Hengstenberg
H e n g s t e n b e r g Kirchspiel Aulenbach ( Aulowönen ) |
Hierachie:
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) >Hengstenberg
Hengstenberg | |
Dorf mit Gut und Gemeinde | |
Provinz : | Ostpreußen (nördliches) |
Regierungsbezirk : | Gumbinnen |
Landkreis : | Insterburg [5] [6] |
Amtsbezirk : | Aulenbach (Ostp.) [7] |
Gegründet : | |
Frühere Name : | Kalwischken (nach 1785) Kallwischken (16.07.1938) |
Einwohner (1939) : | 201[8] |
Orts-ID : | 53381 (nach D. Lange) |
Geographische Lage | |
Koordinaten : | N 54° 81′ 40″ - O 21° 73′ 10″ |
Datei:Karte Europa mit Ostpreußen.pdf | Datei:Ksp Aulenbach - Karte - Lage im Kreis Insterburg.pdf |
Datei:Karte Kirchspiel Aulenbach Hengstenberg (Ostp.).pdf |
Einleitung
Gut und G e m e i n d e im Kirchspiel Aulowönen. Schule in Jennen, Amt, Standesamt & Gendarmerie: Aulowönen / Aulenbach, Post Aulenbach über Insterburg 2
Am 16.07.1938 wird die Landgemeinde Kallwischken umgenannt. Die Dörfer Kallwischken, Kemsen und Klein Aulowönen unter Fortfall ihres Ortsnamens in Gemeinde Hengstenberg.
Das kölmische Gut Kallwischken wurde umbenannt in Gut Hengstenberg und unter diesem Ortsnamen ein Ortsteil der Gemeinde Hengstenberg.
Allgemeine Information
Ortsbeschreibung
Die Gemeinde lag in ”Klein Litauen (Lithuania minor)"[1] oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen.
Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.
Ortsnamen
- deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Gut Hengstenberg
- vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Gut Kallwischken
- Feststellung der Schreibweise nach 1785 : Kalwischken
- weitere (alte) Ortsnamen : - - -
Der Siedlungsplatz existierte nach 1945.
Ortsinformationen aus der Zeit vor der Umbenennung (1938) siehe unter Kallwischken (Ostp.).
Wirtschaft
Datei:Hengstenberg - Kirchspiel Aulenbach - Betriebsliste S1.pdf Die Schadensberechnung Landwirtschaft Betriebsliste Gemeinde Hengstenberg (Stand 1945 - erstellt 1955) nennt folgende landwirtschaftliche Betriebe: Datei:Hengstenberg - Kirchspiel Aulenbach - Betriebsliste S2.pdf
Gemeindehektarsatz : 790,-- Reichsmark, Gemeindefläche 560 ha, Durchschnitt der Betriebshektarsätze : 566,-- RM.
- B 1. Bindert, Kurt,46,46 ha
- 2. Grigat, Emil und Ehefrau, 52,00 ha
- 3. Laaser, Emil, 53,25 ha
- 4. Scharffetter, Franz, 204,12 ha
- 5. Seeger, Emil und Ehefrau, 30,00 ha
- 6. Stattaus, Franz, 20,20 ha +3,25 ha
- 7. Tamkus, Ewald, -,-- ha +27,00
- 8. Urmoneit, Franz und Ehefrau, 5,50 ha
- 9. Wiesberger, Josepf und ehefrau, 98,00 ha
- Bisher nicht angemeldete Betriebe :
- 10. Baumgart, Franz, 14,00 ha
- 11. Brinkmann, Wilhelm und Ehefrau, 10,00 ha
- 12. Dannat, Hermann und Ehefrau, 10,00 ha
- 13. Nolde, Heinrich, 9,00 ha
- 14. Stannull, Auguste, 9,00 ha
- 15. Strauß, Emma, 5,00 ha
Haushalte
1939 wurden in der Gemeinde Hengstenberg gezählt :
- 47 (1939) [2]
Einwohner
- 202 (1939) [9]
1939 sind in der Gemeinde Hengstenberg 87 Einwohner männlich, 25 unter 6 Jahren, 29 zwischen 6-14, 131 zwischen 15-65, 16 über 65 Jahre; es waren tätig 137 in der Land- und Forstwirtschaft, 4 in Handwerk und Industrie; mit Familienangehörigen ohne eigenen Beruf waren 26 selbständig, 35 mithelfende Familienmitglieder, 11 Beamte und Angestellte, 116 Arbeiter
Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe
Ortsgrundfläche
- (keine Information)
Politische Einteilung
Provinz : Ostpreußen
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [10] [11]
Amtsbezirk : Aulenbach (Ostp) [12]
Gemeinde : Hengstenberg (ab 16.07.1938)
Kirchspiel : Aulenbach (Ostp.)
