Recklinghausen: Unterschied zwischen den Versionen

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* Verzeichnisse der Neubürger in den [[Rentmeisterrechnungen]] seit Ende 15. Jh. (sehr lückenhaft), Steuerlisten seit 1532 (ziemlich vollständig erst seit dem letzten Viertel des 16. Jh.), [[Kontraktprotokoll]]e seit 1516 (fast lückenlos fortlaufend), [[Wachtregister]] von 1514, 1615, 1622-43. <br/>
* Verzeichnisse der Neubürger in den [[Rentmeisterrechnungen]] seit Ende 15. Jh. (sehr lückenhaft), Steuerlisten seit 1532 (ziemlich vollständig erst seit dem letzten Viertel des 16. Jh.), [[Kontraktprotokoll]]e seit 1516 (fast lückenlos fortlaufend), [[Wachtregister]] von 1514, 1615, 1622-43. <br/>
* Bevölkerungslisten 1660, 1782, 1806, Personenstandsaufnahmen 1782 – 1812, Stadt 1825 / 26, Civileinwohnerlisten Stadt 1840 – 1855.  
* Bevölkerungslisten 1660, 1782, 1806, Personenstandsaufnahmen 1782 – 1812, Stadt 1825 / 26, Civileinwohnerlisten Stadt 1840 – 1855.  
* [http://vereine.genealogy.net/wggf/?M%C3%BCnsterland:Orte_von_Polsum_bis_Roxel:Recklinghausen teilweise weitere Daten]


==== Kirchenbücher ====
==== Kirchenbücher ====

Version vom 19. Dezember 2017, 00:33 Uhr

Recklinghausen: Familiengeschichtsforschung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise... Über die Kirchenbücher hinaus befinden sich die Quellen für weitergehende Forschungen auch in den Staats-, Adels-, Stadt- und Gemeindearchiven.

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Recklinghausen

Lokalisierung Recklinghausen innerhalb des Kreises Recklinghausen
Stadt Recklinghausen:Urkataster der Stadt Recklinghausen von 1822, Neuzeichnung 1912
Stadt Recklinghausen: Als Viereck mit runden Ecken präsentiert sich der Grundriss der ummauerten Stadt Recklinghausen nach dem Urkataster von 1822


Früherwähnung

Name

  • 11. Jhdt. „(R)ichelinchusen; 1017 „Ricoldinchuson"; 1077 „Rigelenkhuson; ca. 1150 „Riclinchuson"; 1204 „Richlinkhusen"; 1220 „Rikelinchusin";1232 „Riclinchusin";1247 „Rickelinchusin"; 1253 „Riclinchusen"; 1256 „Rikelinchusen"; 1261 „Rekelinchusen"; 1263 „Rickelenhusen";1264 „Rikelenchusen"; 1271 „Riclenghusen" .

Kirche

  • 1166 „Hesel plebanus Reckünckhusensis".
  • 1188—1300 „parrochia Rekelinchusen".
  • 1293 gehörte die Kirche in Recklinghausen zum Dekanat Dortmund

Grundherrschaft

  • 1017 schenkte Heinr. II. d. Paderborner Kirche eine Manse in Recklinghausen
  • ca. 1150 Kloster Werden hatte hier Besitz
  • 1168—90 errichtete der Kölner Erzbischof Philipp v. Heinsberg ein Gebäude auf dem erzbischöflichen Hof in Recklinghausen
  • 1236 befreite der Kölner Erzbischof Heinrich die Stadt Recklinghausen von der Bede u. erweiterte ihre Rechte; er gestattete, daß Leute, die Jahr u. Tag in der Stadt wohnten, ohne von ihren Herrn begehrt zu sein u. alle ihren Besitz ihren Frauen. Kindern oder einem anderen nach Stadtrecht übertragen haben, die bürgerliche Freiheit genießen sollten
  • 1247 vernichtete eine Feuersbrunst fast die ganze Stadt mit der Peterskirche
  • 1256 wird der Bau eines neuen Rathauses am Markt erwähnt
  • 1296 belagerte Graf Eberhard v. der Mark die kölnische Stadt Recklinghausen. Nach achtwöchiger Belagerung übergaben die Bürger die Stadt gegen den Willen des kölnischen Amtmannes, die Befestigungswerke mußten abgetragen werden.
  • 1282 wird Recklinghäuser Geld erwähnt. [1]

Landwehr als Wehranlage oder Flurbefestigung

  • Die weiträumig die Stadt Recklinghausen umlaufende Landwehr, auch Ringlandwehr genannt, mit ihren strahlenförmig auf die Stadt zulaufenden Streichlandwehren, war der Stadt Recklinghausen aufgrund eines Vergleiches im Salentinischen Rezeß 1577 zugesprochen worden. Von der Stadt wurde verlangt, daß sie den Baumbestand der Landwehr zu hegen und zu pflegen habe, gleichzeitig ihr aber auch gestattet, Holz und Abfälle der Landwehr für die Reparierung und Ausbesserung der gemeinen Wege, im Winter als Feuerung für das Rathaus und zur Erbauung von Türmen, Mauern und Pforten zu nutzen. Diese Landwehr war 1660 schon nicht mehr intakt.[2]
  • Der Salentinische Rezeß gestattete 1577 der Ritterschaft das Jagen nur im Bereich der Außenlandwehr der Stadt Recklinghausen. [3]
  • 1660 In der Stadt Recklinghausen Johan Winckelman .... und an Herrn pfacht ... liggendt daß landt an der Kerßebomß Landtwehr [4]

Adelige Häuser, Grundherren


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png

Provinz Westfalen: Landtagsfähiges Rittergut im Kreis Recklinghausen / Vest Recklinghausen

Haus Beck | Haus Berge | Haus Hagenbeck | Haus Hamm (Buer) | Haus Henrichenburg | Haus Herten | Haus Horst | Haus Knippenburg | Haus Lembeck | Haus Löringhof | Haus Lüttinghof | Haus Niering | Haus Schörlingen | Haus Uhlenbrock | Haus Vogelsang | Haus Vondern | Haus Westerholt | Haus Wittringen |

Ab 1855 mit dazu: Haus Brabeck | Haus Wilbringen | Grafschaft Recklinghausen |

Historisch: Haus Backem | Haus Balken | Haus Beckloe | Haus Bruchhausen Haus Darl | Haus Dillenburg (erst 1822 erbaut) Haus Dringenburg | Haus Goy | Haus Gutacker | Haus Hamm (Hamm-Bossendorf) | Haus Kaynhorst | Haus Klostern | Haus Leythe | Haus Loburg | Haus Loe | Haus Malenburg | Haus Möcklinghof | Haus Oberfeldingen | Haus Schörlingen | Haus Sickenbeck | Haus Tyding | Haus Vettenbockholt | Burg Wildau

Landschaftslage

[5]Recklinghausen liegt am Nordrand des Industriereviers im sog. Emscherland in 50-115 m Höhe auf der zur Emscherniederung sanft abfallenden Südabdachung der Lippe-Emscher-Platte im „Vest". Älteste Teile der Altstadt (73 m) in geräumiger Quellmulde an der Scheitelhöhe der Lippe-EmscherPlatte inmitten welliger, großenteils lößüberdeckter und früh von Wald entblößter, fruchtbarer Plateaulandschaft. Neuerer Ortsteil Recklinghausen-Süd, auf der Südabdachung bis hinab zur Emscherlinie (Rhein-Herne-Kanal) in 50 m Höhe. [6]

Ortsursprung

Auf eine Burganlage aus karolingischer Zeit, deren Umfang sich noch heute deutlich aus dem Straßengewirr abhebt, als Basis der Stadt, deuten karolingische Scherbenfunde, die nebst mächtigen Brükkenpfeilern in dem vor wenigen Jahren aufgedeckten Ostgraben zutage kamen. Neu befestigt wurde die Burganlage (curtis) 1179 durch den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. Im Anschluß an die Burg entwickelte sich eine Marktsiedlung. 1228 Sitz des Hohen (Go-)Gerichtes und des erzbischöflichen Richters, 1236 erstmalig oppidum genannt. [7]

Oberhof des Klosters Werden

Ein Heberegister der Abtei Werden um 1150 erwähnt Unterhöfe des Oberhofes Helderinghausen. Dieser lag vor dem Viehtor der Stadt Recklinghausen.

