Maszuiken

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Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Maszuiken > ab 1938 Blockswalde, Kreis Schloßberg


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Maszuiken > ab 1938 Blockswalde, Kreis Schloßberg

Messtischblattausschnitt Maszuiken / Blockswalde, aus Karte 10100 Haselberg, Ausgabe 1940

Einleitung


Maszuiken (auch Maschuiken), Kreis Pillkallen, Ostpreußen; am 3.6.1938 wurde der Ort umbenannt in Blockswalde[1] , Kreis Schloßberg, Ostpreußen. In den neueren Landkarten[2] wird Maszuiken / Blockswalde heute als nicht mehr existierende Siedlung geführt. Der Ort lag im Nord-Osten im Kreis Schloßberg, ca. 4 km nordwestlich von Lasdehnen (Haselberg), heute im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation.
Zur Geschichte und Besiedelung der Gegend siehe Artikel von Erwin Spehr Aus der Geschichte des Kreises.

Geographische Lage
54.97598°N 22.455343°O
Die Auflösung im Satellitenbild ist sehr gut, nur mehr reinzoomen.
Der grüne Pfeil im Satellitenbild ist ungefähr die ehemalige Ortsmitte von Blockswalde.

Allgemeine Information

Maszuiken gehört zu den alten Siedlungen des Kreisgebiets entlang der Szeszuppe und ist eine Abzweigung von der alten Streusiedlung Benigh. Maszuiken wird erstmals 1515 in einer Verschreibung als Maszuika genannt, 1580 heißt die Ansiedlung „Beynnickemen auf jener Seit“ oder Massakatzey und 1660 Maseyken. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf den prußischen Personennamen Maswika zurück. – Am 17.9.1936 erfolgt die Änderung der Namensschreibweise von Maszuiken in Maschuiken und am 16.7.1938 die Umbenennung der Gemeinde in Blockswalde.[3]
Verwaltungszugehörigkeit: Vor 1723 Laßdenisches Schulzenamt/Hauptamt Ragnit, 1723 Domänenamt Löbegallen, 1818 Landkreis Pillkallen.

Andere Namen und Schreibweisen

Maszuiken (- 1937) –(auch Maßuiken) [1] und [4]
Maschuiken (1937 - 1938) - ab 17.9.1937
Blockswalde (1938 -) - ab 3.6.1938
Машуйкен (1945)
Ударное (1946 -)

Besuch in Blockswalde

Im Schloßberger Heimatbrief, 1992, Seite 33 berichtet Frau Gertrud Schulze, geb. Trauwald (Blockswalde), Neustadt 2-Büren:

Recht herzlich möchte ich mich für die Glückwünsche anläßlich meines 75. Geburtstages bedanken. Es war mir eine große Freude, genauso wie ich mich auch zu Weihnachten auf den Heimatbrief freue ... Im Alter denkt man viel und intensiver an die alte Heimat ... So habe ich mir auch im Mai meinen Herzenswunsch, die alte Heimat zu sehen, erfüllt.

Mit einem Busunternehmen fuhren wir bis Königsberg, von dort mit einem Taxi und Sondergenehmigung über Wehlau, Tilsit, Ragnit, Haselberg nach Blockswalde. Das Dorf mit seinen Häusern gibt es nicht mehr. Erschüttert stand ich vor der Stelle, wo die Gebäude unseres Hofes standen. Nur teilweise konnte man noch an überwucherten Fundamenten erkennen, wo sie gestanden haben. Fast ausnahmslos waren die schon damals großen Bäume des Gartens vorhanden. Der rote Flieder blühte, wie einst, nur die Fliederlaube fehlte. Ich nahm einen Fliederstrauß als Gruß aus der Heimat den Kindern mit.
Durch die Busfahrt habe ich viel von Ostpreußen wiedergesehen. Ich war in Rauschen, Tilsit und Insterburg, wo ich zur Schule ging. In Georgenburg sahen wir uns das Gestüt an, es ist gut erhalten. In Tilsit grüßte uns die Luisenbrücke. Die russische Bevölkerung hat uns freundlich aufgenommen, auch in Haselberg konnte ich mir die Kirche ansehen. Die Fahrt war für mich ein großes Erlebnis, ein trauriges und erschütterndes zugleich, das ich nicht missen möchte. Obwohl ich auch hier ein schönes Zuhause habe, ein Stück meines Herzens wird immer meiner alten Heimat gehören.