im/in : westlich der Inster
bei : 23,6 km nördwestlich v. Insterburg
Weitere Informationen
Orts-ID : 53381
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung : Мостовое
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):
russischer Name :
Kreiszugehörigkeit nach 1945 : Славский р-н (Slawskij Rayon, Heinrichswalde
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 :
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch
Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [13]
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Zugehörigkeit : [2]
- Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kircher der altpreußischen Union
Dem letzten Gemeinde-Kirchenrat der evang. Kirchengemeinde Aulenbach (Ostp.) gehörten folgende Personen 1944 an :
- Scharfetter (aus Kallwischken)
- Dalheimer (aus Kiaunischken)
- Scharfetter (aus Ernstwalde)
- Forstreuter (aus Lindicken)
- Lehrer Rege (aus neu Lappönen)
Katholische Kirchen
zur Zeit keine Informationen
Geschichten & Anekdoten rund um Hengstenberg
Datei:1949 S.10 - Zeitungsbericht " Das Trakehner Pferd, ein Kleinod unserer Heimat".pdf Datei:Königsberg - Pferdeschlußschein 1941 Teufel.pdf Das Gut Hengstenberg war bekannt für seine Pferdezucht die von der Familie Scharfetter betrieben wurde. Franz Scharfetter rettete im Flüchtlingstreck 1945 ca. 40 Trakenerpferde, mit denen er eine neue Pferdezucht auf dem Restgut Groß-Dunge bei Bremen aufbaute.
Über seine Pferde und insbesondere den Treck, berichtete er 1949 in der Zeitung "Wir Ostpreußen" Folge 21 vom 5. Dezember 1949, Seite 10] :
- ... berichtet Züchter Franz Scharfetter, früher Kallwischken (Hengstenberg), Kreis Insterburg, jetzt Groß-Sehlingen, Kreis Verden (Aller) im Jahre 1946 : "Über die Treckleistung meiner Stuten möchte ich sagen, daß mich nur allein meine herrlichen ostpreußischen Stuten vor der russischen Gefangenschaft geretet haben. Am 18.1.1945 rief ich noch die Kreisbauernschaft Insterburg an und fragte, ob wir trecken müßten, und darauf wurde mir gesagt, ich soll nur ruhig schlafen, denn in zwei Tagen sind die Russen in Ostpreußen rausgehauen. Am 19.1.45 wurde ich dann von der Wehrmacht morgens in aller Frühe geweckt, und es wurde mir gesagt, daß die Russen durchgebrochen sind und auf Grunheide und Aulenbach marschieren. Ich habe dann sofort meine Kriegsgefangenen geweckt, denn meine deutschen Leute mußten ja alle zum Volkssturm, und so haben wir noch gefüttert und alles gepackt und sind um 17 Uhr von meinem schhönen Kallwischken abgefahren. Die Russen waren bereits in Aulenbach, also 3 Kilometer von meinem Hof. Ich bin mit 21 Stuten getreckt, die fast alle hochtragend waren. In den ersten 24 Stunden bin ich Nacht und Tag gefahren, ohne zu füttern und zu tränken; ich fuhr etwa vierzig Zentner schwere Wagen mit je zwei tragenden Stuten. Ging nach Aufenthalten in Bartenstein bei Braunsberg (Alt-Passarge) über das Haff und machte einen Marsch von Braunsberg nach Danzig. Ich denke, es waren etwas 120 Kilometer; dieses war die höchste Tagesleistung. Leider mußte ich später drei Stuten, weil sie lahm wurden, in Mecklenburg lassen. Sehr oft mußten die tragenden Stuten Tag und Nacht bei furchtbarem Schneetreiben draußen bleiben, aber auf dem Treck hat nur eine Stute verfohlt. Im Durchschnitt bin ich täglich etwa 50 bis 60 Kilometer marschiert, und viele von meinen Stuten sind bis Mecklenburg ohne Eisen gegangen. Die Futterration war wohl pro Tag und Stute sechs Pfund Hafer und etwas Heu. Meine Stuten haben erst in meinem Standquatier verfohlt, als sie acht Tage Ruhe hatten. Der Grund ist wohl der, daß sie hier zuerst kein Futter bekamen, sondern nur etwas Roggenstroh".
In der Zeitung "Georgine" Jahrgang 15 / Folge 49 vom 5. Dezember 1964, Seite 5] wird über das Gut Hengstenberg berichtet :
- ... in der Heimat saßen die Scharffetters auf dem etwa 800 Morgen großen Hof Kallwischken, der später in Hengstenberg umbenannt wurde, auf fruchtbarem Boden nördlich von Insterburg. mit einem Stamm von 20 Mutterstuten, den der alte Opa Scharfetter u seiner Lebensarbeit zielbewußt aufgebaut hatte, wurde hier eine mustergültige Zucht betrieben. Die Mutterstuten waren zugleich die Arbeitspferde des Hofes. Sie verrichteten alle in der Landwirtschaft anfallenden Gespannarbeiten.
