Memel/Jakobuskirche: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Vor 1904''' gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles [[Kairinn]] zum Kirchspiel {{PAGENAME}} Land  (''Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !''):  
'''Vor 1904''' gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles [[Kairinn]] zum Kirchspiel {{PAGENAME}} Land  (''Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !''):  


[[Casparischken]], [[Dumpen]] Dorf u. Gut, [[Gibbischen Martin]], [[Grudszeiken]], [[Kairinn]], [[Kindschen Bartel]], [[Klooschen Bartel]], [[Labatag Michel Purwin]], [[Leisten (Kr.Memel)|Leisten]], [[Schäferei (Kr.Memel)|Schäferei]], [Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn)]], [[Schompetern]], [[Spengen]], [[Starrischken]], [[Szarde]], [[Waaschken]].
[[Casparischken]], [[Dumpen]] Dorf u. Gut, [[Gibbischen Martin]], [[Grudszeiken]], [[Kairinn]], [[Kindschen Bartel]], [[Klooschen Bartel]], [[Labatag Michel Purwin]], [[Leisten (Kr.Memel)|Leisten]], [[Schäferei (Kr.Memel)|Schäferei]], [[Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn)]], [[Schompetern]], [[Spengen]], [[Starrischken]], [[Szarde]], [[Waaschken]].





Version vom 22. Januar 2015, 11:28 Uhr

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Komtursiegel von 1409
Rot: Alte Lage 1 = Dom St. Marien; 2 = Landkirche St. Nikolai; 3 = Stadtkirche St. Johannis. Grün: Neue Lage 4 = Stadtkirche St. Johannis; 5 = Landkirche St. Nikolai (später St.Jakobi); 6 = Reformierte Kirche; 7 = Katholische Kirche. Blau: die Alte Dange mit Mühlengraben
Handzeichnung um 1650 über die Aufteilung des zum Althof gehörigen fiskalischen Geländes. Erkennbar: Zitadelle, Landkirche (links) und Stadtkirche (rechts) an der Dange, die Kuppel des Mariendoms ist in der Zitadelle zu erahnen. Die Alte Dange rechts der Zitadelle ist bereits zugeschüttet.


Geschichte

Die Jakobuskirche ist die Nachfolgerin einer der drei ältesten Kirchen Memels, nämlich der Kirche St. Nikolai, die für die prußisch und kurisch sprechende Landbevölkerung (Landkirche) eingerichtet wurde. Burchard von Hornhausen, vormals Komtur zu Königsberg, wurde Meister von Livland und erhob am 27. Juli 1258 die Kirche St. Nikolai zur Mutterkirche. Unter den eingepfarrten Gemeinden befanden sich Ekitten, Kollaten, Polangen und Krottingen. Die Predigt erfolgte in deutscher Sprache und wurde durch Tolken ins Kurische übersetzt, später auch ins Litauische, weswegen sie auch Litauische Kirche hieß. 1384 wird Calyne, der Tolk von Memel erwähnt.

Das Komtursiegel von 1409 symbolisiert die drei ältesten Memeler Kirchen: Stadtkirche St. Johannis links, Burgkapelle St. Marien Mitte, Landkirche St. Nikolai rechts. St. Marien hatte keinen Turm sondern nur eine Kuppel. Beachtenswert ist, dass das Siegel auch die Lage der Marienkirche tief unten am Haff zeigt, während die beiden anderen Kirchen weiter landeinwärts dargestellt werden.

St. Nikolai lag direkt am südlichen Dangeufer, St. Johannis parallel dazu etwas weiter südlich zum Aschof hin. Im Osten der beiden Kirchen befanden sich der Wasserbaum in der Dange, ein Salzmagazin und die Bastion Geldern. Südlich der Johanniskirche stand eine Schule. Südlich davon floss die Alte oder Kleine Dange (Große Wasserstraße/ Heumarkt).

Infolge der polnisch-schwedischen Kriege im 17. Jahrhundert wurde Memel gründlich umgestaltet. An Stelle der Ordensburg entstand eine Zitadelle, und weiter östlich wurden Bastionen angelegt. Die Alte Dange wurde zunächst überbrückt, dann ganz zugeschüttet (ab 1635). Die beiden Kirchen St. Johanni und St. Nikolai gerieten in die Eckbastionen. Um 1630 galt die St. Nikolai Kirche als baufällig, möglicherweise auch nur, um eine Verlegung vorzubereiten, die aber noch Jahrzehnte auf sich warten ließ. Erst als 1681 am Steindamm der Grundstein für die Reformierte Kirche gelegt worden war, kam es gegenüber auf der westlichen Straßenseite zum Neubau, deren Bau 1687 vollendet wurde. Beide Kirche lagen nun direkt am südlichen Ufer der Alten Dange.

