Siemoken: Unterschied zwischen den Versionen

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Alle Einwohner von Siemoken gehörten sehr wahrscheinlich der evangelischen Kirche an.
Alle Einwohner von Siemoken gehörten sehr wahrscheinlich der evangelischen Kirche an.
===Evangelische Kirche===
===Evangelische Kirche===
Siemoken hatte keine eigene Kirche. Die Bewohner sind jedes Wochenende in die Kirche nach Schillehnen gelaufen.<br>Über die Schillehner Kirche gibt es nur wenige Unterlagen. Aus diesen ist erkennbar, dass es sich bei dem Gebäude um einen einfachen Holzbau handelte. Die Kirchengemeinde wurde 1793 gegründet.In den Jahren 1794 bis 1796 ist das Gotteshaus errichtet worden und bot das Bild einer heimeligen Fachwerkkirche mit Ziegeldach und hölzernem Turm. Finanziert wurde der Bau der Kirche, die am 17. Januar 1796 eingeweiht worden ist, mit königlichen Geldern, die Friedrich Wilhelm II. bewilligt hatte. Nach Blitzschlag wurde der hölzerne Turm teilweise abgetragen.
Siemoken hatte keine eigene Kirche. Die Bewohner sind jedes Wochenende in die Kirche nach Schillehnen gegangen.<br>Über die Schillehner Kirche gibt es nur wenige Unterlagen. Aus diesen ist erkennbar, dass es sich bei dem Gebäude um einen einfachen Holzbau handelte. Die Kirchengemeinde wurde 1793 gegründet.In den Jahren 1794 bis 1796 ist das Gotteshaus errichtet worden und bot das Bild einer heimeligen Fachwerkkirche mit Ziegeldach und hölzernem Turm. Finanziert wurde der Bau der Kirche, die am 17. Januar 1796 eingeweiht worden ist, mit königlichen Geldern, die Friedrich Wilhelm II. bewilligt hatte. Nach Blitzschlag wurde der hölzerne Turm teilweise abgetragen.
Die Innenausstattung der Kirche war schlicht. Altar und Kanzel waren vereinigt. Die Orgel, die aus der Werkstatt des Königsberger Orgelbaumeisters Max Terletzki stammte, wurde am 21. September 1873 eingeweiht. Das Geläut der Kirche bestand aus zwei Glocken.
Die Innenausstattung der Kirche war schlicht. Altar und Kanzel waren vereinigt. Die Orgel, die aus der Werkstatt des Königsberger Orgelbaumeisters Max Terletzki stammte, wurde am 21. September 1873 eingeweiht. Das Geläut der Kirche bestand aus zwei Glocken.
Die Kirche hat den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden.  
Die Kirche hat den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden.  

Version vom 6. August 2019, 13:59 Uhr

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Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Siemoken


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Siemoken

Messtischblattausschnitt Siemoken / Hintertannen, aus Karte Wisborienen 10102, Ausgabe 1927,
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie[1]


