Skardupönen

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Disambiguation notice Skardupönen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Skardupönen (Begriffsklärung).
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S k a r d u p ö n e n

Kirchspiel Aulenbach ( Aulowönen )
Landkreis Insterburg, O s t p r e u ß e n
______________________________________


Hierachie: Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) >Skardupönen


Skardupönen
Gemeinde, verstreute kleine Höfe und Gehöfte
Provinz : Ostpreußen (nördliches)
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [7] [8]
Amtsbezirk : Keppurlauken (Birkenhof) [9]
Gegründet : um 1715
Frühere Name : Szinszen (vor 1785)
Szindszen (um 1785)
Sckardupöhnen (nach 1785)
Skardupöhnen (um 1893)
Skardupönen Ksp. Aulowönen (nach 1898)
Einwohner (1933) : 122 [10]
Orts-ID : 55244 (nach D. Lange)
Geographische Lage
Koordinaten : N 54° 84′ 58″ - O 21° 73′ 32″
Datei:Karte Europa mit Ostpreußen.pdf Datei:Ksp Aulenbach - Karte - Lage im Kreis Insterburg.pdf
Datei:Karte Kirchspiel Aulenbach Klingen (Ostp.).pdf



Einleitung

Salzburger Koloniedorf und Bauerndorf im Kirchspiel Aulowönen. Schule Swainen, Amt Keppurlauken, Standesamt und Gendarmerie Aulowönen (Aulenbach).

Am 16.07.1938 umbenannt in Gemeinde Klingen. Die Mühle Skardupönen wird umbenannt in Klinger Mühle und gehört ebenfalls zur Gemeinde Klingen.


Allgemeine Information

Ortsbeschreibung

Skardupönen 2) Ksp. (Kirchspiel) Aulowönen, D.(orf), Pr.(eußen), Ostpr.(eußen), RB. (Regierungsbezirk) Gumbinnen, Lkr. (Landkreis), AG (Amtsgericht), Bkdo (Bezirkskommando) Insterburg, StdA (Standesamt) Aulowönen, A.(mt) Keppurlauken, P.(ost) Groß Asznaggern; E.(isenbahn): 2,5 km Bersziubchen "aus: Meyer Orts- und Verkehrslexikon (1912)" [1].

Die Gemeinde lag in ”Klein Litauen (Lithuania minor)"[2] oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen.

Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.


Ortsnamen

Skardupöhnen (Ksp. Aulowönen) (1893)
  • deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Klingen (Ostp.), Ort
  • vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Skardupönen Kr. Insterburg


  • Namensänderung 16.07.1938: Skardupönen
  • Wegfall der Zusatzbezeichnung nach 1898: Skardupönen Ksp. Aulowönen
  • Namensänderung: Skardupöhnen
  • Namensänderung nach 1785: Sckardupöhnen
  • Namensänderung um 1785: Szindszen
  • Namensänderung vor 1785: Szinszen


litauisch skardyti = schroten, zerstampfen; skardy = Ufer, Abhang


Wirtschaft

In Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, (Band III) 1922 Seite 128/129 [11] Skardupönen, zur Gem.(einde) Sk.(ardupönen) gehörend. Gr.(oß)- Asznaggern P(ost) T(elegraph) Swainen E(isenbahn) (Klb. = Kleinbahn), Aulowöhnen E(isenbahn) St(andesamt), Keppurlauken A(mtsbezirk), Insterburg AG (Amtsgericht).

  • Gut Nr. 1 und 34: Hermann Paukstadt Grundsteuerreinertrag 700,--; 78 ha, davon 59 Acker, 17 Weiden, 1 Holzungen, 1 Unland (Hof, Wege) 12 Pferde, 38 Rinder, davon 24 Kühe, 15 Schweine. Telefon Aulowöhnen No. 26
  • Gut Nr. 22: Gustav Totenhaupt Grundsteuerreinertrag 534,--; 88 ha, davon 54 Acker, 30 Weiden, 4 Unland (Hof, Wege) 16 Pferde, 40 Rinder, davon 25 Kühe, 15 Schweine.
  • Hof Nr. 5: A. Wenghöfer Grundsteuerreinertrag 406,--; 50 ha, davon 40 Acker, 10 Unland (Hof, Wege) 6 Pferde, 20 Rinder, davon 8 Kühe, 2 Schafe, 10 Schweine.


In Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher der Domänen, Rittergüter und Höfe in der Provinz Ostpreußen , (Band III) 1932 Seite 164 [12] Skardupönen, Gr.(oß)- Aßnaggern P(ost) T(elegraph) Aulowönen E(isenbahn) (5 km)

  • Gut Herrmann Paulstadt, 78 ha, davon 55 Acker, 20 Weiden, 1 Holzungen, 2 Unland, 11 Pferde, 40 Rinder, davon 23 Kühe, 12 Schweine; Telefon 17. Hdbv. (Herdbuchvieh)
  • Gut Gustav Totenhaupt, 88 ha, davon 56 Acker, 28 Wiede, 4 Unland, 12 Pferde, 50 Rinder, davon 25 Kühe, 25Schweine; Telefon 13
  • Gut Enil Wenghöfer, 50 ha, davon 38 Acker, 8 Weiden, 4 Unland, 7 Pferde, 30 Rinder, davon 15 Kühe, 12 Schweine; Telefon 12


Wohngebäude

Amtlich gezählt :


Haushalte


Einwohner

  • 124 (1867) [3]
  • 127 (1871) davon mänlich 58 [3]
  • 165 (1905) davon mänlich 82 [3]
  • 134 (1925) davon mänlich 64 [3]
  • 119 (1933) [3]


1871 sind alle preußisch, 121 evangelisch, 6 andere Christen, 62 ortsgebürtig, 29 unter 10 Jahren, 78 können lesen und schreiben, 20 Analphabethen, 1 ist blind

1905 149 evangelisch, 16 andere Christen, 144 geben deutsch als Muttersprache an, 21 kitauisch. 1925 115 evangelisch, 7 katholisch [3]

Datei:Ortsschafts- und Adressverzeichnis Landkreis Insterburg (Seite 57) - Skardupönen.pdf


Folgende Einwohner sind im Ortschafts- und Adreßverzeichnis des Landkreises Insterburg (1927) unter Skardupönen genannt : Post Aschnaggern, 25 km,

  • Besitzer : Herm.(ann) Paukstadt, Emil Kopp, Alb.(ert) Kaulitzki, Christian Kairies, Otto Hinz, Aug.(ust) Diesterhöft, Aug.(ust) Wenghöfer, Helene Trylus, Gustav Totenhaupt, Friedr.(ich) Stuhlemmer, Hermann Romeike, Ernst Rieck, Adolf Augustin
  • Altsitzer : Christian Paukstadt, Wilhelmine Kopp, Karl Schneidereit, Juliane Grimm
  • Schumacher : Joseph Romanowski
  • Witwe : Auguste Pavendenat, Elise Ricklaus
  • Landarbeiter : Otto Endruhn
  • Deputant : Jul.(ius) Schulz, Wilh.(elm) Schmidtke
  • Instmann : Karl Feuersänger, Wilhelm Schittke, Herm.(ann) Stascheit


Ortsgrundfläche

  • 1905 : 309,7 ha, Grundsteuer Reinertrag 8,73 RM je ha [3]
  • 1925 : wie 1905 [3]


Politische Einteilung

Gemeinde Klingen (Skardupönen) Ksp. Aulenbach 1939

Provinz  : Ostpreußen
Regierungsbezirk  : Gumbinnen

Landkreis  : Insterburg [13] [14]
Amtsbezirk  : Keppurlauken (Birkenhof) [15]
Gemeinde  : Skardupönen ab 16.07.1938 Klingen (Ostp.), Kr. Insterburg
Kirchspiel  : Aulowönen (Aulenbach ) Ostp.


im/in  : südlich der Ossa
bei  : 13 km nördlich v. Insterburg


Weitere Informationen

Orts-ID : 55244

Fremdsprachliche Ortsbezeichnung : Вологодское
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift): Wologodskoe

russischer Name : Wologodskoe
Kreiszugehörigkeit nach 1945 : Черняховский р-н (Tschernjachowskij Rayon, Insterburg)
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 : der Siedlungsplatz war nach 1945 zunächst besiedelt, wurde dann aber aufgegeben
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch

Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [16]


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Ev. Kirche Aulowönen (ca. 1900)

Evangelische Kirche

Zugehörigkeit : [3]

  • Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kircher der altpreußischen Union


Katholische Kirchen

zur Zeit keine Informationen


Geschichten & Anekdoten rund um Skardupönen

Die Mühlenbesitzer in Skardupönen

Von Eduard Grigoleit

Eine bedeutende Einnahme erwuchs dem Preußischen Staat aus der Verpachtung seiner Mühlen. So waren die Erbmüller für die ländliche Bevölkerung nicht ohne Bedeutung. Sie, die dem Mühlenzwange unterlagen, waren gezwungen, ihr Getreide bei einem bestimmten Müller mahlen zu lassen, unabhängig davon, ob dieser ein aufrichtiger Mann oder ein Betrüger war. Anderweitig mahlen zu lassen war bei Strafe verboten und die Benutzung von Handmühlen oder Quirdeln untersagt. Die Mühlen reichten aber bei der ab 1750 zunehmenden Bevölkerungszahl nicht mehr aus. Es wurden deshalb Klagen laut, besonders aus ärmeren Volkskreisen, über die Bedrückung durch den Mühlenzwang. Für jede Person mußte jährlich 25 ½ Groschen Metz und Mahlgeld an den Müller gezahlt werden. (Stein, Die Umwandlung der Agrarverfassung Ostpreußens I. Jena 1918. S 126, 127).
Dieses Zwangssystem von Friedrich Wilhelm I. nach einseitigen Gesichtspunkten ausgebaut, hörte nach 50jähriger Dauer für den Regierungsbezirk Gumbinnen auf. Das Mühlen-Reglement vom 14.12.1785 hob nämlich für diesen Bezirk den Mühlenzwang auf. Den Zwangspflichtigen wurde freigestellt, gegen Zahlung eines festen Betrages an Stelle des Metz- und Mahlgeldes die Mühle zu wählen. Weil aber die Einkünfte des Staates zurückgingen, wurde der Mühlenzwang 1790 wieder eingeführt. Erst am 12.11.1807 genehmigte man die Aufhebung des Mühlenregals und des Mahlzwanges (Stein, Die Umwandlung der Agrarverfassung Ostpreußens II. Königsberg (Pr.) 1933. S. 167ft.).'
Nach dieser kurzen Übersicht sei es uns gestattet, einen Abstecher nach Skardupönen zu machen, einem Dorfe im Kirchspiel Aulenbach, das damals dem Domänenamte Lappönen unterstellt war. Die folgenden Ergebnisse sind Auszüge aus den "Grund-Acten des. Preuß. Kreisgerichts Insterburg vom Mühlengut Skardupönen Nr. 7". Nach einer Feststellung aus dem Jahre 1762 war die Mühle 1736 erbaut worden und zum Teil baufällig. Wer vor 1751 auf dieser Mühle als Pächter hantierte, entzieht sich unserer Kenntnis. Erst im Jahre 1751 wurde sie nicht mehr verpachtet, sondern am 2.11.1751 (conf. Berlin 6.6.1752) an den Müller Johann Adam Huber (auch Hubert) für 230 Reichsthaler (Rthr.) verkauft. Zur Mühle gehörten 2 Morgen Land und Wohnhaus. Er verpflichtete sich, sämtliche Ausbesserungen der Mühle auf seine Kosten auszuführen. Dieses war wahrscheinlich auch der Hauptgrund, weshalb der Fiskus zum Verkauf der Mühle schritt. Auch durfte Hubert für sich und seine Leute Tafelbier, aber kein starkes Bier, brauen. Dieser Müller stand aber, wie noch unten gezeigt werden wird, bei seiner Zwangskundschaft in schlechtem Ruf.
