Alt Lappönen: Unterschied zwischen den Versionen
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Um 1785 existierte das '''Domainen-Justiz-Amt Lappöhnen'''. Im Buch "''Erdbeschreibung der preussischen Monarchie''" , Band 1, Herausgegeben von Friedrich Gottlob Leonhardi, Halle 1791, ist über das Amt Lappöhnen vermerkt [http://books.google.de/books?id=BJg2AAAAMAAJ&hl=de&hl=de&pg=PA620&img=1&zoom=3&sig=ACfU3U36Zg9v31OnkKWjcbSpStJRgJcChA&ci=127%2C375%2C867%2C635&edge=0]: | Um 1785 existierte das '''Domainen-Justiz-Amt Lappöhnen'''. Im Buch "''Erdbeschreibung der preussischen Monarchie''" , Band 1, Herausgegeben von Friedrich Gottlob Leonhardi, Halle 1791, ist über das Amt Lappöhnen vermerkt [http://books.google.de/books?id=BJg2AAAAMAAJ&hl=de&hl=de&pg=PA620&img=1&zoom=3&sig=ACfU3U36Zg9v31OnkKWjcbSpStJRgJcChA&ci=127%2C375%2C867%2C635&edge=0]: | ||
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565,1 ha, Grundsteuer Reinertrag 9,94 je ha; | 565,1 ha, Grundsteuer Reinertrag 9,94 je ha; | ||
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== |
Aktuelle Version vom 30. April 2023, 06:20 Uhr
A l t L a p p ö n e n Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) |
Hierachie:
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) >Alt Lappönen
Rittergut, Gutsbezirk | |
Alt Lappönen | |
Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) | |
Provinz : | Ostpreußen (nördliches) |
Regierungsbezirk : | Gumbinnen |
Landkreis : | Insterburg [1] |
Amtsbezirk : | Aulowöhnen [2] |
Gegründet : | um 1600 |
Frühere Name : | Alt Lapehnen (vor 1785) Alt Lappöhnen (nach 1785) Aulowönen OT Alt Lappönen (bis 16.07.1938) |
Einwohner (1939) : | 1.049 [3] |
Orts-ID : | 49370 (nach D. Lange) |
Geographische Lage | |
Koordinaten : | N 54° 80′ 37″ - O 21° 77′ 80″ |
Einleitung
Allgemeine Informationen
Ortsnamen
Alt Lappönen wurde 1925 als Wohnplatz Groß Aulowönen zugeschlagen
- deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Gemeinde Aulenbach OT Alt Lappönen
- vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Aulowönen - OT Alt Lappönen
- Feststellung der Schreibweise nach 1785 : Alt Lappöhnen
- Feststellung der Schreibweise vor 1785 : Alt Lapehnen
Bis 1709/10 (große Pest) existierte auf dem Rittergut Alt Lappönen ein Siedlungsplatz namens Bambullen. Alt Lappönen wurde 1925 unter Beibehaltung des Ortsnamens Groß Aulowönen angegliedert und bildet somit einen Ortsteil von Aulowönen. Der Ort existiert heute unter dem Namen Kalinovka (Russland).
Ortsinformationen
Königliches Vorwerk - Rittergut - Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach, Amt, wie auch Schule, Standesamt & Gendarmerie: Aulowönen / Aulenbach,
Typ : Rittergut
Provinz : Ostpreußen
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [4]
Amtsbezirk : Aulenbach [5]
Gemeinde : Aulenbach (ab 16.7.1938)- Ortsteil
Kirchspiel : Aulenbach (Aulowönen) Ostp.
im/in : westlich der Inster
bei : 19,5 km nördl. v. Insterburg
GPS-Daten : N 54° 48′ 11″ (Breite) - O 21° 48′ 27″ (Länge)
GOV-Kennung : ALTNENKO04VT [6]
Messtischblatt : 1196 (11096) [7]
Messtischblatt Jahr : 1939
Wirtschaft
(keine Information)
Geschichte
- Um 1600 entstanden;
- In der Liste der Königl. Domänenamtsmänner in Preussisch Littauen 1735 wird Amtmann Chr. Theodor Praetorius für das Amt Lappönen genannt.
- 1785 königl. Amt und Vorwerk, 5 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Tapiau, Amt Lappönen, Patron der König.
- Um 1800 wird das Domäneamt aufgelöst, das 2.000 Morgen große Vorwerk erwarb Caroline Girod, die mit dem Amtmann Mehlhorn verheiratet war, zum Preise von 19.152 Taler.
- 1815 adliges Hauptgut (ehemals königliches Vorwerk), 5 Feuerstellen, 53 Bewohner, Amt Lappönen, bis 30.04.1815 zum Königsberger Departement gehörig dann zum Regierungsbezirk Gumbinnen geschlagen
- 1857 als Rittergut, Besitzer Krause, in der Handmatrikel der in sämtlichen Kreisen des Preußischen Staates auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter vermerkt.
