Lasdehnen
Lasdehnen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lasdehnen (Begriffsklärung). |
L a s d e h n e n Kirchdorf an der Szeszuppe |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Lasdehnen
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Lasdehnen
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Lasdehnen
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Einleitung
Das große Kirchdorf Lasdehnen an der Szeszuppe hat nach dem Krieg Pillkallen als Kreisstadt abgelöst, weil es weniger zerstört war. Im heutigen Krasnosnamensk erinnert noch viel an die deutsche Zeit. Als Verwaltungssitz eines Rajons wird sehr auf ein gepflegtes Erscheinungsbild geachtet.
Unterseiten: Stauwehr an der Szeszuppe, Neuhof-Lasdehnen, Preußisch Litauen, Kacksche Balis,
Pillkaller Kleinbahn
Name
Der Ort Lasdehnen wurde 1521 erstmals als Dorf Haselpusch erwähnt, ist wahrscheinlich aber älter.
Andere Namen und Schreibweisen
- 1521 Haselpusch, 1557 Lesdehnen, 1740 Laßdehnen, bis 16.07.1938 Lasdehnen,
danach Haselberg, russ. Krasnosnamensk [1] [2] - Lasdehnen (bis 15.07.1938)
- Haselberg (ab 16.07.1938 bis 1945)
- Lazdenen / Лазденен (1945)
- Krasnosnamensk / Краснознаменск (ab 1946)
- Litauisch: Lazdynai
- Polnisch: Łoździenie
Namensdeutung
- Der ab 1734 übliche Name Lasdehnen leitet sich ab von der Wurzel des litauischen Wortes „ladz“ – „Haselnuss“, ist also sinnverwandt mit dem älteren Namen Haselpusch.
Allgemeine Informationen
- Geographische Lage
- 54.949798°N 22.495726°O
- Großes Kirchdorf, an der Szeszuppe (Ostfluß), 19 km nördlich von Pillkallen (Schloßberg),
1939: 2.066 Einwohner, heute 3.522 Einwohner (Stand: 14. Okt. 2010)
Bemerkungen: mit Dampfmühle, Sägewerk, Schule, Kirche, Ziegelei, Badeanstalt, Schießstand [3]
Lasdehnen wurde am 16.07.1938 in Haselberg umbenannt. Es lag 19 km nördlich von Pillkallen (Schloßberg) beidseitig der Szeschuppe. 1576 Lasteinen genannt, nach dem lit. lazdenai- Haselsträucher.
Die Pfarrkirche stand auf dem rechten Flußufer in Neuhof Lasdehnen. Die Bauskizze entstand von Stüler, der Bau der Kirche wurde durch den Kreisbaumeister Costede aus Pillkallen von 1874 bis 1877 betreut. Eine frühere Kirche bestand schon 1578 und wurde durch den Einfall der Schamaiten zerstört. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte Geld und die Ziegel für den Bau gestiftet. Im Pfarrhaus gab es noch ein Glasbild von 1578, einen Kelch aus 1691 sowie eine Patene aus 1661.
Haselberg (Lasdehnen) hatte 1939 2.066 Einwohner.
1727 werden Christian Meyer, Adam Jegstatis, Hans Heße, Johann Weißmann, Zacharias Behrend, Dawid Purwelleit, Christup Szallißatis, Ohnus Petzullatis, Diettrich Kaufell, Abries Palluckatis, Aschmies Laudszutatis, Valtin Helm, Johann Walter, Hans Heinrich Keller, Petras Dangelatis, Christian Baltilogis als Bauern genannt.
Politische Einteilung
Lasdehnen, Kreis Pillkallen (- 1938), Kreis Schloßberg (1938 - 1945), Regierungsbezirk Gumbinnen, Ostpreußen.
