Jomendorf
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Jomendorf
Einleitung
Allgemeine Information
- Jomendorf war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935 - 1945 eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein (bis 1905 im Regierungsbezirk Königsberg und 1905-1945 im Regierungsbezirk Allenstein, Provinz Ostpreußen, Land Preußen).
- 1928 wurde das Gut Posorten in die Landgemeinde eingegliedert. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Jaroty.
- Einwohner
- 1933: 863.
- 1939: 904.
Politische Einteilung
- 1785: Königliches Bauerdorf im Amt Allenstein
- 1817: Königliches Bauerdorf im Amt Allenstein, Landkreis Allenstein
- 1861: Dorf im Landkreis Allenstein.
- 1905: Landgemeinde im Amt Klein Bertung im Landkreis Allenstein.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 25.03.1342: Der Domprobst Johannes verbrieft das Dorf an den Preußen Jomen und verschreibt 40 Hufen. Der Ortsname geht auf den Dorfgründer zurück.[1] [2] [3][4]
- 31.05.1519: Steffen kauft zwei Hufen von den Erben des verstorbenen Jeschky.[5]
- 06.05.1521: Jacob, der aus Likusen kam, übernahm mit Erlaubnis von Kopernikus 2 Hufen von Peter, der wegen Verrat in Hohenstein geköpft wurde.[6]
- 1779: Andreas Czodrowski ist Köllmischer Schulze im Ort.[7]
- 1782: Andreas Czodrowski ist Schulze im Ort.[8]
- 1785: Das Königliche Bauerdorf hat 28 Feuerstellen.[9]
- 1793: Andreas Czodrowski ist Schulze im Ort.[10]
- 1797: Andreas Czodrowski und Jakob Mateblowski sind Schulzen im Ort.[11]
- 1817: Das Königliche Bauerdorf hat 38 Feuerstellen und 220 Einwohner.[12]
- 19.06.1845: Für die Arbeitsstelle auf den Wegen bei Jomendorf ist Gelegenheit zur Beschäftigung vorhanden. Auch Gespann haltende Einsassen können dort Verdienst finden.[13]
- 16.09.1845: Joseph Bolewski hat einen Musterungstermin.[14]
- 12.09.1851: Der Kommissarius Behrendt ist als Bezirks-Kommissarius des 1. Bezirks der Feuer-Societät fürs Triennium 1851-1853 bestätigt worden.
- 04.08.1852: Joseph Biernath hat einen Musterungstermin.[15]
- 09.07.1853: Joseph Biernath hat einen Musterungstermin.[16]
- 06.04.1854: Im Ort ist die Krätze ausgebrochen.
- 07.06.1854: Im Ort hat die Pferderäude aufgehört.
- 16.10.1854: Behrendt wird Commissarius für den 1. Bezirk der Feuer-Societät fürs Triennium 1854-56.[17]
- 12.07.1855: Joachim Black hat einen Musterungstermin.[18]
- 08.08.1855: Nennung der Wirthe Jacob Barczewski und Joseph Bienkowski in der Spenderliste für die durch Überschwemmung verunglückten Bewohner der Weichsel- und Nogat-Niederungen.[19]
- 23.01.1856: Der Köllmer Behrendt wird Revisor zur Überwachung des Rindviehgesundheitszustandes ebd.[20]
- 04.04.1856: Im Ort ist die Pferderäude ausgebrochen.
- 26.05.1856: Im Ort hat die Pferderäude aufgehört.
- 06.02.1857: Die Pferderäude im Ort hat aufgehört.[21]
- 09.06.1857: Die Krätzkrankheit hat im Ort aufgehört.
- 13.07.1857: Johann Behrendt hat einen Musterungstermin vor der Departements-Ersatz-Kommission in Allenstein.[22]
- 11.01.1858: Bekanntmachung des Eigenkäthners Thomas Biermanski, dass sich bei ihm ein Fuchswallach eingefunden hat.[23]
- um 1858: Der Grundbesitzer und Bezirk-Commissarius für den I. Bezirk der Feuersozietät Behrendt verstirbt[24]
- 03.02.1859: Bestätigung von Gutsanteilsbesitzer Schnarkowski als Kommissarius für den 1. Bezirk der Feuer-Sozietät anstelle des verstorbenen Behrendt[25]
- 21.10.1859: Im Falle einer Armee-Mobilmachung ist Josef Behrendt auf 6 Monate wegen häuslicher Verhältnisse berücksichtigt.[26]
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat Jommendorf [sic!] 54 Wohngebäude mit 414 Einwohnern (drei Protestanten und 411 Katholiken). Als Muttersprache geben 18 Einwohner deutsch und 396 polnisch an.[27]
- 01.03.1864: Joseph Black hat einen Musterungstermin.[28]
- 03.01.1866: Der Besitzer Bergmann ist als Schulze bestätigt worden.[29]
- 30.10.1866: Ignatz Black erhält eine Ehren-Karte sowie eine Prämie von 3 Thlr. für 6-jährigen Dienst beim Köllmer Kuscha ebd.[30]
- 30.12.1866: Der Knecht Gottlieb alias Theophil Faltinski, zuletzt in Jommendorf, soll wegen Diebstahls zur Haft gebracht werden.[31]
- 18.01.1867: In dem Königlichen Dorfe ist die Tollwut unter den Hunden ausgebrochen. Im einmeiligen Umkreise sind alle Hunde 4 Wochen an die Kette zu legen.