Einleitung

Siemoken,Kreis Pillkallen,Ostpreußen am 3.6.1938 in Hintertannen umbenannt, war eine kleine preußisch litauische Gemeinde im äußersten Osten Deutschlands. Ihre erste Erwähnung hat die Gemeinde im 16.Jahrhundert. Ursprünglich lebten in dem Gebiet Nadrauer, die infolge von Kreuzzügen, Grenzkonflikten und Kriegen dezimiert wurden. Dadurch konnten litauische Zamaiten in den frei werdenden Gebiet einwandern. Einen großen Einschnitt in Ostpreußen verursachte die große Pest im Jahre 1709/1710, der mindestens die halbe Bevölkerung in ganz Ostpreußen zum Opfer fiel. Die Kurfürsten und Könige der Preußen versuchten viele frei gewordenen Höfe mit Glaubensflüchtlingen wie den Salzburgern (Artikel Salzburger Exulanten. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.), Höllandern und Schweitzern wieder zu besiedeln. Schon seit der Eroberung Preußens (durch den deutschen Orden) kamen viele deutsche Einwanderer ins Land. In verschiedenen Büchern (auf die hier später verwiesen sein soll), wird von einem weitgehend friedlichen Zusammenleben berichtet. Die Bevölkerungsgruppen vermischten sich durch Heirat jedoch sehr langsam. Das Ende des 2.Weltkrieges und damit das Ende der deutschen Bevölkerung von Siemoken begann Anfang Sommer 1944. Der damalige Landrat Wichard von Bredow hatte das Gebiet schon räumen lassen, als am 7.August 1944 um 22.30 Uhr die erste russische Granate auf deutschem Boden explodierte. Am 17.August ist nördlich von Schirwindt in Höhe von Schillehnen der erste Stoßtrupp (der 184. Schützendivision) durch Überquerung der Scheschuppe (Grenzfluss)auf deutschen Boden vorgestoßen.[2] Otto Kallweit bezifferte den Einmarsch der sowjetischen Armee in Siemoken auf den 10.10.1944.[3] Ab 1946 wurden die Gemeinden Wisborienen (Grenzhöhe), Uszdrawen (Beutnerwalde) und Siemoken (Hintertannen) zur Landgemeinde Livny zusammengeschlossen. Im Jahr 2019 erzählte Jonas Jozaitis (Bewohner Forsthaus Siemoken), dass das Dorf den Krieg weitgehend unzerstört überstanden hat und bis zum Jahr 1955 bestand. Ab dann wurden die Hartbrandziegel abgetragen und verkauft. Das ist der Grund, dass von den Häusern fast keine Mauern mehr zu sehen sind. Die Bewohner nutzten den Erlös der Hartbrandziegel, um in anderen Gebieten neu anzufangen. Einzig Teile des Forsthaus Siemoken haben sich bis in die heutige Zeit erhalten. Die Landgemeinde Livny ist wegen der nahen Grenze zu Litauen Sperrgebiet und kann nur mit einer extra Genehmigung betreten werden.

Allgemeine Information

Siemoken(Hintertannen) war nur auf unbefestigten Landwegen zu erreichen und bestand aus sechs landwirtschaftlichen Betrieben in einer Größenordnung von 1 bis 32 ha. Der Boden, lehmiger Sand bis sandiger Lehm war zum Anbau von Weizen und Klee geeignet. Es gab keinerlei Betriebe noch Elektrizität. Das zuständige Postamt lag in Wisborien (Grenzhöhe). Die Haltestelle des Postkraftwagens und eine Haltestelle der Kleinbahn befand sich in Schillehnen (Schillfelde). Die Kinder besuchten eine zweiklassige Volkschule bis zur achten Klasse in Wisborien (Grenzhöhe). Im Brandfall kam auch die Feuerwehr aus Wiesborien (Grenzhöhe). So beschrieb es Frau Lydia Niederheide geb. Schweitzer aus Siemoken.[4] Laut der Familie Kallweit waren die Hauptambaufrüchte Roggen,Kartoffeln,Gerste, Hafer und Rüben. Der Hof der Familie war mit 7.5 ha relativ klein und trotzdem sollten zum Hof 4 Kühe, 5 Kälber, 5 Schweine, 3 Schafe und 2 Pferde gehören.[5] Zur Kleinbahn konnte auch zur Haltestelle Lasdehnen ausgewichen werden. Der Ort hatte eine öffentl. Fernsprechstelle und der letzte bekannte Bürgermeister war Georg Butschies und Amtsvorsteher war Landwirt Zieske aus Dickiauten. Der Lebensunterhalt der Dorfbewohner wurde nicht nur aus der Landwirtschaft sondern aus verschiedenen Zuverdiensten bestritten. Beispielsweise wurden Einnahmen aus der Imkehrei sowie Anstellungen bei der Revierförsterei Siemoken erziehlt. Die Kinder der ansässigen Bauern arbeiteten als Knechte und Mägde bei verschiedenen Arbeitgebern. Dokumentiert wurden diese Arbeitsverhältnisse in Arbeitsbüchern. Einem Vereinsleben konnte nur in Schillehnen oder Wisborien nachgegangen werden.