1946 wurde Lasdehnen an Stelle des stark zerstörten Pillkallen (Schloßberg) zur Kreisstadt erhoben.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Die evangelische Pfarrkirche von Lasdehnen ist eine besondere Sehenswürdigkeit. Sie steht auf einem steil zur Szeszuppe abfallenden Hügel, ein Stück vom Ortszentrum entfernt. Ihr 40 Meter hoher Glockenturm grüßt noch heute weit ins Land. Der nach Skizzen von F.A. Stüler [4] durch den Pillkaller Kreisbaumeister Costede 1874/77 errichtete Bau ist eine dreischiffige Basilika. Die neugotische Kirche bietet 1.100 Besuchern Platz. Nach dem Krieg wurde das Backsteingebäude lange als Lagerraum genutzt und war deshalb nicht dem Verfall preisgegeben. 1989 wurde das Gotteshaus von der russisch-orthodoxen Gemeinde übernommen. Nach liebevoller Restauration ist die Kirche auch im Innern wieder sehenswert.[5]
Pfarrer in Lasdehnen war ab 1926 Erich Sack (01.04.1887 – 24.01.1943). Er entwickelte sich in der Nazizeit zu einem Gegner des Regimes. Als er während des Konfirmandenunterrichts 1942 anmerkte, dass ein Volk untergehen werde, wenn es den Glauben verleugnet, wurde er wegen Schwächung der Widerstandskraft des deutschen Volkes festgenommen und im Konzentrationslager Dachau interniert, wo er den Tod fand. [6]
Kirchengemeinde Lasdehnen
Gründungsjahr der Gemeinde 1578.
Kirchengemeinde Lasdehnen - Kirchspieldörfer | ||
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Lasdehnen Dorf und Forst | Kalnischken | Szallehnen |
Alxnupönen | Kallwellen Forst | Schilleningken Dorf u. Forst |
Ambrasgirren | Karunischken Dorf u. Forst | Schillenöhlen |
Antbudupönen | Klohnen | Groß u. Klein Schillenehlen |
Bagdohnen Dorf und Forst | Königshuld | Schönhof Forst |
Ballupönen | Lasdinehlen | Alt u. Neu Skardupönen |
Beinigkehmen Dorf und Forst | Laukehlischken Dorf | Sturmen Dorf u. Forst |
Budupönen | Löbegallen | Szolgalwen |
Groß u. Klein Darguszen | Neu Löbegallen Vorwerk | Trakinnen |
Darguszen Forst | Löblauken | Tulpeningken |
Endruscheiten | Lubinehlen | Uszballen Dorf u. Forst |
Eygarren | Maszuiken | Uszproduppen |
Grenzwald Forst | Neuhof-Lasdehnen | Uszeszuppen |
Gricklauken Dorf mit Wilklauken u. Forst | Nickelstanaten | Groß- u. Klein Wersmeningken |
Hermoneiten | Peiszeln | Wersmeningken Forst |
Inster Forst | Plondszöwen | Weszkallen Dorf |
Jucknaten | Rucken | Oberförsterei u. Forst, Woitekaten |
Innenansichten von der Kirche
Die Gedenktafel im Foyer der Haselberger Kirche für die Heimatdichterin Johanna Ambrosius[7] und Pfarrer Erich Sack, 22.05.2010
Der zu Pfingsten 2010 geschmückte Innenraum der Haselberger Kirche,
Foto: Kraemer,
Sa, 22.05.2010
Aushang in der Haselberger Kirche, Pfarrer Erich Sack 22.05.2010
Kirchenvorstand, Konfirmation, Taufe
Evangelisch-lutherische Kirche
in Lasdehnen / Haselberg (hier klicken)
Ev. Kirchenbücher
Sächsisches Staatsarchiv Leipzig: Taufen 1710 - 1834, Heirat 1683 - 1802, 1705 - 1765, 1803 - 1834, Tote 1710 - 1834.