Stadtgründung

Stadtsiegel von Recklinghausen, um 1250

Verleihung der Stadtrechte vermutlich um 1230. In Hans Reckmanns "Lübeckischer Chronik" steht über Recklinghausen: Anno 1343 rang Peter Lynge Recklinghausen den Märkischen ab und ließ, nach Streitigkeiten mit dem Stift Köln, die Gefangenen Türme und Mauern um die Stadt bauen. Peter Lynck und seine Männer werden in Westfalen die Kölnischen genannt, denn St. Peter ist der Patron der Kirchen zu Köln.

Stadtrecht

Befreiung der Bürger (cives) von der Bede und Erweiterung der Stadtrechte durch Erzbischof Heinrich von Müllenark 1236.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Stand 1954: Die Stadt (heutige Altstadt) bildet einen Kreis von 600 m Durchmesser mit gitterförmigem Straßennetz. Zu dem an der Südseite der frühen Burg liegenden Marktplatz führte aus den vier Himmelsrichtungen je eine Straße. Die Nordsüd-Straße schmiegt sich dem Westrand der Burg an. Die Nordsüd-Straße drückte die ehedem mitten durch die Burg in gleicher Richtung führende Straße zur Nebenstraße herab. An die 4 Hauptstraßen setzten sich meist rechtwinklig Nebenstraßen an, die wieder durch Querstraßen verbunden sind.

Stadtmauer von Recklinghausen, mit Turm an der Engelsburg

Die erste Stadtbefestigung 1296 zerstört durch Johann IL von Brabant und Eberhard von der Mark. Danach sehr starker Ausbau der Festungswerke 1344-45. 5 Tore: Coninbergs- (benannt nach dem vor dem Tor liegenden Coninberg = Königsberg), Vieh- (durch dieses Tor führte der Weg in die Recklinghäuser Mark), Stein-, Loh- und Martinitor. Türme: der Bischof, Eulenturm, Neuer Turm, Kiek in Bochum, Quadenturm, Beginenturm, Stephansturm, Wachtturm und Kiekenturm. Alle Tore und die meisten Türme Anfang 19. Jh. abgebrochen, Quadenturm 1863. Stephansturm und Wachtturm sowie die Stadtmauer zwischen beiden sind erhalten Bild links). Bischof und Quadenturm dienten als Gefängnis und zur Aufbewahrung von Waffen und Pulver.

Um die Stadt zog sich etwa seit dem 13. Jhdt. in einer Entfernung von 2 bis 3 km kreisförmig die sog. Ringlandwehr. Längs den strahlenförmig von der Stadt ausgehenden Wegen liefen die Streichlandwehren. Dieses Landwehrsystem zerlegte die Feldmark in einzelne kleinere Abschnitte und war für die Verteidigung sehr günstig.

In der früher unbesiedelten Recklinghäuser Mark im südl. Stadtgebiet entstand seit deren Teilung (1831) der neue Stadtteil Recklinghausen-Süd, welcher sich besonders seit 1870 stark entwickelte und seit etwa 1895 die Altstadt an Einwohnerzahl übertrifft. Er ist regellos aus den Siedlungskernen um Gruben- und Industrieanlagen erwachsen.

M. Merian der Ältere 1647: Stadtansicht von Recklighausen aus südlicher Sicht

Besondere Gebäude

Stand 1954:Die Petruskirche, älteste des Vestes, als Pfarrkirche zuerst 1166 erwähnt. Ursprung wohl karolingisch. Nach Zerstörung des zweiten Baus durch Brand Neubau 1247: dreischiffige Hallenkirche im Übergangsstil. Nach neuem Brand Erweiterung durch Querhaus und Chor 1519-23; 1944 durch Bomben schwer beschädigt, 1950 wieder in Benutzung.

Erster Rathausbau 1256 an der östlichen Langseite des Marktes, nach dem großen Brand von 1500 Neubau, dritter Bau 1847 dort, vierter Bau 1905-08 im Erlbruch an der Südseite der Altstadt.

Seit Anfang 14. Jh. 2 Beginenhäuser nachweisbar, von denen „das obere Beginenhaus" in den Besitz der Augustinessen kam, die der Rat 1512 von Unna holen ließ. Kirche und Kloster Anfang 19. Jh. bis auf einen geringen Rest abgebrochen.

Gasthaus zum Hl. Geiste zuerst erwähnt 1403. Heutige Gastkirche zum Hl. Geist 1736 erbaut.

Die nahebei gelegene barocke Franziskaner-(Gymnasial-)Kirche zur unbefleckten Jungfrau Maria stammt aus der 2. Hälfte 17. Jh. Neue Niederlassung der Franziskaner 1901 in R.-Stuckenbusch mit Klosterkirche.

In der Nähe des Wiethofes (Pfarrhauses), Ecke Wiethofstraße und der Straße „Im Rom", die 1360 zuerst erwähnte Dukermühle, die vom angestauten Wasser des Burggrabens getrieben wurde. Im 15. Jh. wohl nicht mehr in Betrieb.

1701 entstand am Westrand der Altstadt der schloßartige Bau der Engelsburg. Neues Kreisgebäude 1905. Neues Amtsgerichtsgebäude 1907.

Stadtbrände

In Hans Reckmanns "Lübeckischer Chronik" steht: "Anno l500, am Tag, des Ambrosius, brannte Recklinghausen halb aus, samt Kirche und drei Pforten, der Lauffpforte, der Martins- und der Königsberger Pforte, dazu etliche Türme auf den Mauern -insgesamt war es ein großer Schaden Ich sah es mit eigenen Augen, wie mein Vaterhaus mit allen Gütern bis auf die Mauern niederbrannte. Die Kleider meiner Mutter fingen Feuer und mein Vater erlitt eine Verletzung an den Augen, so daß er den Rest seines Lebens fast blind was. Der Bürgermeister mit Namen Johann Uhlrnbrock kam im Feuer um, als die Schule auf ihn stürzte; die Glocken schmolzen, als der Turm Feuer fing und in den Kirchen verbrannte alles."

In den Jahren 1247, 1469, 1500, 1607,1646, 1686, 1890. Nach den Bränden kam es teilweise zur Neuanlage von Straßenzügen oder -umbenennungen, auch Nachbarschaften formierten sich neu. Damit änderten sich Adressen.

Zerstörungen durch Kriege

Im Vergleich zu den Nachbarstädten geringe Zerstörungen im 2. Weltkrieg, 50 Mill. DM Sachschäden. - 1. Zerstört 2 Kirchen; 448 Häuser über 50%, 517 Häuser 20-50%, 3102 Häuser bis 15% beschädigt. [8]

Bevölkerung

Bevölkerung/Herkunft

Am Ende des MA. stammte die Mehrzahl der Bürgerschaft aus der nächsten Umgebung, der Rest zum größten Teil aus dem übrigen Westfalen, zum kleineren aus dem Rheinland. Nur ein ganz geringer Teil der Bevölkerung war nicht im Besitze des Bürgerrechtes.

