Dorothowo: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Allgemeine Information === | === Allgemeine Information === | ||
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Dorothowo war bis 1935 eine [[Landgemeinde]] und von 1935-45 eine [[Gemeinde]] im ehemaligen [[Landkreis Allenstein]] in [[Ostpreußen]]. Im Jahre 1913 erfolgte die Umbenennung in "Darethen". Seit 1945 gehört der Ort zu [[Polen]] und heißt auf polnisch Dorotowo. | |||
== Politische Einteilung == | == Politische Einteilung == | ||
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* 1657-1772: Köllmisches Dorf im Kammeramt Allenstein, Hochstift Ermland, Königreich Polen. | |||
* 1785: Köllmisches Dorf im [[Amt]] [[Allenstein (Amt)|Allenstein]] im [[Der Heilsbergische Kreis|Kreis Heilsberg]]. | |||
* 1905: Landgemeinde im [[Amt]] [[Kranz (Amt)|Kranz]] im [[Landkreis Allenstein]] | |||
* 09.09.2009: Der Schulzenamtsbezirk Darethen (Solestwo Dorotowo) gehört zum Gemeindebezirk Stabigotten (Gmina Stawiguda) im Landkreis Allenstein (Powiat Olsztynie) | |||
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | == Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit == | ||
=== Evangelische Kirchen === | === Evangelische Kirchen === | ||
[[Allenstein (Ev. Kirchspiel)]] | |||
=== Katholische Kirchen === | === Katholische Kirchen === | ||
[[Groß Bertung (Kirchspiel)]] | |||
<!--=== Andere Glaubensgemeinschaften === --> | |||
== Standesamtsbezirk == | |||
1905: Kranz | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
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<!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | <!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | ||
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* 29.12.1348: Domkapitel Frauenburg, Gründungsprivileg (GStA PK, PrUB Bd. 4, 1346-1351, Nr. 378-382) | |||
* 29.12.1348: Verleihung mehrerer Höfe am Wulpingsee zu je 5 Hufen mit 8 Freijahren, alle zu preußischem Recht. Hof Nr. 4 erhalten Heinrich und Nicolaus., Hof Nr. 5 Santyen, Hof Nr. 2 erhält Johannes, Hof Nr. 1 der Preuße Doroth, von dem der Ortsname abgeleitet wurde.<ref>Kellmann G. Die Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26</ref> | |||
* 29.12.1349: Der Preuße Tustir erhält ebenfalls 5 Hufen.<ref>Kellmann G. Die Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26</ref> | |||
* 04.11.1438: Das Domkapitel erneuert die im letzten Krieg verbrannte Handfeste der 5 Hufe des Prussen Georg. (Schmauch) | |||
* 15.07.1500: Der Allensteiner Kapitelsadministrator Baltasar Stockfisch beurkundet den Zinskauf auf den 2 1/2 Hufen des Vasallen Sander. (Schmauch; GStA PK, K.A.F., Privilegienbücher, C., Bl. 105) | |||
* 1567: Valtentin Ertmann besitzt den Hof 3, Bartolomäus Klein den Hof 5 und Antonius Poposa den Hof 6. (Schmauch und GStA PK, K.A.F., Privilegienbücher, F fol 176 und 177) | |||
* 03.03.1595: Dem Dorf werden zusätzlich 2,5 Hufen verkauft.<ref>Kellmann G. Die Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26</ref>. | |||
* 03.03.1595: Der [[Libertinus]] Jakob Jarek erhält vom Domkapitel eine Verschreibung über 2 1/2 Hufe, die er vom Domkapitel gekauft hatte. (Schmauch, GStA PK, K.A.F. Privilegienbücher, Fol. G fol. 55v) | |||
* 24.01.1630: Der Allensteiner Landpropst Andreas Lyssakowski erhält die 2 1/2 Hufe des verstorbenen Libertinus Dlugizan, damit er sie gegen 4 Hufe von Paul Zleba in Groß Bertung tauschen kann. (Schmauch und GStA PK, XX. HA. Ostpr. Fol. 132/2, fol. 8v) | |||
* 21.01.1645: Der Libertinus Johannes Turek erhält vom Domkapitel 5 Hufe zu preußischem Erbrecht. (Schmauch und GStA PK, K.A.F. Privilegienbücher, Fol. G fol. 55v) | |||
* 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für die Höfe 1 und 2, die mit Gründungsprivileg von 1350 mit 10 Hufen an den Pruzzen Tustir gingen. Die Höfe gehören dem Honestus Simon Sender (4 Hufe, 7 Morgen und 150 Ruten), dem Honestus Fridericus Zleba (3 Hufe, 7 Morgen und 150 Ruten) und dem Honestus Joannes Tonia (2 Hufe und 15 Morgen). (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 65 v. und r.) | |||
* 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 3, der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Heinrich und Nicolaus ging. Der Hof gehört dem Honestus Lukas Turkowski. (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 64 v. und r.) | |||
* 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 4 der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Daroth ging. Der Hof gehört dem Honestus Georg "minor" Janek. (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 63 v. und r.) | |||
* 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 5, der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Cantyen ging. Der Hof gehört dem [[Honestus]] Augustin Klobuk (4 Hufe) und dem Honestus N. Kolaczek (1 Hufe). (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 66 v. und r.) | |||
* 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 6, der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Johannes ging. Der Hof gehört dem Honestus Stanislaus Kowal (2 Hufe und 15 Morgen) und dem Honestus Jacobus Materna (2 Hufe und 15 Morgen). (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 62 v. und r.) | |||
