Gerlauken

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Hierarchie :

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) > Gerlauken
Datei:Karte Europa mit Ostpreußen.pdf.Datei:Karte Kirchspiel Aulenbach Gemeinde Waldfrieden (Ostp.).pdf Datei:Gerlauken (Waldfrieden) - Schriftzug.pdf

Einleitung

Datei:Ksp. Aulenbach - Waldfrieden-Gerlauken (Ostp.) - Messtischkarte 1296 - Ausschnitt.pdf

Allgemeine Information

Chatouldorf im Kirchspiel Aulenbach. Schule am Ort, Amt Juckeln, Standesamt & Gendarmerie: Aulenbach . Bei dem Dorf handelte es sich um mehrere kleine Höfe und Gehöfe.

Das Chatouldorf Gerlauken lag in ”Klein Litauen (Lithuania minor)" [1] oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen.

Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.

Koordinaten

  • GPS-Daten  : N 54° 46′ 08″ (Breite) - O 21° 45′ 56″ (Länge) [2]



Ortsnamen

Gerlauken Ksp. Aulenbach - Dorfstraße (ca. 1900)

Am 30.09.1928 umbenannt in Gemeinde Waldfrieden (Ostp.)

  • deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Gemeinde Waldfrieden (Ostp.)
  • vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1928) : Gerlauken


  • Feststellung der Schreibweise nach 1736 : Gerlaugken
  • Namensänderung vor 1730 : Plicken


  • weitere (alte) Ortsnamen : Gerlaugken, Plicken


1785 Gerlauken oder Plicken (litauisch plikas, plicke = kahl, nackt, eine kahle Wiese). Am 30.09.1928 bilden Gerlauken, Weidlauken und Gründann (Ostp.) unter Fortfall ihres Ortsnamens, die Gemeinde Waldfrieden (Ostp.). Zu Gerlauken gehört das Moorbad Waldfrieden, ein zur damligen Zeit bekanntes Kurhaus. Waldfrieden existiert später unter dem Namen Fjodorowo ( Фёдорово ). Der Siedlungsplatz war nach 1945 zunächst besiedelt, wurde dann aber aufgegeben.

Ortsinformationen aus der Zeit nach der Umbenennung (1928) siehe unter Waldfrieden (Ostp.).

Wirtschaft

Familien Krüger und Hassler im Sommer 1918 bei der Heuernte

1920 werden genannt [1]:

  • Ernst Lörchner : 130ha,
  • Karl Mosel : 75 ha,


1922

  • Karl Mosel : 75 ha, 50,5 ha Acker, 6 ha Weisen, 12,5 ha Weiden, 4 Holzungen, 2 ha Unland, Wege, 15 Pferde, 14 Kühe, 6 Schafe, 10 Schweine - Hof Nr. 7 (Gelauken)



Amtlich gezählt mit Wohnplatz Weidlauken (* zuzüglich Gründann :

Wohngebäude


Haushalte


Einwohner

Datei:Ortsschafts- und Adressverzeichnis Landkreis Insterburg (Seite 24) - Gerlauken.pdf

  • 124 (1867) [1]
  • 121 (1871) davon männlich 63[1]
  • 143 (1905) davon männlich 64[1]
  • 186 (1925) davon männlich 82(* [1]


1871 sind alle Einwohner preußisch u. evangelisch, 22 unter 10 Jahren, 66 können lesen und schreiben, 2 ohne Angaben, 31 Analphabethen, 4 ortsabwesend; 1905 alle evangelisch und nennen Deutsch als Muttersprache. 1925 (* alle evangelisch


Folgende Einwohner sind im Ortschafts- und Adreßverzeichnis des Landkreises Insterburg (1927), Seite 24 unter Gerlauken genannt :

  • Gutsbesitzer : Ernst Loerchner
  • Besitzer : Hellmut Pansegrau, Karl Perlbach, Friedrich Fleiß, Artur Fleiß, Gustav Seppat, Otto Grotzeck, Wilhelm Haller, Eduard Perlbach, Karl Schüßler, Emil Preuß, Karl Mosel, Albert Abeluhn
  • Altsitzerin : Johanne Bernecker, Wilhelmine Diedrigkeit, Friedrich Leinert
  • Badedirektor  : Mar Voigdt
  • Oekonomin  : Dora Pichler
  • Volksschullehrer  : Robert Migge
  • Rentier  : Franz Weber, Leopold Link
  • Bademeister  : Emil Borchert
  • Rentnerwitwe  : Amalie Link, Auguste Hellwig, Friedrich Sternberg
  • Kriegsrentner  : Friedrich Krüger
  • Melker  : Alfred Blaser
  • katnerin  : Elise Ettig
  • Deputant  : Friedrich Ludwig, Friedrich Sarunski, August Hubert, Mar Kirschberger, Johann Perlbach, Johann Lörchner



Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe

  • siehe unter Wirtschaft


Ortsgrundfläche

  • 1905 : 323,7 ha, Grundsteuer Reinertrag 8,77 je ha -- 1925 (* : 435 ha, Grundsteuer Reinertrag 8,07 je ha


Politische Einteilung

Gemeinde Gerlauken (Waldfrieden) im Ksp. Aulenbach 1939

Provinz  : Ostpreußen
Regierungsbezirk  : Gumbinnen

Landkreis  : Insterburg [3] [4]
Amtsbezirk  : Buchhof [5]
Gemeinde  : (Landgem.) Gerlauken (bis 30.9.1928)
Kirchspiel  : Aulenbach (Aulowönen) Ostp.

im/in  : nördlich des Pregel
bei  : 16,8 km nördwestlich v. Insterburg

1785 Gerlauken oder Plicken, Chatouldorf, 11 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Tapiau, Amt Lappönen, Patron der König; 1815 Chatouldorf, 11 Feuerstellen, 64 Einwohner; bis zum 30.04.1815 zum Königsberger Departement gehörig, dann zum Regierungsbezirk Gumbinnen zugeschlagen.


Weitere Informationen

Orts-ID : 61842

Fremdsprachliche Ortsbezeichnung : Фёдорово
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):

russischer Name : Fëdorovo, Fjodorowo
Kreiszugehörigkeit nach 1945 : Черняховский р-н (Tschernjachowskij Rayon, Insterburg)
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 :
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch


Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [6]


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche


Zugehörigkeit :

  • Kirchspiel Aulenbach --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kircher der altpreußischen Union


Katholische Kirchen

zur Zeit keine Informationen

Geschichte

Etwa 1660 entstanden, Berahmung abhanden gekommen. 1757 unterrichtete Lehrer Leidereiter an der Schule

Geschichten & Anekdoten rund um Gerlauken

Mein Heimatdorf G E R L A U K E N

An der Kleinbahn gelegen
von altersher bekannt,
wo´s Droje durchfließt das Land;
da liegt zwischen Tälern un Höh´n
ein schmuckes Dörfchen, gar lieblich und schön.
Man braucht es sich nur ins Gedächnis einzupaucken :
Es ist das schöne Dorf GERLAUKEN
Am Bahnhof, wo so oft viel Krach,
da wohnt die Familie PERLBACH.
Und oben im Dachstübchen, wo die Aussicht so fein,
lebt Familie WEBER mit ihrem Kinderlein.
Gegenüber das Schulhaus, so sauber und blank,
da regiert Lehrer MIGGE mit strenger Hand.
Und dann kommt ein altes Strohdachhaus,
das ist mein liebes Vaterhaus. (Fleihs)
Es steht schon an die hundert Jahr,
Gott hat es behütet vor Schaden und Gefahr.
Nebenan man einen Nachbarn hat,
das ist Besitzer Gustav STEPPAT.
Frau BERNECKER wohnt auch darin,
sie lebt dort als Altsitzerin.
Geht man dann weiter vor dem Fleck,
wohnt da der Fleischermeister GROTZECK,
und bei ihm noch recht flink
wirtschaftet die Oma LINK.
Nun ist das Dorf so ziemlich aller,
da wohnt noch der Besitzer HALLER.
Und dann an unserem Ende Dorf,
lebt Fritz KRÜGER und Berta OHLENDORF.
Am Ausgang des Dörfchens man noch ein Häuschen fand,
da wohnt Frl. ETTIG, das Blumenlieschen genannt.
Dann geht man weiter über Berg und Höh´n,
da ist das Grundstück des Herrn PREUSS zu sehn,
und bei ihm mit frohem Sinn
leben noch Altsitzer LEINERT darin.
Und dann geht man weiter, wo´s Echo schallt,
bis an den schönen, grasgrünen Wald.
Da stehen mehrere Häuser schmuck und fein,
MOORBAD WALDFRIEDEN kann es nur sein.
Und wer hat Gicht und kranke Glieder,
eilt zum Moorbad, das heilt ihn wieder !
Da gibt es Moor- und Fichtelnadelbäder,
auch Wasser- und Dampfbäder, wie sich´s wünscht ein jeder.
Der Bademeister BORCHERT tührt zurecht das Moor,
wer ein Bad nimmt, ist dann wirklich schwarz wie ein Mohr.
Frau PICHLER ist die Küchenfee,
sie besorgt das Essen und den Kaffee.
Am Wald entlang, so ganz allein,
da wirtschaftet Herr MOSEL recht fein.
Er auch ein schönes Insthaus hat,
darin wohnen PERLBACH, LÖRCHNER, STERNBERG, MIGAT.
Im Süden des Dorfes, wo der Wind läßt nach,
da ist die Besitzung von Eduard PERLBACH.
Wo die Lüftlein weh´n so mild und lau,
da lebt Altsitzer NOLDE mit seiner Frau.
Und geht man weiter mit aller Kraft,
da steht SCHÜSSLERS schöne Wirtschaft.
Und bei ihnen noch in Rüstigkeit
waltet die Frau DIETRICHKEIT.
Im Osten wo der Himmel so blau,
da wohnt der Nachbar PANSEGRAU.
Weil das Grundstück nicht nach seinem Geschmack,
vertauscht er es mit Gutbesitzer SCHLACK.
Und zuletzt im Norden von Gerlauken,
da liegt das schöne Gut WEIDLAUKEN.
Wer einmal hat dieses Dörflein geseh´n,
der ruft laut :
"O Gerlauken, du bist so schön !"