Genealogische Forschungsstelle Kirche Jesu Christi:
Taufen, Heiraten, Tote 1683-1802 (l. & r. S.) Film Nr. 1811033 Item 2; Taufen 1710-1754 (r. & l. S.) Heiraten 1705-1754 (r. & l. S.) Tote 1710-1770 (r. & l. S.) Film Nr. 1813777 Item 3; Taufen 1754-1770 (r. & l. S.) Heiraten 1754-1765 (r. & l. S.) Taufen 1770-1784 (r. S.) Film Nr. 1813778; Taufen 1770-1784 (l. S.) Heiraten 1779-1802 (r. & l. S.) Tote 1770-1811 (r. & l. S.) Film Nr. 1813779; Taufen 1784-1802 (r. & l. S.) Film Nr. 1813780; Heiraten 1803-1816 (r. & l. S.) Taufen 1821-1833 (r. S.) Film Nr. 1813781; Taufen 1821-1833 (l. S.) Taufen 1803-1820 (r. S.) Film Nr. 1813782; Taufen 1803-1820 (l. S.) Taufen 1833-1834 (r. & l. S.) Heiraten 1817-1834 (r. & l. S.) Film Nr. 1813783; Tote 1812-1834 (r. & l. S.) Film Nr. 1813784 Item 1. siehe auch: Kirchbuchbestände Pillkallen Im Kirchenbuch vom Kirchspiel Lamstedt (Landkreis Cuxhaven) befinden sich zum Familiennamen Gudzend Eintagungen aus dem Jahr 1915.
Zugehörige Ortschaften
Katholische Kirche
Lasdehnen gehörte zur kath. Kirchengemeinde Bilderweitschen, Kreis Stallupönen.
Die kath. Pfarrgemeinde Bilderweitschen (ab 1938 Bilderweiten)
war vor 1945 das Zentrum für eine weitgestreute Pfarrei, die bis nach Litauen reichte.
Die Pfarrei gehörte zum katholischen Bistum Ermland [9].
Das katholische Kirchengebäude in Bilderweitschen ist erhalten geblieben,
auch das kath. Pfarrhaus von Bilderweitschen (Foto rechts) steht noch.
Das kleine Dorf Bilderweitschen liegt nordöstlich von Stallupönen,
so daß die Lasdehner Katholiken zum Gottesdienst einen weiten Weg zurücklegen mußten.
Regelmäßig kam der kath. Priester aus Bilderweitschen in die Ladehner Gegend,
um Hausandachten abzuhalten.
Kath. Kirchenbücher
Kath. Kirchenbücher
siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Schloßberg (Pillkallen)
Standesamt
Persönlichkeiten
Johanna Ambrosius, verh. Voigt (* 3. August 1854 in Lengwethen bei Ragnit, Ostpreußen; † 27. Februar 1939 in Königsberg) war eine deutsche Schriftstellerin und Heimatdichterin, die Ende des 19. Jahrhunderts Aufsehen erregte. Von 1883 bis 1908 lebte die Familie in Groß Wersmeningken, unweit von Lasdehnen im Kreis Pillkallen.
Tiefer gehende Details und viele Bilder der Dichterin und ihrer Familie auf der Website ihres Urenkels Werner Voigt[10]:
Leben, Buchausgaben,
Gedichte,
Ostpreußenlied,
Rezensionen
Bild rechts: Buchdeckel der Deutsch- Russischen Übersetzung, von Ljudmila Bykova, Krasnoznamensk, Verlag „Kladez“, Kaliningrad, 2017, 211 Seiten, ISBN 978-5-6040000-0-7
Geschichte
Eine erstmalige Erwähnung des Ortes fand 1521 statt, damals als Dorf mit dem deutschen Namen „Haselpusch“. Der seit Beginn des 18. Jahrhunderts verwendete Name Lasdehnen ist von dem litauischen Wort „ladz“ abgeleitet, welches „Haselnuss“ bedeutet. Bereits 1578 war im Dorf eine Kirche vorhanden, die jedoch 1661 abbrannte. Der Nachfolgebau musste 1869 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Die heute noch vorhandene Kirche wurden in den Jahren 1874–1877 im neugotischen Stil errichtet. Lasdehnen entwickelte sich zum wichtigsten Marktflecken an der unteren Scheschuppe. 1663 wurde eine Wassermühle in Betrieb genommen, aus der sich bis zum 20. Jahrhundert eine der größten Mühlen im Landkreis Pillkallen entwickelte.
Der Ort wurde 1944/45 im Gegensatz zur damaligen Kreisstadt Pillkallen kaum zerstört und übernahm seither deren Funktionen.