* 06.05.1683: Alle Honesti sind "Libertini in Daroth". | |||
* 1690: Die Erben des Augustin Klobuk mit Namen Matthias, Laurentius, Jacobus und Bartholomäus Klobuk, bekommen dessen vier Hufe nach preußischem Recht bestätigt. (Erzbischöfliches Archiv Allenstein, Sig. Matthias Klobuk, 1690 RA 52 s. 30) | |||
* 11.01.1728: Der Freye Matthias Kłobuzynski verfügt nach seiner zweiten Eheschließung vor dem Burggericht die Erbteilung seines Freigutes. Einschließlich des Pferdes, welches er für den Ritterdienst zu unterhalten hat, wird sein Eigentum mit 709,- preußische Münze bewertet. Die Hälfte des Betrages behält er für sich. Die andere Hälfte soll zu gleichen Teilen auf seine mündigen Kinder Constantia, Elisabeth, Petrus und Jacobus aufgeteilt werden. (Staatsarchiv Allenstein Nr. 1549) | |||
* 28.09.1731: Adalbertus Kłobuzynski kauft dem kgl.poln. Capitän Sigismund von Kalnassi dessen Krug für 300,- preußische Münze ab. (Staatsarchiv Allenstein Nr. 1549) | |||
* 05.07.1739: Jakobus, ältester Sohn des verstorbenen Freyen Matthias Kłobuzynski, kauft die 4 preußischen Hufe seines Vaters zu 738,- preußische Münze und vereinbart vor dem Burggericht Allenstein die Auszahlung der vereinbarten Erbteile an seine Stiftmutter, seine Schwester Constantia, die Kinder seiner verstorbenen Schwester Elisabeth und die Witwe seines Bruders Petrus. (Staatsarchiv Allenstein Nr. 1549) | |||
* 01.10.1772: Johannes, Sohn des Libertinus Jakobus Kłobużeński aus Darethen heiratet Anna, Tochter des Krügers Joseph Borkowski aus Schönbrück. Trauzeugen waren Karl Sender, Schulze aus Schönbrück und Michael Borkowski, Sohn des Krügers von Schönbrück. (Erzbischöfliches Archiv Allenstein, KB Schönbrück Nr. 9, Trauuungsregister 1727-1879, Bl. 18 links) | |||
* 08.10.1772: Generalhufenschoß für das Amt Allenstein, Dorotowo. Die Libertini von Darethen werden als "Cöllmer" ([[Kölmer]]) und "Freye" bezeichnet. Die Höfe 1 und 2 gehören den Libertini Jacob Sender, Casimir Zleba und einem "Pocckomor", der Hof 3 ist im Besitz des Libertinus Johann "Balchrowitz", der Hof 4 ist im Besitz des Libertinus George Sander, der Hof 5 ist im Besitz der Libertini Johann Kollaczek und Johann "Klobuczienscky" (Kłobuczyński) und der Hof 6 im Besitz der Libertini Jacob Leonhardt und Jacob "Matheblowscky". Der Ort „Dorothowen alias Darethen“ ist ein cöllmisches Freydorf im Amt Allenstein, welches unmittelbar an dem Fluß Alle und der Straße von Hohenstein nach Allenstein gelegen ist. Es hat eine gemeinsame Grenze mit dem Rittergut „Gangelau“ und den Zinsdörfern „Thomsdorff“, „Mauden“, „Groß Bertung“, „Stawiguda“ und einer herrschaftlichen Weide. Die Bewohner sind römisch-katholische Polen und in guter Verfassung. Unter ihnen sind 9 Cöllmer und Freye, die 5 Privilegia besitzen, 2 Eigenkätner, 9 Instler, 2 Hirten und 1 Schänker oder Krüger (Casimir Schürmann), der Bier und Brandtwein aus dem Amt bezieht. Die Cöllmer präsentieren per Hufe ein jährliches Rittergeld an das Amt. Dahinter steht ein zu leistender leichter Ritterdienst zu Pferd, wie ihn auch die Freischulzen zu leisten hatten. Ihre Stellen und die der Eigenkätner sind erblich. Die Hirten und Instler wohnen auf unerblichen Stellen. Da sich Eigenkätner und Instleute auf cöllmischen Land gefinden, zahlen sie eigentlich kein Nahrungsgeld, Schutzgeld oder Kopf- und Hornschoß. Sie sollen aber fortan ein „leidliches“ Schutzgeld zahlen. Der Ort ist nicht dem Mühlenzwang unterworfen. Die Soyka-Mühle liegt ½ Meile entfernt. Die Reisische Mühle ist auch in unmittelbarer Nähe aber schadhaft. Der Müller erhält 16 Metze von einem Scheffel in natura. Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit wird vom Amt ausgeübt und es werden keine Scharwerksdienste geleistet. Im Ort befinden sich kein größeres Gut, kein Hospital, keine Kirche und kein Armenhaus. Die Libertini haben freien Fischfang im herrschaftlichen See „Thomiszowen“ (Thomsdorfer See) zu eigenem Tisch. Die Winter- und Sommerfischerei hat das Domkapitel Frauenburg für 1.150,- Taler an den Postmeister Robert verpachtet. Der Ackerbau ist das einzige Gewerbe der Libertini und wird nach der alten Cammer-Taxe veranschlagt. Obwohl Weizenland darunter ist, liefern die Acker aufgrund des sandigen Bodens nur mittelmäßige Erträge, die bei Wintergetreide bei 2 ½ bis 3 Korn und bei Sommergetreide bei 3 Korn liegen. Die Acker werden nach der Dreifelderwirtschaft mit Braachland bewirtschaftet. Die Wiesen sind schlecht und bringen wenig Gras und Heu. Aufgrund des fehlenden Futters kann nur wenig Vieh gehalten werden, weshalb die Acker auch nicht ausreichend gedüngt werden können. Das Vieh hat seine Hütung auf den Weiden, der Braache, den Waldungen und der herrschaftlichen Weide, für die die Libertini 2,30 Taler/Jahr zahlen. Aufgrund des schlechten Bodens kann das Dorf auch nicht vergrößert werden. Die Wiesen liegen zwischen den Feldern und am Thomsdorfer See, wo es selten Überschwemmungen gibt. Das Dorf hat seinen eigenen Wald, in dem Tannen, Fichten, Eichen und Ellern wachsen, die gutes Brenn- und Bauholz liefern. Dieses kann sogar verkauft werden. Im Dorf leben 23 Männer, 26, Frauen, 18 Söhne, 28 Töchter, 5 Knechte, 8 Jungens, 5 Mägde, 3 Margellens, 48 Pferde, 2 Fohlen, 37 Kühe, 34 Ochsen, 40 Jungvieh, 54 Schafe, 2 Ziegen und 39 Schweine. (GStA PK, HS Amt Allenstein, Nr. 1, Bl. 137-165) | |||
