Gut Poludniewo
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Gut Poludniewo
Einleitung
Allgemeine Information
Poludniewo, seit 1911 Paulshof, war bis 1928 ein Gutsbezirk im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Im selben Jahr wurde es ein Wohnplatz von Groß Bartelsdorf. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Południewo.
Politische Einteilung
- 1785: Adl. Gut und Vorwerk im Amt Wartenburg im Kreis Heilsberg.[1]
- 1874 Gutsbezirk im Amt Bartelsdorf, Landkreis Allenstein
- ab 1928: Wohnplatz der Landgemeinde Groß Bartelsdorf
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
1861: Wartenburg i. Ostpr. (Ev. Kirchspiel)
Katholische Kirchen
- bis 1871: Groß Ramsau (Kirchspiel),
- ab 1871: Groß Bartelsdorf (Kirchspiel)
Geschichte
- 1566: Bischof Stanislaus Hosius verkauft 15 wüste Hufen, gelegen in einem waldigen Gebiet zwischen Odritten, Nerwigk, der Mühle Sawitz und Groß Bartelsdorf an Thomas Heinrich, Bürgermeister von Wartenburg, dazu noch eine weitere Hufe, alles zu je 60 Grzywna und verschrieb es ihm zu Kulmischen Recht mit der Pflicht zu einem Ritterdienst und der Abgabe von Pflugkorn und Wachs.[2] [Widersprüchlich: 1566 ging Poludniewo durch Vererbung an den von Niesewand über.[3]]
- 1576: Der neue Gutsherr erscheint in der Vasallenliste als Thomas Henricus alias Rodez, was wohl darauf hinweist, dass er den Wald auf seinen Ländereien roden ließ.[4]
- 1586: Thomas Heinrich stirbt. Seine Familie trug das Wappen Praca, sie war im Ermland und in Polen verbreitet. Er vereerbte das Gut an seinen Sohn Johann Heinrich[5]
- 1597: Johann Heinrich kauft 3 weitere Hufen und 2 Morgen.[6]
- 1598: Johann Heinrich verkauft das Gut an den Bischof. Bischof Andreas Bathory belehnte jetzt seinen Kämmerer David Rembiewski mit dem Gut Nachdem die Familie Rembiewski das Ermland verlassen hatte und nach Siebenbürgen gegangen war, verwaltete in deren Auftrag Nicolaus Zeckel den Besitz.[7]
- 28.06.1610: Bischof Simon Rudnicki verleiht das Gut seinem Neffen Rembiewski.[8]
- 1611: Rembiewski verkauft das Gut an Ludwig Hülsen.[9]
- 1666: Bis zu diesem Jahr ist die Familie Hülsen auf dem Gut nachweisbar.[10]
- 1702: Die beiden Privilegien fürs Gut der Bischöfe Hosius und Rudnicki werden in den Visitationsakten erwähnt. Besitzer des Gutes ist Michael Lube aus Braunsberg.[11]
- 1710: Der Name Nitsch (Nicz oder Nycz) taucht auf Paulshof auf.[12]
- 1713-1716: Kasimir Dąbrowski, der Gatte von Eleonore Nitsch, ist Besitzer des Gutes.[13]
- 1727: Josef Pińinski, der zweite Gatte von Eleonore Nitsch, ist Besitzer des Gutes.[14]
- 1736: Paulshof ist im Besitz der Familie Widlicki.[15]
- 1774: Das Gut gehört der Familie Nieswandt.[16]
- 1785: Das Adl. Gut und Vorwerk hat 9 Feuerstellen. Besitzer ist von Niesewand.[17]
- 1817: Das Amt Wartenburg - und damit auch das Gut Poludniewo - scheidet aus dem Kreis Heilsberg und kommt zum neugegründeten Kreis Allenstein.[18]
- Herbst 1817: Das Adl Gut und Vorwerk hat 5 Feuerstellen und 30 Seelen. Besitzer ist Fr. von Niesewand.[19]
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Rittergut eine Fläche von 1381 Morgen 64 Dez sowie 5 Wohngebäude mit 70 Einwohnern (2 Protestanten, 68 Katholiken). Als Muttersprache gaben 49 Einwohner deutsch und 28 polnisch an [sic!].[20][21]
- 14.12.1867: Der Dienstbote Joseph Schoka erhält eine Prämie von 3 Thlr vom Gesinde-Prämien-Verein.
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Bartelsdorf Nr. 17 aus den Landgemeinden Groß Bartelsdorf, Groß Leschno, Klein Bartelsdorf und Neu Mertinsdorf und den Gutsbezirken Kirschbaum, Leschno Forst, Nerwigk Forst, Pirk und Poludniewo.[22]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Bartelsdorf umfasst die Landgemeinden Groß Bartelsdorf, Groß Leschno, Klein Bartelsdorf und Neu Mertinsdorf und die Gutsbezirke Kirschbaum, Leschno, Forst, Nerwigk, Forst, Pirk und Poludniewo und Dluzen-See.[23]
- 01.12.1905: Bei der Volkszählung hat das Gut eine Fläche von 354,2 ha und 5 Wohngebäude mit 78 katholischen Einwohnern. Als Muttersprache geben 56 Personen deutsch und 22 polnisch an.[24]
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Bartelsdorf umfasst die Landgemeinden Groß Bartelsdorf, Groß Leschno, Klein Bartelsdorf und Neu Märtinsdorf und die Gutsbezirke Kirschbaum, Pirk, Poludniewo, Teilen der Oberförsterei Purden, und Teilen des Seebezirks.[25]
- 1908: Gutsbesitzer Blankenburg Schiedsmann behufs Abschätzung des Wertes der zu tötenden mit Seuchen behafteten Tiere fürs Jahr 1908 im Amtsbezirk Bartelsdorf[26]
- 19.01.1911: Umbenennung des Gutsbezirks Poludniewo in Paulshof.[27]
- 30.09.1928: Eingliederung des Gutsbezirks Paulshof und von Teilen des Gutsbezirks Seebezirk (Dluczek-See) in die Landgemeinde Groß Bartelsdorf.[28]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Porębska, Krystyna. Adeliger Grundbesitz des Ermlandes im 16. bis 18. Jahrhundert. Selbstverlag Alfred von der Lehr, Fürth, 1999, S. 115-116.
Archive und Bibliotheken
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Verschiedenes
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>PAUHOFKO03JS</gov>
Fußnoten
- ↑ Goldbeck, S. 146
- ↑ Porębska, S. 115
- ↑ Grunenberg, S. 55
- ↑ Porębska, S. 115
- ↑ Porębska, S. 115, 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Porębska, S. 116
- ↑ Goldbeck, S. 146
- ↑ Grunenberg, S. 45
- ↑ Wald, S. 171
- ↑ Das sind aber mehr als 70 Personen!
- ↑ Grunenberg, S. 143
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band I Ostpreußen, S. 8-9.
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ AK 1908, S. 360
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/bartelsd.htm