Der einheimische Grundstock der Bevölkerung ist heute in der Minderheit, da seit dem Beginn der Industrialisierung (um 1870) die Bevölkerung durch Zuwanderung aus dem In- und Ausland stark zunahm. 1905 waren von 44.396 Einwohner nur 16.106 in Recklinghausen geboren; 1910 bestand die Bevölkerung zu 26% aus Polen, Masuren und Kaschuben, die größtenteils nach dem 1. Weltkrieg wieder abwanderten.

Ab Mitte der 60er Jahre im 20. Jahrhundert begann die Zuwanderung von Türken mit einem Schwerpunkt in Recklinghausen-Süd.

Ältere Einwohnerzahlen

Um 1300: etwa 1050 E., um 1520: etwa 2500 E., 1574: etwa 3000 E., 1782: 2030 Einwohner.

Seuchen

  • Pest: 1350, 1527, 1530-31, 1555, 1578, 1582, 1599, 1635-36
    • 1634 schleppen hessische Soldaten die Pest nach Recklinghausen ein. Um die 1500 Menschen, fast die Hälfte der Einwohnerschaft, fallen der Seuche zum Opfer. 1635 breitet sich die Epidemie nach Dortmund und Bochum aus. 1636 wird auch Hamm von der Pest betroffen. In Recklinghausen werden die Kontrollen an den Stadttoren verschärft und mögliche Krankheitsüberträger, wie reisende Händler und Soldaten, am Betreten der Stadt gehindert. Leichen dürfen nicht länger als einen Tag unbeerdigt bleiben. Häuser von Kranken müssen täglich gereinigt und mit Wacholder ausgeräuchert werden. Es erfolgen Bittprozessionen zu Ehren der städtischen Schutzheiligen. Franziskanermönche, die 1633 vor den Hessen aus Dorsten geflohen sind, übernehmen in Recklinghausen die Krankenpflege.
  • Cholera: 1866
  • Schwarze Pocken: 1870-71
  • Ruhr: 1916-17

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Katholische Kirche Recklinghausen:
  • Kirchenbücher Pfarrei St. Petrus (r.k.) Taufen 1659 – 1663, 1688 – 1875, Heiraten: 1701 – 1734, 1745 - 1774, 1781 – 1875.
  • Kirchenbücher Pfarrei St. Petrus (r.k.): Taufen 1659-1808, Heiraten ab 1701-1809, Beisetzungen 1745-1808 (jeweils mit Lücken). Abschriften durch Stephan Nickel
  • Kirchenbücher in der ev. Kirchengemeinde: Taufbücher und Heiratsbücher 1847-1870, 1872-1874, Totenbücher 1847-1855, 1857-1870, 1872-1874 beim Gericht in Recklinghausen.

Adressbücher

  • Adressbücher seit 1896 in Zwischenräumen von 2 bis 4 Jahren.
  • Örtliches Fernsprechbuch für die Ortsnetze Recklinghausen, Datteln, Henrichenburg, Marl und Waltrop. Ausgabe Oktober 1951

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Recklinghausen:

Abschriften der Mormonen

Jüngere Einwohnerzahlen

1802: 2360 Einwohner, 1818: 2637 E., 1820: 2643 E., 1830: 3135 E., 1843: 3501 E. und 440 Häuser, 1858: 3501 E., 1860: 4098 E., 1871: 4858 E., 1885: 9199 E., 1895: 20 644 E., 1905: 44 396 E., 1914: 59 521 E., 1918: 57 555 E., 1925: 61 196 E. (Abzug der Polen), 1926: 86 545 E. (Eingemeindung), 1933: 87 411 E., 1939: 86 303 1:., 1946: 89 787 E., 1950: 104 791 E., 1. 1. 1952: 109 156 E. (davon 13 310 Flüchtlinge), 1954: 119 157 Einwohner. [9]

Gefallene, Ehrenmale

Das Ehrenmal, nahe dem jetzigen Stadtkern, ist auch der Eingang zum Alten Friedhof am Lohtor. Auf 8 gusseisernen Tafeln sind Namen der Gefallenen der Stadt Recklinhausen verzeichnet. Für den Weltkrieg 1, die Märzunruhen 1920 und den Ruhrkampf 1923 - 1924 werden Namen von Gefallenen genannt. Auf Tafeln ohne Nennung von Namen wird auf andere denkmalwürdige Ereignisse hingewiesen. [1]

Kölner Generalvikariatsprotokolle

Neben den Kirchenbüchern sind verschiedene Dispensgesuche eine weitere personengeschichtliche Quelle im Bereich der katholischen Kirche. Bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden die Dispense im Bereich des Erzbistums Köln im Generalvikariat zentral bearbeitet, danach finden sich die Akten bei den Dekanaten. Angeführt sind auch die außerhalb der Erzdiözese liegendenden involvierten Pfarreien. Diese und andere Quellen wurde von unterschiedlichen Autoren ausgewertet und erfaßt und von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V. veröffentlicht. [2]

Die gedruckten Arbeiten sind auch in Bibliotheken ausleihbar oder über Antiquariat und Buchhandel (Preisvergleich) erhältlich, z.B.: "Die Kölner Genaralvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quelle" Band X Nichtkleriker (1776-1780) ISBN 3-933364-45-0

Geschichtliche Personen

  • Eberhard von Westrem, Dominikaner, * um 1320 Recklinghausen, + 1392 als Weihbischof in Köln, hervorragender Kanzelredner.
  • Johann Christoph Michelis, Bürgermeister (1785/1805), Advokat, gab der Stadt 1758 einen großen Kredit aus privaten Mitteln.

Persönlichkeiten aus der Stadt

Sprache

Amtssprache des Rats bis etwa 1580 ndt., dann zunehmend hdt. Recklinghausen gehört zu den obervestischen Mundarten, die den echt westfälischen Lautstand festgehalten haben und im ganzen in den Raum Dortmund mit seinem auffälligen ink `euch'; es spricht ferner: it `ihr', baun `bauen', mait `(sie) mähen', eck sin `ich bin'. [10]

Wirtschaft

Stand 1954: Gepräge der Wirtschaft im Mittelalter überwiegend, im 17. und 18. Jh. fast ausschließlich nachbarwirtschaftlich. In den fast ununterbrochenen Kriegen von 1583-1815 war das Vest Recklinghausen als Grenzland des niederländischen Kriegsschauplatzes Aufmarschgebiet und Quartierland. Dadurch verfiel die Wirtschaft in den letzten Jahrhunderten.

Besondere Märkte seit dem Mittelalter der Fronleichnamsmarkt, der Martini- und Thomasmarkt; um 1845 insgesamt 5 Jahrmärkte. Die Stadt trieb einen ziemlich lebhaften Handel mit Schmiedewaren und heimischen und flandrischen Tuchen, besonders nach Livland, von wo Wachs, Pelze und Tierhäute bezogen wurden. Niedergang dieser Handelsbeziehungen seit dem 16. Jh., vollständiger Zusammenbruch im 17. Jh.

Um 1845 nur Brauerei, Brennerei, Leinwandweberei und -handel als hervorstechende Gewerbe genannt. Bis 2005 größtenteils wieder stillgelegte Höhepunkte industrieller Entwicklung im Wandel: Steinkohlenbergbau mit früher bis zu 19 Schachtanlagen, mehrere Eisenwerke und Maschinenfabriken, Werk für Kokereianlagen (Karl Still), seit 1905 großes Eisenbahnausbesserungswerk, Werke der chemischen und Textilindustrie (Spinnereien und Webereien), Turmuhrenfabrik, Brauerei, Brennereien. Nach 1945 entstanden: Fabrikation von Kleinstrennwagen, Schuhfabrik, Hutfabrik und keramische Werke. Daneben existirt immer noch die Landwirtschaft (1954 mit 111 Bauern). Seit 1900 Eisengießerei Stolle & Co. Seit 1908 Bischoff-Werke KG. (Eisenkonstruktionen und Bergwerksbedarf). Seit 1919 Ibing (Bau von Kohlenwertstoffanlagen).