Name

Die Siedlung Siemoken ging um 1560 aus der Streusiedlung Derwinthin hervor, die bereits 1517 bestand. Der Name Siemoken geht auf den seit 1580 nachweisbaren Siedler Simon Cwyttaytis zurück. Der großen Pest in Ostpreußen 1709/1710 sollen alle Bewohner zum Opfer gefallen sein. Als im Jahre 1719 die Hubenschoßkommision die Schäden der Pest auflistete, lagen zu diesem Zeitpunkt (im königlichen Bauerndorf Symokayten) alle 2 Bauernhuben wüst.[6] Der Familienname Siemokat mit Jons Siemokatis taucht jedoch im Jahre 1728 in den, auf dieser Seite ersichtlichen, Präsentationstabellen wieder auf und lässt sich bis in das Jahr 1845 nachweisen.

Andere Namen und Schreibweisen

Der Ortsname Siemoken wurde in den Jahren unterschiedlich geschrieben. Die verschiedenen Namen waren Symoken im Jahre 1660, 1664 Siemonkeitschen, 1719 Symockayten und im Jahr 1797 Simocken. [7] Ab den 3.6.1938 wurde Siemoken in Hintertannen umbenannt.

Politische Einteilung und Geschichte

Erste Erwähnung über die Völker im Bernsteinland finden sich ab dem Jahr 100 nach Christus. Im 2.Jahrhundert schreibt ein Claudius Ptolemais in seiner Geographie von Galindern und Sudauern. Ein Gesandter des Kalifen von Cordoba Namens Ibrahim spricht im 10.Jahrhundert von den "Brus". Im Jahre 997 nach Christus findet der Bischof von Prag bei einer Missionsreise im Land der Prußen den Tod. Die Prußen (Artikel Prußen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) haben keine Schriftsprache. Es beruhen daher alle Informationen auf Archäologische Funden. Die Prußen sprechen eine baltische Sprache, die genauso wie das Kurische, Litauische und Lettische zur indogermanischen Sprachfamilie zählt. Die Stämme der Preußen konnten bis zum 12.Jahrhundert Ihre Eigenständigkeit bewahren.
Der Polenfürst Konrad von Masowien versuchte vergeblich die Preußen zu erobern, gelangte dadurch aber selbst in die Defensive. Aus diesem Grund bat er den deutschen Orden das Prußenland zu erobern um Einfälle auf sein Gebiet zu verhindern. In der Bulle von Rimini wurde vereinbart, dass der deutsche Orden absolute Landeshoheit über die eroberten Gebiete erhalten wird. Die Eroberung der Preußen durch den deutschen Orden begann im Jahre 1230 und dauerte bis zum Jahre 1283. Die Bevölkerungszahl in diesem Gebiet wird in der Zeit auf 140.000 Einwohner geschätzt. Ab diesen Zeitpunkt kamen die ersten deutschen Siedler in das Land der Preußen und werden im 14.Jahrhundert schon auf 104.000 deutsche Einwanderer geschätzt. Gut verdeutlichen lässt sich die Einwanderung mit folgenden Zeilen: "Aufgebrochen war Er als Sachse oder Westfale, im neuen Siedlungsgebiet konnte Er lernen, dass Er ein Deutscher sei." .[8]

