Scharkabude: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Bild Ortsplan Friedfelde 11101 Grumbkowsfelde 1938.jpg|rechts|thumb|600px|Ortsplan von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Messtischblatt Nr. 11101 Grumbkowsfelde 1938)]] | [[Datei:Bild Ortsplan Friedfelde 11101 Grumbkowsfelde 1938.jpg|rechts|thumb|600px|Ortsplan von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Messtischblatt Nr. 11101 Grumbkowsfelde 1938)]] | ||
[[Datei:Bild Friedfelde Scharkabude GoogleEarth Ortsplan.jpg|rechts|thumb|600px|Ortsplan von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Google Earth mit Einträgen von Martin Kunst, 02.02.2017 ]] | |||
[[Datei:Bild Hillgruber Scharkabude 10 07 .1937.jpg|rechts|thumb|600px|Hof Hillgruber in Scharkabude/Friedfelde, vom 10.7.1937 am Geburtstag von Joseph Hillgruber (*10.7.1862, †6.12.1937). Foto: Martin Kunst]] | [[Datei:Bild Hillgruber Scharkabude 10 07 .1937.jpg|rechts|thumb|600px|Hof Hillgruber in Scharkabude/Friedfelde, vom 10.7.1937 am Geburtstag von Joseph Hillgruber (*10.7.1862, †6.12.1937). Foto: Martin Kunst]] | ||
== Einleitung == | == Einleitung == | ||
'''{{PAGENAME}}''', Kreis Pillkallen, Ostpreußen.Kreis Pillkallen, Ostpreußen; am 16.7.1938 wurde der Ort umbenannt in '''Friedfelde'''<ref name=GOV>Auszug aus: http://www.territorial.de/index.htm, Rolf Jehke, Herdecke</ref>, <!-- 1. Fußnote --> | '''{{PAGENAME}}''', Kreis Pillkallen, Ostpreußen.Kreis Pillkallen, Ostpreußen; am 16.7.1938 wurde der Ort umbenannt in '''Friedfelde'''<ref name=GOV>Auszug aus: [http://www.territorial.de/index.htm Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, Rolf Jehke, Herdecke] (02.02.2017)</ref>, <!-- 1. Fußnote --> | ||
Kreis Schloßberg, Ostpreußen.<br> | Kreis Schloßberg, Ostpreußen.<br> | ||
In den neueren Landkarten<ref> Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8 </ref> wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.<br> | In den neueren Landkarten<ref> Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8 </ref> wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.<br> | ||
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=== Allgemeine Information === | === Allgemeine Information === | ||
Das Dorf Friedfelde<ref> Auszug aus: „Chronik, Dörfer des Kirchspiels Schloßberg, Band 7“, der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe. Genehmigung für die Veröffentlichung in GenWiki im „Portal Pillkallen“ liegt schriftlich vom 19.03.2011 vor.</ref> (vor 1938 Scharkabude alias Plienen<ref> Der Ortsname Plienen geht auf | Das Dorf Friedfelde<ref name=Band7> Auszug aus: „Chronik, Dörfer des Kirchspiels Schloßberg, Band 7“, der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe. Genehmigung für die Veröffentlichung in GenWiki im „Portal Pillkallen“ liegt schriftlich vom 19.03.2011 vor.</ref> (vor 1938 Scharkabude alias Plienen<ref> Der Ortsname Plienen geht auf | ||
das litauische Wort „plynas" = unfruchtbare Ebene, Torfbruch, zurück; der Name | das litauische Wort „plynas" = unfruchtbare Ebene, Torfbruch, zurück; der Name Scharkabude auf die | ||
litauischen Wörter „szarka" = Elster und „buda" = Hütte, Bude.</ref>) lag 6 km nordöstlich der Kreisstadt [[Schloßberg]] (vor 1938 [[Pillkallen]]). | litauischen Wörter „szarka" = Elster und „buda" = Hütte, Bude.</ref>) lag 6 km nordöstlich der Kreisstadt [[Schloßberg]] (vor 1938 [[Pillkallen]]). | ||
