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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:49 Uhr
Groß Bertung ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Groß Bertung (Begriffsklärung). |
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Groß Bertung
Einleitung
Allgemeine Information
Groß Bertung war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935 bis 1945 eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein, Provinz Ostpreußen. Am 30.09.1938 wurde die Gemeinde ein Bertung umbenannt. Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Bartąg.
Politische Einteilung
- 1785: Königliches Bauerdorf mit einer Kirche im Hauptamt Allenstein im Kreis Heilsberg.
- 1817: Kirchdorf im Amt Allenstein, Landkreis Allenstein.
- 1905: Landgemeinde im Amt Klein Bertung im Landkreis Allenstein.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 03.10.1345: Dem Schulzen Nikolaus wurden in Deutsch Berting (später Groß Bertung) 32 Hufen verliehen.[1]
- 1785: Das Königliche Bauerdorf mit einer Kirche im Hauptamt Allenstein im Kreis Heilsberg hat 37 Feuerstellen.[2]
- 1817: Die Ämter Allenstein sowie Wartenburg werden vom Heilsberger Kreis abgetrennt und zum neuen Kreis Allenstein vereinigt. Zum Allensteiner Amte gehörten die Kirchdörfer Braunswalde, Dietrichswalde, Diwitten, Göttkendorf, Grieslienen, Groß Bertung, Groß Purden, Groß Kleeberg, Jonkendorf, Klaukendorf, Neu Kockendorf, Wuttrienen, [Alt] Schöneberg, Schönbrück.[3]
- 1820: Das Bauerdorf im Amt Allenstein hat 43 Feuerstellen und 277 Einwohner. [4]
- 12.11.1845: Die Hebamme Catharina Hahn geb. Paschko hat mit Genehmigung der Königlichen Regierung ihren Wohnort von Gr. Purden nach Gr. Bertung verlegt.
- 05.03.1851: Der Testaments-Exekutor und Erzpriester Blockhagen kündigt an: "Alle Diejenigen, welche an den Pfarrer Stroyeckschen Nachlaß in Groß Bertung noch irgendetwas schulden und deshalb noch keine besondere Aufforderung erhalten haben, werden hiermit aufgefordert, die Rückstände bis spätestens den 1. April c. zu berichtigen, da dieselben nach Ablauf dieses Termins auf gerichtlichem Wege eingeklagt werden sollen."
- 21.07.1851: Die Räude hat unter den Pferden im Ort aufgehört.[5]
- 15.09.1851: Die Ortschaft erhält eine Vergütung für Kriegsleistungen in Höhe von 8 Thlr 16 Sgr 3 Pf.
- 15.01.1852: Minuslizitationstermin für den Reparaturbau des Hospitals zu Gr. Bertung.
- 26.02.1852: Die Syphilis ist im Ort ausgebrochen.
- 22.04.1852: Die Syphilis hat im Ort aufgehört.
- 15.11.1852: Gr. Bertung hat 375 Einwohner und muss 24 Sgr. und 11 Pf an Kosten zur Wahrnehmung der zur Provinzial-Vertretung zusammen getretenen ständischen Versammlung vom Landräthlichen Kreise aufbringen.[6]
- 20.07.1854: Im Ort hat die Pferderäude aufgehört.
- 23.03.1855: Die Räude- und Rotzkrankheit ist unter den Pferden ausgebrochen.
- 16.10.1855: Die Pferderäude hat im Ort aufgehört.
- 08.05.1856: Die Pferderäude hat im Ort aufgehört.
- 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Kirchdorf eine Fläche von 3119 Morgen und 90 Dez sowie 42 Wohngebäude mit 447 Einwohnern (19 Protestanten und 482 Katholiken). Als Muttersprache geben 62 Einwohner deutsch und 385 polnisch an.[7]
- 18.05.1863: Die Pferderäude ist im Ort ausgebrochen.
- 20.01.1866: Die Dorfschaft sammelt 6 Thlr 6 Sgr zum Bau einer katholischen Kirche in Liebstadt.