Politische Einteilung

08.04.1874 [1]
Bildung des Amtsbezirks Jucknaten Nr. 17 (ab 3.6.1938 Umbenennung in Meißnersrode) aus den Landgemeinden Alt Skardupönen, Antbudupönen, Beinigkehmen, Endrutscheiten, Eygarren, Grücklaugken, Jucknaten, Karrunischken, Lubinöhlen, Maßuiken, Neu Skardupönen, Nickelstanaten, Schillenöhlen, Tulpeningken, Ußeßuppen, Ußproduppen und Woitekaten und dem Gutsbezirk Alt Skardupönen (18 Gemeinden/Gutsbezirke). Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher (Grundbesitzer Scheidukat, für 6 Jahre) in Maßuiken.

01.01.1945 [1]
Der Amtsbezirk Meißnersrode umfasst die Gemeinden Altbaum, Beinicken, Blockswalde, Bönick, Dachsheide, Eigern, Flußfelde, Grenzwald, Königsfeld, Lubenwalde, Meißnersrode, Ostfurt, Tulpeningen und Vormwalde (14 Gemeinden). Er wird zuletzt verwaltet vom Amtsvorsteher Paul Wiese in Tulpeningken.

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Evangelische Kirche in Lasdehnen/ Haselberg, Kreis Pillkallen/Schloßberg

Katholische Kirche

Standesamt

Standesamt in Lasdehnen/Haselberg, Kreis Pillkallen/Schloßberg

Prästationstabellen

In den Prästationstabellen für den Ort Maszuiken/Blockswalde (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)

Schule Maszuiken / Blockswalde

In der Schulchronik von Juknaten / Meißersrode[5] wird im Jahr 1912 von Lehrer Gustav Schaknies folgendes berichtet:

„Die Schule in Maszuiken wurde 1812 gegründet. Sie ist die Tochterschule der 75 Jahre älteren Schule in Jucknaten, welche durch Friedrich Wilhelm I. als eine der ältesten Schulen des Bezirks gegründet wurde.
Am 4. September 1912 wurde in Maszuiken das 100 jährige Bestehen der dortigen Schule und das 25 jährige Amtieren des Lehrers Georg Friedrich Kraemer dortselbst unter Beteiligung der Behörden gefeiert. Lehrer Kraemer wurde bei der Gelegenheit der Adler[6] des Inhabers des Hohenzollernschen Hausordens verliehen.“
Charlotte Kraemer, geb. 11.10.1897Hedwig Kraemer, geb. 5.1.1896Bruno Kraemer, geb. 16.1.1900Louise Kraemer, geb. 2.10.18--Magdalene Kraemer, geb. 10.6.1893Georg Friedrich Kraemer, geb. 20.10.1857Emma Kraemer, geb. 1.7.18--Lisbeth Kraemer, geb. 13.1.1889Paul Singer
Schule Maszuiken wurde 1812 erbaut, Aufnahme von 1910, das Bild enthält neun Informationen
Alfred KraemerBruno SeewaldLehrer Georg Friedrich KraemerLehrer KerwinLisbeth KraemerHedwig KraemerCharlotte KraemerReinhold KraemerBruno Kraemer
Schüler der Schule Maszuiken, Aufnahme von 1908, das Bild enthält neun Informationen. Wer erkennt sich oder andere Personen hier wieder? Bitte hier melden Kraemer


Schule Maszuiken Straßenseite, nach dem Umbau, Aufnahme von 1935
Schule Maszuiken Hofseite, nach dem Umbau, Aufnahme von 1935


Lehrer der Schule Maszuiken / Blockswalde

Maeder, Carl

geboren am 12.4.1822 in Henskischken, Kreis Pillkallen
geheiratet am 6.3.1860 in Lasdehnen, Kreis Pillkallen[7]
war 1884 bereits Lehrer in Maszuiken