Vorstehend Gereimtes ist nun wirklich kein Prunkstück, doch führt es tatsächlich alle Leute auf, die außer dem Dienstpersonal 1926 in Gerlauken wohnten. Es wurde verfasst von Artur Fleihs, dem Sohn des Bürgermeisters (Gemeindevorsteher) Friedrich Fleihs.

Dokumente zu Gerlauken


Quelle : In Niekammers Güter-Adressbuch Ausgabe 1922 :Gerlauken auf der Webseite dLibra Digitale Bibliothek : Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreussen mit Anhang: Memelland, 1922



Quelle : In Ortsschafts- und Adreßverzeichnisn des Landkreises - Insterburg, 1927



Genealogische und historische Quellen

Quellen

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 Kurt Henning und Frau Charlotte geb. Zilius, Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen - Ein Namenslexikon, ca. 1970
  • Gelauken (Ostp.) auf der Webseite dLibra Digitale Bibliothek : Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreussen mit Anhang: Memelland, 1922


Genealogische Quellen

  • Kirchenbuchbestände :

Viele der Kirchenbücher sind in den Wirren der Zeit unwiderruflich vernichtet worden. Nachfolgend eine Übersicht der Bestände der Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowönen) / Ostp. : [[7]]


Adressbücher


Bibliografie


Genealogische Bibliografie

  • z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden


In der Digitalen Bibliothek



Verschiedenes

Memeler Dampfboot vom 25.02.1926

Das Moorbad Gerlauken

Im Hinblick auf den Plan, in Trakseden bei Heydekrug ein Moorbad zu errichten, dürften die folgenden Angaben über das Moorbad Gerlauken im Kreise Insterburg von Interesse sein.

In Gerlauken im Kreise Insterburg besteht das Moorbad „Villa Waldfrieden“, das zwar schon lange vor dem Kriege bekannt und von Rheumatikern, Gischt- und Ischiaskranken in großer Zahl aufgesucht wurde, die ihm zukommende Beachtung jedoch noch nicht in dem Maße gefunden hat, wie es die Heilkraft seiner Bäder verdient hätte, denn noch immer zogen Leidende es vor, nach Pelzin in Pommern und nach noch mehr entfernteren Moorbädern zu reisen. Wie wir hören, wird das Gerlauker Moorbad, in dem man zwar heiße Bäder nehmen konnte, das aber infolge der ihm zur Verfügung stehenden geringen Mittel vielleicht doch nicht vollkommen der Neuzeit entsprach und auch nur für den Sommer eingerichtet war, demnächst eine gründliche Umgestaltung und Erweiterung dadurch erfahren, daß es von einem kapitalkräftigen Konzern von Aerzten übernommen wird. Bisher waren alle Verhandlungen, die auf eine käufliche Uebernahme des Moorbades durch die Provinz oder durch die Stadt Insterburg selbst hinzielten, ergebnislos geblieben und hatten sich immer wieder zerschlagen. Nun soll es endlich mit allen Einrichtungen, Kurhaus, Badeanstalt usw., an eine Gruppe von sechs bis sieben Insterburger Aerzten übergehen, die es käuflich erwerben wollen. Der bisherige Pächter soll mit 4000 Mark abgefunden werden und gewillt sein, von dem Pachtvertrage zurückzutreten. Es ist somit anzunehmen und zu hoffen, daß hier im Kreise Insterburg nunmehr ein modernes, mit allen Hilfsmitteln ausgerüstetes Moorbad erstehen wird, dessen Entwicklung bisher nur infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten immer gehemmt worden war, und das unter der neuen sachkundigen Verwaltung allen Ansprüchen vollauf genügen und auch Jahr über Bade-und Aufenthaltsmöglichkeit bieten wird.


Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Gerlauken



Weblinks

Offizielle Webseiten

GOV-Kennung  : WALDE2KO04VS [8]
Messtischblatt  : 1296 (12096) [9] | Messtischblatt Jahr : 1934


Zufallsfunde

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WALDE2KO04VS</gov>