Gescher: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Familien 1662)
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=== Zivilstandsregister ===
=== Zivilstandsregister ===
* Zivilstandsregister Gescher, St. Pankratius 1812-1814, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/gescher-st-pankratius/ Digitlisate bei Matricula]
* Zivilstandsregister Gescher, St. Pankratius 1812-1814, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/gescher-st-pankratius/ Digitalisate bei Matricula]


=== [[Status Animarum]] ===
=== [[Status Animarum]] ===

Version vom 7. Oktober 2020, 13:05 Uhr

Gescher: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Gescher

Gescher, St.Pankratius im Umfeld
Gescher : Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Einleitung

Name

Im Jahr 306 n. Ch. werden, in der Arena in Trier, zwei germanische Fürsten den wilden Tieren vorgeworfen. Sie werden mit Brukterern in Verbindung gebracht. Ihre Namen werden als Regais oder Merogais und Ascharich überliefert.

  • Als „Gascheri“ 1022 bis 1032, Gasgeri ca. 1050, Gasgare 1090, „villa Geskere“ 1225, „parrochia Gesgere“ 1229, Geschere 1278 erwähnt.

Gründung

Das Dorf - 1050 als ,,Gasgeri" erstmals erwähnt - entstand u. a. auf dem Grund des Haupthofs Gescher, dessen Schulte bis Anfang des 19. Jh. eine führende Rolle spielte. Das Kirchspiel entsprach um 1229 dem heutigen Stadtgebiet.

Rechte

Die Einwohner besaßen ebensolange das ihnen angeblich von Bischof Erpho (1085-1097) verliehene Recht ,,im Kirchspiel mit Hunden und Garnen zu jagen".

Gericht

Gescher hatte ursprünglich ein eigenes Gogericht (Gogericht Gescher), das aber vom Go-Richter zum Homborn mitverwaltet wurde.

  • 1295 Ankauf der Jurisdiktion in Gescher durch Bischof Eberhard von Münster.

Siedlung

Gescher brannte 1570 fast völlig nieder.

Bürgerrechtsquelle-Bürgerbuch

  • Gescher, 1959 Kreis Coesfeld (Dorf), Ein älteres Bürgerbuch des durch zwei frei wählbare Bürgermeister und sechs Schöffen stadtähnlich selbstverwalteten Dorfes „ist durch die Hessischen und Schwärm Kayserschen und sonsten allerhandt Kriegeswesen verloren und weggenommen worden". Zweites Bürgerbuch auf Beschluß der Bürgermeister und der Gemeinheit 1651 angelegt, betitelt: „Des Dorfes Geschers Bürger Buch, whar aus zu fehrsehen ein jedtweder seinen Nhamen, welcher und wher ein Bürger und Bürgerinne zu Gescher ist und volgens die Nhamen und zu whanner binnen gespicificirt. Und da einer oder ander so nix ein Bürger off Bürgerinne ist und sich hat der Bürgerschaft gequalificirt, muß sein Gewinn thuen" 1651-1807 (Amtsarchiv Gescher). Die Handschrift enthält: Bürgerlisten von 1651 (26 Familien) u. von 1669 (83 Familien), anschließend Bürgeraufnahmen bis 1807.
    • Veröffentlichung: Bürgerliste von 1651. In: H. Huer, Gescher. 1933

Haus Rauschenburg (Gescher)

1656 Holzgerichts Gescher, einer der Erbholzrichter war der Besitzer des Hauses Rauschenburg, Herr v. Ripperda

Lagerbuch Amt Ahaus 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Gescher
Bauerschaft
Dorf
fürstlich
. 1 25 15 . . 12 53 34 ¼ 5 210 3 . .
Kirchspiel
Gescher
Bauerschaft
Bühren
fürstlich
. . 3 16 . 3 19 41 12 3/16 47 164 13 . .
Kirchspiel
Gescher
Bauerschaft
Esteren
fürstlich
. . 7 9 . 9 15 40 13 9/16 51 156 15 . .
Kirchspiel
Gescher
Bauerschaft
Harwisch
fürstlich
. . 5 16 . 7 17 45 14 15/16 54 188 16 . .
Kirchspiel
Gescher
Bauerschaft
Tungerloh
-Capellen
fürstlich
. . 10 12 . 12 18 52 18 5/8 58 216 17 . .
Kirchspiel
Gescher
Bauerschaft
Tungerloh
-Pröbsting
fürstlich
. . 10 10 . 15 26 61 18 ½ 72 200 19 . .
Kirchspiel
Gescher
Rauschenburg
Adelshaus
v.Stockheim
1 . . . . . . 1 1 2 12 . . .
Kirchspiel
Gescher
Halle
freyes Haus
Kap.St.Mauritz
zu Münster
1 . . . . . 1 2 1 1/16 . 12 . . .
Kirchspiel
Gescher
Stroyng
schatzfreies
Gut
Erb.v.Ham
1 . . . . . . 1 1 2 12 . . .
Summa Kirchspiel
Gescher
3 1 60 78 . 46 108 296 115 ½ 291 1.318 83 . .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Amtsbediente im Kirchspiel Gescher