Weitere Kriege mit Polen und Litauen sollten noch bis zum Jahre 1422 dauern. Im Frieden von Meldensee (1422) wird die Grenze nördlich des Flusses Memel festgelegt und sollte bis zum Ende des ersten Weltkrieges (also 500 Jahre) Bestand haben. Bis zur Säkularisierung im Jahre 1525 durch den letzten Hochmeister Albrecht von Hohenzollern-Ansbach bleibt Ostpreußen ein eigenständiger Ordensstaat, der kein Teil des Reiches deutscher Nation ist.
Durch die Umwandlung des Ordensstaates in ein Herzogtum musste Albrecht akzeptieren, dass Ostpreußen ein Lehen der polnischen Krone wird. Der deutsche Orden findet sich zu keinem Zeitpunkt mit dem "Landraub" der Hohenzollern ab. Über die Linie der Adelsfamilie der Hohenzollern konnte erreicht werden, dass auch die Linie der Hohenzollern-Brandenburg in die Erbfolge für das Lehen Ostpreussen mit aufgenommen wird. 1563 kann Albrecht beim polnischen König Sigismund die Erbfolge für den Kurfürsten von Brandenburg und dessen zwei Söhnen durchsetzen. Eine Tochter des Herzogs von Preußen wird 1594 mit dem Brandenburger Kurfürsten Johann Sigismund verheiratet. Durch diese Ehe verbindet sich die Geschichte Preußens mit der Geschichte Brandenburgs für 300 Jahre.
Weil der Brandenburgische Kurfürst Friedrich der Dritte über ein Territorium verfügte, welches nicht zum deutschen Reich gehörte, konnte Er sich im Jahre 1701 zum "König Friedrich der Erste in Preußen" wählen lassen.
Im Deutschen Krieg (Artikel Deutscher Krieg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) 1866 ging Brandenburg/Preußen mit seinen Verbündeten als Sieger hervor. Als Resultat wurde der deutsche Bund (Artikel Deutscher Bund. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) aufgelöst und der Norddeutsche Bund (Artikel Norddeutscher Bund. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) unter Vormachtstellung Preußens (ohne Österreich) im Jahre 1866 gebildet. Ab diesem Zeitpunkt war Ostpreußen politisch offiziell mit Deutschland verbunden. Schon davor konnten Ostpreussen in den vielen preußichen Kriegen kämpfen, und die Vormachtsstellung Preußens in Deutschland ausbauen.
Nach dem gewonnenen Deutsch/Französchichen Krieg(Artikel Deutsch-Französischer Krieg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) 1871 wurde das Deutsche Kaiserreich (Artikel Deutsches Kaiserreich. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.) proklamiert, ebenfalls mit einer Integration Ostpreussens.

Ab 1945 gehören Teile Ostpreußens zu Polen, Litauen und Russland. Die Landgemeinde Siemoken gehörte seit 1945 zu Russland.