Die schulpflichtigen Kinder des Dorfes gingen nach [[Schwarpen]] in die zweiklassige Volksschule. Die einklassige Volksschule in [[Schwarpeln]] | Friedfelde wurde durch die Landwirtschaft geprägt. Die Gemeindefläche von 272 ha bewirtschafteten sechs landwirtschaftliche Betriebe in der Größenordnung von 27-85 Hektar. Auf schwerem Lehmboden, der mit eigenen Maschinen bearbeitet wurde. Angebaut wurden Roggen, Gemenge mit Peluschken<ref> Peluschken als Futterpflanze angebaute Erbse mit etwas kantigen, graugrünen Samen mit braunen Punkten</ref>, Kartoffeln und Rüben. Zu jedem Bauernhof gehörte ein Stück Moor im Gemeindegebiet von [[Schwarpen]] zur Brennstoffgewinnung. Das Dorf besaß keine Elektrizität und keine Gewerbebetriebe. Im Jahre 1940 begann man mit dem Bau einer Steinstraße. Der Bau wurde 1942 unvollendet abgebrochen. | ||
Der letzte Bürgermeister von Friedfelde war Adolf Wiesberger | |||
Friedfelde besaß keine eigene Poststelle. Diese befand sich im benachbarten [[Schwarpen]]. Telefonanschlüsse besaßen Max Wiesberger (öffentlicher. Anschluss), Emil Turner (Amtsvorsteher), Adolf Wiesberger (Bürgermeister) ubd Gustav Roewer (?). Die Gesprächs-Vermittlung erfolgte über das Amt Schloßberg (Pillkallen). Die nächste Kleinbahnstation der Strecke [[Schloßberg]] ([[Pillkallen]]) – [[Haselberg]] ([[Lasdehnen]]) befand sich im 2,5 km entfernt liegenden [[Eichbruch]] ([[Uszballen]]). | |||
Die schulpflichtigen Kinder des Dorfes gingen nach [[Schwarpen]] in die zweiklassige Volksschule. Die einklassige Volksschule in [[Schwarpeln]]<ref>Die Ortschaft Schwarpeln wurde 1938 in Schwarpen umbenannt</ref> entstand 1763 während der Regierungszeit von Friedrich dem Großen (1740-1786)<ref>Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, {{Wikipedia-Link|Friedrich_II._(Preußen)}} (02.02.2017)</ref>. Unter Kaiser Wilhelm I.<ref>Kaiser Wilhelm I., Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen, {{Wikipedia-Link|Wilhelm_I._(Deutsches_Reich)}} (02.02.2017)</ref> wurde 1877 die Schule zur zweiklassigen Volksschule erweitert. In den 1920er Jahren unterrichtete Lehrer Block die Schüler. Die Schulfeste fanden im 10 km entfernten [[Wetterau]] ([[Kiauschen]]) statt, das man mit Leiterwagen erreichte. | |||
Das Dorf Friedfelde besaß keine Freiwillige Feuerwehr. In einem Schuppen standen für den Brandfall wassergefüllte Kiewen (Holztonnen auf Kufen) für den Brandfall. Größere Löscheinsätze sind nicht bekannt. | |||
Der letzte Bürgermeister von Friedfelde war Adolf Wiesberger. Die letzten Amtsvorsteher von [[Mühlenhöhe]] ([[Groß Rudszen]]), zu dem auch Friedfelde gehörte, waren bis 1934 Emil Turner, danach Hans Schneller. | |||
Der Familienname Hillgruber, Nachkomme der 1732 eingewanderten fünf Salzburgerfamilien in Scharkabude, war auch noch zum Zeitpunkt der Flucht vor den Russen im Jahre 1944 in Friedfelde vorhanden (siehe auch:Familienchronik [["Salzburger Nachkommen"]] in Scharkabude / Friedfelde). <br> | |||
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'''{{PAGENAME}}''' gehört zum | '''{{PAGENAME}}''' gehört zum [[Amtsbezirk Groß Rudszen]]<ref name=GOV />; nach der Umbenennung (1936) '''Friedfelde (Ostpr.)''' zum [[Amtsbezirk Groß Rudszen|Amtsbezirk Mühlenhöhe]].<br> | ||
Heute gehört das Gebiet zum Rayon Krasnoznamensk [http://translate.google.com/translate?hl=de&prev=/search%3Fq%3Dkrasnoznamensk%26start%3D20%26hl%3Dde%26sa%3DN%26biw%3D1956%26bih%3D1025%26prmd%3Divnsm&rurl=translate.google.de&sl=ru&u=http://krasnoznamensk.gov39.ru/index.html], Russische Föderation. | |||
== Kirchliche Zugehörigkeit == | == Kirchliche Zugehörigkeit == | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Über die [[Portal:Pillkallen/Geschichte/Aus der Geschichte des Kreises (von Erwin Spehr) | Geschichte und Besiedelung der Gegend]] schreibt Professor Erwin Spehr mehr. | Über die [[Portal:Pillkallen/Geschichte/Aus der Geschichte des Kreises (von Erwin Spehr) | Geschichte und Besiedelung der Gegend]] schreibt Professor [[Benutzer: Spehr|Erwin Spehr]] mehr.<br> | ||