Huber war mit Maria Gertrud Grünland verheiratet. Beide verkauften diese Mühle am 12.11.1761 an den Müller George Michel Fischoeder, Pächter der Mühle in Skardupönen, für 850 Rhtr. In Heydekrug hatte Hubert eine Mühle gepachtet. 1757 wurde sie von den Russen niedergebrannt. Hubert erbaute sie neu mit drei Gängen und hatte sie seit 1773 erb- und eigentümlich gegen Zahlung einer jährlichen Erbpacht von 1157 Rhtr. (Sembritzki-Bittens, Geschichte des Kreises Heydekrug. Memel 1920. S. 160).
In seinem Kaufvertrage mit Fischoeder hatte sich Huber das Rückkaufrecht gesichert. Da aber freiwillig der Käufer die Mühle nicht räumen wollte, kam es zu einem Prozess. Die Dörfer Rudlauken, Ackmenischken, Klein Aulowönen, Berszubchen, Jennen, Szwainen, Remsen, Schemlauken und Skardupönen waren gegen Hubert. Der Schulz Bornowski in Ackmenischken, Corinth, Ackmenischken, Hans Raudzus, Berszubchen, Christian Roßau aus Szwainen, Thomas Roppold aus Skardupönen und der 64jährige Andreas Buchsteiner und Salomon Walter aus Kelmischken zeugten wider Huber. Diesem wurde vorgeworfen, Getreide entwendet zu haben. Daher ist es sehr verständlich, daß diese Dörfer mit Huber nicht mehr zusammenarbeiten wollten, welcher schließlich auf diese Mühle verzichten mußte.
Am 5.10.1765 wurden von Peter Fleiß, Alt Eichhorn, 500 Rthr. den Eheleuten George Michel Fischoeder und Frau Charlotte geb. Kopckin, geliehen. Das Kapital wurde auf dieses Grundstück eingetragen. Im Jahre 1769 starb Fischoeder. Er hinterließ Witwe und folgende vier Kinder: 1. George Andreas, 11 J. alt; 2. Johann Friedrich, 8 J. alt; 3. Friedrich Samuel, 6 J. alt, Wilhelm Gottlieb, 1 J. alt. Der Nachlaß wurde von dem Bruder des Verstorbenen, dem Erbpachtsmüller George Fischoeder zu Eiserwagen, und dem Schulzen Johann Gottlieb Bornowsky in Ackmenischken geschätzt. Jedes Kind erhielt aus dem väterlichen Nachlaß 29 Rthr., 77 Gr., 5 5/8 Pfennige. Die Witwe trauerte nicht lange um ihren toten Gatten. Sie heiratete bald darauf den Müllermeister Philipp Roß, der nun Eigentümer dieser Mühle geworden war.
Diese Eheleute verkauften die Mühle zu Lappönen am 23.4.1771 an den Unteroffizier Jakob Cibell, Drag.-Regt v. Apenburg, für 1323 Rthr., 30 Gr. Dieser neue Eigentümer erfreute sich nicht lange seines Besitztumes. Der Tod riß ihn 1772 aus diesem Leben. Er hinterließ seine Witwe Regina Loysa geb. Schneider und folgende vier Kinder: 1. Johann Jakob, geb. 1765; 2. Heinrich, geb. 1767; 3. Friedrich Wilhelm, geb. 1769; 4. Wilhelmine Justina, geb. 1771. Nach Teilung des Nachlasses heiratete die Witwe den Müller Johann Gottfried Otto.
Von diesen Eheleuten kaufte am 25.11.1774 die Mühle für 1300 Rthr. der Müllergeselle Carl Christoph Schmidt, welcher sie am 25.4.1775 für denselben Betrag an seinen Bruder Wilhelm Schmidt veräußerte.
Noch im selben Jahre (1775), am 20.11., wechselte die Mühle ihren Besitzer. Der neue Besitzer, Christian Gottfried Stempel, zahlte für sie 1450 Rthr. Vorher war er bei seinem Schwiegervater, dem Erbmühlenpächtermeister Scheffler in Klein Worningken, Amt Georgenburg, beschäftigt. Stempels Frau muß aber bald nach 1775 verstorben sein, denn 1777 heißt es in den Grundackten, daß er mit Lovisa Dorothea Hensel verheiratet war. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse müssen nicht besonders günstig gewesen sein, weil 1780 die Mühle versteigert wurde.
