besitzer ist Biernatowski.[19]
- 11.07.1920: Bei der Volksabstimmung stimmen 100 Einwohner für Ostpreußen und 40 für Polen.[20]
- 1921: Gottken hat 265 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Kosziecza. Lehrer ist Dankwart.[21]
- 1924: Gottken hat 265 Einwohner. Gemeindevorsteher ist von Blonski. Lehrer ist Dankwart.[22]
- 16.06.1925: Gottken hat 256 Einwohner.[23]
- 1927: Gottken hat 263 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Paul Kunigk. Lehrer ist Fritsch.[24]
- 1930: Gottken hat eine Fläche von 546,2 ha.[25]
- 01.09.1931: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken.[26]
- 1932: Gottken hat 256 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Paul Kunigk. Lehrer ist Gotzhein, Gastwirt ist Taplick.[27]
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Gemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken.[28]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Porębska, K. Gottken. In: Adeliger Grundbesitz des Ermlandes im 16. bis 18. Jahrhundert. Selbstverlag Alfred von der Lehr, Fürth, 1999, S. 126
- Schwittay, K. J. Einwohnerverzeichnis Gottken (ca. Ende 1944). 33. Heimatjahrbuch der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (2002), S. 194-197.
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GOTKENKO03DT</gov>
Fußnoten
- ↑ Grunenberg, S. 4
- ↑ Wald, S. 171
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert.HB-A-L 29 (1998), S. 23
- ↑ Kellmann, G. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert.HB-A-L 29 (1998), S. 23
- ↑ Porębska, S. 126
- ↑ Porębska, S. 126
- ↑ Porębska, S. 126
- ↑ Goldbeck, S. 63
- ↑ Wald, S. 171
- ↑ AK 1847, S. 221
- ↑ AK 1855, S. 34
- ↑ Stat.-topogr. Adreß-Handbuch von Ostpreußen 1857, S. 128
- ↑ AK 1858, S. 70
- ↑ Grunenberg, S. 140
- ↑ AK 1867, S. 35
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoeneb.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoeneb.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoeneb.htm
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 218
- ↑ HB-A-L 22 (1991), S. 32
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1921, S. 247
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1924, S. 291
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, S. 2
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1927, S. 337
- ↑ Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, S. 2
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoeneb.htm
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1932, S. 406
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoeneb.htm