* 1773/1775: Prästationstabelle Amt Allenstein, Doretta/Dorotowa. Die Höfe 1 und 2 gehören den Köllmern Jacob Sender, Casimir Sleba und Martin Tonik. Als Köllmer wird auch der Krüger "Germann" erwähnt. Der Hof 3 gehört dem Köllmer Johann Baukrowitz/Bauchwitz. Der Hof 4 gehört dem Köllmer George "Joreck"/"Sendrowsky". Der Hof 5 gehört den Köllmern Johann Kolaczek und Johann "Klobukowsky"/"Klobusza"/"Klobuch" (KB Schönbrück: Johannes Kłobużeński). Der Hof 6 gehört den Köllmern Bernhard Kowal und Jacob Materna. (GStA PK, XX, HA, PT, Amt Allenstein Nr. 3, Bl. 117-118) | |||
* 1782: Katharina, Tochter des verstorbenen Adalbert Klobuzenski und Anna, Tochter des 1775 verstorbenen Johannes Klobuzenski, beide aus Darethen, werden Mitglieder der Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Groß Bertung. (Glombiewski, S. 122, 123, 128 und 132) | |||
* 1783: Die Witwe Anna Klobuzenska aus Darethen wird Mitglied der Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Groß Bertung. (Glombiewski, S. 134 und 135) | |||
* 10.02.1784: Präsationstabelle Amt Allenstein, Dorotowo. Die Höfe 1 und 2 gehören den Köllmern Jacob Sender, Stephan Fateyna (olim Casimir Sleba), Matthes "Potckomar" (olim Tonik, 1 Hufe und 15 Morgen) und dem Krüger Johann Dehlert (olim German, vormals Tonik, 1 Hufe). Der Hof 3 gehört dem Köllmer Andreas (olim Johann Bauschrowitz). Der Hof 4 gehört dem Köllmer Johann "Senderowsky". Der Hof 5 den Köllmern Johann Kolatzeck und Michel Berkowsky (Michael Borkowski, olim Klobuch). Der Hof 6 gehört den Köllmern Johann Lehnart (olim Kowal) und Jacob Mateblowski (olim Materna). (GStA PK, XX, HA, PT, Amt Allenstein Nr. 7, Bl. 191-195) | |||
* 1785: "Dorotowen" bzw. "Dorethen" ist ein cöllm. Dorf im Amt [[Allenstein (Amt)]] mit 21 Feuerstellen<ref>Goldbeck, S. 40</ref> im [[Der Heilsbergische Kreis|Kreis Heilsberg]]. | |||
* 1793: Anton, Sohn des verstorbenen Jakob "Globuzienski" (Kłobużyński) aus Darethen wird Mitglied der Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Groß Bertung. (Glombiewski, S. 234) | |||
* 1817: "Doretten" ist ein cöllm. Dorf mit 20 Feuerstellen und 104 Seelen im Königl. Amt [[Allenstein (Amt)]].<ref>Wald, S. 166</ref> | |||
* 1849: Separation der Feldmark.<ref>Grunenberg, S. 91</ref> | |||
* 17.01.1853: Der [[Köllmer]] Johann Lengowski wird als Schulz des Ortes vereidigt. | |||
* 08.11.1854: Der Losungsschein des Militärpflichtigen Johann Ludwig ist innerhalb von 8 Tagen einzusenden. | |||
* 15.05.1855: Im Ort ist die Krätze ausgebrochen. | |||
* 04.07.1855: Im Ort hat die Krätze aufgehört. | |||
* 01.01.1856: Der [[Köllmer]] Mathias Bauchrowicz ist als Schulz angestellt und vereidigt worden. | |||
* 14.04.1856: Die Krätze ist im Ort ausgebrochen. | |||
* 06.05.1856: In Dorothowo hat die Krätze aufgehört. | |||
* 03.12.1861: Der Ort hat eine Fläche von 2820 Morgen 35 Dez. sowie 35 Wohnstätten mit 394 Einwohnern, davon 16 Protestanten (4.1 %) und 378 Katholiken (95,9 %). Deutsch sprachen 28 (7,1 %) und polnisch 366 Einwohner (92.9 %).<ref>Grunenberg, S. 140</ref> | |||
* 19.12.1867: Mathias Freytag hat einen Hausiergewerbschein für 1868 erhalten.<ref>AK 1867, S. 367</ref> | |||
* 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Kranz Nr. 31 aus den Landgemeinden [[Barwienen]], Dorothowo und [[Mauden (Kreis Allenstein)|Mauden]] sowie den Gutsbezirken [[Kranz (Kreis Allenstein)|Kranz]] und Schönfelde Forst.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 12.03.1881: Eingliederung von Teilen des Thomsdorfer Sees (zwischen den Gemeinden Thomsdorf und Mauden belegene Vorländereien am Thomsdorfer See mit insgesamt 4,675 ha) in die Landgemeinde Dorotowo.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 01.01.1883: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Landgemeinden Barwienen, Dorotowo und Mauden und die Gutsbezirke Kranz und Passargenthal Forst.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 01.12.1905: Der Ort besitzt eine Fläche von 726.4 ha. Es gibt 88 Haushaltungen mit 2 oder mehr Personen sowie 7 Einzellebende im Ort. Von den 441 Einwohnern sind 9 Protestanten und 432 Katholiken. Deutsch sprechen 38 (8.6 %) und polnisch 395 Personen (89.6 %). | |||
* 01.01.1908: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Landgemeinden Barwienen, Dorothowo, Kranz und Mauden und teilweise den Gutsbezirk Lanskerofen Oberförsterei (Forsthaus Vonferne).<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 22.05.1909: Der Besitzer Franz Herrmann ist zum Gemeindevorsteher gewählt sowie bestätigt und vereidigt worden. | |||
* 02.06.1909: Wiederwahl und Bestätigung vom Besitzer Anton Kramkowski als Schöffe. | |||
* 1913: Dorothowo hat 487 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Neumann. Lehrer sind Zaremba und von Oppenkowski und Gastwirte sind Witwe Fox und Poßekel. Besitzerin ist Witwe Maria Wilkowski.<ref>Adreßbuch Allenstein 1913, S. 217</ref> | |||