Markttage

  • 1824 den 11. u. 12. April Kram- und Viehmarkt, 07. Juni Krammarktund 4. Oktober Viehmarkt, 7.Nov. Kramhmarkt, 8. November und 21. Dezember Viehmarkt.

Maße und Gewichte

Recklinghauser Maß

  • 1840 Geltungsgebiet: Stadt und Landgemeinde Recklinghausen, Gemeinden Oer, Suderwig, Datteln, Ahsen, Vlaesheim, Henrichenburg und Horneburg (Obervest).
    • Benennung: Stadt Recklinghauser Malt gleich 4 Scheffel, 1 Scheffel gleich 2 Müdden, 1 Müdde gleich 2 Viertel, 1 Viertel gleich 2 Fäßchen, 1 Fäßchen gleich 3 Becher.
      • Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einem auf dem Bürgermeisteramte befindlichen Müddeexemplar. Untersuchungsart: Streichmaß
        • Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1405,036 oder abgerundet 1405 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 25,136 Liter.
  • Die noch am 30. Januar 1841 im Amtsblatt der Regierung veröffentlichte Inhaltsangabe von 2.810 Kubikzoll oder 50,27 Liter entsprach dem Groß- oder Doppelscheffel.

Bierhandel

Stand 1954: Bevor die Stadt Recklinghausen durch den Landesherrn das Verkaufsrecht für Bier erhielt, hatte der Landesherr zu Köln das Verkaufs- und Lieferrecht für Recklinghausen der Stadt Dorsten erteilt:

  • 1335 Juni 7 (feria quarta post Pentecosten). Walramus (Gf. von Jülich), Erzbischof zu Köln (1332-1349), welchem Bürgermeister und Rat der Stadt Dorsten die im Vest Rekelinchusen belegene Vrigrafschaff, die Bürgermeister und Rat einst von Henricus Unversagede gekauft haben, für 200 Mark verkauft haben, verpflichtet sich zur Zahlung dieser Summe. Außerdem überläßt er den Bürgermeistern und Rat der Stadt Dorsten das Recht, Bier zu eigenem Nutzen zu verkaufen. Sollte er demnächst dasselbe Recht auch in Recklinghausen verkaufen, so haben Bürgermeister und Rat zu Dorsten das Recht auch Bier nach Recklinghausen zu verkaufen.

Verkehrseinrichtungen

Stand 1954: Recklinghausen ist alter Sammelpunkt der westöstl. Landverkehrswege des „Vestes" (zwischen Lippe und Emscher) : Wesel-Dorsten-Recklinghausen, Duisburg-Gladbeck-Recklinghausen. (Autobahn Köln-Hannover, Köln-Münster-Bremen), Münster-Datteln-Recklinghausen, Hamm-Lünen-R. (Bundesstraße und Autobahn Hannover-Köln) und Dortmund-Recklinghausen. (Autobahn Hannover-Köln). SüdNord-Querverbindung Köln-Wuppertal-Münster. Recklinghausen ist heute Knotenpunkt eines starken Straßen- und Autobusverkehrs. In Recklinghausen liegt der Kreuzungspunkt der Süd-Nord-Bahnstrecke Köln-Bremen (1870) mit der West-Ost-Strecke Oberhausen-Recklinghausen-Hamm (1905). Außerdem beginnt in Recklinghausen die Verkehrslinie Recklinghausen-Herne-Witten-Wuppertal/Hagen. Recklinghausen hatte hm 1950 3 Bahnhöfe. Seit 1914 im städt. Hafen in Recklinghausen-Süd Anschluß an den Rhein-Herne-Schiffahrtskanal, Hauptumschlag: Kies und Sand, Splitt, Getreide und Kraftfuttermittel, 1948 insgesamt 60 000 Tonnen, 1952: 204 000 Tonnen.

Umgebungsbedeutung

Stand 1954: Das Einflußgebiet der mittlerweile vom Handel und Dienstleistungsgewerbe geprägten Stadt Recklinghausen, Sitz mehrerer Landes- Kommunal und Sozialversicherungsbehörden, einer Fachhochschule und weiteren hochrangigen Bildungseinrichtungen, mit einer in Resten erhaltenen gemütlichen Altstadt, ging weit über das Vestische Land zwischen Emscher und Lippe und das südliche Münsterland hinaus. [11]

Verwaltung

Recklinghausen Marktplatz: Clemens Wolter (1908), Der Recklinghäuser Altstadtmarkt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, Öl auf Leinwand, 94,5 x 130,2 x 4 cm, Institut für Stadtgeschichte Recklinghausen (Retro Station), Inv.-Nr. 2490.

Der Rat entwickelte sich aus der Körperschaft der 12 Schöffen, die etwa seit den 30er Jahren des 13. Jh. auftreten. An ihrer Spitze bis um 1300 der erzbischöfliche Richter. Tätigkeit der Schöffen bis um 1300 anscheinend vorwiegend auf die Regelung der Markt- und Verkaufsverhältnisse gerichtet. Seit Anfang 14. Jh. verschwindet der Name Schöffen; an seine Stelle tritt der Name Ratsmänner (consules), seit 1373 heißen sie Bürgermeister und Rat (proconsules et consules). Gewählt wurden sie alljährlich am St.Stephanus-Tage in völlig freier Wahl von den 8 Gilden. 1781 Abschaffung der jährlichen Wahl. Von da ab 4 Bgm. und 4 Beisitzer auf Lebenszeit; das Wahlrecht der Gilden bleibt bestehen.

Seit 1808: 2 auf 5 Jahre ernannte Bgm., denen 1 Sekretär und 1 Inspektor zur Seite stehen; seit 1811 Munizipalverfassung nach französischem Muster, seit 1837 Revidierte Preußische Städteordnung des Jahres 1831. R. war Mitglied des Vestischen Landtages vom 14. Jh. bis 1808. Einberufung und Leitung der Verhandlungen erfolgte bis in das 17. Jh. hinein durch Recklinghausen.

Ratsgericht

Soweit es sich um Eingesessene der Stadt und um Delikte handelte, welche innerhalb der Landwehr begangen wurden, übte im ausklingendem Mittelalter das Ratsgericht eine konkurrierende Gerichtsbarkeit aus. Das Ratsgericht war nur in ganz beschränktem Umfange ausschließlich zuständig, drang aber permanent auf Kompetenzerweiterung.

Gerichtsbarkeit

  • Das Hohe Gericht, erwachsen aus dem alten Gogericht, unterstand sehr wahrscheinlich schon seit dem 12. Jh. den Grafen von Arnsberg oder dem Kölner Erzbischof. Erste Erwähnung des erzbischöflichen Richters in Recklinghausen 1223.
  • Gegen Ende des Mittelalters machte das Gerichtswesen in Recklinghausen einen geradezu chaotischen Eindruck. Fortgesetzte Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem Hohen Gericht, dem Ratsgericht, dem Freigericht (Feme), dem Sendgericht und dem Kölner Offizialgericht.
  • Thomas Carve schreibt in seinem Anno 1639 zu Mainz gedruckten Buch, daß es zu Recklinghausen ein Jungfrauenkloster (Beginen) für Adelige gibt, dessen Pröbstin auch in weltlichen Dingen Recht sprechen darf und das Recht des Schwertes hat.
  • Rechtszug des Recklinghäuser Gerichts nach Dortmund und Lauenburg auf der Brüche (1544).
  • Landesherrliches Gericht und Stadtgericht, Oberlandesgericht, siehe auch Vest_Recklinghausen/Index-VZ.
  • Amtssitz des Kreisgerichts, die Gerichtsbezirke Dorsten, Recklinghausen und Lüdinghausen umfassend (1849) siehe Kreis_Recklinghausen/Index-VZ.
  • Verlegung des Kreisgerichtes nach Dorsten und Verbleiben einer Gerichtskommission, seit 1861 Kreisgerichtsdeputation (1851) siehe auch Kreis_Recklinghausen/Index-VZ