Der neue Eigentümer erwarb sie für 1100 Rthr. Auf seinen Namen Johann Gottlieb Just wurde der Besitztitel am 18.9.1780 berichtigt. Verheiratet war er mit Anna Barbara Bauer. Drei Jahre später, am 19.9.1783, wurde ein neuer Kaufvertrag geschlossen, diesmal in Mehlauken. Der neue Käufer zahlte nur 900 Rthr. In wenigen Jahren sank also der Wert der Mühle um 550 Rthr. Der neue Eigentümer namens Friedrich Schwarz war am 28.8.1783 auf seine Kenntnisse hin von dem Mühlenbaumeister Kieler in Bludau geprüft worden. Schwarz heiratet Gertrude Rosina Just, wahrscheinlich Tochter seines Vorbesitzers, welcher die Mühle so günstig an jenen verkaufte.
Am 22.5.1786 kam in Lappönen ein neuer Vertrag zustande, der über das weitere Schicksal dieser Mühle entschied. Der neue Besitzer hieß Johann Friedrich Fischoeder, war zur Zeit des Kaufes 25 Jahre alt und Sohn des obigen Mühlenbesitzers Fischoeder. Aus seinem am 1.8.1786 zu Bludau ausgestellten Zeugnis des Kieler geht hervor, daß er in der Zimnaschen Mühle beschäftigt gewesen war und im Amt Tapiau geboren war. Als Kantonist des Dragoner-Regiments von Rohr (Nr. 6 alte Zählung) erhielt er am 6.8.1788 den Regimentsabschied. Er war mit Ellisabeth Richter verheiratet. Von seinem Schwager, dem Krämer Friedrich Frischmuth im Kirchdorf Lappienen, lieh er sich 300 Rthr. Dieses Geld hat er am 8.6.1791 zurückgezahlt. Am 23.3.1790 wurde sein Bruder Friedrich Samuel Fischoeder Eigentümer dieser Mühle. Der Kaufpreis betrug 1345 Rthr.
Nicht von ihm, sondern von seinem Bruder und Vorbesitzer, kaufte Johann Bernhard Leo die Mühle am 21.6.1794 für 1566 Rthr., 60 Gr. Der Kaufvertrag ist nicht mehr erhalten. Leo war mit Euphrosina Preuß verheiratet. Ihr Sohn Ephraim Leo kaufte sie am 7.5.1803 für 3000 Rthr. Als der alte Leo 1809 das Zeitliche segnete, kamen seine Erben in Mehlauken am 5.7.1809 zu folgendem Vergleich zusammen: Sie überließen die Mühle an Ephraim Leo für 2000 Rthr. unter Aufhebung des Kaufvertrages vom 7.5.1803. Die Erben werden wie folgt genannt: 1. Witwe Euphrosine Leo geb. Preuß; 2. Johann Leo; 3. Dorothea (geb. 1810, 31 J. alt), 4. Anna Sophia Leo verehelichte Reich; 5. Gottliebe; 6. Caroline verehelichte Haak; 7. Ephraim Leo. Ephraim Leo, der mit Juliane Arndt verheiratet war, veräußerte sein Eigentum zu Mehlauken am 20.3.1810 an seinen Schwager Martin Haak. Kaufpreis betrug 2000 Rthr.
Auch für die Mühle in Skardupönen war jene durch die Aufhebung des Mühlenzwanges hervorgerufene Krisis nicht spurlos vorbeigegangen. Sie verlangte eine Umstellung der Mühlenbesitzer und rief ein Sinken der Kaufpreise hervor. Auch ihr späterer Besitzer, der erst 19jährige Ferdinand Feuersaenger, der unter dem Beistande seines Vaters Matthias Feuersaenger am 16.7.1813 zu Mehlauken den Kaufvertrag mit dem Vorbesitzer unterzeichnete, zahlte für sie nur 2000 Rthr. 1816 hatte Haak eine Mühle im Amt Ballgarden.
In diesem Jahre (1816), am 22.2., trat Feuersaenger die Mühle, welcher mit Dorothea Balk verheiratet war, für 2000 Rthr. an Gottfried Schultz und dessen Ehefrau Juliane geb. Froese aus Jurgaitschen ab.
Dieses Ehepaar blieb fünf Jahre in Skardupönen. In Saalau wurde am 2.3.1821 ein neuer Vertrag unterschrieben, auf Grund dessen das Besitzrecht der Mühle an Ferdinand Balk und dessen Gattin Catharina geb. Gindler aus Lengeningken, Kirchspiel Skaisgirren, überging. Der Kaufpreis betrug 2300 Rhtr. und erreichte somit noch nicht seinen Stand von 1803.