* 24.09.1913: Umbenennung des Ortes in Darethen.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 01.05.1919: Arthur Paul Georg Kaczmarek (später umbenannt in Röhr) wird Lehrer im Ort.<ref>http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0012.jpg</ref> | |||
* 1921: Darethen hat 508 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Josef Kuklinski. Lehrer ist Zaremba und Gastwirte sind Fox und Neumann.<ref>Adreßbuch Allenstein 1921, S. 247</ref> | |||
* 1924: Darethen hat 508 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Josef Kuklinski. Lehrer ist Zaremba und Gastwirte sind Fox und Neumann.<ref>Adreßbuch Allenstein 1924, S. 291</ref> | |||
* 01.10.1926: Friedrich Michael Karaus wird Lehrer im Ort.<ref>//bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0397.jpg</ref> | |||
* 1927: Darethen hat 528 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Konrad Sczepanski. Lehrer ist Kaczmareck und Gastwirte sind Fox und Neumann. Zaremba aus Darethen ist Standesbeamter des Amtsbezirks Kranz.<ref>Adreßbuch Allenstein 1927, S. 336, 342</ref> | |||
* 23.03.1928: Friedrich Karaus hat seine zweite Lehrerprüfung im Ort.<ref>//bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0397.jpg</ref> | |||
* 01.09.1931: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Landgemeinden Barwienen, Darethen, Kranz und Mauden.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 1932: Darethen hat 526 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andreas Sczepanski, Lehrer sind Kaczmarek und Karaus, Gastwirt sind Neumann und Schimmelfennig. Standesbeamter des Amtes Kranz ist Kaczmarek in Darethen.<ref>Adreßbuch Allenstein 1932, S. 405, 411</ref> | |||
* 30.07.1932: Gustav Ruhnau wird Lehrer im Ort.<ref>http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0022.jpg</ref> | |||
* 1934: Die Fischereirechte des Klein Bertunger Sees war bis 1934 an den Fischer Schilitz aus Darethen verpachtet.Der Kl. Bertunger See wurde aus der Pachtfläche genommen und direkt an den Berufsfischer Schilitz verpachtet.<ref>JP 14/1992, S. 13</ref> | |||
* 01.01.1941: Eingliederung von Teilen der Gemeinde Darethen (0,054 ha) in die Gemeinde Mauden.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 01.01.1945: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Gemeinden Barwienen, Darethen, Kranz und Mauden.<ref>http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm</ref> | |||
* 23.02.1945: Der Lehrer Arthur Röhr (vormals Kaczmarek) stirbt nach Verschleppung in Russland.<ref>http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0012.jpg</ref> | |||
== Genealogische und historische Quellen == | == Genealogische und historische Quellen == | ||
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== Bibliografie == | == Bibliografie == | ||
=== Genealogische Bibliografie === | === Genealogische Bibliografie === | ||
* Glombiewski G. Totenbuch I (1868-1905) des Kirchspiels Gr. Bertung. Dortmund 1999. | |||
* Glombiewski G. Totenbuch II (1906-1948) des Kirchspiels Gr. Bertung. Dortmund 2000. | |||
* Glombiewski G. Die Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Gr. Bertung im Ermland (Mitgliederliste). Dortmund 2003. | |||
=== Historische Bibliografie === | === Historische Bibliografie === | ||
<!-- === Weitere Bibliografie === --> | <!-- === Weitere Bibliografie === --> | ||
* Schmauch, Hans: Nicolaus Coppernicus und die Wiederbesiedelungsversuche des ermländischen Domkapitels um 1500, in: ZGAE 27, Braunsberg 1942, S. 512f. | |||
* Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands (ZGAE) | |||
== Archive und Bibliotheken == | == Archive und Bibliotheken == | ||
=== Archive === | === Archive === | ||
* Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem (GStA PK) | |||
=== Bibliotheken === | === Bibliotheken === | ||
== Verschiedenes == | == Verschiedenes == | ||
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<!-- === LDS/FHC === --> | <!-- === LDS/FHC === --> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://www.landkreis-allenstein.de Kreisgemeinschaft Allenstein e.V.], [http://www.landkreis-allenstein.de/tag/allenstein/ Allenstein] | |||
=== Offizielle Webseiten === | === Offizielle Webseiten === | ||
=== Genealogische Webseiten === | === Genealogische Webseiten === | ||
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* [http://www.kirchspiel-bertung.de/html/das_kirchspiel.html Freunde des Kirchspiels Groß Bertung] | |||
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{{FOKO|DARHENKO03FQ|Dorothowo}} | {{FOKO|DARHENKO03FQ|Dorothowo}} | ||
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ||
<gov>DARHENKO03FQ</gov> | <gov>DARHENKO03FQ</gov> | ||
== Fußnoten == | |||
<references/> | |||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 07:25 Uhr
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Dorothowo
Einleitung
Allgemeine Information
Dorothowo war bis 1935 eine Landgemeinde und von 1935-45 eine Gemeinde im ehemaligen Landkreis Allenstein in Ostpreußen. Im Jahre 1913 erfolgte die Umbenennung in "Darethen". Seit 1945 gehört der Ort zu Polen und heißt auf polnisch Dorotowo.