Bürgerschaft

Erstes Auftreten einer geschlossenen Bürgergemeinschaft 1236. Ihre Vertretung war der Rat. Alle Bürger, ob ritterbürtig oder nicht, ob freien oder unfreien Standes, sind spätestens seit dem 15. Jh. theoretisch gleichberechtigt. Aktives und passives Wahlrecht ist indessen an die Mitgliedschaft in einer der 8 Gilden gebunden. Seit 1545 können unfreie Bürger nicht mehr Gildenrecht erwerben.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Recklinghausen (um 1230), Bürgerbücher im Sinne der Bürgeraufnahmematrikel sind nicht vorhanden. Eine Aussage des Magistrats gegen Ende des 18. Jhs. besagt, daß ein Bürgerbuch nie geführt wurde (vgl. Adolf Dorider, Recklinghauser Neubürger. Eine Untersuchung über die Einwanderung in Recklinghausen am Ende des 16. bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts. In: Vestische Zeitschrift, Heft 48 (1941), S .89-106). Wenn dem Magistrat gegen Ende des 18. Jhs. eine Bürgerbuchführung unbekannt war, so schließt das eine Matrikelführung in früherer Zeit keineswegs aus.
    • Sonstige Quellen: Rentmeisterei-Rechnungen 1486-1811 (Stadtarchiv Recklinghausen A 1-282, Fach 1-8). Türkensteuerliste 1532 (ältestes Bürgerverzeichnis der Stadt. Stadtarchiv C. Fach 9 Nr. 20). Lagerbücher der verschiedenen Gilden 1666-1782 (Stadtarchiv K Fach 25). Schatzungsregister 1600-1723 lückenhaft, (Stadtarchiv D. Fach 10). Anträge auf Verleihung des Bürgerrechts 1827-1858 (Stadtarchiv N. Fach 36 Nr. 7). Bürgerrolle, mit Datum der Bürgeraufnahme, 1830 (Stadtarchiv P.Fach 39 Nr. 23). Register der Bürger-Rotten und Wachen 1615 und 1622-1643 (Stadtarchiv X. Fach 65 Nr. 17 u. 18).
      • Veröffentlichung: Eine Zusammenstellung der Bürgeraufnahmen aufgrund der Angaben in den Ratsprotokollen, Rentmeistereirechnungen und in weiteren Quellen bringt Adolf Dorider in der seiner genannten Untersuchung auf S. 104-106 beigefügten Anlage II: Neubürger 1591-1810. Zum Recklinghausener Bürgerrecht vgl. Pennings, Geschichte der Stadt Recklinghausen. Bd. II, S. 279 ff.

Gilden

Ein Zeugnis freier Geburt oder Freikaufsbescheinigung war beim Eintritt in eine Handwerkergilde erforderlich (1545). Das Bürgerrecht weiterhin Voraussetzung zur Aufnahme in die Gilden. [12]

Landesherrschaft

Vermutlich war das Vest Recklinghausen im Erbbesitz der Kappenberger oder der Grafen von Werl als Herren von Arnsberg und der Grafschaft Westfalen. Sicher aber spätestens seit der 2. Hälfte 12. Jh. durch Erwerb der Grafschaft Westfalen zum Kurfürstentum Köln gehörig. In den vom 13, bis 15. Jh. immer wieder ausbrechenden Kämpfen zwischen den Kölner Kurfürsten und den weltlichen Großen um die Vormachtstellung in Rheinland und Westfalen stand Recklinghausen wiederholt im Brennpunkte der Ereignisse.

1296 durch Johann II. von Brabant und Eberhard von der Mark erobert und der Festungsanlagen beraubt. 1344 vorübergehend im Besitze des Grafen Adolf von der Mark. Nach mehreren vorhergehenden Verpändungen von Drostenamt und Vest, wurden 1446 Stadt und Vest Recklinghausen an die Herren von Gemen verpfändet. 1476 ging die Pfandschaft durch Erbschaft an die Grafen von Schaumburg-Holstein über. Ende dieser Pfandschaft 1576.

Mitgliedschaft in der Hanse nachweisbar seit 1316.

Landesherren

Verwaltungseinbindung

Geografische Position bei (N 51° 37' | O 7° 12')

Kriegswesen

Jeder Bürger war seit dem Mittelalter bis ins 17. Jh. wehrpflichtig. Die Wachtpflicht klebte an den einzelnen Hausstätten. Wer nicht wachtfähig war, mußte Wachtgeld zahlen. Für den Wachtdienst und die Verteidigung der Festungswerke war die Stadt nachbarschaftsweise in Rotten eingeteilt, an deren Spitze je ein vom Rate bestellter Rottenmeister stand.

Bei Unternehmungen nach auswärts bediente man sich vorwiegend der Schützengilden, deren es vor 1500 in Recklinghausen zwei, nachher drei gab. Das gesamte Kriegswesen einschließlich Aufsicht über die Waffenvorräte, Geschütze, Gewehre u, dgl. unterstand dem Rat.[14]

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Stadt Recklinghausen Kreis Recklinghausen.png Beschreibung:

Wappen: Wappen, in grünem Schilde ein goldenes Stadttor mit spitzbedachtem breitem Mittelturm, der von zwei kuppelförmig bedachten Türmen flankiert wird; im Torbogen ein goldener rechtsgerichteter Schlüssel, der auf die Zugehörigkeit zum Kölner Erzstift (Patron: St. Peter) hindeutet.

Siegel: Dies ist auch das Bild der Siegel seit 1253, auch zeigen es die in Recklinghausen im Anfang des 14. Jh. geprägten Kölner Münzen. 1908 vom Heroldsamt mit einer „den ganzen oberen Schildrand deckenden grausandsteinfarbenen Mauerkrone" versehen.

Stadtfahne: Grün-Gelb, das obere Drittel weiß mit dem Stadtwappen und der Aufschrift „Recklinghausen".

Stadtfarben: Goldgrün, nicht vor dem 19. Jh. nachweisbar.

Finanzwesen

Finanzen Bede und Landfolge 1236 durch eine jährliche Abgabe von 12 kölnischen Mark abgelöst. Bis ins 17. Jh. übte der Rat ausschließlich die Finanzhoheit.

Akzise, Steuern und Zölle

Einkünfte der Stadtrentmeisterei aus Gewerbe- und Handwerksbetrieb sind nachweisbar an Wein- und oder Bieraccisen, der (Grut)Waage-, Wege- und Zeichengeld, aus der Flaßbecke, dem Reitwinckel, dem Loeßberg u. a. (1590), Branntweinaccise (1557)

Bürgergeld bei Erwerbung des Bürgerrechtes. Direkte städtische Steuern erfolgten nur in Notzeiten.

Schatzungen

Spätestens seit dem 15. Jh. jährlich wiederkehrende Schatzungen, die durch den Landtag genehmigt werden mußten. [15]

Kriegsende: Notgeld, Papier 1919

Münzwesen

1. Kgl. Münzstätte, Kaiser Heinrich IV. (1056 bis 1106) ließ hier Pfennige mit seinem Brustbild prägen. -

2. Mzst. der Erzbischöfe von Köln im 13. und 14. Jh. Bekannt sind Pfennige (meist nach münsterischem Vorbild) der Erzbischöfe Konrad, Engelbert IL, Siegfried, Heinrich II. und Walram. -

3. Stadt: Diese schlug mit Erlaubnis des Erzbischofs von Köln 1662 Stücke zu 2 Albus und zu 8 Hellern, 1663 solche zu 8 Hellern. Außerdem gibt es 8 Heller o. J., die auch wohl in dieser Zeit entstanden sind.