Kraemer, Georg Friedrich

geboren am 20.10.1857 in Kallwellen, Kreis Ragnit ,
geheiratet am 3.1.1884 in Lasdehnen[8]
gestorben am 18.12.1913 in Maszuiken
von 1878 bis 1884 2. Lehrer in Groß Szagmanten; Kreis Ragnit[9]
von 1884 bis 1913 1. Lehrer in Maszuiken

Liedke, Max[10]

geboren am 3.10.1889
vom 1.10.1913 bis 1924 Lehrer in Maszuiken, dieses geht aus einer Zeugnisunterschrift hervor

Meyer, Hans[11]

geboren am 28.12.1899
vom 1.1.1929 bis 1944 Lehrer in Maszuiken / Blockswalde



Der Blocksberg

Ein beliebtes Ausflugsziel von Schulklassen der Umgegend war der Blocksberg. Er liegt etwas südöstlich vom Ort Blockswalde am Ostfluß / Szeschuppe. Dieser Berg ist in Sagen und Märchen von der Schriftstellerin Frida Borbstädt aus Altbaum bei Haselberg beschrieben worden. Zwei Sagen zum Blocksberg stehen hier.

Verschiedenes

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Internetlinks

"Littauen und die Littauer" von Otto Glagau[13], Berlin im Dezember 1869, kostenlos als E-book verfügbar. Im Internet bei google.books suchen und herunterladen.

Vorwort: Nachfolgende Skizzen, im Laufe dieses Jahres in der Berliner „National-Zeitung“[14] und in der Wochenzeitschrift „Daheim“[15] abgedruckt, und auf Wunsch des Verlegers jetzt zusammengestellt, sind eben – Skizzen, das heißt: Umrisse, entworfen in Folge einer längeren Rundreise, die ich im Sommer 1867 durch meine Heimatprovinz unternahm; in jenem berüchtigten Sommer, der über Ostpreußen einen so außerordentlichen Notstand verhangen. Dennoch – weil ich nämlich nicht nur die Früchte jener Reise, sondern auch das Resultat vieljähriger Beobachtungen und Erfahrungen hier niederlegt, dazu die Forschungen und Mitteilungen anderer Männer, die nach Verdienst erwähnt worden sind, hereingezogen und verarbeitet habe - hoffe ich, daß diese Skizzen ein möglichst treues und anschauliches Bild liefern sollen von einer Provinz, die im übrigen Deutschland ebenso unbekannt ist, wie sie wegen der Originalität und Mannigfaltigkeit ihrer Natur und Bevölkerung bekannt zu werden verdient. Möge mein Büchlein also fremde Leser von manchen Vorurteilen befreien, bei meinen Landsleuten aber, denen ich es ausdrücklich widme, Zustimmung und Wohlgefallen finden. Berlin, im Dezember 1868. Otto Glagau.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 http://www.territorial.de/index.htm
  2. Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8
  3. Prof. Erwin Spehr
  4. http://gov.genealogy.net/
  5. Auszug aus der Schulchronik Jucknaten/Meißnersrode von 1893 bis 1937, das handschriftliche Original befindet sich in der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in Winsen (Luhe)
  6. Artikel Königlicher_Hausorden_von_Hohenzollern. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (22.04.2013)
  7. Heiratsurkunde, Abschrift vom 1.8.1939 Lasdehnen
  8. Heiratsurkunde, Abschrift vom 7.9.1934 Lasdehnen
  9. Aufzeichnungen vom 7.2.1964 von Bruno Kraemer, Sohn
  10. http://www.bbf.dipf.de/VLK/VLK-0067/vlk-0067-0705.jpg
  11. http://www.bbf.dipf.de/VLK/VLK-0068/vlk-0068-0493.jpg
  12. Gedenktafel für den Haselberger Pfarrer Erich Sack in der Trinitatis-Kirche Bochum-Riemke
  13. Artikel Otto_Glagau. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (03.01.2021)
  14. Artikel National-Zeitung_(19._Jahrhundert). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (03.01.2021)
  15. Artikel Daheim_(Zeitschrift). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (03.01.2021)

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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