Politische Einteilung
- 1657-1772: Köllmisches Dorf im Kammeramt Allenstein, Hochstift Ermland, Königreich Polen.
- 1785: Köllmisches Dorf im Amt Allenstein im Kreis Heilsberg.
- 1905: Landgemeinde im Amt Kranz im Landkreis Allenstein
- 09.09.2009: Der Schulzenamtsbezirk Darethen (Solestwo Dorotowo) gehört zum Gemeindebezirk Stabigotten (Gmina Stawiguda) im Landkreis Allenstein (Powiat Olsztynie)
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Standesamtsbezirk
1905: Kranz
Geschichte
- 29.12.1348: Domkapitel Frauenburg, Gründungsprivileg (GStA PK, PrUB Bd. 4, 1346-1351, Nr. 378-382)
- 29.12.1348: Verleihung mehrerer Höfe am Wulpingsee zu je 5 Hufen mit 8 Freijahren, alle zu preußischem Recht. Hof Nr. 4 erhalten Heinrich und Nicolaus., Hof Nr. 5 Santyen, Hof Nr. 2 erhält Johannes, Hof Nr. 1 der Preuße Doroth, von dem der Ortsname abgeleitet wurde.[1]
- 29.12.1349: Der Preuße Tustir erhält ebenfalls 5 Hufen.[2]
- 04.11.1438: Das Domkapitel erneuert die im letzten Krieg verbrannte Handfeste der 5 Hufe des Prussen Georg. (Schmauch)
- 15.07.1500: Der Allensteiner Kapitelsadministrator Baltasar Stockfisch beurkundet den Zinskauf auf den 2 1/2 Hufen des Vasallen Sander. (Schmauch; GStA PK, K.A.F., Privilegienbücher, C., Bl. 105)
- 1567: Valtentin Ertmann besitzt den Hof 3, Bartolomäus Klein den Hof 5 und Antonius Poposa den Hof 6. (Schmauch und GStA PK, K.A.F., Privilegienbücher, F fol 176 und 177)
- 03.03.1595: Dem Dorf werden zusätzlich 2,5 Hufen verkauft.[3].
- 03.03.1595: Der Libertinus Jakob Jarek erhält vom Domkapitel eine Verschreibung über 2 1/2 Hufe, die er vom Domkapitel gekauft hatte. (Schmauch, GStA PK, K.A.F. Privilegienbücher, Fol. G fol. 55v)
- 24.01.1630: Der Allensteiner Landpropst Andreas Lyssakowski erhält die 2 1/2 Hufe des verstorbenen Libertinus Dlugizan, damit er sie gegen 4 Hufe von Paul Zleba in Groß Bertung tauschen kann. (Schmauch und GStA PK, XX. HA. Ostpr. Fol. 132/2, fol. 8v)
- 21.01.1645: Der Libertinus Johannes Turek erhält vom Domkapitel 5 Hufe zu preußischem Erbrecht. (Schmauch und GStA PK, K.A.F. Privilegienbücher, Fol. G fol. 55v)
- 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für die Höfe 1 und 2, die mit Gründungsprivileg von 1350 mit 10 Hufen an den Pruzzen Tustir gingen. Die Höfe gehören dem Honestus Simon Sender (4 Hufe, 7 Morgen und 150 Ruten), dem Honestus Fridericus Zleba (3 Hufe, 7 Morgen und 150 Ruten) und dem Honestus Joannes Tonia (2 Hufe und 15 Morgen). (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 65 v. und r.)
- 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 3, der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Heinrich und Nicolaus ging. Der Hof gehört dem Honestus Lukas Turkowski. (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 64 v. und r.)
- 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 4 der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Daroth ging. Der Hof gehört dem Honestus Georg "minor" Janek. (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 63 v. und r.)
- 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 5, der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Cantyen ging. Der Hof gehört dem Honestus Augustin Klobuk (4 Hufe) und dem Honestus N. Kolaczek (1 Hufe). (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 66 v. und r.)