[["Das Salzburger Tuch von 1707"]]: Ein Tuch auf der Flucht, 300 Jahre europäische Geschichte, 275 Jahre Salzburger Emigration, von Dr. Peter Hamann | |||
Familienchronik [["Salzburger Nachkommen"]] in Scharkabude / Friedfelde <ref name=Band7 /> | |||
'''"Juristische Aspekte der Ketzerverfolgung im Erzherzogtum Österreich in der Regierungszeit Karls VI."''' [http://othes.univie.ac.at/492/1/03-05-2008_6703714.pdf] eine Dissertation von der Verfasserin: Mag.Dr. Elisabeth Mansfeld. <br> | |||
Auszug aus der Kurzfassung [http://othes.univie.ac.at/492/] der Dissertation:<br> | |||
::''…Bis 1730 konnten die Evangelischen unter den üblichen Auflagen ohne besondere Beschränkungen in das Land ihrer Wahl emigrieren. In manchen Fällen wurde die Hilfe des Corpus Evangelicorum in Regensburg angerufen. Nach der Vertreibung der Salzburger Protestanten 1731/32 veränderte sich die Sachlage schlagartig. In den angrenzenden Gebieten des Salzkammergutes bekannten sich immer mehr Untertanen öffentlich zum evangelischen Glauben und wollten das Land verlassen. …'' | |||
'''Denkmale für Exulanten''' [http://www.pfaenders.com/html/exulanten_denkmale.html] | |||
Das wiedererstandene '''Fresko in der Friedrichschule in Gumbinnen'''<ref>Der Bericht wurde aus: [http://www.ostpreussen.net/ostpreussen/orte.php?bericht=1252 Willkommen bei Ostpreussen.net: „Das wiedererstandene Fresko in der Friedrichschule“] kopiert. (02.02.2017)</ref>: [[„Empfang der Salzburger Emigranten vor König Friedrich-Wilhelm I von Preußen“]]. Der Bericht wurde aus „Ostpreußen.net“ kopiert. <br> | |||
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Gerhard Turner: [http://www.ahnen-navi.de/ahna-bilder/G_Turner_Der_Untergang_meines_Heimatkreises_Schlossberg.pdf Der Untergang meines Heimatkreises Schloßberg/Ostpreußen] Bericht über den Abwehrkampf der 1. Infanterie – Division 1944/45 im Landkreis <br> | |||
::Seite 17: … '''Mein persönliches Erleben der Heimat.''' ''Um zu verstehen, wie es zum Krieg - und zum Verlust unserer Heimat - kommen konnte, will ich in aller vom Thema her gebotenen Kürze versuchen, den Entwicklungsgang dazu nach meinem Wissen und meiner Einsicht darzustellen. Da ich jedoch alles andere als ein Geschichts- bzw. Militärexperte bin, verbinde ich das Zeitgeschehen mit meinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen, denn es „ging“ mich wahrlich an. Nur durch außergewöhnliches Glück bin ich in jener Zeit mit dem Leben davongekommen! … '' <br> | |||
== Prästationstabellen, Mühlenconsignationen == | |||
In den [[Media:Bild Friedfelde Prästationstabellen.pdf | Prästationstabellen für den Ort Scharkabude/Friedfelde (hier klicken)]] befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. <!-- geändert am 13.09.2023, Günther Kraemer --> <br> | |||
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden. <br> [[Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr. |Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)]] | |||
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== Internetlinks == | == Internetlinks == | ||
=== Webseite der Verwaltung Krasnoznamensk (früher Haselberg)=== <!-- 07.09.2011 Anfang Kraemer --> | |||
Begrüßung auf der Original-Webseite: <br> | |||
"Добро пожаловать на официальный сайт администрации Краснознаменского района!" <br> | |||
(Sinngemäße Übersetzung: „Willkommen auf der offiziellen Webseite des Verwaltungsbereich Krasnoznamensk!“)<br> | |||