- 12.02.1867: Der Schulz Bergmann ist Wahlvorsteher bei den Wahlen zum Reichstag des Norddeutschen Bundes für den Wahlbezirk ebd.[32]
- Juni 1867: J. Bergmann schaltet folgende Anzeige: "Mein in Jommendorf belegenes köllmisches Schulzengrundstück mit guten Wiesen und Weizenboden enthaltend 61 1/2 Morgen Land, bin ich Willens aus freier Hand im Ganzen oder getheilt zu verkaufen."[33]
- 03.06.1867: Im Falle einer Armee-Mobilmachung ist Joseph Behrendt wegen häuslicher Verhältnisse ein Jahr zurückgestellt.[34]
- 14.12.1867: Die Dienstbotin Anna Eich erhält eine Prämie von 3 Thlr vom Gesinde-Prämien-Verein.
- 14.05.1868: Bestätigung des Wirths Jacob Barczewski als Dorfsgeschworener ebd.[35]
- 11.12.1880: Eingliederung von Teilen des Gutsbezirks Kellaren (0,777 ha) in die Landgemeinde Jomendorf im Amtsbezirk Klein Bertung.
- 18.11.1902: Besitzer Kuscha aus Jomendorf wurde zum Amtsvorsteher und Besitzer Klinck aus Groß Bertung zum Stv. Amtsvorsteher ernannt.[36]
- 01.12.1905: Die Landgemeinde hat eine Fläche von 915,1 ha sowie 75 Wohnhäuser und eine andere bewohnte Baulichkeit. Der Ort hat 778 Einwohner (18 Protestanten und 760 Katholiken). Insgesamt 82 Personen geben Deutsch und 696 Polnisch als Muttersprache an.
- 01.10.1907: Anastasia Palmowski wird Lehrerin im Ort.[37]
- 14.11.1907: Die Druse ist unter den Pferden des Besitzers Michael Brall amtstierärztlich festgestellt worden.
- 09.01.1908: Die Druse unter den Pferden des Besitzers Brall ist erloschen.
- 16.11.1908: Der Gutsbesitzer Kuscha aus Jomendorf wurde für den Amtsbezirk Klein Bertung Nr. 27 zum Amtsvorsteher auf eine Amtsdauer von 6 Jahren ernannt.
- 01.04.1910: Robert Keuchel wird Lehrer im Ort[38]
- 1913: Jomendorf hat 723 Einwohner. Amtsvorsteher ist Gutsbesitzer Kuscha. Gemeindevorsteher ist Jakob Barczewski. Lehrer sind Keuchel, Presch und Lehrerin Anastasia Palmowski. Gastwirt ist Andreas Thimm und Fleischermeister ist Matthias Hinz. Der Gendarm im Ort heißt Fuchs.[39]
- 13.01.1914: Robert Keuchel hat seine zweite Lehrerprüfung an der kath. Volksschule ebd.[40]
- 11.07.1920: In Jomendorf gibt es bei der Volksabstimmung 380 Stimmen für Ostpreußen und 80 für Polen.