Die Landkirche blieb bis zum 1. Weltkrieg St. Nikolai geweiht und wurde erst nach der Abtrennung des Memellandes zur Jakobuskirche. Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen, doch gab es Bestrebungen zurückgehaltener Memelländer sie aus eigenen Kräften zu restaurieren. Während die Verhandlungen mit Kaunas liefen, schufen die Sowjets Fakten und ließen die Mauern mit Panzern umreißen.


Pfarrer

Pfarrer Pipirs
Pfarrhaus der Jakobuskirche Kirchenstr.3

Johannes Sembritzki listet in seinem Buch "Geschichte der Stadt Memel" folgende Pfarrer an der Litauischen Kirche auf:

  • -1557 Nicolaus Blothno, ging 1557 nach Pillupönen, wo er noch 1579 erwähnt wird.
  • 1558 Johann Scultetus (Schultz) wurde 17.September 1558 Pfarrer und kommt 1560 als solcher vor. Außerdem wird 1560 bei dieser Kirche ein Diakonus Zacharias Scultetus, Sohn des Pfarrers Joh. Scultetus, erwähnt.
  • 1596 Bartholomäus Fuhrmann, ein Memeler, war bis Ende 1597 Pfarrer, starb 1601.
  • 1598 - 1604 Lazarus Sengstock, *1562 zu Lübeck, zuerst Diakonus in Werden (Heydekrug), seit 1588 Pfarrer daselbst, ging 1590 als Diakonus nach Ruß, wurde 1598 daselbst Pfarrer, sodann 12.Januar 1598 litauischer Pfarrer in Memel, endlich aber 1604 litauischer Pfarrer an der damaligen St. Elisabethkirche auf dem Sackheim und starb 28.Februar 1621.
  • 1604 Benedict Fuhrmann, Bruder des Bartholomäus, war 1598 in Werden, seit 1604 in Memel.
  • -1615 Adam Falkenau kam von Rutzau in Kurland nach Memel, heiratet 1611 und starb 1615
  • 1621 - 1637 Johann Höpfner, seit 1598 Diakonus in Werden, von 1621-1637 Pfarrer in Memel.
  • 1638 Johann Lehmann, *1590 Schwerin, + 1664. Er war zuvor seit 1624 erster Pfarrer in Kinten und Windenburg. Er hatte seit 1662 als Adjunkten M. Matthäus Prätorius, Sohn des Erzpriesters an der Johanniskirche Memel.
  • 1664 Johann Lehmann, Sohn des obigen, *24.6.1630 Ruß, + 1.12.1696. Er war zuvor ab 1654 1. Pfarrer des neugegründeten Kirchspiels Crottingen.
  • 1696 Johann Theodor Lehmann, Sohn des obigen, *25.12.1655 Memel, + 20.5.1722. Er war zuvor seit 1687 Adjunkt seines Vaters.
  • 1722 Jeremias Zimmermann, *Labiau, + November 1726. Er war zuvor seit 1719 litauischer Diaconus.
  • 1727 Abraham David Lüneburg[1], * zu Gumbinnen, + Dezember 1743. Er war 1712-1718 lit. Diaconus in Memel, 1718 Pfarrer in Kinten.
  • 1744 M. Johannes Richter[2], *1705 Memel, +14.11.1754. Sohn des reichen Kaufmanns Hans Richter aus Lübeck. 1728 Magister in Halle (Saale), 1729 Pfarrer in Coadjuthen, 1736 lit. Diaconus in Memel und Adjunkt von Lüneburg, folgte ihm als Pfarrer 1744.
  • 1774 Martin Veithofer (gen. Voithofer) ein Salzburger, *15.4.1730 bei Goldeck, +8.2.1798. Er war seit 1758 in Memel lit. Präzentor, seit 1771 Adjunkt von Hassenstein und wurde sein Nachfolger.
  • 1798 Aemilius Holdschue[3], *1764 zu Coadjuthen, +9.2.1818. War zuerst lit. Präzentor in Memel, 1797 Adjunkt von Veithöfer, folgte ihm als Pfarrer.
  • 1818 - 1854 Franz Leopold Raue, *1789 Insterburg. Seit 1814 lit. Diakonus in Memel, 1818 Pfarrer, ging 1854 in den Ruhestand.
  • 1855 - 1859 als interimistischer Vicar Gustav Egbert Sylla, *1814, war vorher in Nidden.
  • 1859 Karl Rudolph Jacoby, *1817, +24.2.1881.
  • 1881 - 1887 Franz Rudolph Theodor Glogau[4], *1834, seit 1866 2. Geistlicher der Landkirche, ging Juli 1887 nach Enzuhnen.
  • 1914 Franz Gregor[7], Pfarrer, ab 1926 Generalsuperintendent des Kirchenkreises Memel.