- 14.02.1866: Aufstellung eines Postbriefkastens am Hospital-Gebäude.[8]
- Jan. 1867: Joachim Pilewski schaltet folgende Anzeige: "Mein in Gr. Bertung belegenes Grundstück, betsehend aus 22 Mrg. Land, bin ich Willens mit den dazu gehörigen Wohn- und Wirthschaftsgebäuden und Inventarium aus freier Hand zu verkaufen."[9]
- 17.04.1897: Johannes Kensbock wird Kaplan in Groß Bertung[10]
- 10.01.1898: Johannes Kensbock wird Kommendarius in Groß Bertung[11]
- 13.04.1898: Josef Kiszporski wird Pfarrer des Kirchspiels.[12]
- 18.11.1902: Besitzer Kuscha aus Jomendorf wurde zum Amtsvorsteher und Besitzer Klinck aus Groß Bertung zum Stv. Amtsvorsteher ernannt.[13]
- 20.05.1909: Der Weg von Gr. Bertung nach Reußen ist wegen Ausführung chausseemäßiger Erdarbeiten für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
- 1911: Entdecktes Bernsteinlager. Die Allensteiner Zeitung meldet: Einen geologisch einzig dastehenden Fund machte der Besitzer Matewblowski un Groß Bertung bei Allenstein. Er stieß bei Brunnenbohrungen in einer Tiefe von 26 m auf eine Schicht uralten Holzes, unter diesem ein Bernsteinlager von anscheinend großer Mächtigkeit.[14]
- 1913: Gr. Bertung hat 588 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Seidel, Pfarrer ist Kisporski, Lehrer Sind Otta und Raffel, Gastwirte sind Langkau und Thiel.[15]
- 19.07.1913: Josef Kiszporski resigniert als Pfarrer des Kirchspiels.[16]
- 1913: Otto Langkau wird Pfarrer an der kath. Kirche.[17]
- 15.04.1919: Hubert Krebs wird Kaplan in Groß Bertung[18]
- 1921: Gr. Bertung hat 563 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Kupczick. Lehrer ist Otta. Pfarrer ist Langkau. Gastwirtin Witwe Langkau. Kornalewski aus Gr. Bertung ist Amtsvorsther des Amtes Klein Bertung.[19]
- 1924: Gr. Bertung hat 563 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Kupczick. Pfarrer ist Langkau. Gastwirte sind Thiel und Witwe Langkau. Kornalewski aus Gr. Bertung ist Amtsvorsther des Amtes Klein Bertung.[20]
- 1927: Gr. Bertung hat 548 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Kupczick. Lehrer ist Jegalski. Pfarrer ist Langkau. Gastwirte sind Thiel und Witwe Langkau. Kornalewski aus Bertung ist Amtsverwalter und Standesbeamter des Amtes Klein Bertung.[21]
- 1932: Bertung mit Domäne Kl. Bertung und Vorwerk Neu Bertung hat 745 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Adolf Liedtke. Lehrer sind Zimmermann, Zonewitz und Schittenhelm. Pfarrer ist Langkau. Gastwirte sind Thiel und Witwe Langkau. Kornalewski aus Bertung ist Amtsverwalter des Amtes Klein Bertung.[22]
- 1936: Edmund Hinzmann wird Kaplan an der kath. Kirche.[23]
- 30.09.1938: Die Gemeinde wird in Bertung umbenannt.
- 17.05.1939: Bertung hat bei der Volkszählung 798 Einwohner.[24]
- März 1941: Christian Beu wird kath. Seelsorger an der Kirche.[25]
- 22.01.1945: Pfarrer Otto Langkau wird von Russen erschossen.[26]
- 28.01.1945: Pfarrer Otto Langkau wird in der Bertunger Kirche beerdigt.[27]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
siehe hier: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Landkreis Allenstein
Bibliografie
- Boetticher A. Groß Bertung. In: Boetticher A. Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Heft IV. Das Ermland. Kommissionsverlag B. Teichert, 1894, S. 23-26.
- Gehrmann J. Einweihung der Gedenkplatte für den Märtyrerpriester Otto Langkau aus Groß Bertung bei Allenstein. Ostpreußenblatt 29/1999 vom 24.7.1999. [Nachdruck in: 30. Heimatjahrbuch Landkreis Allenstein (1999), S. 91-95].