Preußisch Litauen

In Siemoken haben sich bis zur Flucht 1944 die Nachfahren der Einwohner erhalten, die den Ort Ihren Namen gaben. Aus diesem Grund, sollen auf dieser Seite ein paar Zeilen gewidmet werden.Vielleicht reizt es den einem oder anderen Leser auch die Seite Artikel Preußisch Litauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.zu besuchen.
Die Familie Siemokat, als Namensgeber des Dorfes; ist bis 1845 (siehe Präsentationstabellen) nachweisbar. Die Familie Budszat führte dieses Erbe weiter, wodurch der Namenswechsel vermutlich durch Einheiratung zu begründen ist.
Der östlichste Teil Ostpreußens wurde durch seine dünne Besiedelung "Wildnis" genannt. Durch die kriegerischen Auseinandersetzungen blieben im Grenzgebiet wenige Nadrauer und Schalauer übrig. Infolge dessen wanderten Litauer vom Stamm der Zamaiten ein und vermischten sich mit den Altstämmen. Durch die gleiche Sprache, Kultur und Götterwelt, war ein Unterschied kaum zu bemerken.
Durch diese Bevölkerung wurde die Gegend um Memel, Tilsit, Insterburg und Darkehmen als "Preußisch Litauen" bezeichnet.
Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach hielt es für einen Protestantischen Grundsatz, dass jeder Gläubige die Heilige Schrift in seiner Muttersprache lesen konnte. Demzufolge legte dieser Hohenzoller (und alle weiteren Könige bis 1871) den Grundstein für die Entwicklung und Pflege der litauischen Sprache. Es wurde die Heilige Schrift in das Litauische übersetzt und jeder Pfarrer musste die Predigt in Deutsch und Litauisch halten können. Übrigens in anderen Teilen von Preußen in Polnisch, Sorbisch, Friesisch und andere Sprachen. Alle Preußenkönige ermöglichten 6 auffallenden Litauern (pro Jahrgang) ein Studium an der Universität in Königsberg. Aus diesen Stipendien sind fast alle großen und bekannten Litauer entsprungen. In dem Russisch verwalteten Teil von Litauen setzte die Gegenreformation ein und es wurde durch Verbot versucht, die litauische Sprache abzuschaffen. Viele Bücher und Zeitschriften konnten dadurch nur in Preußen gedruckt werden.
Bekannte Vertreter dieser Stipendien waren Herrmann Sudermann, Immanuel Kant und Christian Doneleit. Christian Doneleit war der erste und bedeutentste Dichter mit litauischer Redensart.
Er war Pastor in Tolmingkehmen (1714-1780) und seine Kirche ist heute noch erhalten. Sein Epos "Die vier Jahreszeiten" sind in Liedform auf Litauisch verfasst und geben einen tiefen Einblick in das Leben der Bandsschuhträger (Litauer). Weiterhin kann das Buch von Otto Glaglau "Litauen und die Litauer" empfohlen werden. Es berichtet von einer Reise Glaglaus im Jahre 1874 durch preußisch Litauen. Er berichtet, dass die Litauer dazu neigten alles zu besingen. Beide Bücher sind im Internet frei verfügbar und können zum Lesen herunter geladen werden.
Erst als im Jahre 1871 Ostpreussen an Deutschland angegliedert wurde, verbot Bismarck den zweisprachigen Unterricht an Schulen und die Predigt.
Es scheint so, dass die preußich Litauer treueste Anänger Ihrer Könige waren und die Könige förderten bis dahin Bildung, Städtebau und den Bau von Kirchen. Endgültig zur Nazizeit wurde die Litauische Sprache in dem Gebiet nicht mehr akzeptiert. Durch Flucht, Vertreibung, Ermordung und Deportation wurde der Rest der Deutschen in dem Gebiet bis 1949 vertrieben.
Beim Lesen sollen die verschiedenen Endungen bei den Namen nicht verwirren. Im Litauischen enden die Nachnahmen der Männer auf -as, -is, -ys und die der Frauen auf -iene oder nur -e. Weiterhin wurde für Frauen die unverheiratet waren die Endung -aitė, -ytė, -utė, -iūtė verwendet, für die Söhne -uks und für Töchter -iene. Diese Endungen wurden bis in das 18 Jhr. (siehe Präsentationstabellen) im Gebiet Preußisch Litauen verwendet. (Bsp.für Männer Siemokatis und Doneleitis) Weiterhin ist interresant, dass sich der Naturglaube in dem Gebiet lange gehalten hat.


Kirchliche Zugehörigkeit

Ev.-luth. Pfarrkirche in Schillehnen, Kreis Pillkallen

Alle Einwohner von Siemoken gehörten sehr wahrscheinlich der evangelischen Kirche an.

Evangelische Kirche

Siemoken hatte keine eigene Kirche. Die Bewohner sind jedes Wochenende in die Kirche nach Schillehnen gegangen.
Über die Schillehner Kirche gibt es nur wenige Unterlagen. Aus diesen ist erkennbar, dass es sich bei dem Gebäude um einen einfachen Holzbau handelte. Die Kirchengemeinde wurde 1793 gegründet.In den Jahren 1794 bis 1796 ist das Gotteshaus errichtet worden und bot das Bild einer heimeligen Fachwerkkirche mit Ziegeldach und hölzernem Turm. Finanziert wurde der Bau der Kirche, die am 17. Januar 1796 eingeweiht worden ist, mit königlichen Geldern, die Friedrich Wilhelm II. bewilligt hatte. Nach Blitzschlag wurde der hölzerne Turm teilweise abgetragen. Die Innenausstattung der Kirche war schlicht. Altar und Kanzel waren vereinigt. Die Orgel, die aus der Werkstatt des Königsberger Orgelbaumeisters Max Terletzki stammte, wurde am 21. September 1873 eingeweiht. Das Geläut der Kirche bestand aus zwei Glocken. Die Kirche hat den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden.

