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Version vom 13. Februar 2014, 22:17 Uhr
S t r e u d o r f Kirchspiel Aulenbach ( Aulowönen ) |
Hierachie:
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) >Streudorf
Streudorf | |
Gemeinde und Dorf (ein paar kleine Höfe und Gehöfe) | |
Provinz : | Ostpreußen (nördliches) |
Regierungsbezirk : | Gumbinnen |
Landkreis : | Insterburg [1] [2] |
Amtsbezirk : | Aulenbach [3] |
Gegründet : | 1615 |
Frühere Name : | Budwetschen (nach 1615) Budwethschen (nach 1763) Budszetszen (um 1785) Budwethen Ksp. Aulowönen (nach 1898) Budwethen (1938) |
Einwohner (1939) : | 131 [4] |
Orts-ID : | 61082 (nach D. Lange) |
Geographische Lage | |
Koordinaten : | N 54° 80′ 22″ - O 21° 74′ 90″ |
Datei:Karte Europa mit Ostpreußen.pdf | Datei:Ksp Aulenbach - Karte - Lage im Kreis Insterburg.pdf |
Datei:Karte Kirchspiel Aulenbach Gemeinde Budwethen (Ostp.).pdf |
Einleitung
Bauerndorf im Kirchspiel Aulenbach. Schule am Ort, Amt, Standesamt und Gendarmerie Aulenbach. Post Aulenbach über Insterburg 2.
Am 16.07.1938 bilden die Bauerndörfer Budwethen und Klein Popelken unter Fortfall ihrer Ortsnamen, die Gemeinde Streudorf.
Weitere Ortsinformationen aus der Zeit vor der Umbenennung (1938) siehe unter oder Budwethen oder Klein Popelken
Allgemeine Information
Ortsbeschreibung
Die Gemeinde lag in ”Klein Litauen (Lithuania minor)"[1] oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen.
Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.
Ortsnamen
- deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Streudorf (Ostp.), Gemeinde
- vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Budwethen Kreis Insterburg (Aulenbach)
- Namensänderung 16.07.1938 : Budwethen
- Wegfall der Zusatzbezeichnung nach 1898: Budwethen Ksp. Aulowönen
- Namensänderung um 1785: Budszetszen
- Feststellung der Schreibweise nach 1763: Budwethschen
- Feststellung der Schreibweise nach 1615: Budwetschen
Wirtschaft
Datei:Streudorf - Kirchspiel Aulenbach - Betriebsliste S1.pdf
Die Schadensberechnung Landwirtschaft Betriebsliste Gemeinde Steudorf (Stand 1945 - erstellt 1955) nennt folgende landwirtschaftliche Betriebe:
Heimatauskunftsstelle 24, Reg. Bezirk Gumbinnen, Gemeindeteil Steudorf, Kreis Insterburg. Gemeindehektarsatz : 620,-- Reichsmark, Gemeindefläche 267 ha, Durchschnitt der Betriebshektarsätze : 267,-- RM.
Datei:Streudorf - Kirchspiel Aulenbach - Betriebsliste S2.pdf
- A1. Baumgart, Emil und Ehefrau, 18,17 ha + 2,5 ha (Zupacht)
- B1. Buddrus, Otto, 21 ha
- 2. Daginnus, Otto, 24,5 ha
- 3. Enskat, Franz, 7,5 ha
- 4. Feuersänger, Otto, 9,0 ha
- 5. Froese, Eduard, 5,0 ha
- 6. Knoblauch, Emil, 14,88 ha + 1,75 (Zupacht)
- 7. Lauschat, Albert-August, 5,36 ha + 1,41 ha (Zupacht)
- 8. Misch, Fritz, 8,0 ha
- 9. Moerke, Minna, 9.5 ha
- 10. Podzuweit, Fritz, 10,0 ha
- 11. Rose, Otto, 7,0 ha + 1,50 ha (Zupacht)
- 12. Scharffetter, Elisabeth, 19,0 ha
- 13. Schattauer, Emil, 12,0 ha
- 14. Schneider, Johann, 5,25 ha + 4,0 ha (Zupacht9
- 15. Stumkat, Julius, 22.4 ha
- 16. Urban, Wilhelm, 7,5 ha
- 17. Welsch, Karl und Ehefrau 10,0 ha
- 18. Wiene, Helmuth 5,5 ha + 2,25 ha (Zupacht)
- Bisher nicht angemeldete Betriebe :
- 19. Balasus, Richard, 7,0 ha
- 20. Hellwich, Karl, 15,0 ha
- 21. Kollecker, Wilhelm, 11,0 ha
- 22. Kohse, Paul, 6,0 ha
- 23. Krischnick, Heinz, 4,0 ha
- 24. Mekschrat, Gustav, 3,0 ha
Wohngebäude
siehe unter Budwethen (Ostp.)