Prästationstabellen
In den Prästationstabellen für den Ort Lasdehnen/Haselberg (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)
Weitere Angaben zum Ort Lasdehnen
Lasdehner Keramik
Die Tochter Eva des Guts- und Ziegeleibesitzers Wilhelm Danielczick, die im schlesischen
Bunzlau die Keramische Fachschule besucht hatte, gründete 1932 in Lasdehnen eine
Werkstatt für Keramikwaren, die sich mit Produkten unter der Bezeichnung „Klassisches
Lasdehnen“ einen überregionalen Ruf erwarb. Ihre hellen Geschirre wiesen ein typisches
Kornblumenmuster oder einen in lichten blauen Farben gestalteten Rand dar und waren
sehr gefragt. Daneben gab es figürliche Tierdarstellungen, Leuchter und Krippenfiguren.
Grundlage bildete der Ton aus den elterlichen Tongruben, der dem in Cadinen recht
ähnlich war.
Eva Danielczick heiratete 1939 und zog mit ihrem Mann in dessen Heimat nach Westfalen.
Die Tradition der Lasdehner Keramik wird heute fortgeführt von Kerstin Weber-Warschun,
die vor 20 Jahren die Fotobände und Musterbücher, die auf die Lasdehner Werkstatt
zurückgehen, übernahm und ihre Erzeugnisse gerne zeigt.
Es gibt noch weitere Werkstätten, die die Lasdehner Keramik-Tradition in Deutschland fortführen, mit der sie als Praktikantinnen oder Mitarbeiterinnen in Lasdehnen vertraut wurden, so Frau Juscha Schneider-Döring in Bad Oldesloe und Frau Sigrid Petersen[11] in Brande-Hörnerkirchen.[12]
Aufstieg und Niedergang der Kunsttöpferei Danielczick in Lasdehnen, Kreis Pillkalten 1932-1945, Dr. Konrad Murr
Frau Kerstin Weber pflegt seit Jahrzehnten das Erbe der einzigartigen Lasdehner Keramik. Ihre Werkstatt hat sie in Werdohl, am äußersten Südwestrand des Stadtgebietes. Autor: Volker Heyn (28.10.2017)
Ziegelei Danielczick aus Lasdehnen/Haselberg
Text und Bilder, bitte hier klicken!
Mühlenwerke Brachvogel
In Lasdehnen stand eine der beiden Großmühlen des Kreises, die auf die Gründung einer Wassermühle an der Szeszuppe 1663 zurückging und zuletzt Ludwig Brachvogel gehörte, dessen Familie ab 1893 Eigentümer war. Von hier wurden auch Berlin und das westfälische Industriegebiet mit Mehl beliefert.
Bahnanschluß
Lasdehnen war Endstation der Pillkaller Kleinbahn.
Das Bahnhofsgebäude seht im südwestlichen Teil der Ortschaft Lasdehnen und ist bis heute erhalten geblieben.
Pillkaller Kleinbahn
Die Pillkaller Kleinbahnen waren ein Kleinbahnbetrieb im ostpreußischen Landkreis Pillkallen, der ab 1938 Kreis Schloßberg hieß.
Der größte Teil des Schienennetzes konnte am 24. Dezember 1901 eröffnet werden. Dazu gehörte zunächst die 30 Kilometer lange „Hauptachse“, die von der Kreisstadt mit einer Ausbuchtung nach Osten über Grumbkowkaiten (Grumbkowsfelde) und Kiauschen (Wetterau) nach Norden bis zum Kirchdorf Lasdehnen (Haselberg) verlief. In den beiden genannten Zwischenstationen zweigten Stichbahnen in östlicher Richtung ab.