Von 1821 bis 1851 ist Ferdinand Balk Eigentümer dieser Muhle gewesen. Ober dreißig Jahre hat er hier seinen Mann gestanden. Als seine erste Gattin starb, heiratete er merkwürdigerweise eine Emilie Hubert, vermutlich eine Nachkommin jenes Hubert, der an der Spitze der Eigentümer dieser Mühle marschiert. Nach der Auseinandersetzung mit seinen Kindern aus erster Ehe: 1. Carl Ludwig, geb. 27.5.1821, 2. Eduard Wilhelm, geb. 9.2.1826, 3. Ernestine Emilie, geb. 23.11.1827, 4. Johann Friedrich, geb. 24.9.1830, wurde er und seine zweite Gattin als Eigentümer am 15.2.1837 eingetragen. Das Grundstück erhielt er zu dem Taxwert von 1414 Rthr., 3 Gr., 7 Pfg. Fur jedes Kind wurden 51 Rthr., 7 Gr., 2 Pfg. mütterliches Erbteil eingetragen.
Zu diesem Mühlengrundstück gehörten 8 Morgen, 147 Ruten Land und das Bauerngrundstuck in Jennen Blatt 15 in Größe von 14 Morgen und 58 Ruten. Das Ganze ging am 16.3.1851 in den Besitz des Gutsbesitzers Otto Balkwitz in Alischken für 2300 Rthr. über. Mit verkauft wurden die Holzentschädigungsrente von 12 Rthr., 20 Gr. 5 Pfg. und die Reparaturenrente von 4 Rthr. Balkwitz' Frau hieß Amalie geb. Bartel. Sie traten dieses Grundstuck am 10.1.1854 für 2200 Rthr. an August Albat aus Rosenberg, Kreis Darkehmen (Angerapp) ab. 1857 wohnte Balkwitz in Schillupischken, Kreis Ragnit.
Auf Veranlassung der Regierung wurde am 7.9.1855 durch Rezeß die auf der Mühle ruhende Holzberechtigung - jährlich 12 Rthr., 21 Gr., 5 Pfg. - gegen Zahlung von 254 Rthr., 2 Gr, 2 2/3 Pfg. abgelöst. August Albat war mit Leopoldine Stegenwallner verheiratet. Beinahe zwanzig Jahre,lebten sie als Eigentümer dieser Mühle, um sie am 6.8.1873 an den Müllermeister Gottlieb Kuehn, Althof-Insterburg, für 2700 Rthr. Abzutreten. Dieser erhielt für das Grundstück am 26.10.1876 von Wilhelm Engelien, Berszubchen, 3125 Rthr. (9375 Mark).
Er war mit Auguste Brandstätter verehelicht. Über 31 ½ , Jahre blieben sie Eigentümer. Am 5.2.1908 wurde ihr Sohn Otto Engelien Besitzer des Grundstücks. Seinen Eltern gewährte er ein Altenteil, seine Geschwister mußte er auszahlen. Das väterliche Erbe behielt er nicht zu lange. Es ging am 23.10.1912 in Besitz des Gustav Totenhaupt über, der dafür 25.000 Mark zahlte. Das Grundstück war 12,98,32 ha groß. Wie aus einem Vermerk hervorgeht, ist das Grundbuchblatt geschlossen.
An unserem Auge rollte die Geschichte einer Mühle vorüber, die der Mittelpunkt freudiger und trüber Tage in dörflicher Einsamkeit und Abgeschiedenheit war. Um sie scharten sich Menschen, die mitunter mit ihren Müllern unzufrieden waren, Menschen, die von ihrem Gesichtspunkte aus sich lebhaft über einschneidende Tagesneuigkeiten unterhielten und über jenen Mühlenzwang klagten, den der strenge Soldatenkönig härter ausbaute, als ihnen gefiel. Wie oft mögen die Alten, die schon lange unter dem grünen Rasen ruhen, ihre Sorgen, ihr Alltagsleid gegenseitig unter dem Klappern der Mühle ausgetauscht haben, lustig unterbrochen von dem munteren Plauderton der Jugend, die sicher oft den Weg zur Mühle fand, um Verabredungen für freie Stunden zu treffen. Führwahr, diese Mühle war Zeuge fröhlicher und trauriger Stunden!