Hier fehlen noch Informationen!

  • 1927 - 1938 Ernst Ribbat[8], *1882 Ragnit, + 11.8.1962 Berga. Zuvor Pfarrer in Prökuls, Kairinn und Saugen. Ab 1938 Pfarrer an der St. Johannis Kirche Memel.
  • 1935 - 1939 Martin Lokies[9] ,*14.2.1902 Kuthitoli/Ostindien, + 28.8.1939 Memel.
  • 1940 - 1944 Max von Bordelius, *17.6.1886 Gut Neu-Friedrichshof/Kurland, + 8.1.1964 Osterkappeln/Osnabrück.


Diakone bzw. 2. Geistliche

Pfarrer Wessolleck
Pfarrer Wilhelm Atrott
  • 1709 Gottfried Lehmann, starb 1710 an der Pest.
  • 1710 - 1712 Johann Christian Lüneburg.
  • 1712 - 1718 Abraham David Lüneburg, Halbbruder des Vorigen.
  • 1718 - 1722 Jeremias Zimmermann.
  • 1723 - 1727 Georg Reimer, *1680 Königsberg, + 19.2.1727.
  • 1727 - 1729 Georg Friedrich Meyer aus Königsberg, +7.12.1729, war seit 1719 Friedrichstädtischer Schulhalter zu Memel.
  • 1736 - 1744 M. Johannes Richter.
  • 1744 - 1811 war die Stelle vakant.
  • 1811 - 1814 Daniel Otto Settegast, *3.3.1777 Prökuls, lit. Präzentor zu Memel, 1811 Diakon. Ging im Mai 1814 als Pfarrer nach Werden.
  • 1814 – 1818 Raue.
  • 1818 - 1829 Carl Heinrich Ostermeyer, Mitbegründer der Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder in Memel.
  • 1844 - 1849 Rudolf Andreas Zippel. *1813 Kallninken, +1894 Drucken. Sohn des späteren Pfarrers zu Prökuls. 1849 wurde er Pfarrer in Darkehmen, später dort auch Superintendent.
  • 1857 - 1866 Gustav Eduard Friedrich Hahn, *1823, zuvor Präzentor in Kussen.
  • 1866 Glogau s.o.
  • 1882 Pipirs s.o.
  • 1888 - 1894 Karl Orisch, *1866, war zuvor 2 Jahre in Schwarzort, wurde 1894 Kreis-Schulinspektor.
  • 1894 - 1905 Karl Gustav Ferdinand Wessolleck[10], *1862, + 1953 Bad Tölz, ging 1905 nach Schakuhnen.
  • 1905 - Benjamin Carl Redmer, *1864, seit 1891 Pfarrer in Pokraken Kreis Tilsit.
  • 1938 - 1945 Wilhelm Atrott[11].

Am 16.Juli 1858 wurde durch die Verfügung des Consistoriums und der Regierung festgesetzt, daß die Absonderung der beiden städtischen Gemeinden nach Sprachen aufhören und zur lithauischen Kirche als Landkirche die Einwohner sämtlicher ländlicher Ortschaften unter drei Geistlichen gehören sollten. Die Einrichtung, daß in der Landkirche zuerst deutscher, dann litauischer Gottesdienst gehalten wird, besteht in Folge höherer Anordnung schon seit dem 1.Advent (29. November) 1812.[1] [2]