Amt Ahaus (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

Landesherrschaft

Bürgermeisterei Gescher

  • 1823 Bürgermeisterei Gescher
    • Umfang: Kirchspiel Gescher
      • Bürgermeister: Eckrod
        • Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung in Münster (1823)
  • 1834 Bürgermeisterei Gescher 3.494 Einwohner
    • Bürgermeister: Lüders
      • Beigeordnete: Hüsker, A. v. Amelunxen,

Verwaltungseinbindung

Infrastruktur

1931 Amt Gescher, Kreis Coesfeld, Regierungsbezirk Münster, Sitz Gescher,

  • Gemeinde Gescher: Industriegemeinde, Gemeindevorsteher Hüsker., Ortsklasse C
    • Einwohner: 2:804, Kath: 2:713, Ev: 23. Israelisch 18, Sonstige 48
    • Gesamtfläche: 467 ha
    • Pfarramt (kath), Volksschulen 4. Höhere Schule (Förderklasse), Krankenhaus (Hospital), Erholungsheim (Kindergarten). Ärzte 3, Tierarzt 1, Apotheke, Post- u. Telegrafenamt, Eisenbahnstation 2 km (Bahnhof Gescher liegt in d. Gd. Harwick), Polizei (kommunal.) 3, Feuerwehr (frw), Kreissparkassennebenstelle, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft, Elektrizitätsversorgung, Sportplatz. Eisenbahn, Autoverbindung, Markt
    • Politik: Gemeindevertretung 13 Mitglieder (überwiegend Zentrum).
      • Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931

Weitere strukturelle Aspekte

Sozialwesen

Die Stadt hat ein eigenes Wasserwerk und 2 Klärwerke, ein Freibad, mehrere Turnhallen und Sportplätze, einen Stadtpark und Grünanlagen im Berkeltal. Ein Kötterhaus aus Büren wurde 1967 als Heimathaus eingerichtet.

Strom/Licht

Eine Weberei versorgte seit 1899 das Dorf mit Strom (seit 1926 VEW).

Kommunikation

Eine Weberei betrieb 1868 auch die 1. Telegraphenstation im jetzigen Gebiet des Kreises Borken.

Glockenstadt

Einer Anfang des 19. Jh. angesiedelten Glockengießerei von hohem Rang verdankt Gescher den Ruf als ,,Glockenstadt"; das einzige Glockenmuseum in der Bundesrepublik wurde 1980 hier eröffnet.

Niederlande

Mit der niederländischen Stadt Neede bestehen Beziehungen vor allem in Altenbegegnungen, Jugendaustausch, Kolpingfamilie und Stadtkarnevalisten.

Handwerk

Neben der ursprünglichen Landwirtschaft war die Leinen-, seit etwa 1840 die Baumwollweberei von Bedeutung.

Industrie

Die 1. mechanische, von ehem. Verlegern gegründete Weberei nahm 1863 die Produktion auf.

Legge

  • 1821 Leggeamt:
    • Kaufleute: H. Grimelt, F.O. Grimelt, H. Eckroet
    • Weber: H. Otterbeck, B. I. Eckroet, B.A. Dapper
    • Leggemeister: Ferd. Grimelt
    • Gehilfen: H. Huseker, F.I. Eckroet

Kommunale Neugliederung

  • 1969 Bildung der Stadt Gescher aus den Gemeinden Büren, Estern, Gescher, Harwick, Tungerloh-Capellen, Tungerloh-Pröbsting. Rechtsnachfolgerin des Amtes Gescher ist die Stadt Gescher.
  • Im Rahmen der kommunalen Neugliederung der Kreise in NRW zum 1.1.1975 kam Gescher vom Kreis Coesfeld zum Kreis Borken.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen: Gemeinde Gescher
Gescher-wappen.jpg Beschreibung:

<1969 geltendes Wappen: Bis zur Stadtwerdung Geschers hatte das Dorf Gescher ein eigenes Wappen. Es zeigte drei silberne Enten auf grünem Wellenbalken im silbernen Feld.

Ab 1969 geltendes Wappen: Nach dem Zusammenschluss von 1969 wurde das Amtswappen von 1936 für die Stadt übernommen. Möglich ist, daß es auf das Wappen der früher auch in Gescher ansässigen Familie von der Becke zurück geht. Dieses Wappen kommt in einem Siegel von 1421 vor. In der Ortsüberlieferung gelten die Jagdhörner als Wahrzeichen für das angeblich von Bischof Erpho von Münster im 11. Jahrhundert bewilligte Jagdrecht für die Bewohner des Dorfes Gescher. Die Farben sind altüberliefert. Die Jagdhörner erscheinen in diesem Zusammenhang wohl erstmals in der Schützenkette vom Anfang des 17. Jahrhunderts.

Stadtfahne: (?).