- 1869 übergab Rittergutsbesitzer Lindenau der Prussia Königsberg 2 Messingringe, gefunden bei Alt-Lappönen, beim Abstechen eines Grandberges, wobei man auf eine bedeutende Anzahl von Leichen stieß, die wahrscheinlich zur Zeit der Pest 1709/10, ohne eingesargt zu sein, hier verscharrt sein müßten (Ort Bambullen).
Um 1785 existierte das Domainen-Justiz-Amt Lappöhnen. Im Buch "Erdbeschreibung der preussischen Monarchie" , Band 1, Herausgegeben von Friedrich Gottlob Leonhardi, Halle 1791, ist über das Amt Lappöhnen vermerkt [8]:
Das Amt Lappöhnen
enthält 2 Vorwerke, wovon eines in Erbbacht gegeben worden ist, und 42 Dörfer mit 382 Feuerstellen.
- Alt Lappöhnen, ein K.(önigliches) Vorwerk von 5 Feuerst.(ellen) wo der Sitz des K.(öniglichen) Dom.(änen) Amtes ist. Neu Lappöhnen oder Schäferen auch Angine genannt, ein K.(önigliches) Erbpachts-Vorwerk von 2 Feuerst.(ellen).
- Gross Aulowöhnen oder Rinkohnen , ein K.(önigliches) Schaarwerksdorf mit einer lutherischen Kirche und 25 Feuerst.(ellen). Klein Aulowöhnen oder Paulaitschen , ein Salzburgisches Coloniedorf mit 11 F.(euerstellen)
Sowohl dieses Amt, als auch das vorhergehende (Amt Salau) liegen im Bezirke des ehemaligen Hauptamtes Insterburg.
Amtliche Zählung / Zensus
Wohngebäude
Haushalte
Einwohner
1871 sind alle Einwohner preußisch und evangelisch, 49 ortsgebürtig, 55 unter 10 Jahren, 64 lönnen lesen und schreiben, 2 ohne Angaben, 47 Analphabeten; 1905 sind 142 evangelisch, 1 katholisch, alle geben deutsch als Muttersprache an.
Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe
- (keine Information)
Ortsgrundfläche
565,1 ha, Grundsteuer Reinertrag 9,94 je ha;
Allgemeine Informationen
Neusiedler in Aulowönen
- Wenn wir früher von Aulowönen nach Grünheide fuhren, kamen wir an vielen Neusiedlerstellen vorbei. Sie waren entstanden, nachdem das Gut Alt - Lappönen nach dem ersten Weltkrieg „ausgewirtschaftet“ hatte. Offensichtlich hatten diese Siedlungen so viel Land, dass ihre Besitzer davon leben konnten. Oder waren einige Betreibe auch als Nebenerwerbssiedlungen konzipiert? Meiner Erinnerung nach dürfte das aber die kleine Minderheit gewesen sein.
- Was ich aber erst Jahrzehnte später erfahren habe ist, dass etliche Siedler von ihren neuen Landesherren „rauskomplementiert“ worden waren, nachdem ihre Besitzungen im einst russischen Gebiet nach Versailles polnisches Territorium geworden war. Das hatte sich Mitte der 1920er Jahre zugetragen, wie ich aus Kontakten mit den Nachkommen zweier “Aussiedlerfamilien“ erfahren habe. Außerdem erinnere ich mich, das wir an der Grünheider Strasse an einem Russengrab aus dem 1. Weltkrieg vorbei kamen, das war stets sauber gepflegt und eingezäunt war. (1992 bei meinem Besuch der alten Heimat fand ich eine Betondecke über den Gräbern meiner Grosseltern und sogar aufgebrochene Grabstellen auf anderen Friedhöfen.)
- Verfasst von Gerhard Dalheimer (Kiaunischken), 07/2014
Alt Lappönen
- Zu welchem 2192 Morgen, 104 Ruten und das Moorbruch 33 Morgen, 30 Ruten gehören, hat Caroline Friedrieke Melhorn geb. Eirod welche mit ihrem Ehemann dem Amtmann August Melhorn in getrennten Gütern lebt, vom landesherrlichen Fiskus für 19.152 Taler auf Grund des Vertrages vom 12. Juni 1817 cfr. 13.03.1819 gekauft. Das Moorbruch von ihrem Mann für 200 Taler. Vorher war Amtmann Gettkandt. Der Verkauf an Melhorn soll schon 1812 geschehen sein. Die Melhorn hat das Gut von 01.06.1820/8 an die verwitwete Frau Landjäger Lau und deren Sohn den Leutnant Lau für jährlich 2166 Taler 60 Groschen und einigen Naturalleistungen verpachtet. Die Frau Amtmann Melhorn, nachherige Land und Stadtgerichts Assessorin Melhorn, verkaufte Lappönen an Adotar Lindenau für 31.225 Taler lt. Vertrag vom 22.06.1840. Dieser vereinigte damit das Grundstück Warglauken Nr.2 mit 293 Morgen 38 R. welches er lt. Vertrag vom 10.12.1846 von den Georg Hundsalzschen Erben für 3180 Taler erkaufte und Wilschikken 2 das er durch Vertrag vom 15.11.1866 von den Krinekschen Eheleuten für 1.600 Taler kaufte, ganzer Kaufpreis 36.005 Taler. Zu der Grünheider - Aulowöhner Chaussee, welche die Feldmark Lappooenen durchschneidet verkaufte Lindenau lt. Vertrag vom 21.11.1865 an den Insterburger Kreis 6 Morgen für 222 Taler.
