Gut Gradtken
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Gut Gradtken
Einleitung
Allgemeine Information
Gradtken war bis 1928 ein Gut im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen.
Im Jahre 1905 hatte das Gut zwei weitere Wohnplätze Gradtken (Försterei) und Gradtken (Ziegelei).
Ab 1928 bis 1945 war es dann ein Wohnplatz von Plutken.
Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen und heißt auf polnisch Gradki.[1]
Politische Einteilung
- 1785: Adeliges Gut und Dorf mit einer Kapelle im landrätlichen Kreis Braunsberg
- 1817: Adeliges Gut und Dorf im Amt Wartenburg im Landkreis Allenstein
- 1861: Rittergut im Landkreis Allenstein
- 1874: Gutsbezirk im Amtsbezirk Süssenthal.
- ab 1928: Wohnplatz von Plutken
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Evangelisches Kirchspiel Guttstadt
- Gut Gradtken gehörte zum evangelischen Kirchspiel Guttstadt.
- Zum evangelischen Kirchspiel Guttstadt gehörten folgende Orte : Guttstadt, und mehr
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Guttstadt
Kirchspielgeschichte
- 24.6.1826, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1826, No.32, Verordnung No.189
- Wegen Einpfarrung der Evangelischen zur Kirche in Guttstadt
- Einpfarrungs-Urkunde der evangelische Kirche zu Guttstadt
für die in der Gegend um Guttstadt wohnenden evangelischen Glaubensgenossen,
die bisher noch zu keinem Kirchenverbande. - Da nach den gestzlichen Vorschriften des allgemeinen Landrechts Theil 2. Tit. XI. §293 Gemeinden, welche keinem Pfarrzwange unterworfen sind,
der Ordnung wegen angewiesen werden können, sich zu einer gewissen Kirche zu halten, die evangelischen Glaubensgenossen in und um Guttstadt,
und zwar nachbenannten Ortschaften, in der am 10ten Oktober d.J. statt gefundenen Konvokation gerichtlich erklärt haben, sich von nun an zu der
evangelischen Kirche in Guttstadt zu halten, und ihre gesetzliche Verbindlichkeiten gegen diese Kirche und deren Geistliche erfüllen zuwollen, so wird
von der unterzeichneten Regierung auf Grund der von dem Königlichen hohen Ministerium des Innern unterm 16ten Januar 1817 erlassenen Verfügung
hiermit festgeseßt :- § 1.
- Zur evangelischen Parochialkirche in Guttstadt sind eingepfarrt:
- a) die evangelischen Glaubensgenossen der Stadt Guttstadt un deren Vorstädte;
- b) folgende Ortschaften aus den Amtsbezirken Wormditt, Seeburg, Wartenburg und Heilsberg, als:
- Altkirch, Schmolainen, Wichertshoff, Hausberg, Lindenbrun, Ludwigsmühle, Zweiteichen, Gronau, Peterswalde, Mavern, Rosenbeck, Beiswalde,
Regerteln, Lingenau, Neuendorf, Glottau, Waldhaus Knopsbrück, Queetz, Neu Garschen, Deppen, Worlack, Wolfsdorf, Düsterwaldhaus, Petersdorf,
Schwuben, Wölken, Rosengarth, Schlitt, Blankenberg, Steinberg, Lauterswalde, Heiligenthal, Waltersmühle, Aukendorf, Sternberg, Stolzhagen nebst
Mühle, Althof, Eschenau, Klingerswalde, Knopen, Rosberg, Schönwiese, Battatron, Unter Kapkeim, Ober Kapkeim, Klutkesche Mühle, Münsterberg,
Plutken, Süßenthal, Vierzighufen;
- Altkirch, Schmolainen, Wichertshoff, Hausberg, Lindenbrun, Ludwigsmühle, Zweiteichen, Gronau, Peterswalde, Mavern, Rosenbeck, Beiswalde,
- c) die adelichen Güter Comalmen, Alt Garschen , Scharnick, Queetz, Schwengen, Gradtken, Kossen;
- § 2. ......