Einwohnerzahlen

Einw 1981: 14.397

Bauerschaften vor 1816

Bevölkerungsverzeichnisse

Stadtarchiv Gescher

Kirchenbücher (rk.)

Abschriften der Mormonen

Zivilstandsregister

Status Animarum

Quelleneditionen und Bearbeitungen

  • Status animarum 1749 (Rainer Schütte, Gescher)

Familien in Gescher 1662

Andere Quellen

  • Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Gescher: Pfarrkirche ad. s. Pancratium M. Pfarre, darin
    • Einwohnerliste 1766 - Hs. 126 f. 2

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Personenstandsregister von Gescher:

  • Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote (1808-1874)

Bildungswesen

Kulturtechniken

Elementarschule im Kreis Coesfeld

  • 1864: Knabenschule zu Gescher , Größe 442 Quadratfuß (=41 qm), 125 Kinder, davon 9 arme Kinder schulgeldfrei, Eintrittsgeld 1 Sgr 10 Pfg jählich, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 11 1/4 SGr, Tintengeld 1 1/4 Sgr dazu Heizungskosten von 2 SGr 11 Pfg pro Semester, 1 Lehrer, Mietwert der Lehrerdienstwohnung 15 Rt, Gesamtjahresgehalt auf 207 Taler und 5 Taler als Chorsänger.
  • 1864: Mädchenschule zu Gescher , Größe 1.024 Quadratfuß (=95,1 qm), 100 Kinder, davon 9 arme Kinder schulgeldfrei, Eintrittsgeld 1 Sgr 10 Pfg jählich, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 11 1/4 SGr, Tintengeld 1 1/4 Sgr dazu Heizungskosten von 4 SGr 10 Pfg pro Semester, 1 Lehrerin, Mietwert der Lehrerdienstwohnung 20 Rt, Gesamtjahresgehalt auf 163 Taler. [1]
Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 -.- Gescher Volksschule Knaben 153 2 Bernhard Dierse *08.08.1858, Amtsantritt 15.10.1878
Johann Grass *05.05.1871, Amtsantritt 01.04.1891
-.-
1893 -.- Gescher Volksschule Mädchen 154 2 Elise Northoff *09.10.1843, Amtsantritt 27.10.1865
Anna Austermann *10.02.1846, Amtsantritt 01.02.1870
-.-[2]

Haus Hall

Kirchenwesen

Bistümer

Pfarrei (rk.)

Die Pfarrei (hl. Pankratius) – erstmals 1229 bezeugt - wurde wohl um 1000 als Eigenkirche des 968 gegründeten Klosters Borghorst nach Abtrennung von (Stadt-)Lohn gebildet.

  • Die Antoniuskapelle in Tungerloh ist um 1400 erbaut worden.

Archiv

Schwerpunkte, Ausschnitt:

  • Bestände alt: 45 Akten 1650-1803, darin: Bürgerbuch 1652-1811, Rechnungen ab 1656, Schatzungslisten ab 1659.
  • Bestand A 3.800 Akten 1803-1928, darin: Zeitungsberichte ab 1825, Protokolle ab 1844.
  • Bestand B 2.875 Akten ab 1928.
  • Herrschafts- und Familienarchive, Hofesarchive: Hofarchiv Vennemann (1563-19. Jh.), Hofarchiv Hellmann (17.-19. Jh.), Gutsarchiv von Hamm (17.-18. Jh.), Familienarchiv Barbier Brüning insgesamt unverzeichnet, (17.-19. Jh.), Einige Hofarchive liegen in Kopie vor. Für rund 110 Höfe und Familien liegen Zusammenstellungen vor, die auf den jeweiligen Hofarchiven, anderen Archiven und den Kirchenbüchern basieren
  • Fotosammlung 9.000 Positive, 3.000 Negative ab 1900.
  • Nachlässe Bildhauer und Familienforscher Jos. Stover, Glockengießer Josef Feldmann. Dr. Hans Hüer, Realschuldirektor Bernhard Schubert
  • Veröffentlichung Wiemold, Willi 1983 : "Das Stadtarchiv Gescher und seine Bestände."

Bibliografie

Personengeschichtliche:

  • WGfGF- Veröffentlichung: "Die Höfe des Münsterlandes und ihre grundherrlichen Verhältnisse"
  • Willi Wiemold 2001: "Familienforschung im Raum Gescher"
  • Willi Wiemold; Karl Döker 2002: "Geschichte der Höfe, Kotten und Häuser in Tungerloh-Pröbsting"
  • Willi Wiemold 2003: "Sie zogen über den Großen Teich - Amerika-Auswanderer aus Tungerloh"

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Bibliografiesuche

Fußnoten

  1. Quelle: Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)
  2. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

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Wappen_NRW_Kreis_Borken.png Städte und Gemeinden im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster)

Ahaus | Bocholt | Borken | Gescher | Gronau | Heek | Heiden | Isselburg | Legden | Raesfeld | Reken | Rhede | Schöppingen | Stadtlohn | Südlohn | Velen | Vreden |

Bis 1975: Dingden |


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GESHERJO31MW</gov>