Link zur Original-Seite: [http://krasnoznamensk.gov39.ru/index.html] (russisch) <br> | |||
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“: | |||
[http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&prev=/search%3Fq%3Dkrasnoznamensk%26start%3D20%26hl%3Dde%26sa%3DN%26biw%3D1956%26bih%3D1025%26prmd%3Divnsm&rurl=translate.google.de&sl=ru&u=http://krasnoznamensk.gov39.ru/index.html&usg=ALkJrhjnHlcCxIz7DAqQudJaKN9Iw0NJ4w] (übersetzte Seite) | |||
<br style="clear:both;"/> <!-- 07.09.2011 Anfang Kraemer --> | |||
=== Webseite von Dobrowolski (früher Schloßberg)=== | |||
Begrüßung auf der Original-Webseite von Dobrowolski / Schloßberg: <br> | |||
„Doбро пожаловамь!“ (Sinngemäße Übersetzung: „Wir grüßen Euch!“ <br> | |||
Link zur Original-Seite: [http://dobrovolsk.ucoz.ru/ ] (russisch) <br> | |||
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“: | |||
[http://translate.google.com/translate?client=tmpg&hl=en&u=http%3A%2F%2Fdobrovolsk.ucoz.ru%2F&langpair=ru|de ] <br> | |||
:… Hier finden Sie historische Informationen von unserem geliebten Dorf und die neuesten Nachrichten von seinem Leben… <br> | |||
:… mit anderen Besuchern der Website zu kommunizieren und zu diskutieren … <br> | |||
:… besuchen Sie unsere Galerie … <br> | |||
:… werden Sie ein häufiger Besucher und lassen Sie Ihren Eintrag im Gästebuch … | |||
<br style="clear:both;"/> <!-- Ende 28.10.2011, Kraemer --> | |||
'''Karl VI.''' Franz Joseph Wenzel Balthasar Johann Anton Ignaz http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VI._%28HRR%29 | |||
<!--=== Offizielle Internetseiten ===--> | <!--=== Offizielle Internetseiten ===--> | ||
<!-- === Genealogische Internetseiten === --> | <!-- === Genealogische Internetseiten === --> | ||
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<!--==Zufallsfunde== | <!--==Zufallsfunde== | ||
{{Einleitung Zufallsfunde}}--> | |||
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{{Navigationsleiste Landkreis Pillkallen (Schloßberg)}} | |||
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | ==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== |
Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 10:02 Uhr
Hierarchie
Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Scharkabude / Friedfelde ab 1938
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Scharkabude / Friedfelde ab 1938
Einleitung
Scharkabude, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.Kreis Pillkallen, Ostpreußen; am 16.7.1938 wurde der Ort umbenannt in Friedfelde[1],
Kreis Schloßberg, Ostpreußen.
In den neueren Landkarten[2] wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.
- Geographische Lage
- 54.8057°N 22.5808°O
Die Auflösung im Satellitenbild ist sehr gut, nur mehr reinzoomen.
Der grüne Pfeil im Satellitenbild ist ungefähr die ehemalige Ortsmitte von Friedfelde.
Allgemeine Information
Das Dorf Friedfelde[3] (vor 1938 Scharkabude alias Plienen[4]) lag 6 km nordöstlich der Kreisstadt Schloßberg (vor 1938 Pillkallen). Friedfelde wurde durch die Landwirtschaft geprägt. Die Gemeindefläche von 272 ha bewirtschafteten sechs landwirtschaftliche Betriebe in der Größenordnung von 27-85 Hektar. Auf schwerem Lehmboden, der mit eigenen Maschinen bearbeitet wurde. Angebaut wurden Roggen, Gemenge mit Peluschken[5], Kartoffeln und Rüben. Zu jedem Bauernhof gehörte ein Stück Moor im Gemeindegebiet von Schwarpen zur Brennstoffgewinnung. Das Dorf besaß keine Elektrizität und keine Gewerbebetriebe. Im Jahre 1940 begann man mit dem Bau einer Steinstraße. Der Bau wurde 1942 unvollendet abgebrochen.