Zur Kirchengemeinde gehörten folgende Orte:
Schillehnen, Albrecht-Naujehmen, Augstutschen Dorf u. Forst u. Forstkolonie, Bardszen, Bartkowen, Brödszen, Cziunken, Dikiauten, Eydgimmischken, Grablauken mit Aszoluppen, Guttpettern, Heidlauken mit Plicklauken, Inglauken, Kiauschen, Kischen, Klischen, Martinken, Natalwethen, Pawidlauken, Ramonischken, Serbeten, Siemocken Dorf u. Forst, Schnappen, Schönwiese, Strunzlauken, Stumbern, Szardehlen, Tannenwalde, Uszdrawen, Wingillen, Wisborienen.

In der Zentralstelle für Genealogie in Leipzig sind die Kirchenbücher mit Trauungen, Taufen und Sterbetage bis 1874 erhalten und können dort eingesehen werden.

Katholische Kirche

Katholische Kirche in Schillehnen

Die zahlenmäßig wenigen katholischen Kirchenmitglieder Schillehnens und Umgebung gehörten einst zur Pfarrei in Tilsit,
dann zwischen 1874 und 1930 zur Pfarrgemeinde Bilderweitschen (1938 bis 1946: Bilderweiten, heute russisch: Lugowoje).
Im Jahre 1930 wurde in Schillehnen eine eigene katholische Pfarrei errichtet, nachdem der Ort bereits im Jahre 1925 ein katholisches Gotteshaus erhalten hatte, das dem Hl. Erzengel Michael geweiht war.

Bis 1945 gehörte die Pfarrei Schillehnen (Schillfelde) mit ihren etwa 600 Pfarrkindern zum Dekanat Tilsit im Bistum Ermland der Katholischen Kirche.
Das Kirchengebäude hat den Krieg überlebt, konnte jedoch bei einem Besuch in Schillehnen 2019 nicht gefunden werden. So ist die Memelstadt Sowetsk nun wieder der nächstgelegene katholische Pfarrort.

Standesamt

Leider ist über das Standesamt in Schillehnen nichts bekannt.

Prästationstabellen, Mühlenconsignationen

In den Prästationstabellen für den Ort Siemoken/Hintertannen (hier klicken) befinden sich historische Einwohnerlisten aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Folgende Hinweise können dazu beitragen, diese Listen besser zu verstehen bzw. Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Hinweise zu den Prästationstabellen und Mühlenconsignationen, Erläuterungen von Prof. Erwin Spehr (hier klicken)

Bilder

Forsthaus Siemoken, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Bernhard Waldmann, ca. 1929 ;Geographische Lage: 54.931843°N 22.691327°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O
Hof in Siemoken ca.1880-1890, Kreis Pillkallen, Ostpreußen, Bildarchiv Familie Kallweit, ;Geographische Lage: 54.934800°N 22.710365°O


Verschiedenes

Karten

MTB 10 102 Wisborienen Jahr 1927 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
MTB 10 102 Grenzhoehe Jahr 1940 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)
MTB 10 102 Grenzhoehe Jahr 1944 von MAPSTER Archivkarten von Polen und Mitteleuropa (20.10.2018)


Internetlinks

Fußnoten

  1. Nutzungsrecht liegt vor, AZ 4043-2011 vom 16.2.2011
  2. aus Ostpreußen, Biographie einer Provinz von Hermann Pölking
  3. Landesarchiv Bayreuth, aus Lastenausgleichsakte ZLA 1/15115541
  4. aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
  5. Landesarchiv Bayreuth, aus Lastenausgleichsakte ZLA 1/15115541
  6. aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
  7. aus Chronik des ostpreußischen Grenzkreises Schloßberg/Pillkallen. 5.Band Kirchspiel Schillfelde von Herbert Sebeikat
  8. aus Deutsche Geschichte im Osten, hartmidt Brookman


Städte und Gemeinden im Landkreis Pillkallen (Schloßberg) (Regierungsbezirk Gumbinnen) Stand 1.1.1945