3. Geistliche der Landkirche

  • 1860 Hugo Richard Friedrich Markus, *1830, + 23.5.1866
  • 1867 Heinrich Gustav Julius Risch, *1834
  • 1868 Friedrich Gustav Adolph Rudat[12], *1830, ging 1875 nach Prökuls
  • 1882 Heinrich Ferdinand Minde, *1828, + 25.2.1897 ,bisher Pfarrer in Grünheide
  • 1897 Hugo August Waldemar Reidys[14], *1869 [3] [4]


Präzentoren der Landkirche

  • um 1649 Hans Thomoll
  • 1645 Erdmann König
  • 1654 Michael Olderogge, Sohn von Nicolaus Olderogge. Später Pfarrer in Karkeln und Werden.
  • 1664 – 1670 Bernhard Grunau, wurde Pfarrer in Karkeln.
  • 1671 – 1685 Valentin Dach, Neffe von Simon Dach. Später Pfarrer in Crottingen.
  • Daniel Werner, wurde 1688 Pfarrer in Werden.
  • 1688 - 1709 Gottfried Lehmann, wurde Diaconus.
  • um 1745 Christian Lovin.
  • Martin Veithofer, wurde 1773 lith. Pfarrer.
  • 1776 – 1777 Hahn.
  • 1778 Albrecht Georg Settegast, wurde 1792 Pfarrer in Mehlkehmen.
  • Aemilius Holdschue
  • 1797 Stud. theol. Veithofer
  • Daniel Otto Settegast[5]


Schule

Zur Kirchengemeinde gehörte die lithauischen Schule in Memel, bei welcher schon 1733 ein Schulmeister Peise stand. 1799 tritt im Schulverzeichnis an die Stelle der Litauischen Kirchschule Memel diejenige auf der Vitte, zuständig für Schulkinder von Vitte, Bommelsvitte und Mellneraggen.

Zugehörige Ortschaften

Blick auf die Friedrich-Wilhelm-Straße: Rechts die geweißte Jakobuskirche (Litauische Landkirche), gegenüber auf der anderen Seite die Reformierte Kirche. Blick nach Schmelz.
Alte Ansicht der Land- und Stadtkirche am alten Platze, am südlichen Dangeufer östlich der Frauengasse
Litauischer Kirchgang
Abriß der Landkirche in der Sowjetzeit

Zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land gehörten 1912 folgende Ortschaften:

Althof Memel Adlig u. Köllmisch, Bachmann, Barschken, Birkenhain, Bommelsvitte, Buddelkehmen, Budsargen, Carlsberg, Charlottenhof, Clausmühlen, Clemmenhof, Collaten, Daupern, Dinwethen, Ekitten, Försterei, Gabergischken, Gedwill Paul, Groß Götzhöfen, Groß Tauerlauken, Grünheide, Gündullen, Gwilden, Hohenflur, Jacken, Janischken, Klein Götzhöfen, Klein Tauerlauken, Krucken Görge, Leuchtturm Memel, Liebken, Löllen Dorf u. Gut, Martinsdorf, Matzmasuhren, Matzständen, Matzwöhlen, Mellneraggen, Miszeiken, Ilgauden Gindull Paul, Neuhof, Oberhof, Paugen, Petraschen, Podszeit Stankus, Purmallen, Rumpischken, Sandkrug, Schaulen, Schlengen Andres, Schmelz Adlig u. Königlich, Schuszeiken Jahn, Schlappschill Anteil, Schweppeln, Strandvilla, Sudmanten Trusch, Süderspitze, Thaleiken Jakob, Truschellen, Wessat Hermann, Wewerischken, Wirkutten, Zenkuhnen.


Vor 1904 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Kairinn zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !):

Casparischken, Dumpen Dorf u. Gut, Gibbischen Martin, Grudszeiken, Kairinn, Kindschen Bartel, Klooschen Bartel, Labatag Michel Purwin, Leisten, Schäferei, Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn), Schompetern, Spengen, Starrischken, Szarde, Waaschken.


Vor 1904 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Karkelbeck zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !):

Darguszen, Karkelbeck Anteil, Köken Jakob, Rund Görge.


Vor 1891 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Plicken zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !):

Bajohr Mitzko, Baugstkorallen, Birkenwalde, Carlsberg, Corallischken, Eglienen (Ksp.Memel/Plicken), Friedrichsgnade, Graumen, Groß Jagschen, Klein Jagschen, Matzkieken, Plicken, Raddeilen, Schattern, Schlappschill Anteil, Smilgienen, Szabern Wittko, Truschen, Wittauten, Woiduszen.