4. Notgeld; ausschließlich Papier. Stadt 1917-20: je 10, 25, 50 Pfg. - 1921: 50 Pfg.

  • Amt 1914: 1 und 2 Mark, 1918: Großgeld. - Stadt 1923: 7 Werte von 5 Md. bis 5 Bill.
  • Ldkr. und Städte 1923: 5 Werte von 500 Ts. bis 1 Md.
  • Ldkr. allein 1923: 50, 100, 500 Md., 1, 10 Bill.
  • Kreiskasse 1923: 100 Mill.
  • Kr. und Stadt 1923: 0,42; 1,05; 4,20 Mark wertbeständig.

Stadtgebiet

Stand 1954: Außer der von der Landwehr umschlossenen Feldmark gehörte von jeher die sogenannte Recklinghäuser Mark zum Stadtgebiet. Diese erstreckte sich südlich der Stadt bis zu dem etwa 7 km entfernten Nordufer der Emscher und hatte eine Breite von 3-4 km. Diesen Umfang behielt das Stadtgebiet im wesentlichen auch in preußischer Zeit. In der alten Recklinghäuser Mark entwickelte sich etwa seit 1850 der Stadtteil Recklinghausen-Süd, der um 1950 an Bevölkerungszahl die Altstadt übertraf.

Durch das "Gesetz über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im Rheinisch-Westfälischen Industriebezirk" vom 26. 2. 1926 wurden die Ortsteile oder Bauerschaften Lenkerbeck und Löntrop (einschließlich Hüls und Korthausen) aus der Landgemeinde Recklinghausen (2.312 ha) sowie von Teilen der Bauerschaft Sinsen aus der Gemeinde Oer (675 ha, 1.503 E.) in die Gemeinde Marl eingegliedert.

Gleichzeitig erfolgte die Eingemeindung des Kirchdorfes Suderwich und der zwischenzeitlich industrialisierten Bauerschaften Röllinghausen, Berghausen, Essel, Börste, Speckhorn, Bockholt, Hochlar, Stuckenbusch und Hochlarmark in die Stadt Recklinghausen.

Das Stadtgebiet umfaßte 1858: 2593 ha, vor der Eingemeindung von 1926: 2.661 ha, nach der Eingemeindung: 6.617 ha, 1951: 6.589 ha.

Politische Einteilung

Die Trennung von Stadt und Kirchspiel Recklinghausen, als selbständige Gemeinden im Amt Recklinghausen und Kreis Recklinghausen, erfolgte zwischen 1823 und 1832/35. Hier zeigten sich dann Ortsteile und Bauerschaften oder andere Untergliederungen im historischen Wandel:


Wappen_Stadt_Recklinghausen_Kreis_Recklinghausen.png Ortsteile in Stadt und im Kirchspiel Recklinghausen (Kreis Recklinghausen)

Altstadt | Beising | Berghausen | Bockholt | Börste | Bruch | Brüninghoff | Elpe | Essel | Grullbad | Herne | Hillen | Hillerheide | Hochlar | Hochlarmark | König Ludwig | Röllinghausen | Speckhorn | Stuckenbusch | Suderwich |

Vor 1926 noch:
Amt Recklinghausen | Backum | Disteln | Ebbelich | Erkenschwick | Hüls | Korthausen | Langenbochum | Lenkerbeck | Löntrop | Natrop | Oer | Rieth | Scherlebeck | Siepen | Sinsen |


Markenentwicklung

Recklinghäuser Mark

Die Recklinghäuser Mark umfasste in etwa den heutigen Stadtteil Recklinghausen Süd. Für diese Mark wurden zumindest seit 1393 / 1494 Markenbücher geführt. Das 1593 begonnene Markenbuch ist erhalten. Das Einbrennen der jährlich zugeteilten Mastschweine erfolgte am Viehtor.

Hauptberechtigte waren Bertram von Nesselrode mit 341 1/2 Scharen, Bertold von Varsem mit 172 3/4 Scharen, BM Franz Ulenbrock mit über 83 Scharen, Rotger Molman mit über 76 2/3 Scharen die Petruskirche mit 66 Scharen, der Dorotheen Altar über 81 Scharen und Listscharen.

Hochlarer Mark

Die Hochlarer Mark: Einzelne Höfe aus der Bauerschaft Bockholt besaßen Markenrechte in der Hochlarer Mark.

Hülsberger Mark

Die Hülsberger Mark im Kirchspiel Recklinghausen, im Norden der Bauerschaften Hüls und Lenkerbeck gelegen. Besitzer des Holzgerichts in der Hülsberger Mark war bis 1442 /1443 die Familie von Strünkede, damals mit Friederich und Machgroys von Strünkede, danach erwarb Bitter von Raesfeld zu Haus Ostendorf. diesen Allodialbesitz..

Im Restanten Register des Xantener Domkapitels von 1400 wird von der Burg Loe in Lenkerbeck (Lenkeler) berichtet, welche der Herzog von Geldern (?) zerstören ließ. In Wilkes Quellen Seite 479 wurde folgendes dazu festgehalten: „ITEM IN MARLER RESTAT TOTUM PROPTER DESTRUCTIONEM QUAM RECERAT DUX GELRENSIS IN OBSIDIONE CASTRI LOE. ITEM IN LENKELER RESTAT TOTUM QUIA ET LOCUS DESERTUS.“

Demnach könnte es sich um „Haus Beckloe“ gehandelt haben, welches Bernd von Strünkede 1386 dem Erzbischof von Köln als offenes Haus übertrug und als Lehen zurück erhielt. Demnach hätte die Hülsberger Mark in der Hovezaat der Strünkedes gelegen.

Die Hülsberger Mark war zuletzt 429 Mogen groß, ihre Aufteilung erfolgte im Jahre 1787.

Hülser Heide

Die Hülser Heide war bei ihrer Aufteilung 206 Morgen groß, ihre Aufteilung erfolgte zwischen 1829-1832.

Lenkerbecker Mark

Die Lenkerbecker Mark lag östlich davon, ebenfalls im Kirchspiel Recklinghausen, im Norden der Bauerschaften Lenkerbeck und Sinsen, Daran war das Haus Ostendorf und das Herten beteiligt.

Sie war insgesamt 2.784 Morgen groß, ihre Aufteilung zog sich von 1794 bis 1826 hin.

Lenkerbecker Gemeinheit

Die Lenkerbecker Gemeinheit umfaßte 809 Morgen, ihre Aufteilung erfolgte in den Jahren 1831 - 1836.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Das Gebiet südl. der Lippe war schon in vorkarolingischer Zeit zur Diözese Köln gehörig. Seit dem frühesten Mittelalter waren Stadt und Vest Recklinghausen ein Bestandteil des Archidiakonats Dortmund; nach dessen Auflösung nach 1624 (Reformation) bildete das Vest Recklinghausen ein besonderes geistliches Kommissariat (Landdekanat), welches bis zum Anfang 19. Jhdts. bestanden hat, 1954 Dekanate Recklinghausen-Nord und -Süd. Bereits 1454 fungierte der Pfarrer zu Recklinghausen, Johannes Yerkamp alias Budeler, als erzbischöflichem Kommissar. Seit 1821 gehören Stadt und Vest Recklinghausen zur Diözese Münster.

Petruskirche

Zur Petruskirche, die ursprünglich wohl die vestische Landeskirche war, stand auch später noch (13. Jh. bis 1830) eine größere Anzahl von Tochterkirchen in einem kirchlichen Abhängigkeitsverhältnis.