Dokumente zu Hengstenberg
Quelle : In Wir Ostpreußen, Jahrgang 1 - Folge 21 vom 05.12.1949
Quelle : In Das Ostpreussenblatt, Jahrgang 15 - Folge 49 vom 05.12.1964
Bildmaterial
Bilder im "Insterburger Brief" (Jahrgang/Seite) 6/99 und 30/159 "Portrait Scharfetter" , 14/T9-10, 164, 167, 168 "Die Scharfetter und ihre Pferde in Groß Düngen" , 15/T3-4 "Pferde ziehen den Pflug"; 24/32 "Siegerstuten 1928 auf der Ostmesse in Königsberg"
Wir suchen noch Fotos von Hengstenberg (Kreis Insterburg) für eine Veröffentlichung an dieser Stelle. Sollten Sie Bilder oder interessante Informationen haben, würden wír uns über eine Kontaktaufnahme freuen :
info@kirchspiel-aulenbach.de
Genealogische und historische Quellen
(Berichte im "Insterburger Brief" (Jahrgang/Seite) 2/3 "Johann Scharfetter u. Sohn bedeutende Pferdezüchter" 14/164 "Franz Scharfetter u. Sohn auf ihrem neuen Hof in Gr. Düngen"; 23/31 "Franz Scharfetter beging seinen 75 Geburtstag" , 30/128 "Benno Teufel : Nachruf auf Franz Scharfetter";
Quellen
- ↑ Artikel Kleinlitauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Kurt Henning, Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon. o. O. [Grasdorf-Laatzen] o. J. [1981], S. 86. Referenzfehler: Ungültiges
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[Koordinaten]* Ernstwalde (Ostp.) Ksp. Aulowönen auf der Webseite Google maps 2013
- [1][2] Zeitungsbericht "Das Trakehner Pferd, ein Kleinod unserer Heimat"] im Webarchiv der Preussische Allgemeine Zeitung (Wir Ostpreußen), Jahrgang 1949, Folge 21 Seite 10 (05.12.1949)
- [3][4] Zeitungsbericht "Die Kallwischkener Zucht hat in Gr.-Dunge eine neue Heimat"] im Webarchiv der Preussische Allgemeine Zeitung (Das Ostpreußenblatt), Jahrgang 1964, Folge 49 Seite 5 (05.12.1964)
- [6] Orte Kemsen, Gut Hengstenberg und Klein Aulowönen (Ksp. Aulowönen) auf der Webseite Google maps 2012
- [7][9] Stadt und Landkreis Insterburg auf der Webseite Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990, 2012
- [8] Landkreis Insterburg auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke., 2005
- [10] Amtsbezirk Aulowönen (Aulenbach) auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke., 2005
- [11] Hengstenberg auf der Webseite Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen, 2005
- [12] Kirchenbuchbestände Ev. Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowöhnen) auf der Webseite Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Landkreis Insterburg: GenWiki, Verein für Computergenealogie, 2012
- [13] Auszüge aus dem Kirchenbuch der Ev. Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowöhnen) auf der Webseite Rootweb, Ancestry.com, 2012
- [14] Kallwischken, Hengstenberg, Калльискен, Kall'wisken, Mostowoe, Mostovoe, Мостовое auf der Webseite Genealogisches Ortsverzeichnis: Verein für Computergenealogie, 2012
- [15] Messtischkarte 1196 Aulenbach auf der Webseite MAPSTER - Archivkarten für Polen und Mitteleuropa, 1939
Genealogische Quellen
- Kirchenbuchbestände :
Viele der Kirchenbücher sind in den Wirren der Zeit unwiderruflich vernichtet worden. Nachfolgend eine Übersicht der Bestände der Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowönen) / Ostp. : Weiterleitung zu Kirchenbüchern
- Auszüge aus dem Kirchenbuch
der Ev. Gemeinde Aulenbach (Aulowönen) [14]
Adressbücher
- Einträge aus Hengstenberg in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Hengstenberg in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Forschung und Hintergrundinformation zum Familiennamen Scharfetter
Genealogische Bibliografie
- z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden
In der Digitalen Bibliothek
- Hengstenberg in Grübels Gemeindelexikon des Deutschen Reiches (Seite 219)
- Hengstenberg in Ritters geographisch-statistischem Lexikon von 1895, hier Band 1, Seite 0911.
Verschiedenes
Karten
Datei:1196 Aulenbach - Hengstenberg Orte.pdf
Weblinks
Offizielle Webseiten
GOV-Kennung : HENERGKO04UT [15]
Messtischblatt : 1196 (11096) [16] | Messtischblatt Jahr : 1939
Zufallsfunde
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HENERGKO04UT</gov>