Friedfelde besaß keine eigene Poststelle. Diese befand sich im benachbarten Schwarpen. Telefonanschlüsse besaßen Max Wiesberger (öffentlicher. Anschluss), Emil Turner (Amtsvorsteher), Adolf Wiesberger (Bürgermeister) ubd Gustav Roewer (?). Die Gesprächs-Vermittlung erfolgte über das Amt Schloßberg (Pillkallen). Die nächste Kleinbahnstation der Strecke Schloßberg (Pillkallen) – Haselberg (Lasdehnen) befand sich im 2,5 km entfernt liegenden Eichbruch (Uszballen).
Die schulpflichtigen Kinder des Dorfes gingen nach Schwarpen in die zweiklassige Volksschule. Die einklassige Volksschule in Schwarpeln[6] entstand 1763 während der Regierungszeit von Friedrich dem Großen (1740-1786)[7]. Unter Kaiser Wilhelm I.[8] wurde 1877 die Schule zur zweiklassigen Volksschule erweitert. In den 1920er Jahren unterrichtete Lehrer Block die Schüler. Die Schulfeste fanden im 10 km entfernten Wetterau (Kiauschen) statt, das man mit Leiterwagen erreichte.
Das Dorf Friedfelde besaß keine Freiwillige Feuerwehr. In einem Schuppen standen für den Brandfall wassergefüllte Kiewen (Holztonnen auf Kufen) für den Brandfall. Größere Löscheinsätze sind nicht bekannt.
Der letzte Bürgermeister von Friedfelde war Adolf Wiesberger. Die letzten Amtsvorsteher von Mühlenhöhe (Groß Rudszen), zu dem auch Friedfelde gehörte, waren bis 1934 Emil Turner, danach Hans Schneller.
Der Familienname Hillgruber, Nachkomme der 1732 eingewanderten fünf Salzburgerfamilien in Scharkabude, war auch noch zum Zeitpunkt der Flucht vor den Russen im Jahre 1944 in Friedfelde vorhanden (siehe auch:Familienchronik "Salzburger Nachkommen" in Scharkabude / Friedfelde).
Erläuterungen zum Ortsplan
Nr. | Name | Nr. | Name |
---|---|---|---|
01 | Wenig, Hans (vorher Roewer) | 06 | Büchler, Franz |
02 | Insthaus zu Wenig | 07 | Wiesberger, Max |
03 | Hillgruber, Willi | 08 | Turner, Emil |
04 | Wiesberger, Adolf | 09 | Friedhof |
05 | Insthaus zu Max Wiesberger |
Politische Einteilung
Scharkabude gehört zum Amtsbezirk Groß Rudszen[1]; nach der Umbenennung (1936) Friedfelde (Ostpr.) zum Amtsbezirk Mühlenhöhe.
Heute gehört das Gebiet zum Rayon Krasnoznamensk [1], Russische Föderation.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Standesamt
Geschichte
Über die Geschichte und Besiedelung der Gegend schreibt Professor Erwin Spehr mehr.
"Das Salzburger Tuch von 1707": Ein Tuch auf der Flucht, 300 Jahre europäische Geschichte, 275 Jahre Salzburger Emigration, von Dr. Peter Hamann
Familienchronik "Salzburger Nachkommen" in Scharkabude / Friedfelde [3]
"Juristische Aspekte der Ketzerverfolgung im Erzherzogtum Österreich in der Regierungszeit Karls VI." [2] eine Dissertation von der Verfasserin: Mag.Dr. Elisabeth Mansfeld.
Auszug aus der Kurzfassung [3] der Dissertation:
- …Bis 1730 konnten die Evangelischen unter den üblichen Auflagen ohne besondere Beschränkungen in das Land ihrer Wahl emigrieren. In manchen Fällen wurde die Hilfe des Corpus Evangelicorum in Regensburg angerufen. Nach der Vertreibung der Salzburger Protestanten 1731/32 veränderte sich die Sachlage schlagartig. In den angrenzenden Gebieten des Salzkammergutes bekannten sich immer mehr Untertanen öffentlich zum evangelischen Glauben und wollten das Land verlassen. …
Denkmale für Exulanten [4]
Das wiedererstandene Fresko in der Friedrichschule in Gumbinnen[9]: „Empfang der Salzburger Emigranten vor König Friedrich-Wilhelm I von Preußen“. Der Bericht wurde aus „Ostpreußen.net“ kopiert.