Vor 1854 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Dawillen zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Nur die litauischsprachige Bevölkerung betreuend, die deutschsprachigen Bewohner gehörten zur Johanniskirche !):

Dargwill Szodeiken, Dawillen, Galten, Gedminnen, Grambowischken, Grikschen, Hennig Hans, Ilgejahnen, Januschen Görge, Kalwen (Kr.Memel), Kepal Klaus, Kerndorf, Kettwergen, Kischken Görge, Klein Jacken, Kuhlen, Laugallen, Liewern, Löbarten, Löbart Nausseden, Matz Nauda Baltrum, Nausseden Jakob, Russlen, Schlappschill Anteil, Schugsta Stenzel.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher der Jakobus- oder Landkirche sind seit Kriegsende verschollen.


Konfirmationsbilder

Um 1936

Einsegnung im Jahre 1936 mit Pfarrer Wilhelm Atrott

Ganz links im weißen Kleid steht Gerda Jurgan aus Schlappschill, Jahrgang 1922.


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1938

Einsegnung am 23.05.1938 mit Pfarrer Lokis

Obere Reihe ganz links (x) ist Willi Peleikis aus Schlappschill, in der 2.Reihe das vierte Mädchen von links (xx) ist Hilde Herrmann aus Daupern, in der gleichen Reihe das zweite Mädchen von rechts (x) ist Lucia Jurgan aus Schlappschill. Es handelt sich hier um die Gruppe der sog. Deutschen Konfirmanden, also überwiegend deutschsprechend. Vom gleichen Jahrgang gab es noch eine Gruppe litauisch sprechender Konfirmanden.

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Heidentaufe

Aus dem Evangelischen Gemeindeblatt für Ostpreußen Nr. 42 vom 19.10.1872, Seite 190:

" Heidentaufe in Memel. Montag, den 16. Septbr. fand in der hiesigen Landkirche eine seltene Feier statt, die Taufe des Chinesen Singwe aus Singoi bei Ningpo. Es ist eine wunderbare Fügung des Herrn, welche diesen heidnischen Jüngling, der vor 12 Jahren von aufständischen, wilden Schaaren niedergemetzelt, von Missionaren in seinem Blute liegend gefunden und auf ein im Hafen liegendes Memel'sches Schiff gebracht, von dem Kapitain desselben und seiner Frau freundlich aufgenommen, gepflegt und durch Gottes Gnade wunderbar erhalten wurde, an den Altar der Landkirche Memel geführt hat. Nachdem er in der deutschen Sprache wenigstens so weit gefördert war, daß man sich einigermaßen mit ihm verständigen konnte, wurde er von der Frau des Kapitains, auf dessen Schiff er hierher gekommen war, seiner treuen Pflegemutter, mir zum Taufunterricht zugeführt. Er hat die Lehre des Heils, welche ihm in der allergrößten Einfachheit unter stetem Gebet nahe gebracht wurde, so weit es die immer noch mangelhafte Sprache gestattete, im Glauben angenommen.
Ich durfte aus dem Worte des Herrn Joh. 6, 37, welches der Text der Taufrede war, das feste Vertrauen fassen, daß der Herr auch diesen armen Menschen nicht von sich gestoßen, sondern gnädig angenommen hat und seine Verheißung an ihm erfüllen wird. Möge er, der das gute Werk in ihm angefangen hat, es auch vollführen bis auf den Tag Jesu Christi.
Rudat - Memel "

Ergänzung:

Am 30. Mai 1879 heiratete der Hausmann Sing-we, evangelischer Religion, geboren am 10.1.1851 in China, Sohn des Ho-Lei und der Zin-Dan, wohnhaft in China, vor dem Standesbeamten in Memel die Amalie Warnat. Wegen Schreibensunkunde konnte er nur mit drei Kreuzen unterschreiben. Seine Frau unterschrieb mit "Amalie Singwie geborene Warnat.

Quellen

  1. Sembritzki, Johannes: Geschichte der Stadt Memel, 1918
  2. Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1918
  3. Sembritzki, Johannes: Geschichte der Stadt Memel, 1918
  4. Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1926
  5. Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, 1926

en:Memel/Jakobuskirche