- Die gesamte Verordnung kann im MDZ online gelesen werden, siehe Fußnote [2]
Katholische Kirchen
Geschichte
- um 1402: In dem Wald östlich von Althof und Battatron verlieh Bischof Johann I. kurz vor seinem Tod den Brüdern Alexander und Jordan von Baysen um diesselbe Zeit südöstlich davon 40 Hufen im Walde Grawdekaym oder Grawden, das heutige Dorf Gradtken.[3]
- 1785: Das Adelige Gut und Dorf mit einer Kapelle im landrätlichen Kreis Braunsberg hat 22 Feuerstellen. [4]
- 1817: Das Adelige Gut und Dorf im Amt Wartenburg und Kirchspiel Süssenthal (Landkreis Allenstein) hat 20 Feuerstellen und 101 Einwohner. Der Besitzer des Gutes ist von Woiski.[5]
- 14.05.1845: Der Gem. Johann Eichmann wird zur Landwehrübung nach Ortelsburg beordert.[6]
- 16.09.1845: Johann Borchert, Johann Olschewski und Gottfried Russau haben einen Musterungstermin.[7]
- 1857: Gradtken ist ein standschaftsfähiges Rittergut mit 134 Einwohnern, 1477 Morgen Ackerland, 680 Morgen Wiesen, 76 Morgen Weide, 574 Morgen Wald sowie einer Brennerei. Besitzer ist H. Simon in Königsberg, Oberinspektor ist Röscher. Das Gut gehört zum ev. bzw. kath. Kirchspiel Guttstadt bzw. Süßenthal. Poststation ist Guttstadt.[8]
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Rittergut eine Fläche von 2825 Morgen und 34 Dez sowie 6 Wohngebäude mit 129 Einwohnern (15 Protestanten und 114 Katholiken). Deutsch ist die Muttersprache von 123 Einwohnern (95,3 %), während 6 polnischsprachig sind (4,7 %).[9]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Süssenthal Nr. 9 aus den Landgemeinden Groß Damerau, Neu Vierzighuben, Plutken und Süssenthal und dem Gutsbezirk Gradtken. Erster Amtsvorsteher wird Oberinspektor Haase in Gradtken für 6 Jahre.[10]
- 30.05.1880: Gutsadministrator Haase in Gradtken wird Amtsvorsteher von Süssenthal für 6 Jahre.[11]
- 03.11.1882: Gutsbesitzer Major a. D. Friedrich von Schulzen wird Amtsvorsteher von Süssenthal für 6 Jahre.[12]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Süssenthal umfaßt die Landgemeinden Groß Damerau, Neu Vierzighuben, Plutken und Süssenthal und den Gutsbezirk Gradtken.[13]
- 27.01.1884: Eingliederung von Teilen der Landgemeinde Neu Vierzighuben (8,186 ha) in den Gutsbezirk Gradtken.[14]
- 25.10.1888: Gutsbesitzer Major a. D. Friedrich von Schulzen in Gradtken wird Amtsvorsteher von Süssenthal für weitere 6 Jahre.[15]
- 29.08.1894: Gutsbesitzer Major a. D. [Friedrich] von Schulzen in Gradtken wird Amtsvorsteher von Süssenthal für weitere 6 Jahre.[16]
- 09.07.1900: Rittergutsbesitzer Major a. D. [Friedrich] von Schulzen in Gradtken wird Amtsvorsteher von Süssenthal für weitere 6 Jahre.[17]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Süssenthal umfasst die Landgemeinden Groß Damerau, Neu Vierzighuben, Plutken und Süssenthal und den Gutsbezirk Gradtken.[18]
- 17.08.1908: Wiederaufnahme der Amtsgeschäfte durch Amtsvorsteher von Schulzen.
- 1913: Amtsvorsteher von Süssenthal ist Rittergutsbesitzer von Schulzen zu Gradtken.
- Okt. 1924: Friedrich Wilhelm von Schulzen hält eine Ansprache aus Anlass des Festes für treue Landarbeiter, die 10, 20 oder mehr Jahre auf dem Gut gearbeitet haben. August Kaesler hält eine Dankrede. Herr Oberinspektor Aschmutat spielt den Mundschenk beim Fest. Weitere Teilnehmer waren Hofmann Jakob Kaesler und sein Sohn Jakob, der Schäfer Hill und sein Sohn August Hill, die Ochsenpflüger Wunderlich und Anton Apfelbaum, Anton Melcher und Schwester Ida.
- 17.10.1928: Eingliederung von Teilen des Gutsbezirks Buchwalde Forst (Schutzbezirk Groß Damerau) aus dem Amtsbezirk Braunswalde in die Landgemeinde Groß Damerau; Eingliederung des Gutsbezirks Gradtken in die Landgemeinde Plutken.[19]
- 01.04.1933: Julius Stadge wird Hilfslehrer im Ort.
- 01.04.1937: Ferdinand Gerke wird Auftragslehrer in Gradtken.
- 01.05.1937-1945: Paul Rump ist Auftragslehrer in Gradtken.
- 01.09.1937: Paul Rump wird in Gradtken endgültig im Volkschuldienst angestellt.
- 1939: August Kaesler feiert sein Fest der 50-jährigen Arbeit auf dem Gut
- 20.11.1941: Oberschütze Erich Käsler fällt in Saporoshje.[20]
- 25.09.1944: Der Obergefreite Anton Apfelbaum stirbt im Feldlaz. 121 in Riga.[21]
- 09.11.1944: Oberschütze Alfred Kaesler fällt in Besenyötelek.[22]
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Süssenthal umfasst die Gemeinden Groß Damerau, Neu Vierzighuben, Plutken und Süssenthal.[23]
- 18.04.1945: Der Grenadier Josef Erdmann fällt in Chlebicov (Tschechien) im Raum Ratibor.[24]
- 20.11.1946: Franz Apfelbaum stirbt in Kriegsgefangenschaft in Kowel.[25]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Schulzen, A. v. Erntefest in Gradtken 1924. 5. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1974), S. 135-136.
- Schulzen, A. v. Unser Gradtker Wald. 6. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1975), S. 162-163.
- Schulzen, A. v. Dorfschule Gradtken. 7. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1976), S. 207-208.
- Schulzen, A. v. Im Gradtker Wald. 8. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1977), S. 253-254.
- Siemering, A. Gradtken 1978. 12. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1981), S. 444-446.
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GRAKENKO03GW</gov>
Fußnoten
- ↑ http://www.stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Gradki&level=miejsc&wojewodztwo=&powiat=&gmina=&miejscowosc=&advanced=false
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1826, Nr.32, Verordnung Nr.189,S.212 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ Kellmann, Georg. Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB A-L 29 (1998), S. 40
- ↑ Goldbeck, Johann Friedrich, Vollständige Topographie vom Ost-Cammer-Departement,1785,S. 63 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ Wald, S. 172
- ↑ AK 1845, S. 103
- ↑ AK 1845, S. 164
- ↑ Stat.-topogr. Adreß-Handbuch von Ostpreußen 1857, S. 128
- ↑ Grunenberg, S. 140
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
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- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://www.volksbund.de/graebersuche.html
- ↑ http://www.volksbund.de/graebersuche.html
- ↑ http://www.volksbund.de/graebersuche.html
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/suessent.htm
- ↑ http://www.volksbund.de/graebersuche.html
- ↑ http://www.volksbund.de/graebersuche.html