Gerhard Turner: Der Untergang meines Heimatkreises Schloßberg/Ostpreußen Bericht über den Abwehrkampf der 1. Infanterie – Division 1944/45 im Landkreis
- Seite 17: … Mein persönliches Erleben der Heimat. Um zu verstehen, wie es zum Krieg - und zum Verlust unserer Heimat - kommen konnte, will ich in aller vom Thema her gebotenen Kürze versuchen, den Entwicklungsgang dazu nach meinem Wissen und meiner Einsicht darzustellen. Da ich jedoch alles andere als ein Geschichts- bzw. Militärexperte bin, verbinde ich das Zeitgeschehen mit meinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen, denn es „ging“ mich wahrlich an. Nur durch außergewöhnliches Glück bin ich in jener Zeit mit dem Leben davongekommen! …
- Seite 17: … Mein persönliches Erleben der Heimat. Um zu verstehen, wie es zum Krieg - und zum Verlust unserer Heimat - kommen konnte, will ich in aller vom Thema her gebotenen Kürze versuchen, den Entwicklungsgang dazu nach meinem Wissen und meiner Einsicht darzustellen. Da ich jedoch alles andere als ein Geschichts- bzw. Militärexperte bin, verbinde ich das Zeitgeschehen mit meinen persönlichen Eindrücken und Erlebnissen, denn es „ging“ mich wahrlich an. Nur durch außergewöhnliches Glück bin ich in jener Zeit mit dem Leben davongekommen! …
Prästationstabellen, Mühlenconsignationen
In den Prästationstabellen für den Ort Scharkabude/Friedfelde (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)
Verschiedenes
Karten
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 Auszug aus: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945, Rolf Jehke, Herdecke (02.02.2017)
- ↑ Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8
- ↑ 3,0 3,1 Auszug aus: „Chronik, Dörfer des Kirchspiels Schloßberg, Band 7“, der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe. Genehmigung für die Veröffentlichung in GenWiki im „Portal Pillkallen“ liegt schriftlich vom 19.03.2011 vor.
- ↑ Der Ortsname Plienen geht auf das litauische Wort „plynas" = unfruchtbare Ebene, Torfbruch, zurück; der Name Scharkabude auf die litauischen Wörter „szarka" = Elster und „buda" = Hütte, Bude.
- ↑ Peluschken als Futterpflanze angebaute Erbse mit etwas kantigen, graugrünen Samen mit braunen Punkten
- ↑ Die Ortschaft Schwarpeln wurde 1938 in Schwarpen umbenannt
- ↑ Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, Artikel Friedrich_II._(Preußen). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (02.02.2017)
- ↑ Kaiser Wilhelm I., Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen, Artikel Wilhelm_I._(Deutsches_Reich). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. (02.02.2017)
- ↑ Der Bericht wurde aus: Willkommen bei Ostpreussen.net: „Das wiedererstandene Fresko in der Friedrichschule“ kopiert. (02.02.2017)
Internetlinks
Webseite der Verwaltung Krasnoznamensk (früher Haselberg)
Begrüßung auf der Original-Webseite:
"Добро пожаловать на официальный сайт администрации Краснознаменского района!"
(Sinngemäße Übersetzung: „Willkommen auf der offiziellen Webseite des Verwaltungsbereich Krasnoznamensk!“)
Link zur Original-Seite: [5] (russisch)
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“:
[6] (übersetzte Seite)
Webseite von Dobrowolski (früher Schloßberg)
Begrüßung auf der Original-Webseite von Dobrowolski / Schloßberg:
„Doбро пожаловамь!“ (Sinngemäße Übersetzung: „Wir grüßen Euch!“
Link zur Original-Seite: [7] (russisch)
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“:
[8]
- … Hier finden Sie historische Informationen von unserem geliebten Dorf und die neuesten Nachrichten von seinem Leben…
- … mit anderen Besuchern der Website zu kommunizieren und zu diskutieren …
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Karl VI. Franz Joseph Wenzel Balthasar Johann Anton Ignaz http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_VI._%28HRR%29
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>FRILDEKO14GT</gov>