Haushalte
siehe unter Budwethen (Ostp.)
Einwohner
- 131 (1939) davon männlich 68 [2]
1939 In der Gemeinde Streudorf gezählt : 35 Haushalte, 131 Einwohner, 68 männlich, 13 unter 6 Jahre, 13 zwischen 6-14 Jahren, 89 zwischen 14-65 Jahre, 16 über 65. Es sind tätig 106 in der Land- und Forstwirtschaft, 9 in Handwerk und Industrie; mit Angehörigen ohne eigenen Beruf waren 41 selbständig, 53 mithelfende Familienmitglieder, 2 Beante u. Angestellte, 19 Arbeiter; [2]
Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe
Politische Einteilung
Datei:1296 Aulenbach - Streudorf (Gemeinde) V2.pdf
Provinz : Ostpreußen
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [5] [6]
Amtsbezirk : Aulenbach [7]
Gemeinde : Streudorf
Kirchspiel : Aulenbach (Aulowönen) Ostp.
im/in : nördlich des Pregel
bei : 21 km nordwestlich v. Insterburg
Weitere Informationen
Orts-ID : 61082
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung :
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):
russischer Name :
Kreiszugehörigkeit nach 1945 :
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 : der Siedlungsplatz existiert nicht mehr
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch
Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [8]
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Zugehörigkeit : [2] Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kircher der altpreußischen Union
Katholische Kirchen
zur Zeit keine Informationen
Geschichten & Anekdoten rund um Streudorf
- Eine Reise in die Vergangenheit (ca. 1995) "Ein einsames Haus auf weiter Flur!"
- Es geht um Streudorf (früher Budwethen) im Landkreis Insterburg. Als Kinder des Landwirts und damaligen Bürgermeisters von Streudorf, Emil Knoblauch, machten wir uns auf den Weg, um den Ort unserer kindheit wiederzusehen. Alle verfügbaren Unterlagen sagten uns, daß wir dort nicht mehr vorfinden würden. Selbst in russischen Landkarten hat das Dorf keinen Namen mehr
- Die Fahrt mit dem Auto über Aulenbach (früher Aulowönen) endete an der Uszup-Brücke, die für Fahrzeuge nicht mehr passierbar ist. Nun hieß es zu Fuß gehen.
- Die Straße Aulenbach-Streudorf-Wasserlacken ist vin Bäumen, Sträuchern und Unkraut zugewachsen; daneben fanden wir Treckerspuren, die offensichtlich von Kolchose Fahrzeugen stammten, denn die Landwirtschaft ist ja auf dieses System umgestellt. Es ist schon etwas befremdlich, über die weite, nur vereinzelt durch Buschwerk unterbrochene Landschaft zu gehen, wo früher intakte Siedlungen und Dörfer gestanden haben. Etwa an der Mitte des Weges lag damals unübersehbar der Gutshof "Wiesberger". Heute ist der Platz von hohem Buschwerk überwachsen.
- Am Dorfeingang waren vom Grundstück "Stumkat" nur einzelne überwucherte Mauerreste zu erkennen. Etwas weiter stand ein Anwesen (Wohnhaus und Reste eines Stallgebäudes), davor mehrere große, nicht mehr gebrauchsfähige Erntemaschinen. Sollte das unser Elternhaus sein ? Die jetzige Umgebung ist so stark verändert und machte uns unsicher, doch beim Näherkommen gab es keinen Zweifel mehr. Es mußten auch Menschen dort leben, denn wir sahen angepflockte Kühe und hörten 2 Hunde, die uns ankündigten.
- Dort wohnt tatsächlich ein älteres Ehepaar. Die Frau, die wir antrafen, war zunächst skeptisch, hatte aber bald verstanden, wer wir waren und was wir suchten. Nach einigen Geschenken war sie sehr freundlich und gestattete uns die Besichtigung dessen, was noch verhanden war.
- Vor der im Jahre 1936 erbauten Scheune waren noch Teile der Fundamente zu erkennen. ein weiteres Wirtschaftsgebäude mit einem großen Kartoffelkeller war irgendwann zusammengefallen und inzwischen von Bäumen und Buschwerk überwuchert. Der eingestürzte Kellerraum war noch deutlich zu sehen.
- Das Wohnhaus aus dem Jahre 1938 hat noch seine ursprüngliche Form. Man sieht aber sofort, daß während der ganzen Zeit nichts für die erhaltung getan wurde. Innen fanden wir im ehemaligen Schlafzimmer der Eltern einen primitiven Ziegelherd und im Wohnzimmer der dortigen Bewohner einen Ofen mit Ofenbank, wie man oft in Beschreibungen altrussischer Lebensart lesen kann. Dieser Ofen war genau dort gesetzt worden, wo damals ein neuer und moderner Kachelofen stand.