- 06.05.1683: Erneuerung der Verschreibung für den Hof 6, der mit Gründungsprivileg von 1349 mit 5 Hufen an Johannes ging. Der Hof gehört dem Honestus Stanislaus Kowal (2 Hufe und 15 Morgen) und dem Honestus Jacobus Materna (2 Hufe und 15 Morgen). (GStA PK, XX, Ostpreußen Fol. 132/2, Bl. 62 v. und r.)
- 06.05.1683: Alle Honesti sind "Libertini in Daroth".
- 1690: Die Erben des Augustin Klobuk mit Namen Matthias, Laurentius, Jacobus und Bartholomäus Klobuk, bekommen dessen vier Hufe nach preußischem Recht bestätigt. (Erzbischöfliches Archiv Allenstein, Sig. Matthias Klobuk, 1690 RA 52 s. 30)
- 11.01.1728: Der Freye Matthias Kłobuzynski verfügt nach seiner zweiten Eheschließung vor dem Burggericht die Erbteilung seines Freigutes. Einschließlich des Pferdes, welches er für den Ritterdienst zu unterhalten hat, wird sein Eigentum mit 709,- preußische Münze bewertet. Die Hälfte des Betrages behält er für sich. Die andere Hälfte soll zu gleichen Teilen auf seine mündigen Kinder Constantia, Elisabeth, Petrus und Jacobus aufgeteilt werden. (Staatsarchiv Allenstein Nr. 1549)
- 28.09.1731: Adalbertus Kłobuzynski kauft dem kgl.poln. Capitän Sigismund von Kalnassi dessen Krug für 300,- preußische Münze ab. (Staatsarchiv Allenstein Nr. 1549)
- 05.07.1739: Jakobus, ältester Sohn des verstorbenen Freyen Matthias Kłobuzynski, kauft die 4 preußischen Hufe seines Vaters zu 738,- preußische Münze und vereinbart vor dem Burggericht Allenstein die Auszahlung der vereinbarten Erbteile an seine Stiftmutter, seine Schwester Constantia, die Kinder seiner verstorbenen Schwester Elisabeth und die Witwe seines Bruders Petrus. (Staatsarchiv Allenstein Nr. 1549)
- 01.10.1772: Johannes, Sohn des Libertinus Jakobus Kłobużeński aus Darethen heiratet Anna, Tochter des Krügers Joseph Borkowski aus Schönbrück. Trauzeugen waren Karl Sender, Schulze aus Schönbrück und Michael Borkowski, Sohn des Krügers von Schönbrück. (Erzbischöfliches Archiv Allenstein, KB Schönbrück Nr. 9, Trauuungsregister 1727-1879, Bl. 18 links)
- 08.10.1772: Generalhufenschoß für das Amt Allenstein, Dorotowo. Die Libertini von Darethen werden als "Cöllmer" (Kölmer) und "Freye" bezeichnet. Die Höfe 1 und 2 gehören den Libertini Jacob Sender, Casimir Zleba und einem "Pocckomor", der Hof 3 ist im Besitz des Libertinus Johann "Balchrowitz", der Hof 4 ist im Besitz des Libertinus George Sander, der Hof 5 ist im Besitz der Libertini Johann Kollaczek und Johann "Klobuczienscky" (Kłobuczyński) und der Hof 6 im Besitz der Libertini Jacob Leonhardt und Jacob "Matheblowscky". Der Ort „Dorothowen alias Darethen“ ist ein cöllmisches Freydorf im Amt Allenstein, welches unmittelbar an dem Fluß Alle und der Straße von Hohenstein nach Allenstein gelegen ist. Es hat eine gemeinsame Grenze mit dem Rittergut „Gangelau“ und den Zinsdörfern „Thomsdorff“, „Mauden“, „Groß Bertung“, „Stawiguda“ und einer herrschaftlichen Weide. Die Bewohner sind römisch-katholische Polen und in guter Verfassung. Unter ihnen sind 9 Cöllmer und Freye, die 5 Privilegia besitzen, 2 Eigenkätner, 9 Instler, 2 Hirten und 1 Schänker oder Krüger (Casimir Schürmann), der Bier und Brandtwein aus dem Amt bezieht. Die Cöllmer präsentieren per Hufe ein jährliches Rittergeld an das Amt. Dahinter steht ein zu leistender leichter Ritterdienst zu Pferd, wie ihn auch die Freischulzen zu leisten hatten. Ihre Stellen und die der Eigenkätner sind erblich. Die Hirten und Instler wohnen auf unerblichen Stellen. Da sich Eigenkätner und Instleute auf cöllmischen Land gefinden, zahlen sie eigentlich kein Nahrungsgeld, Schutzgeld oder Kopf- und Hornschoß. Sie sollen aber fortan ein „leidliches“ Schutzgeld zahlen. Der Ort ist nicht dem Mühlenzwang unterworfen. Die Soyka-Mühle liegt ½ Meile entfernt. Die Reisische Mühle ist auch in unmittelbarer Nähe aber schadhaft. Der Müller erhält 16 Metze von einem Scheffel in natura. Die hohe und niedere Gerichtsbarkeit wird vom Amt ausgeübt und es werden keine Scharwerksdienste geleistet. Im Ort befinden sich kein größeres Gut, kein Hospital, keine Kirche und kein Armenhaus. Die Libertini haben