Warkallen (Kreis Allenstein)
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Warkallen (Kreis Allenstein)
Einleitung
Allgemeine Information
- Warkallen war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935-1945 eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Warkały.
- Frühere Namen: Grün(e)wald, Grunenberg.[1]
- Der Name Warkallen bedeutet 'Tor der Berge.[2]
Politische Einteilung
- 1785: Königliches Dorf im Amt Allenstein.
- 1820: Königliches Bauerdorf im Amt Allenstein.
- 1874: Landgemeinde im Amtsbezirk Schöneberg, Landkreis Allenstein
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 1315: Der Bischof Hermann von Ermland überließ dem Preußen Succole 30 Hufen Land am See Rauscons, um dort zu Kulmischem Recht ein Dorf anzulegen, welches zunächst den Namen Grün(e)wald führte. Dem Succole und dessen Nachkommen wurden drei Freihufen verbrieft und verschrieben. Der Gemeinde wurden 14 Freijahre bewilligt.[3]
- 1513: Bestätigung des Gründungsprivilegium durch das Domkapitel. In dem darüber angefertigten Diplom wird das Dorf aber nicht mehr Grünewald, sondern mit der Bezeichnung Grunenberg benannt. Schließlich weicht auch dieser Name dem preußischen Ausdruck Warkallen, d. h. Tor der Berge.[4]
- 1785: Das Königliche Dorf hat 19 Feuerstellen.[5]
- 1820: Das Königliche Bauerdorf im Amt Allenstein hat 23 Feuerstellen und 132 Seelen.[6]
- 1845: Der Köllmer Franz Jagalski aus Warkallen ist als Schulze dieses Orts bestätigt und vereidigt worden.
- 08.01.1851: Die Räudekrankheit unter den Schafen im Ort hat aufgehört.
- 12.02.1851: Im Ort ist die Räudekrankheit unter den Schafen ausgebrochen.[7]
- 28.04.1851: Auf dem Viehmarkt in Allenstein wurde dem Krüger Michael Lobert eine tragende Fuchsstute gestohlen.
- 08.05.1851: Die Räudekrankheit unter den Pferden ist im Ort ausgebrochen.
- 11.06.1851: Der Schulz Jagalski ist Mitglied der interimistischen Kreis-Vertretung von Allenstein.
- 23.08.1851: Die Räude unter den Pferden und Schafen hat im Ort aufgehört.
- 30.09.1851: Dem Schulzen Jagalski wird ein Pferd, welches einem Verdächtigen abgenommen wurde, zur vorläufigen Aufbewahrung übergeben.
- 14.01.1852: Die Pferderäude ist im Ort ausgebrochen.
- 25.06.1853: Die Pocken haben im Ort aufgehört.
- 16.07.1853: Die Pferderäude ist im Ort ausgebrochen.[8]
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung wird fürs Dorf Groß Warkallen eine Fläche von 2507 Morgen und 33 Dez angegeben. Das Dorf hat 38 Wohngebäude und 276 Einwohner (4 Protestanten, 266 Katholiken und 6 Juden). Insgesamt 18 Personen sind deutsch- und 258 polnischsprachig. Fürs Dorf Klein Warkallen wird eine Fläche von 182 Morgen 54 Dez angegeben.[9]
- 22.05.1863: Lizitationstermin für den Neubau des Schulhauses an den Mindestbietenden.
- 16.11.1863: Die Eigenkäthner Lorenz Jach, Joseph Preuß, Anton Kischka und Joseph Darmochwald haben die Haussteuer zu zahlen.
- 24.05.1865: Der Dorfgeschworne Andreas Olk in Warkallen ist als Schulzenamts-Verwalter und die Wirthe Johann Kiszka und Johann Olk daselbst sind als Dorfsgeschworne bestätigt worden.
- 10.01.1866: Schulzengutsbesitzer Anton Roweda ist als Schulz bestätigt worden.[10]
- 20.01.1866: Die Dorfschaft sammelt 1 Thlr 3 Sgr 7 Pf zum Bau einer katholischen Kirche in Liebstadt.
- 23.01.1867: In dem Königlichen Dorfe hat sich ein toller Hund gezeigt. Im einmeiligen Umkreise sind all Hunde 4 Wochen an die Kette zu legen.
- 14.12.1867: Der Dienstbote Johann Bogatzki erhält eine Prämie von 3 Thlr vom Gesinde-Prämien-Verein.
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Schöneberg Nr. 5 aus den Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken sowie dem Gutsbezirk Stenkienen Forst.[11]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken und den Gutsbezirk Stenkienen Forst.
- 16.05.1897: Über die Brandstiftung einer Irrsinnigen, die ein ganzes Dorf in Asche legte, wird der "Danz. Ztg." aus Allenstein in Ostpreußen unterm 16. Mai berichtet. Heute vormittags brannte das Dorf Warkallen fast total nieder. Während die meisten Einwohner in der Kirche zu Schöneberg waren, zündete eine als irrsinnig allgemein bekannte Frau das genannte Dorf an drei Stellen an, und bald loderte es in hellen Flammen auf. Die Nachricht hiervon gelangte etwa um 1 Uhr nach Allenstein, und eiligst begaben sich zwei Spritzen mit voller Bemannung der freiwilligen Feuerwehr nach der etwa 15 km entfernten Brandstelle. Die Feuerwehr konnte aber nicht mehr in Tätigkeit treten, da sie nur noch Schutthauifen fand. Die Zahl der Brandstätten beläuft sich auf 45, darunter befinden sich 23 Wohnhäuser. Stehen geblieben sind die Schule, zwei Gasthäuser und ein Bauernhaus, welche massiv gebaut sind. Die Irrsinnige wollte, wie sie gesagt haben soll, "nur den Teufel durch Feuer aus dem Dorf treiben."[12]
- 01.12.1905: Die Landgemeinde hat eine Fläche von 682 ha sowie 58 bewohnte Wohnhäuser (plus eine weitere bewohnte Baulichkeit) und 367 Einwohner (1 Protestant und 366 Katholiken). Als Muttersprache geben 98 Einwohner deutsch und 269 polnisch an.[13]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken sowie Teile des Gutsbezirks Kudippen Oberförsterei (Forsthaus Stenkienen).
- 01.09.1931: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Landgemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken.
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Schöneberg umfasst die Gemeinden Alt Schöneberg, Ballingen, Gedaithen, Gottken, Neu Schöneberg, Stenkienen, Warkallen und Windtken.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
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Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WARLENKO03DT</gov>
Fußnoten
- ↑ Grunenberg, S. 19, 21
- ↑ Grunenberg, S. 5
- ↑ Grunenberg, S. 19-20
- ↑ Grunenberg, S. 21
- ↑ Goldbeck, S. 211
- ↑ Wald, S. 172
- ↑ AK 1851, S. 29
- ↑ AK 1853, S. 157
- ↑ Grunenberg, S. 146
- ↑ AK 1866, S. 8
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/schoeneb.htm
- ↑ Dortmunder Zeitung, 22,5,1897
- ↑ Gemeindelexikonfür das Königreich Preußen, Heft I, Berlin, 1907/08, S. S. 6-7