- Glombiewski G. Totenbuch I (1868-1905) des Kirchspiels Gr. Bertung. Dortmund 1999.
- Glombiewski G. Totenbuch II (1906-1948) des Kirchspiels Gr. Bertung. Dortmund 2000.
- Glombiewski G. Die Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Gr. Bertung im Ermland (Mitgliederliste). Dortmund 2003.
- Glombiewski G. Firmlinge im Kirchspiel Gr. Bertung. Dortmund 2004.
- Lobert J. Der Prozeß um deutschsprachige Gottesdienste in Bertung 1950-1952 - Bericht eines Verurteilten mit einem Dokumentenanhang. Nachdruck Schwittay aus ZGAE 50/2002, S. 199 ff.
- Sawitzki G., Die ungewollte Reise des Jungen vom Bahnhof Gr. Bertung. Kiel 2002
- Schwark B. Pfarrer Otto Langkau - Kaplan Paul Langkau - Gr. Bertung. In: Schwark B. Ihr Name lebt. Ermländische Priester in Leben, Leid und Tod. Veröffentlichungen der Bischof Maximilian-Kaller-Stiftung. Reihe II: Heimat und Geschichte. A. Fromm, Osnabrück (1958), S. 70-72.
- Triller A., Aus der Geschichte der Pfarrei Groß Bertung. In: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands, Bd. 37 (1974), S. 9-56. [Nachdruck in: 14. Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land (1983), S. 542-547].
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
- Gr. Bertung war Bahn- und Poststation.[28]
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Familienforschung in den ermländischen Kreisen Allenstein, Heilsberg, Rössel und Braunsberg
- Infos und Leseproben zum Buch "Bruderschaft von der Göttlichen Vorsehung zu Gr. Bertung im Ermland"
Weitere Webseiten
- Freunde des Kirchspiels Groß Bertung
- http://www.jomendorf.de/Namen/Orte/Gr__Bertung/gr__bertung.html
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
- Ermland-Forum von G. Glombiewski: http://glombiewski.siteboard.de/
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BERUNGKO03FR</gov>
Fußnoten
- ↑ HB AL 29 (1998), S. 21
- ↑ Goldbeck, S. 24
- ↑ Grunenberg, S. 45
- ↑ Wald, S. 166
- ↑ AK 1851, S. 149
- ↑ AK 1852, S. 296
- ↑ Grunenberg, S. 139
- ↑ AK 1866, S. 50
- ↑ AK 1867, Beilage zu Nr. 3
- ↑ Kopiczko, A. Duchowieństwo katolickie diecezji warmińskiej w latach 1821-1945", II: Słownik, Olsztyn, 2003, S. 131
- ↑ Kopiczko, A. Duchowieństwo katolickie diecezji warmińskiej w latach 1821-1945", II: Słownik, Olsztyn, 2003, S. 131
- ↑ Kopiczko, A. Duchowieństwo katolickie diecezji warmińskiej w latach 1821-1945", II: Słownik, Olsztyn, 2003, S. 133-134
- ↑ Ermländische Zeitung, 18.11.1902
- ↑ Dortmunder Zeitung, 2.9.1911
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 218
- ↑ Kopiczko, A. Duchowieństwo katolickie diecezji warmińskiej w latach 1821-1945", II: Słownik, Olsztyn, 2003, S. 133-134
- ↑ Directorium Dioecesis Warmiensis 1939, S. 16
- ↑ Kopiczko, A. Duchowieństwo katolickie diecezji warmińskiej w latach 1821-1945", II: Słownik, Olsztyn, 2003, S. 151
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1921, S. 248, 252
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1924, S. 291, 296
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1927, S. 337, 342
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1932, S. 407, 410
- ↑ Directorium Dioecesis Warmiensis 1939, S. 16
- ↑ Ploetz, S. 170
- ↑ Ploetz, S. 170
- ↑ Ploetz, S. 41
- ↑ Ploetz, S. 41
- ↑ Adreßbuch Allenstein, 1913, S. 218