Recklinghausen, Probsteikirche St. Peter um 1900
  • St. Peter, karolingische Eigenkirche, Urpfarre im Vest Recklinghausen, Propsteikirche
  • Dekanat Dortmund, Kommissariat Recklinghausen
  • Das Kirchspiel St. Petrus Recklinghausen reichte ursprünglich von der Lippe bis zur Emscher
  • Eine Kirche von 1247
  • Grabungsergebnisse (1949), Osttürme, ältere Fundamentreste
  • Grabplatten des Richters Clamor Constantin Münch und seiner Ehefrau geb. Rensing auf dem Chor der Propsteikirche
  • Dorotheenaltar in der Peterskirche
  • 1909 Auspfarrung von Hüls, nun Pfarrektorat Herz-Jesu (1915 Pfarrerhebung)

Beginen Kloster

Thomas Carve schreibt in seinem Anno 1639 zu Mainz gedruckten Buch, daß es zu Recklinghausen ein Jungfrauenkloster (Beginen) für Adelige gibt, dessen Pröbstin auch in weltlichen Dingen Recht sprechen darf und das Recht des Schwertes hat Nur sie allein hat ewige Keuschheit gelobt, die anderen Jungfrauen dagegen nur für einen bestimmten Zeitraum, sie dürfen sich verheiraten

Reformation

In den 60er und 80er Jahren des 16.Jh. zeitweise ev. Gottesdienst in der Petruskirche, aber den Versuchen, die Reform in dieser Zeit durchzuführen, war ein dauernder Erfolg nicht beschieden.

Es gab auch kalvinistische Bestrebungen. Mit Stephan Sauerländer hatten die Kalvinisten 1583 einen Anführer, welcher einer der hervorragendsten Bürgermeisterfamilien der Stadt entstammte.

Evangelischer Kirchenkreis

  • Gründung der evangelischen Kirchengemeinde Recklinghausen (1847/48)dem Kirchenkreis Recklinghausen zugehörig.
  • Synode Recklinghausen (gegr. 1906)
  • Recklinghausen-Bruch erste ev. Ansiedlung
  • Ev. Kirche Recklinghausen Süd und Kirchengemeinde Bruch
  • Recklinghausen Süd - Ev. Friedhof (1854)
  • Ev. Schule (Altstadt)
  • Ev. Gustav-Adolf-Kirche und Erweiterung
  • Christuskirche
  • Ev.-kirchl. Vereine
  • Kirche und Schule Hochlarmark
  • Jugendpfarrstelle (1926)
  • Gründung des Wichernhauses an der Hohenzollernstraße (1927)
  • Gemeinde Scherlebeck
  • Ev. Pfarrei Herten
  • Bildung der ev. Pfarre Datteln-Waltrop (1899)
  • Ev. Gemeinde Marl-Hüls (1914)
  • Auspfarrungen Marl (1920)
  • Auspfarrungen Suderwich (1924)

Juden

Juden erstmalig 1305 in Recklinghausen nachweisbar. Bis gegen Ende 16. Jh. durften sie sich, auch wenn sie im Besitze eines kurfürstlichen Geleitbriefes (Schutzjuden) waren, nur mit Genehmigung des Rates gegen eine hohe Abgabe kurzfristig in Recklinghausen niederlassen. Ihre stets geringe Anzahl hob sich gegen Ende 16. Jh. etwas, seitdem die Niederlassung nicht mehr an die Genehmigung des Rates gebunden war. 1871; 61, 1925: 451 Juden.

Bekenntnisse

Bis zum Beginn der preußischen Herrschaft ist die Bevölkerung nahezu ausschließlich kath. 1871: 345 Ev., 1925: 24 346 Ev., 1955 ist fast ein Drittel ev. (1946).

Wohlfahrtspflege

Stand 1954: 3 Krankenhäuser: Prosper-Hospital (1849), Knappschaftskrankenhaus (1906), Elisabethstift (1901), Städt. Kinderheim Schimmelsheide. 5 Altersheime. Waisenhaus (1891).

Kanalisation in allmählichem Ausbau seit 1900, bis 1934 gewerbliche Betriebe (außer den Zechen) und 60% der Bevölkerung angeschlossen. Wasserleitung seit 1892, zentrale Wasserversorgung seit 1902 durch Wasserwerk Gelsenkirchen.

Erste Apotheke

Bildungswesen

Schulen

Stand 1954: Städt. Lateinschule, aufgebaut auf einer einklassigen Elementarschule, zuerst erwähnt 1421; im humanistischen Geiste reformiert 1545, von Franziskanern geleitet 1730-1820; Progymnasium 1822-29, von da ab Vollanstalt. Die Aufsicht führte bis zur Säkularisation der Rat.

Stand 1954: altsprachliches Gymnasium, neusprachliches Mädchengymnasium und Frauenoberschule, mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium mit der Möglichkeit der Errichtung eines neusprachlichen Zuges ab Untertertia, Staatl. Aufbauschule, Realschule, Höhere Handelsschule, Berufs- und Handelsschule, Bergschule, Bergvorschule, Landwirtschaftsschule, Verwaltungsschule, Volkshochschule, Landesstelle für mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht, philologisches Studienseminar, Konservatorium. Volksschulen.

Zeitungen

  • Recklinghäuser Ztg., gegr. als Wochenblatt 1831, erschien seit 1874 zweimal, seit 1886 dreimal wöchentlich, seit 1896 täglich. (Zeitungsarchiv in Marl, Verlag Bauer) [3]
  • Die Concordia, Wochenbl. (gemäßigt konstitutionell) 1848 bis 1851.
  • Recklinghäuser Volksztg. (Zentrum) 1874-1933. Aus der Recklinghäuser Volksztg. entstand später die Nationalztg.
  • Recklinghäuser Allg. Ztg. (Dt. Volkspartei) 1908-28. Nach 1933 erschienen die Recklinghäuser Ztg. und zunächst auch Recklinghäuser Volksztg, weiter.
  • Der Volksfreund (Sozialdemokraten) 1919-33.
  • Nach dem Zusammenbruch 1945 erschien als erstes das Amtliche Bekanntmachungsbl. für den Stadtund Ldkr.
  • Hinzu kamen die Westfalenpost, später umbenannt in „Die Neue Ztg." und dann in „Neueste Ztg.",

Weiter erschienen:

  • Westfälische Rundschau,
  • Recklinghäuser Ztg., (Zeitungsarchiv in Marl)
  • Westfälischer Kurier (inzwischen Erscheinen eingestellt) und
  • Westdt. Allg. Ztg. (WAZ) [4]

Bibliografie

Oft werden in Archiven oder Archiv-Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.

Bibliografie-Suche

Periodika

Vestische Zeitschrift seit 1891

Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder.

Hier finden Sie Auszüge aus dem 3. Orts-, Personen und Sachregister betreff die Stadt Recklinghausen, für die Bände 41-65 von 1934 bis 1963.

Vestischer Kalender seit 1923

Seit 1923 besteht diese Reihe von populären heimat- und personengeschichtlichen Beiträgen aus der Region und ihren Lokalitäten. Bilder, Gedichte, Geschichten und Beiträge zeichnen ein interessantes Bild von Land und Leuten des vestischen Raumes.

Aus dem Inhalt der Ausgaben 1923 - bis 1992 hier unter Index.

Karten

Archive und Bibliotheken

Archive

Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.

Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.