Erschienen in der Zeitschrift "Nadrauen", Ausgabe Nr. 94 vom 19. Januar 1939 („Nadrauen“ erschien als Heimatbeilage des in Insterburg herausgegebenen „Ostpreußischen Tagesblattes“)


Geschichte

  • 1715 mit 12 1/2 Hufen genannt.
  • 1785 Sckardupönen oder Szindszen, Salzburger Coloniedorf mit einer Windmühle, 15 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Tapiau, Amt Lappönen, Patron der König.
  • 1815 Bauerndorf mit Windmühle, 9 Feuerstellen, 56 Bewohner, Amt Lappönen, bis 30.04.1815 zum Königsberger Département gehörig, dann zum Regierungsbezirk Gumbinnen geschlagen. [3]
  • Um 1800 waren alle 11 Bauern Salzburger Abstammung [3]


Dokumente zu Skardupönen


Quelle : In Ortschafts- und Adreßverzeichniss des Landkreises - Insterburg, 1927 - Skardupönen [4]


Quelle : In Niekammers Landwirtschaftliche Güter-Adressbuch Band III, Ostpreußen, 1922 - Skardupönen


Quelle : In Niekammers Landwirtschaftliche Güter-Adressbuch Band III, Ostpreußen, 1932 - Skardupönen



Bildmaterial

Wir suchen noch Fotos von Skardupönen (Klingen) für eine Veröffentlichung an dieser Stelle. Sollten Sie Bilder oder interessante Informationen haben, würden wír uns über eine Kontaktaufnahme freuen.

info@kirchspiel-aulenbach.de


Genealogische und historische Quellen

Quellen

  1. Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches, Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut (1912), 5. Auflage, Band II, Seite 819
  2. Artikel Kleinlitauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 Kurt Henning, Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon. o. O. [Grasdorf-Laatzen] o. J. [1981], S.102 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. Ortschafts- und Adressverzeichnis Landkreis Insterburg, Buchdruckerei und Verlagsanstalt Ospreußisches Tageblatt G.m.b.H,Insterburg (1927) (Reprint der Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt u. Land e.V., Krefeld)

[Koordinaten]* Skardupönen (Klingen)(Ostp.) Ksp. Aulowönen auf der Webseite Google maps 2014


Genealogische Quellen

  • Kirchenbuchbestände :

Viele der Kirchenbücher sind in den Wirren der Zeit unwiderruflich vernichtet worden. Nachfolgend eine Übersicht der Bestände der Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowönen) / Ostp.

Adressbücher


Bibliografie


Genealogische Bibliografie

  • z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden


In der Digitalen Bibliothek


Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Skardupönen

Karten

Skardupönen Krs. Insterburg
auf der Karte von F.A. von Witzleben (1837)
Skardupönen auf der Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000
Teil I/IV: Blatt 31. Skaisgirren 1893 [6]
Klingen (Skardupönen) Krs. Insterburg
auf der Messtischkarte Nr.1196 (1939)



Weblinks

Offizielle Webseiten

GOV-Kennung  : KLIGENKO04UT [17]
Messtischblatt  : 1196 (11096) [18] | Messtischblatt Jahr : 1939


Zufallsfunde

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


Orte, Gemeinden und Gutsbezirke im Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) , Landkreis Insterburg , Regierungsbezirk Gumbinnen,

Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) Gemeindegrenze 1939 - Kartenmaßstab 1:25.000


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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