Die erste war 20 Kilometer lang und führte von Grumbkowkaiten über Willuhnen bis zur Grenzstadt Schirwindt, der damals östlichsten Stadt im Deutschen Reich. Die zweite Stichbahn von Kiauschen endete anfangs in Schillehnen (Schillfelde) und wurde erst am 7. November 1906 bis nach Doristhal um 5 Kilometer verlängert. Danach umfasste das Kleinbahnnetz eine Länge von 61 Kilometern. [13]
Berichte aus den Schloßberger Heimatbriefen
Über die Entwicklung und wechselvolle Geschichte der Pillkaller / Schloßberger Kleinbahn ist mehrfach ausführlich im „Schloßberger Heimatbrief" berichtet worden:
- Aus der Geschichte der Pillkaller Kleinbahn, von Otto Stein, 1974
- Die Schloßberger Kleinbahn, von Frau Erika Tietze, geb. Adam, 1976
- Lokomotivführer und Fahrschüler trafen sich, von Horst Buchholz, 1980
- Nie wieder hält ein Zug in Kruschinehlen, von Dr. Gunther Kraft, 1992
- Ehemalige Dampflok Nr. 23 der Pillkaller Kleinbahn wird restauriert,
von Dipl.-Ing. H.-J. Hentzschel, 1992 - 100 Jahre Pillkaller/Schloßberger Kleinbahn, von Jörg Petzold, 2001
- Kleinbahn Tilsit - Pogegen - Schmalleningken [4] Quelle: "Memel-Jahrbuch" für das Jahr 2007
- Die Pillkaller Kleinbahn und die Verbindung zum Siegerland, von Hella Giesler
Postkarten, Pillkaller Kleinbahn |
Kacksche Balis
Westlich von Lasdehnen gab es das 22 qkm große Torfmoor Königshuld (Kacksche Balis), das mit über der Hälfte seiner Größe in den Kreis Tilsit-Ragnit hineinragte. Seine Wölbung betrug um die 6 Meter und je nach Witterung und Feuchtigkeit schwankte die Moordicke bis zu 2 Metern. Um 1900 zog man einige Entwässerungskanäle durch das Moor, um in den Randgebieten Landwirtschaftsflächen zu gewinnen.
Das immer noch wachsende Moor hatte seinen Namen von der nahegelgenen Ortschaft Groß Kackschen bekommen.
1938 wurde das Torfabbaugebiet in Königshulder Torfmoor umbenannt. Auch heute wird hier noch Torf abgebaut.
Heutige Situation
Wappen und Bericht
Lasdehnen (russ. Krasnosnamensk / Краснознаменск, Bedeutung in etwa „Rotbannerstadt“, deutsch bis 1938 Lasdehnen, 1938–1946 Haselberg, litauisch Lazdynai) ist eine Stadt mit 3.518 Einwohnern (Berechnung 2006) im ehemaligen Ostpreußen, in der heutigen Oblast Kaliningrad, Russland.
Die Stadt ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons und der städtischen Gemeinde Кrаsnоsnаmеnskоjе gоrоdskоjе pоssеlеniе, zu der außer Krasnosnamensk noch die Siedlungen Chlebnikowo (russ. Хлебниково, deutsch Schilleningken, 1938–45 Ebertann) und Samarskoje (russ. Самарское, deutsch Bergershof) gehören [15]
Lasdehnen ist , wie gesagt, das neue Zentrum des im Zweiten Weltkrieg besonders schwer heimgesuchten Kreises Pillkallen (ab 1938 Kreis Schloßberg). Mit seinen erhaltenen alten Gebäuden und den zahlreichen Neubauten, überwiegend auffallend gepflegt, macht die Rayonstadt einen vergleichsweise blühenden Eindruck. Aus dem idyllisch gelegenen Marktflecken beiderseits der Szeszuppe mit gut 2.000 Einwohnern vor dem Krieg ist eine ansehnliche Stadt mit rund 3.500 Bewohnern geworden. Hier gibt es weiterhin ein echtes Wiedersehen. Denn die Grundstrukturen des Ortes sind noch vorhanden, wenn auch viele Veränderungen und Neuerungen zu beobachten sind.
Alle alten öffentlichen Gebäude sind erhalten. Hier ist auch noch der alte Markt zu erkennen. Blumenrabatten, ein Springbrunnen und viele Bänke laden zum Verweilen ein. Vor dem ehem. Hotel Siemund (heute Gemeindeverwaltung) steht das Lenin-Denkmal. Die Kreisverwaltung residiert in einem modernen Neubau. Ein Anziehungspunkt ist weiter die Szeszuppe mit dem Wasserfall. Über den Fluß führt eine neue Brücke, von der unverändert das Mühlenstauwerk der Fa. Brachvogel zu sehen ist. Voll in Betrieb ist weiter die Molkerei. Eine neue Gaststätte befindet sich gegenüber dem stillgelegten alten Bahnhof. Als Rayons-Zentrum hat Lasdehnen das Kreiskrankenhaus (Neubau in der Tilsiter Straße). In der Nachbarschaft befindet sich ein neuer, von Bäumen umstandener Spotplatz, der als ‘Stadion’ ausgeschildert ist.[16]
Webseite der Verwaltung Krasnoznamensk
Begrüßung auf der Original-Webseite:
"Добро пожаловать на официальный сайт администрации Краснознаменского района!"