freien Fischfang im herrschaftlichen See „Thomiszowen“ (Thomsdorfer See) zu eigenem Tisch. Die Winter- und Sommerfischerei hat das Domkapitel Frauenburg für 1.150,- Taler an den Postmeister Robert verpachtet. Der Ackerbau ist das einzige Gewerbe der Libertini und wird nach der alten Cammer-Taxe veranschlagt. Obwohl Weizenland darunter ist, liefern die Acker aufgrund des sandigen Bodens nur mittelmäßige Erträge, die bei Wintergetreide bei 2 ½ bis 3 Korn und bei Sommergetreide bei 3 Korn liegen. Die Acker werden nach der Dreifelderwirtschaft mit Braachland bewirtschaftet. Die Wiesen sind schlecht und bringen wenig Gras und Heu. Aufgrund des fehlenden Futters kann nur wenig Vieh gehalten werden, weshalb die Acker auch nicht ausreichend gedüngt werden können. Das Vieh hat seine Hütung auf den Weiden, der Braache, den Waldungen und der herrschaftlichen Weide, für die die Libertini 2,30 Taler/Jahr zahlen. Aufgrund des schlechten Bodens kann das Dorf auch nicht vergrößert werden. Die Wiesen liegen zwischen den Feldern und am Thomsdorfer See, wo es selten Überschwemmungen gibt. Das Dorf hat seinen eigenen Wald, in dem Tannen, Fichten, Eichen und Ellern wachsen, die gutes Brenn- und Bauholz liefern. Dieses kann sogar verkauft werden. Im Dorf leben 23 Männer, 26, Frauen, 18 Söhne, 28 Töchter, 5 Knechte, 8 Jungens, 5 Mägde, 3 Margellens, 48 Pferde, 2 Fohlen, 37 Kühe, 34 Ochsen, 40 Jungvieh, 54 Schafe, 2 Ziegen und 39 Schweine. (GStA PK, HS Amt Allenstein, Nr. 1, Bl. 137-165)
- 1773/1775: Prästationstabelle Amt Allenstein, Doretta/Dorotowa. Die Höfe 1 und 2 gehören den Köllmern Jacob Sender, Casimir Sleba und Martin Tonik. Als Köllmer wird auch der Krüger "Germann" erwähnt. Der Hof 3 gehört dem Köllmer Johann Baukrowitz/Bauchwitz. Der Hof 4 gehört dem Köllmer George "Joreck"/"Sendrowsky". Der Hof 5 gehört den Köllmern Johann Kolaczek und Johann "Klobukowsky"/"Klobusza"/"Klobuch" (KB Schönbrück: Johannes Kłobużeński). Der Hof 6 gehört den Köllmern Bernhard Kowal und Jacob Materna. (GStA PK, XX, HA, PT, Amt Allenstein Nr. 3, Bl. 117-118)
- 1782: Katharina, Tochter des verstorbenen Adalbert Klobuzenski und Anna, Tochter des 1775 verstorbenen Johannes Klobuzenski, beide aus Darethen, werden Mitglieder der Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Groß Bertung. (Glombiewski, S. 122, 123, 128 und 132)
- 1783: Die Witwe Anna Klobuzenska aus Darethen wird Mitglied der Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Groß Bertung. (Glombiewski, S. 134 und 135)
- 10.02.1784: Präsationstabelle Amt Allenstein, Dorotowo. Die Höfe 1 und 2 gehören den Köllmern Jacob Sender, Stephan Fateyna (olim Casimir Sleba), Matthes "Potckomar" (olim Tonik, 1 Hufe und 15 Morgen) und dem Krüger Johann Dehlert (olim German, vormals Tonik, 1 Hufe). Der Hof 3 gehört dem Köllmer Andreas (olim Johann Bauschrowitz). Der Hof 4 gehört dem Köllmer Johann "Senderowsky". Der Hof 5 den Köllmern Johann Kolatzeck und Michel Berkowsky (Michael Borkowski, olim Klobuch). Der Hof 6 gehört den Köllmern Johann Lehnart (olim Kowal) und Jacob Mateblowski (olim Materna). (GStA PK, XX, HA, PT, Amt Allenstein Nr. 7, Bl. 191-195)
- 1785: "Dorotowen" bzw. "Dorethen" ist ein cöllm. Dorf im Amt Allenstein (Amt) mit 21 Feuerstellen[4] im Kreis Heilsberg.
- 1793: Anton, Sohn des verstorbenen Jakob "Globuzienski" (Kłobużyński) aus Darethen wird Mitglied der Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Groß Bertung. (Glombiewski, S. 234)
- 1817: "Doretten" ist ein cöllm. Dorf mit 20 Feuerstellen und 104 Seelen im Königl. Amt Allenstein (Amt).[5]
- 1849: Separation der Feldmark.[6]
- 17.01.1853: Der Köllmer Johann Lengowski wird als Schulz des Ortes vereidigt.
- 08.11.1854: Der Losungsschein des Militärpflichtigen Johann Ludwig ist innerhalb von 8 Tagen einzusenden.
- 15.05.1855: Im Ort ist die Krätze ausgebrochen.
- 04.07.1855: Im Ort hat die Krätze aufgehört.
- 01.01.1856: Der Köllmer Mathias Bauchrowicz ist als Schulz angestellt und vereidigt worden.
- 14.04.1856: Die Krätze ist im Ort ausgebrochen.
- 06.05.1856: In Dorothowo hat die Krätze aufgehört.
