Amt Althof Ragnit

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Disambiguation notice Ragnit ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Begriffserklärung Ragnit.
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Wappen der Stadt Ragnit

Althof - Ragnit

Gutsdorf an der Tilsiter Chaussee
Kreis Ragnit, O s t p r e u ß e n
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Gebäude im Gutsbezirk Althof-Ragnit


Hierarchie


Gutshaus in Althof-Ragnit


Einleitung

Ehemaliges Gutshaus in Althof-Ragnit

Althof-Ragnit liegt zwei Kilometer nordwestlich der Stadt Ragnit, an die es direkt angrenzt, und neun Kilometer südöstlich von Tilsit. Durch den Ort verläuft die russische Regionalstraße A 198 (die einstige deutsche Reichsstraße 132). Die nächste Bahnstation ist Tilsit an den Bahnstrecken von Königsberg bzw. von Insterburg.

Name

  • Althof-Ragnit (bis 1945)
  • Альтхоф-Рагнит (1945)
  • Mischurinskij / Мичуринский (ab 1946)
  • Senoji Ragainė (litauischer Ortsname)


Politische Einteilung

Straßenseite des ehemaligen Gutshauses in Althof-Ragnit

1722 wurden die Hauptämter in kleinere Domänenämter geteilt.

Das Hauptamt Ragnit zerfiel in Amt Althof Ragnit, Amt Dörschkehmen (Pillkallen), Amt Gerskullen (Ragnit), Amt Grumbkowkaiten (Pillkallen), Amt Uschpiaunen (Pillkallen-Uschpiaunen), Amt Kassigkehmen (Ragnit-Kassigkehmen), Amt Lesgewangminnen (Ragnit), Amt Loebegallen (Pillkallen-Stallupönen), Amt Schreitlaugken (Tilsit, Ragnit, Schreitlauken), Amt Sommerau (Ostpreußen) (Ragnit).

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Die Bevölkerung Althof-Ragnits war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Ragnit in der Diözese Ragnit des Kirchenkreises Tilsit-Ragnit. Heute liegt Mitschurinski (Althof-Ragnit) im weitläufigen Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk Heinrichswalde), die zur Propstei Kaliningrad (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört.

Geschichte

Steuerinspektor von 1736

Das Amt lag im prußischen Stammesgebiet Nadrauen und umfasste zusammen 202 Hufen und 13 Morgen (1 Hufe = rund 17 Hektar). Es wohnten keine Schweizer und Salzberger in diesem Amt. Die nicht-baltische Bevölkerung hatte zusammen 96 Hufen und 5 Morgen.

Anmerkung

Der Steuerinspektor von 1736 hatte die Anweisung festzustellen, in welchen Dörfern die neu angesetzten "ausländischen" Deutschen, Nassauer, Franken, Magdeburger, Halberstädter, Märker, Bayreuther, Hessen, Pfälzer, Anhalt-Dessauer, Sachsen, Ansbacher, Pommern, Hildesheimer, Livländer, Schwarzenberger, Braunschweiger, Preußen, Schweizer, Salzburger usw. siedelten.

Deshalb werden manche Orte mehrmals erwähnt, weil die neuen Siedler im Gegensatz zu den Einheimischen nicht sippenweise siedelten, jedoch zusammen mit diesen "Litthauern" lebten. Unter "Litauern" versteht man die baltische Mischbevölkerung aus Prußen, Die Kuren, Zemaiten, Karschauern, Letten und Litauern.


Nassauer und Franken siedelten in:
Halberstädter, Pommern, Märker und andere Deutsche siedelten in:
Litauer (= baltische Mischbevölkerung) siedelten in:

Heutige Situation

Karten

Siehe rechts von Ragnit auf der Ostpreußenkarte um 1925
Kreis Ragnit mit Kirchspielgrenzen 1844 © Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, (www.martin-opitz-bibliothek.de)


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>ALTNITKO15AA</gov>


Quellen

  • Kenkel, Horst: Amtsbauern und Kölmer im nördlichen Ostpreußen um 1736, Hamburg 1972
  • Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland: Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Oldenburg (Oldb.) 1968