- Mehrere Türen zur anderen Hälfte des Hauses waren zugemauert, aber weder verputzt noch anderweitig verkleidet.
- Der Stall war nur ein notdürftig erhaltener Rest des damaligen Gebäudes. Vermutlich ist er nach starker Zerstörung für die dort gehaltenen Haustiere wieder zurechtgeflickt worden.
- Eines ist vielleicht noch erwähnenswert und steht für vieles : Im Hausgarten, der keiner mehr war, lagen 2 verrostete Pflüge und eine Egge, wohl so, wie sie jemand vor Jahrzehnten dort hingeworfen hatte. Sie waren in Gestüpp und Schlingpflanzen eingewachsen.
- Da wir nicht russisch sprechen und auch keinen Dolmetscher hatten, war eine Verständigung schwierig. Unsere Fragen blieben weitgehend unbeantwortet, Die eine Hälfte des Hauses dient als Wohnung für den Kolchose-Arbeiter , die andere Hälfte ist vermutlich Lager- und Abstellraum. Man konnte es von außen nicht erkennen, weil der Eingang dazu verschlossen und die Fenster überwiegend mit Brettern vernagelt waren. Die Bäume, die damals um das neue Haus herum gepflanzt wurden, sind riesengroß geworden und haben in 50 Jahren das Gesamtbild des Hofes mit verändert.
- Soweit man im Umkreis sehen konnte, waren alle anderen Gehöfte, auch der umliegenden Dörfer, eingeebnet worden. Schmerzlich mußte das auch die Enkeltochter von Eduard Fröse feststellen, die mit uns das Anwesen ihrer Großeltern finden wollte. Sie konnte letztendlich nur sagen: Hier muß es gewesen sein.
- Wege, Schule und selbst der Friedhof waren nicht mehr da. Der Friedhof, der auf einer Anhöhe gelegen war, muß abgetragen worden sein, denn die Kuppe war erheblich größer und flacher als in unserer Erinnerung. Heute wächst dort Schilfgras, Schachtelhalm und anderes Unkraut.
- Einerseits waren wir froh, das Elternhaus gefunden zu haben, andererseits ware wir traurig und entsetzt darüber, was man aus diesem blühenden Land gemacht hat. Auf den riesigen Flächen, die man schon als Brachland bezeichnen kann, fanden wir am 1. September verschiedenes Getreide durcheinander noch auf dem Halm, einzelne Sonnenblumen, viele Disteln und sonstiges Unkraut. Das Ganze wr so spärlich und klein, daß es sich nicht lohnen konnte, hier zu ernten.
- Beim Anblick dieser Verwahrlosung kann man wohl verstehen, daß die Kolchose-Wirtschaft nicht in der Lage ist, ihre Landsleute zu ernähren.
- aus : Ein einsames Haus auf weiter Flur! : Erich Gettkandt, Insterburger Brief (IB) ,Jahrgang xx (1995), Seite 75/76 [3]
Bildmaterial
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info@kirchspiel-aulenbach.de
Genealogische und historische Quellen
Quellen
- ↑ Artikel Kleinlitauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Kurt Henning, Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon. o. O. [Grasdorf-Laatzen] o. J. [1981], S. 108 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Henning“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Insterburger Brief - xx. Jahrgang (1995), Seite 75/76 - Ein einsames Haus auf weiter Flur
[Koordinaten]: Streudorf (Ostp.) Ksp. Aulowönen auf der Webseite Google maps 2014
- [1][4][5] Stadt und Landkreis Insterburg auf der Webseite Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990, 2014
- [2][6]Landkreis Insterburg auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke., 2005
- [3][7] Amtsbezirk Aulowönen (Aulenbach) auf der Webseite Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke., 2005
- [8] Streudorf auf der Webseite Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen, 2005
- [9] Budwethen, Ksp. Aulowönen, Streudorf auf der Webseite Genealogisches Ortsverzeichnis: Verein für Computergenealogie, 2014
- [10] [x] Messtischkarte 1296 Gr. Berschkallen auf der Webseite MAPSTER - Archivkarten für Polen und Mitteleuropa, 1939
Genealogische Quellen
- Kirchenbuchbestände :
Viele der Kirchenbücher sind in den Wirren der Zeit unwiderruflich vernichtet worden. Nachfolgend eine Übersicht der Bestände der Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde Aulenbach (Aulowönen) / Ostp.
Adressbücher
- Einträge aus Streudorf in der Adressbuchdatenbank.
Bibliografie
- Volltextsuche nach Streudorf in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
- z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden
In der Digitalen Bibliothek
Verschiedenes
Karten
Weblinks
Offizielle Webseiten
GOV-Kennung : STRORFKO04UT [9]
Messtischblatt : 1296 (12096) [10] | Messtischblatt Jahr : 1934
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>STRORFKO04UT</gov>