Städte: Schirwindt | Schloßberg

Pillkallen Wappen.jpg

Gemeinden: Abendwalde | Ackermühle | Adlerswalde | Albrechtswalde | Altbaum | Altsnappen | Auengrund | Auertal | Bärenbach (Ostpr.) | Bärenfang | Ballen | Barschen | Barsden | Beinicken | Belsen | Beutnerwalde | Bilden | Birkenfelde | Birkenhof | Bitzingen | Blockswalde | Blumenfeld | Blumenthal | Bönick | Brämerhusen | Bröden | Bruchdorf (Ostpr.) | Bruchlage | Buden | Bühlen | Bühlerhof | Cäsarsruhe | Dachsheide | Dauden | Deihornswalde | Deinen | Derschau (Ostpr.) | Doristhal | Dorotheendorf | Dreibuchen | Dreßlershausen | Drozwalde | Dudenfelde | Dudenwalde | Ebenfelde | Ebenhausen (Ostpr.) | Ebenwalde | Ebertann | Edern | Eichbruch | Eigern | Eschenhöhe | Feuchtwiesen | Fichtenhöhe (Kummetschen) | Flußfelde | Fohlental | Forsthusen | Frankenreuth | Friedfelde | Friedrichsweiler | Gettkanten | Gobern | Grabenbrück | Grabfelde | Grenzbrück | Grenzfelde | Grenzheide | Grenzhöhe | Grenzwald | Groß Königsbruch | Grüneichen | Grünrode | Grünwalde | Grumbkowsfelde | Grundhufen | Grundweiler | Gutpetern | Hagenfließ | Hagenrode | Hainort | Hansruh | Haselberg | Hermannsdorf (Ostpr.) | Heinrichsfelde | Hensken | Herbstfelde | Hermannsdorf | Hintertannen | Hochfeld (Ostpr.) | Hochweiler | Hopfendorf | Inglau | Insterwalde | Insterwangen | Iwenberg | Jägerswalde | Jodungen | Kailen | Karpfenwinkel | Katharinenhof | Kayserswiesen | Kiefernberg | Kiefernhorst | Kiesdorf (Ostpr.) | Kiesfelde | Kleinhildesheim | Kleinruden | Kleinschloßberg | Kleinsorge | Klischen | Klohnen | Königsfeld | Köschen | Krähenberge | Kreuzhöhe | Krusen | Kühnen | Kurschen | Kussen | Ladmannsfelde | Langenfelde | Laschen | Lauterbrücken | Legen | Lindbach | Lindenhaus | Lindenhof | Lindicken | Lindnershorst | Löbaugrund | Löbenau | Lorenzen | Lubenwalde | Lugeck | Mallwen | Marderfelde | Martingen | Meißnersrode | Michelfelde | Mingen | Mittenbach | Mittenwalde | Moormühle | Moorwiese | Moosbach | Moosheim | Mühleck | Mühlenhöhe | Naßfelde | Nauningen | Neuweide | Nicklashagen | Ostdorf (Ostpr.) | Osterfelde | Ostfurt | Parschen | Paulicken | Peterort | Petershausen | Petzingen | Radenau | Rehwalde | Reinkenwalde | Ritterswalde | Rodungen | Rotfelde | Rucken | Sallen | Salten | Sandhöhe | Sandwalde | Sassenbach | Schacken | Scharen | Schatzhagen | Schieden | Schillfelde | Schillingen | Schleswighöfen | Schmilgen | Schruten | Schwarpen | Schwarzenberge | Schwarzfelde | Schwarzwiesen | Seehuben | Seidlershöhe | Senkendorf | Serbenten | Siebenlinden | Siedlerfelde | Smailen | Snappen | Sorgenfelde | Spatzen | Sprindacker | Spullen | Stahnsdorf | Steinershöfen | Steinkirch | Stimbern | Stirnen | Stobern | Streuhöfen | Sturmen | Stutbruch | Talwiesen | Tanneck | Tannenwalde | Tegnerskrug | Tiefenfelde | Treufelde | Tulpeningen | Tuppen | Urbanshöhe | Urlau | Vierhöfen | Vormwalde | Walddorf | Waldenau | Waldhufen | Waldlinden | Waldried | Wallinden | Weidenbruch | Weidenfeld | Wensken | Werben | Werden | Wetterau | Wiesenbrück | Wietzheim | Wildnisrode | Willuhnen | Wingern | Wöschen | Zweihuben


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>HINNENKO14IW</gov>


Hintertannen Зимокен Zimoken Liwny Livny Ливны