- 03.12.1861: Der Ort hat eine Fläche von 2820 Morgen 35 Dez. sowie 35 Wohnstätten mit 394 Einwohnern, davon 16 Protestanten (4.1 %) und 378 Katholiken (95,9 %). Deutsch sprachen 28 (7,1 %) und polnisch 366 Einwohner (92.9 %).[7]
- 19.12.1867: Mathias Freytag hat einen Hausiergewerbschein für 1868 erhalten.[8]
- 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Kranz Nr. 31 aus den Landgemeinden Barwienen, Dorothowo und Mauden sowie den Gutsbezirken Kranz und Schönfelde Forst.[9]
- 12.03.1881: Eingliederung von Teilen des Thomsdorfer Sees (zwischen den Gemeinden Thomsdorf und Mauden belegene Vorländereien am Thomsdorfer See mit insgesamt 4,675 ha) in die Landgemeinde Dorotowo.[10]
- 01.01.1883: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Landgemeinden Barwienen, Dorotowo und Mauden und die Gutsbezirke Kranz und Passargenthal Forst.[11]
- 01.12.1905: Der Ort besitzt eine Fläche von 726.4 ha. Es gibt 88 Haushaltungen mit 2 oder mehr Personen sowie 7 Einzellebende im Ort. Von den 441 Einwohnern sind 9 Protestanten und 432 Katholiken. Deutsch sprechen 38 (8.6 %) und polnisch 395 Personen (89.6 %).
- 01.01.1908: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Landgemeinden Barwienen, Dorothowo, Kranz und Mauden und teilweise den Gutsbezirk Lanskerofen Oberförsterei (Forsthaus Vonferne).[12]
- 22.05.1909: Der Besitzer Franz Herrmann ist zum Gemeindevorsteher gewählt sowie bestätigt und vereidigt worden.
- 02.06.1909: Wiederwahl und Bestätigung vom Besitzer Anton Kramkowski als Schöffe.
- 1913: Dorothowo hat 487 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Neumann. Lehrer sind Zaremba und von Oppenkowski und Gastwirte sind Witwe Fox und Poßekel. Besitzerin ist Witwe Maria Wilkowski.[13]
- 24.09.1913: Umbenennung des Ortes in Darethen.[14]
- 01.05.1919: Arthur Paul Georg Kaczmarek (später umbenannt in Röhr) wird Lehrer im Ort.[15]
- 1921: Darethen hat 508 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Josef Kuklinski. Lehrer ist Zaremba und Gastwirte sind Fox und Neumann.[16]
- 1924: Darethen hat 508 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Josef Kuklinski. Lehrer ist Zaremba und Gastwirte sind Fox und Neumann.[17]
- 01.10.1926: Friedrich Michael Karaus wird Lehrer im Ort.[18]
- 1927: Darethen hat 528 Einwohner und Gemeindevorsteher ist Konrad Sczepanski. Lehrer ist Kaczmareck und Gastwirte sind Fox und Neumann. Zaremba aus Darethen ist Standesbeamter des Amtsbezirks Kranz.[19]
- 23.03.1928: Friedrich Karaus hat seine zweite Lehrerprüfung im Ort.[20]
- 01.09.1931: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Landgemeinden Barwienen, Darethen, Kranz und Mauden.[21]
- 1932: Darethen hat 526 Einwohner. Gemeindevorsteher ist Andreas Sczepanski, Lehrer sind Kaczmarek und Karaus, Gastwirt sind Neumann und Schimmelfennig. Standesbeamter des Amtes Kranz ist Kaczmarek in Darethen.[22]
- 30.07.1932: Gustav Ruhnau wird Lehrer im Ort.[23]
- 1934: Die Fischereirechte des Klein Bertunger Sees war bis 1934 an den Fischer Schilitz aus Darethen verpachtet.Der Kl. Bertunger See wurde aus der Pachtfläche genommen und direkt an den Berufsfischer Schilitz verpachtet.[24]
- 01.01.1941: Eingliederung von Teilen der Gemeinde Darethen (0,054 ha) in die Gemeinde Mauden.[25]
- 01.01.1945: Der Amtsbezirk Kranz umfasst die Gemeinden Barwienen, Darethen, Kranz und Mauden.[26]
- 23.02.1945: Der Lehrer Arthur Röhr (vormals Kaczmarek) stirbt nach Verschleppung in Russland.[27]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
- Glombiewski G. Totenbuch I (1868-1905) des Kirchspiels Gr. Bertung. Dortmund 1999.
- Glombiewski G. Totenbuch II (1906-1948) des Kirchspiels Gr. Bertung. Dortmund 2000.
- Glombiewski G. Die Bruderschaft der Göttlichen Vorsehung von Gr. Bertung im Ermland (Mitgliederliste). Dortmund 2003.
Historische Bibliografie
- Schmauch, Hans: Nicolaus Coppernicus und die Wiederbesiedelungsversuche des ermländischen Domkapitels um 1500, in: ZGAE 27, Braunsberg 1942, S. 512f.
- Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands (ZGAE)
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Archive
- Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem (GStA PK)
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>DARHENKO03FQ</gov>
Fußnoten
- ↑ Kellmann G. Die Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ Kellmann G. Die Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ Kellmann G. Die Besiedlung des Kreises Allenstein ab dem 14. Jahrhundert. HB-A-L 29 (1998), S. 26
- ↑ Goldbeck, S. 40
- ↑ Wald, S. 166
- ↑ Grunenberg, S. 91
- ↑ Grunenberg, S. 140
- ↑ AK 1867, S. 367
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1913, S. 217
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0012.jpg
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1921, S. 247
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1924, S. 291
- ↑ //bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0397.jpg
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1927, S. 336, 342
- ↑ //bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0397.jpg
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ Adreßbuch Allenstein 1932, S. 405, 411
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0022.jpg
- ↑ JP 14/1992, S. 13
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ http://territorial.de/ostp/allenst/kranz.htm
- ↑ http://bbf.dipf.de/hans/VLK/VLK-0006/vlk-0006-0012.jpg