Bibliotheken

Historische Lehrerbibliothek

des Gymnasium Petrinum Recklinghausen. Seit Ende 2002 befindet sich die historische Bibliothek des Gymnasium Petrinum in der Arbeitstelle "Historische Bestände in Westfalen" der ULB Münster. Es handelt sich um eine aussergewöhnliche Bibliothek, die durch ihre dichte Überlieferung vor allem im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts bemerkenswert ist. Sie wird hier sachgerecht erschlossen und konservatorisch betreut. Der Katalog der Bibliothek [5] ist seit Mai 2003 online verfügbar und wird regelmäßig aktualisiert. Während der Erschließungphase sind die Bibliotheksbestände im Handschriften-Lesesaal der Universitäts- und Landesbibliothek einsehbar. Möglich sind auch Kopieraufträge und Verfilmungen (Kontakt: Tel. 0251 / 83-24047, -24066). Im Sommer 2004 ist ein Teil des Bestandes in die restaurierten Bibliotheksräume des Gymnasiums nach Recklinghausen zurückgekehrt, der zweite Teil folgt Anfang 2005.

Das Projekt "Erschließung der historischen Lehrerbibliothek Petrinum" wird dankenswerterweise von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung [6] gefördert.

Beiträge mit Hinweisen auf Geschichte und Bestände der Bibliothek:

  • Heribert Seifert: Geschichte und Bestand der historischen Lehrerbibliothek
  • Dr. Matthias Kordes: Spuren des Reichskammergericht`s in der Bibliotheca Petrina?
  • Andrea Fondermann: Poetische Wälder (Gryphius)
  • Andrea Fondermann: Schulberichte aus dem frühen 20. Jahrhundert
  • Reinhard Feldmann: Grundsätze der Konservierung

Weitere Bibliotheken

Fußnoten

  1. Quelle der Früherwähnungen: Levison in Annalen f. d. Niederrhein 119, S. 165; M.G.DD. III. S. 470; Kötzschke. S. 222; Philippi, Güterv. v. Dale, S. 413; Knipping II. Nr. 1387; III. Nr. 3477; Kindlinger. Münst. Beiträge, II. Urkunde Nr. 33; Westfälisches Urkundenbuch (WUB) Addit. Nr. 20; III. Nr. 686; VII. Nr. 29; 176a; 394; 443; 643; 820; 901; 1137; 1166; 1387; 1809; 2266
  2. Quelle: Esch, Theodor, Vestische Zeitschrift 6. Band (1896) S. 23-42.
  3. Quelle: Esch, Theodor, Vestische Zeitschrift 6. Band (1896) S. 36.
  4. Quelle: Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813
  5. Artikelquelle: Deutsches Städtebuch / hrsg. von Erich Keyser; Bd. 3,2 = Westfalen, Westfälisches Städtebuch, 1954
  6. Literatur: A. Peters, Die Siedlungen und Bevölkerungsverhältnisse des Kr. Recklinghausen, in: Vestische Z., Jg. 2 (1912).
  7. Literatur: Th. Esch, Zur Entstehungsgesch. der Stadt Recklinghausen, in: Vestische Z., Jg. 10 (1900).
  8. Literatur: T. Schneider, Stadt und Vest Recklinghausen während des 30jährigen Krieges, in: Z. für Gesch. und Altertumskunde Westfalens 22. A. Dorider, Das Vest Recklinghausen, in: Nr. 7 der Kreis- und Stadthandbücher des westfälischen Heimatbundes. Fr. Mühlen, Zur Baugeschichte der Petruskirche, in: Vestische Z. 1949.
  9. Literatur: A. Dorider, R.er Neubürger; Eine Untersuchung über die Einwanderung in R. vom Ende des 16. bis zum Beginn des 19. Jh., in: Vestische Z. 48 (1941). St. Chmielecki, Die Bevölkerungsentwicklung im Stadt- und Ldkr. R. in den Jahren 1875—1910 (Diss. 1914). W. Mummenhoff, Eine Türkensteuerliste der Stadt R. aus dem Anfang des 16. Jh., in: Vestische Z., Jg. 26 (1917). Ders., Zur Gesch. der Pest in R., in: Alt-R., Jg. 6 (1925).
  10. Literatur: H. Hellberg, Studien zur Dialektgeographie im Ruhrgebiet und im Vest R., in: DDG 37 (1936). E. Bußmann, Die vestische Mundart, in: Münsterland 8, S. 136 ff. (1921). W. Mummenhoff, Zur Kennzeichnung der Recklinghäuser Mundart, in: Alt-R. 3, S. 90 ff. (1922).
  11. Literatur: H. Pennings, Der Recklinghäuser Handel gegen Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit, in: Vestische Z., Jg. 37 (1930). Th. Esch, Das Vest Recklinghausen während des kölnischen und des spanisch-nl. Krieges, in: Vestische Z. 15—17 (1905—07). Fr. Schneider, Stadt und Vest Recklinghausen während des 30jährigen Krieges, in: Westfälische Z. 22 (1862). A. Dorider, Stadt und Vest Recklinghausen während des 7jährigen Krieges (1929). Ders., Das Brennereigewerbe in der Stadt und im Ldkr. Recklinghausen (1941). Karl Thron, Die Stadt Recklinghausen. Die bergbauliche Entwicklung und der Einfluß des Bergbaues auf die wirtschaftlichen Verhältnisse 1870—1913 (1935). H. Molitor, Handel und Gewerbe in Recklinghausen bis zur Auflösung der Gilden (1926). Johannes Voßmann, Die Entwicklung des Verkehrswesens im Vest Recklinghausen während des 19. Jhdts. (1932). Verkehrsgestaltung im Vest Recklinghausen, hg. vom Verkehrsamt der Stadt Recklinghausen. (1938). Leo Schlump, Industrielagerung, Siedlung und Personenverkehrsgestaltung im Land- und Stadtkr. Recklinghausen in ihren Zusammenhängen (1939). A. Dorider, Die Verkehrslage und die allg. wirtschaftlich-sozialen Verhältnisse des Vestes Recklinghausen in früherer Zeit, in: Vestisches Jb. 50 (1948).
  12. Literatur: Th. Esch, Richter, Schöffen, Bgm. und Rat der Stadt Recklinghausen, in: Vestische Z., Jg. 10—14 (1900—04). W. Mummenhoff, Gerichtsverhältnisse in der Stadt Recklinghausen während des 16. Jhdts., in: Vestische Z., Jg. 25 (1916). J. Wells, Bgm. und Rat der Stadt Recklinghausen vom Beginn des 17. Jh. bis zur Einführung der Munizipalverfassung 1811 (Diss. 1935).
  13. Literatur: L. Bette, Das Vest Recklinghausen in der arenbergschen und französischen Zeit, in: Vestische Z., Jg. 18 (1908). A. Dorider, Zur Gesch. des Vestes und der Stadt Recklinghausen unter der ausgehenden kölnischen und der neuen arenbergischen Herrschaft, in: Vestisches Jb. 51/52 (1949/50).
  14. Literatur: F. Schneider, Stadt und Vest R. wahrend des 30jährigen Krieges, in: Westfälische Z. 22 (1862*. H Pennings, R.er Schützenkönige, in: Vestische Z. 47 (1940).
  15. Literatur: H. Dannenberg, Dt. Münzen der sächsischen und fränkisch. Kaiserzeit, Bd. 4, S. 915 (1905). W. Hävernick, Münzen von Köln, Bd. 1, S. 202 (1935). A. Noß, Münzen von Köln, Bd. 2, S. 328 (1913) und Bd. 3, S. 246 (1925). P. Berghaus, Beitr. zur Münzkunde des 11. Jhdts., in: Hamburger Beitr. zur Numismatik 617 (1953). W. Mummenhoff, Die Entwicklung der städt. Einkünfte in Recklinghausen unter kurkölnischer Herrschaft, in: Alt-Recklinghausen., Jg. 2 ff. (1921 ff.).

Weblinks

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Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

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Heimatforschung in Westfalen

Weitere Internetseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop |

bis 1921: Osterfeld

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>RECSENJO31OO</gov>