- 1921: Der Ort hat 749 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andreas Radtki. Lehrer bzw. Lehrerin sind Keuchel, Presch und [Anastasia] Palmowski. Der Gastwirt im Ort ist Thimm.[41]
- 1924: Der Ort hat 749 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andreas Radtki. Lehrer bzw. Lehrerin sind Keuchel, Presch und [Anastasia] Palmowski. Der Gastwirt im Ort ist Thimm.[42]
- 1927: Der Ort hat 683 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andreas Radtki. Lehrer bzw. Lehrerin sind Keuchel, Presch und [Anastasia] Palmowski. Der Gastwirt im Ort ist Thimm.[43]
- 30.05.1928: Das Gut Posorten wird in die Landgemeinde eingegliedert[44]
- 01.09.1928: Leo Heinemann wird Lehrer im Ort[45]
- 12.12.1931: Eröffnung des Sicherungsverfahrens zur Sicherung der Ernte und der landwirtschaftlichen Entschuldung für Besitzer Joseph Böhm und Gattin Lucia geb. Biernath[46]
- 1932: Der Ort hat 853 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Anastasius Olk. Lehrer bzw. Lehrerin sind Heinemann, Keuchel und [Anastasia] Palmowski. Der Gastwirt im Ort ist Thimm.[47]
- 17.11.1932: Das Sicherungsverfahren für Besitzer Joseph Böhm und Gattin Lucia geb. Biernath wurde aufgehoben.[48]
- 01.07.1936: Gebietsteile der Gemeinde werden vom Landkreis Allenstein in den Stadtkreis Allenstein eingegliedert [49]
- 01.09.1936: Clara Schulz wird Lehrerin im Ort[50]
- 01.05.1939: Albert Buyna wird Lehrer im Ort[51]
- 22.02.1943: August Bania fällt in Kukukjewa.[52]
- 21.01.1945: Einmarsch der Russen in Jomendorf. Insgesamt 26% der Häuser wurden durch Kriegseinwirkung zerstört.[53]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Anon. Noch einmal Jomendorf. 14. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1983), S. 554.
- Anon. Versöhnungskreuzweg in Jomendorf. 18. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1987), S. 748.
- Monkowski, Herbert. Jomendorf oder Jommendorf? HB A-L 15 (1984), S. 576.
- Stüttgen, D. Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945. Band 1: Ost- und Westpreußen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn, 1975.
- Triller, A. Die Kapelle in Jomendorf. 14. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1983), S. 542.
- Bulitta, M. Historische Einwohner-Verzeichnisse (HEV) für das ehemalige Südostpreußen. Ein Beitrag zum Einwohner-Verzeichnis von Jomendorf, Posorten und Althof (Kreis Allenstein). Nr. 30 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg und Ortelsburg. Bonn, Selbstverlag, 2014.
Weitere Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
- 1913: Post- und Bahnstation für Jomendorf ist Allenstein[54]
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>JOMORFKO03FR</gov>
Fußnoten
- ↑ HB A-L 15 (1984), S. 576
- ↑ HB A-L 24 (1993), S. 24
- ↑ HB A-L 29 (1998), S. 21
- ↑ Grunenberg, S. 20
- ↑ HB A-L 27 (1996), S. 36
- ↑ HB A-L 27 (1996), S. 36
- ↑ APG-NF 32 (2002), S. 2
- ↑ JP 15/1994, S. 24
- ↑ Goldbeck, S. 74
- ↑ JP 15/1994, S. 26
- ↑ JP 15/1994, S. 24
- ↑ Wald, S. 166
- ↑ AK 1845, S. 129
- ↑ AK 1845, S. 164
- ↑ AK 1852, S. 189
- ↑ AK 1853, S. 136
- ↑ AK 1854, S. 225
- ↑ AK 1855, S. 156
- ↑ AK 1855, S. 186
- ↑ AK 1856, S. 29
- ↑ AK 1857, S. 37
- ↑ AK 1857, S. 175
- ↑ AK 1858, S. 16
- ↑ AK 1858, S. 328
- ↑ AK 1859, S. 37
- ↑ AK 1859, S. 285
- ↑ Grunenberg, S. 141
- ↑ AK 1864, S. 41
- ↑ AK 1866, S. 3
- ↑ AK 1866, S. 325
- ↑ AK 1867, Beilage Nr. 3
- ↑ AK 1867, S. 35
- ↑ AK 1867, S. 174
- ↑ AK 1867, S. 160
- ↑ AK 1868, S. 140
- ↑ Ermländische Zeitung, 18.11.1902
- ↑ www.bbf.dipf.de
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0005/vlk-0005-0682.jpg
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 219
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0005/vlk-0005-0682.jpg
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1921, S. 248
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1924, S. 292
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1927, S. 338
- ↑ http://gov.genealogy.net/item/show/POSTENKO03FS
- ↑ www.bbf.dipf.de
- ↑ AK1931, S. 384
- ↑ Adreßbuch Allenstein 19327, S. 406
- ↑ AK 1932, S. 463
- ↑ Stüttgen, S. 129.
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0055.jpg
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0005/vlk-0005-0795.jpg
- ↑ www.volksbund.de/graebersuche
- ↑ http://www.jomendorf.de/html/geschichte.html
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 219