(Sinngemäße Übersetzung: „Willkommen auf der offiziellen Webseite des Verwaltungsbereich Krasnoznamensk!“)
Link zur Original-Seite: [5] (russisch)
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“:
[6] (übersetzte Seite)
Webseite von Dobrowolski
Begrüßung auf der Original-Webseite von Dobrowolski / Schloßberg:
„Doбро пожаловамь!“ (Sinngemäße Übersetzung: „Wir grüßen Euch!“
Link zur Original-Seite: [7] (russisch)
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“:
[8]
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Russische Delegation auf Cuxland-Tour
Michael Gründling, Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Schloßberg in Winsen / Luhe, berichtet unter dem Titel: Hochkarätiger Besuch aus dem Rayon Krasnoznamensk über den Besuch der russischen Deligation aus Krasnoznamesk, die vom 23. bis 27. Mai 2011 in Deutschland war.
Bilder vom Besuch:
20 Jahre Hilfstransporte und Jugendbetreuung
Neben der Jugendbetreuung in der Kreisgemeinschaft Schloßberg ist Norbert Schattauer zuständig für die Organisation und Durchführung von Hilfstransporten.
Hier sein Bericht über den letzten Hilfstransport nach Krasnosnamensk, dem früheren Haselberg/Lasdehnen: "20 Jahre Hilfstransporte"
Übersetzung des Zeitungsberichtes aus Krasnosnamensk: "20 Jahre Freundschaft" erschienen am 22. Sept. 2011 im Mitteilungsblatt für den Rayon Krasnosnamensk „Rotes Banner“ (erscheint seit 1947)
Bilder vom Besuch:
Verteilung von Spenden im Kindergarten Schloßberg, September 2011
Verteilung von Spenden im Kindergarten Schillfelde, September 2011
Wolfskinder
Ein Leben ohne Herkunft und Identität
Als nach dem Zweiten Weltkrieg ein Teil Ostpreußens der Sowjetunion zugeschlagen wurde, begann für tausende Kinder ein Überlebenskampf - die sogenannten Wolfskinder, die sich ohne ihre Eltern durchschlagen mussten und meist ins Baltikum flohen. Elli Hartwig war eins von ihnen. Im Deutschlandfunk erzählt sie ihre Geschichte. Der Beitrag wurde am 14.12.2017 gesendet und wurde inzwischen gelöscht. (10.09.2018)
Hier kann die Textfassung zum Beitrag von Thielko Grieß nachgelesen werden. Der Text wurde durch Fotos von Christina Hebel vom Spiegelbüro Moskau ergänzt.
Wolfskind Elli Hartwig: "Ich weiß nicht, wer ich bin". Aus Krasnosnamensk berichtet Christina Hebel, ein Bericht in SPIGEL ONLINE vom Samstag, 23.12.2017 (23.11.2018)
De vergeten geschiedenis van de wolfskinderen, Artikel im "Refomatorisch Dagblad" von René Zeeman (25.12.2017)
Russlands Wolfskinder. Tausende deutsche Kriegswaisen überlebten nach 1945 in ehemaligen deutschen Gebieten. Sie mussten ihre Herkunft verleugnen, galten als Verräter. Quelle des Berichtes: "Deutsche Welle, 05.09.2018" (10.09.2018)
23.12.2020, heute Morgen lief im Deutschlandfunk die zweite Reportage über Elli Hartwig. Sie stützt sich diesmal auf das Gespräch, das Thielko Grieß vor bald zwei Wochen mit ihr führte und das Gespräch mit Martin Kunst und Dr. Valery Sevastianov. (24.12.2020 / 01.01.2021)
Haselberg – Stauwehr in der Scheschuppe
In Haselberg wurde durch ein Stauwehr in der Scheschuppe, früher die „Wassermühle Brachvogel“, mit Energie versorgt. Auf dem Messtischblattausschnitt von 1927 ist das Sperrwerk und die Wasserzuführung zur Mühle erkennbar. Nach dem Krieg wurde die Anlage nur notdürftig gewartet und verfiel.