- in ha.ar.qm
Art | Lappönen | Gründann (Moorbruch) | Warglauken |
---|---|---|---|
Hoflager | 14.79.89 | -.1.17 | 1.67.05 |
Acker | 444.99.39 | 1.23.05 | 61.01.25 |
Wiesen | 93.56.69 | -.--.-- | 10.53.36 |
Holz | 2.44.33 | -.--.-- | -.--.-- |
Unland | 14.85.08 | -.--.-- | 4.03.84 |
Weiden | -.--.-- | 5.37.12 | -.--.-- |
Wasser | -.--.-- | 1.93.86 | -.--.- |
GESAMT | 580.65.38 | 8.55.30 | 77.25.50 |
- Grundsteuer 192 Taler 8 Silbergroschen. Gebäudesteuer 12 Taler, 14 Silbergroschen. Domainen Rente 7 Taler, 1 Silbergroschen. Decem an die Kirche Aulowöhnen 4 Taler, 5 Silbergroschen, 1 Pfennig. Zu den Patronatslasten 20 Taler. Gesamt 235 Taler, 28 Silbergroschen, 1 Pfennig. Pfarrkalende Roggen, Gerte, Hafer je 9 Scheffel 11 Metzen. Erbsen 2 Sch. 6 ¾ M. Flachs 38 ¾ Pfd. Präcentor die Hälfte von dem was der Pfarrer bekommt. Lehrer Roggen 9 Sch. Gerste 4 Sch. 8 Mtz.1440 Pfd. Heu, 2166 Pfd. Stroh.
- Alt Lappönen Gutsbezirk, Landkreis Insterburg 1907
Kriegerdenkmal / Friedhof
- Einige Jahre nach dem 1. Weltkrieg 1914/18 wurde am Rand von Aulowönen auf Gemarkung "Gut Alt Lappönen" ein Kriegerdenkmal errichtet. Der Auftraggeber dürfte der Kyffhäuser- bzw. Stahlhelmbund gewesen sein, von dem es im Kirchspiel eine größere Kameradschaft gab. Ein großer Granit-Findling aus Oberschlesien wurde grob zerlegt und mit der Bahn nach Grünheide befördert. Von da aus wurde alles auf Rollwagen nach Aulowönen transportiert. Im Krug in Pillwogallen / Lindenhöhe wurde eine Pause eingelegt, die die Tiere brauchten. Auch die Fuhrleute freuten sich auf die Körnerchen zu 10 Pfennig das Gras.
- Der Wagen mit dem großen Gedenkstein wurde von 16 Pferden gezogen, die kleinen Gedenktafeln von je 8 Pferden. Alle Steine wurden auf dem Marktplatz in Aulowönen abgestellt und dort bearbeitet. Dannach wurden sie an den Bestimmungsort gebracht. Die Abfälle der Steine ergaben noch den Belag für die Saaltreppe von Rautenberg. Man muss sich mal vorstellen, wie groß der Findling war. Landsleute, die damals auch noch Kinder waren, meinten, dass das Denkmal um 1925/26 erstellt wurde. Überlieferungen gibt es keine. 1997 fing man mit der Rodung des verwilderten Denkmals an.
- Ich habe es bei meinem Besuch in Aulenbach gesehen. Im Jahre 1998 konnte man schon die Namen der Gefallenden auf dem Stein lesen. Ich selbst kann mich noch an einen Aufmarsch des Stahlhelmbundes erinnern, der mit einer Parade am Marktplatz endete. Ab 1935 zogen dann die politischen Organisationen und Vereine, voran eine Musikkapelle, am Heldengedenktag zum Kriegerdenkmal.
- Verfasst von Erich Gettkandt im Insterburger Brief (Erscheinungsdatum nicht bekannt)
In Alt Lappönen gibt es noch heute einen sehr schönen, gut erhaltenen I. Weltkrieg Friedhof. Er liegend am östlichen Rand der Siedlung die heute Datschnoje heißt. Im Zentrum steht ein Obelisk aus Granit, der von beschrifteten Granitstelen umgeben ist. Der Friedhof ist eingefriedet von Betonpfosten und Metallrohren.
2010 wurden zusätzlich Symbolkreuzgruppen auf dem Friedhof aufgestellt [9]
Dokumente zu Alt Lappönen
Bericht : In "Nardrauen" Nr. 84 aus 1938 : F. Gabriel "Der Amtmann von Alt-Lappönen"
Weitere Informationen
Orts-ID : 49370
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung : Дачное
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):
russischer Name : Datschnoe / Dačnoe
Kreiszugehörigkeit nach 1945 : Черняховский р-н (Tschernjachowskij Rayon, Insterburg)
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 :
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch
Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [10]
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