Memel/Jakobuskirche: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Bild: Komtursiegel 1409.jpg|thumb|300px|left|Komtursiegel von 1409]] | |||
[[Bild: MemelAlthof1650.jpg|thumb|550 px|Handzeichnung um 1650 über die Aufteilung des zum [[Althof Memel|Althof]] gehörigen fiskalischen Geländes. Erkennbar: Zitadelle, Landkirche (links) und Stadtkirche (rechts) an der [[Dange (Fluss)|Dange]], die Kuppel des Mariendoms ist in der Zitadelle zu erahnen. Die Alte Dange rechts der Zitadelle ist bereits zugeschüttet.]] | |||
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Die '''Jakobuskirche''' oder '''Litauische Landkirche''' ([[Memel]] Land) deutet zwar mit ihrem Namen an, dass sie für die Landgemeinden um [[Memel]] herum zuständig war, doch besteht diese Zuordnung auch erst seit 1858. Davor betreute sie die litauischsprachige Bevölkerung, weswegen sie auch '''Litauische Kirche''' hieß. Sie ist wie die [[Memel/Johanniskirche|Johannisgemeinde]] schon 1258 gegründet worden. | Die '''Jakobuskirche''' oder '''Litauische Landkirche''' ([[Memel]] Land) deutet zwar mit ihrem Namen an, dass sie für die Landgemeinden um [[Memel]] herum zuständig war, doch besteht diese Zuordnung auch erst seit 1858. Davor betreute sie die litauischsprachige Bevölkerung, weswegen sie auch '''Litauische Kirche''' hieß. Sie ist wie die [[Memel/Johanniskirche|Johannisgemeinde]] schon 1258 gegründet worden. | ||
Das '''Komtursiegel''' von 1409 symbolisiert die drei ältesten Memeler Kirchen: Stadtkirche [[Memel/Johanniskirche|St. Johannis]] links, Burgkapelle [[Memel/Marienkirche|St. Marien]] Mitte, Landkirche St. Nikolai rechts. St. Marien hatte keinen Turm sondern nur eine Kuppel. Beachtenswert ist, dass das Siegel auch die Lage der Marienkirche tief unten am Haff zeigt, während die beiden anderen Kirchen weiter landeinwärts dargestellt werden. | |||
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Version vom 22. Mai 2010, 21:49 Uhr
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Geschichte
Die Jakobuskirche oder Litauische Landkirche (Memel Land) deutet zwar mit ihrem Namen an, dass sie für die Landgemeinden um Memel herum zuständig war, doch besteht diese Zuordnung auch erst seit 1858. Davor betreute sie die litauischsprachige Bevölkerung, weswegen sie auch Litauische Kirche hieß. Sie ist wie die Johannisgemeinde schon 1258 gegründet worden.
Das Komtursiegel von 1409 symbolisiert die drei ältesten Memeler Kirchen: Stadtkirche St. Johannis links, Burgkapelle St. Marien Mitte, Landkirche St. Nikolai rechts. St. Marien hatte keinen Turm sondern nur eine Kuppel. Beachtenswert ist, dass das Siegel auch die Lage der Marienkirche tief unten am Haff zeigt, während die beiden anderen Kirchen weiter landeinwärts dargestellt werden.
Schule
Zur Kirchengemeinde gehörte die lithauischen Schule in Memel, bei welcher schon 1733 ein Schulmeister Peise stand. 1799 tritt im Schulverzeichnis an die Stelle der Litauischen Kirchschule Memel diejenige auf der Vitte, zuständig für Schulkinder von Vitte, Bommelsvitte und Mellneraggen.
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Althof Memel Adlig u. Köllmisch, Bachmann, Barschken, Birkenhain, Bommelsvitte, Buddelkehmen, Budsargen, Carlsberg, Charlottenhof, Clausmühlen, Clemmenhof, Collaten, Daupern, Dinwethen, Ekitten, Försterei, Gabergischken, Gedwill Paul, Groß Götzhöfen, Groß Tauerlauken, Grünheide, Gündullen, Gwilden, Hohenflur, Jacken, Janischken, Klein Götzhöfen, Klein Tauerlauken, Krucken Görge, Leuchtturm Memel, Liebken, Löllen Dorf u. Gut, Martinsdorf, Matzmasuhren, Matzständen, Matzwöhlen, Mellneraggen, Miszeiken, Neuhof, Oberhof, Paugen, Petraschen, Podszeit Stankus, Purmallen, Rumpischken, Sandkrug, Schaulen, Schlengen Andres, Schmelz Adlig u. Königlich, Schuszeiken Jahn, Schlappschill Anteil, Schweppeln, Strandvilla, Sudmanten Trusch, Süderspitze, Thaleiken Jakob, Truschellen, Wessat Hermann, Wewerischken, Wirkutten, Zenkuhnen.
Vor 1904 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Kairinn zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !):
Casparischken, Dumpen Dorf u. Gut, Gibbischen Martin, Grudszeiken, Kairinn, Kindschen Bartel, Klooschen Bartel, Labatag Michel Purwin, Leisten, Mitzken, Schäferei, Schillgallen, Schompetern, Spengen, Starrischken, Szarde, Waaschken.
Vor 1904 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Karkelbeck zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !):
Darguszen, Karkelbeck Anteil, Köken Jakob, Rund Görge.
Vor 1891 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Plicken zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Vor 1858 gehörten die deutschsprachigen Bewohner zur Johanniskirche !):
Bajohr Mitzko, Baugstkorallen, Birkenwalde, Carlsberg, Corallischken, Eglienen, Friedrichsgnade, Graumen, Groß Jagschen, Klein Jagschen, Matzkieken, Plicken, Raddeilen, Schattern, Schlappschill Anteil, Smilgienen, Szabern Wittko, Truschen, Wittauten, Woiduszen.
Vor 1854 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Dawillen zum Kirchspiel Memel/Jakobuskirche Land (Nur die litauischsprachige Bevölkerung betreuend, die deutschsprachigen Bewohner gehörten zur Johanniskirche !):
Dargwill Szodeiken, Dawillen, Galten, Gedminnen, Grambowischken, Grikschen, Hennig Hans, Ilgejahnen, Januschen Görge, Kalwen (Kr.Memel), Kepal Klaus, Kerndorf, Kettwergen, Kischken Görge, Klein Jacken, Kuhlen, Laugallen, Liewern, Löbarten, Löbart Nausseden, Matz Nauda Baltrum, Nausseden Jakob, Russlen, Schlappschill Anteil, Schugsta Stenzel.
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher der Jakobus- oder Landkirche sind seit Kriegsende verschollen.
Konfirmationsbilder
Um 1936
Ganz links im weißen Kleid steht Gerda Jurgan aus Schlappschill, Jahrgang 1922.
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1938
Obere Reihe ganz links (x) ist Willi Peleikis aus Schlappschill, in der 2.Reihe das vierte Mädchen von links (xx) ist Hilde Herrmann aus Daupern, in der gleichen Reihe das zweite Mädchen von rechts (x) ist Lucia Jurgan aus Schlappschill. Es handelt sich hier um die Gruppe der sog. Deutschen Konfirmanden, also überwiegend deutschsprechend. Vom gleichen Jahrgang gab es noch eine Gruppe litauisch sprechender Konfirmanden.
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