In den letzten Jahren wurde das alte Stauwehr in der Scheschuppe, in Höhe der Mühlenstraße, durch umfangreiche Wasserbaumaßnahmen und Erdarbeiten erneuert. Es sollte wieder der Energieerzeugung dienen. Für mehr Informationen hier klicken !
Bilder
Ehrenfriedhof in Lasdehnen/Haselberg
Fotoalbum "Deutsch-russischer Friedhof für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg in Krasnosnamensk" (hier klicken) Der Ehrenfriedhof liegt nicht südöstlich von Haselberg, sondern am Nordrand, etwa 300 Meter westlich der Kirche.(21.07.2015)
Fotoalbum Lasdehnen
Fischerfest 2019
Krasnoznamensk Fischerfestival - Turnier für Hobbyfischer, im Jahr 2019.
Das Video zum Festival wurde am 08.09.2019 auf YouTube veröffentlicht.
Dazu schreibt Dr. Valery Sevastianov:
- Das Fischerfest 2019 fand in Krasnoznamensky/Haselberg, am Ortsausgang nach Pobedino/Schillfelde am Ufer der Szeszuppe (Scheschuppe/Ostfluß) statt. Der Bürgermeister und seine Freunde haben einen guten Platz ausgesucht. Jeder konnte zu Fuß oder mit dem Auto kommen. Da die Szeszuppe zur Zeit wenig Wasser führt und das Flussbett an dieser Stelle etwas tiefer ist, war dieser Ort auch gut für die Angler. Das Fest war sehr gut besucht und es fanden viele Aktivitäten statt. Leider war das örtliche Fernsehen nicht dabei, um diese Veranstaltung noch bekannter zu machen. Eine weitere Veranstaltung ist in Polessk/Labiau an der Deime geplant.
Karten
- MTB 10 101 Tulpeningken Jahr 1936 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (19.11.2017)
- MTB 10 101 Tulpeningken Jahr 1940 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (19.11.2017)
- MTB 10 100 Lasdehnen Jahr 1927 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (19.11.2017)
Preußisch Litauen von Ulla Lachauer |
Quellen
- ↑ Krasnosnamensk, Artikel Krasnosnamensk_(Kaliningrad). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (22.04.2013)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ F.A. Stüler, Artikel Friedrich_August_Stüler. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (22.04.2013)
- ↑ Helmut Peitsch, Reiseführer Nord-Ostpreußen, Seite 336, Verlag G. Rautenberg, Leer, 2. Auflage 1994, ISBN 3-7921-0509-8
- ↑ Ostpreussen.net
- ↑ Johanna Ambrosius, von Charlotte Gottschalk (11.12.2013)
- ↑ KZ-Dachau, Artikel KZ_Dachau. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (22.04.2013)
- ↑ Ermland Artikel Ermland. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (22.04.2013)
- ↑ Die Redaktion dankt Werner Voigt; post@johannaambrosius.de
- ↑ Cadiner und Lasdehner Muster, Siegrid Petersen zeigt Töpferarbeiten, Artikel: Preussische Allgemeine, 8. März 1997 - Folge 10 - Seite 9, unten
- ↑ Ostpreussen.net
- ↑ Schloßberger Kleinbahn, Artikel Schloßberger_Kleinbahnen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (20.04.2013)
- ↑ Foto: Eisenbahn im Bild Bremen
- ↑ Krasnosnamensk, Artikel Krasnosnamensk_(Kaliningrad). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (22.04.2013)
- ↑ Helmut Peitsch, Reiseführer Nord-Ostpreußen, Seiten 334 - 336, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 2. Auflage 1994, ISBN 3-7921-0509-8
- ↑ 17,0 17,1 17,2 17,3 17,4 17,5 17,6 Bild aus Video: https://www.youtube.com/watch?v=ZUoBeuXz6Zs zum Festival in Krasnosnamensk vom 08.09.2019
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HASERGKO14FW</gov>