Heiden (Kreis Borken)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heiden: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Heiden

Heiden mit Leblich u. Nordick: Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)
Vom Grafengericht zur Freigrafschaft Heiden, Spurensuche um Engelrading und Entwicklung von Gerichtsstrukturen im Münsterland (Dortmund 2021) Einsichtig u.a.: Heimatarchiv Reken, Aeckern 12

Zeitschiene vor 1803

Name

11. Jhdt „Heidinon"; 12. Jhdt. „Hethen"; 13. Jhdt. „Heiden"; ca. 1260 „Heithenen"; 1263 „Heydene"; 1293 „Heydenen"

Grundherrschaft

Bauerschaft Osterwic (Ostrick)

1263 schenkte Bernh. Werenzo der Johanniterkommende in Borken ein Haus "in Osterwic in parrochia Heydene".

Hansegrafschaft

  • etwa 1260 gehörte Heiden zur Hansegrafschaft Borken

Freigrafschaft Heiden

Familie "von Heiden"

  • 1178 „Alardus de Heithen" [1]

Ratsleute der Kirche

05.03.1482 Hinrick Debbynck, Gograf zum Honborne, Herman van Keppel Bastart, Drost zu Ghemen, Bernt ton Zomerhues, Richter zu Borken, Arnt Sweders - Heynen zoen, Bürgermeister zu Borken, schlichten einen Streit zwischen dem Schulten des Hofes Rampstorpe und den Kirchspielleuten zu Heyden wegen der Mark zu Heyden auf Bitten Everts Schulte to Rampstorpe von wegen des Bischofs von Münster einerseits und Johan Brunynckhoeff, Lambert Smedynck, Heyne ton Vorenvelde, Hinrick Konnynck, Ratleute der Kirche zu Heyden, Bernt Beckker von wegen des Herrn von Ghemen, Evert Meyderick, Frohne, Bernt Drosten, Hinrick Beckhues, de grote Reynard und Johan Willynck von wegen des Kirchspiels Heiden anderseits.

Vorsteher des Kirchspiels

  • 1754 Meine, Vorsteher des Kirchspiels Heiden, Prokurator Bernd Raven bzw. Aulke

Einordnung im Fürstbistum Münster

Zeitschiene nach 1802

Verwaltung

Landesherren

Gesamtumfang


Heiden-Wappen.svg Bauerschaften im Kirchspiel Heiden, Kreis Borken

Dorf | Dorfbauerschaft | Leblich | Nordick
Dorf-Population 1806 | Dorfbauerschaft-Population 1806 | Leblich-Population 1806 | Nordick-Population 1806
Dorf: Adressbuch 1926 | Dorfbauerschaft: Adressbuch 1926 | Leblich: Adressbuch 1926 | Nordick: Adressbuch 1926


Markensachen

  • 1814-1820 Teilung der Heidener Mark
    • Durch den Jahrhunderte langen Nährstoffentzug durch Schafbeweidung und Plaggenstich waren die Böden der Mark verarmt. Der Verbiss durch Schafe reduzierte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erheblich, denn die Anzahl der Schafe ging nach den Markenteilungen erheblich zurück (Damit auch die Zahl der Wollspinner). Den Plaggenhieb praktizierte man zunächst unverändert. Diese Art der Naturdüngung, neben dem Einsatz von Mergel und der Mehrfelderwirtschaft, wurde bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhundert von den Bauern durchweg als notwendig angesehen.

Bürgermeisterei Heiden

1=A.Dobovisek, 2=G.Thesing, 3=R.Dobovisek., 4= B.S., 5=B.Nienhaus

Kommunaleinbindung

Infrastruktur

1931: Amt Heiden, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Heiden .

  • Gemeinde Heiden, Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Hellmann. Ortsklasse D.
    • Einwohner 2.790, Kath 2.781. Ev. 15.
    • Gesamtfläche 5.943 ha
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath). Volksschule 2. Post- u. Telegrafenstation. Eisenbahnstation Marbeck-Heiden 2.7 km (seit 1880). Polizei (kommunal) 1. Freiwillige Feuerwehr, Kreissparkassennebenstelle. Spar- u. Darlehnsgenossenschaft. Elektrizitätswerk. Sportplatz.
    • Politik: Gemeindevertretung siehe Amtsvertretung. [5]
Strom und Wasser

In der benachbarten Borken erfolgte die zentrale Wasserversorgung seit 1904 aus Leitungen in den Häusern, während die zentrale Stromversorgung in der Stadt Borken erst ab dem Jahr 1922 erstmalig über das öffentliche Netz erfolgte. Bis die dem entsprechenden Anschlüsse in Heiden erfolgten, vergingen noch Jahre. Bis zum Anschluss an das Wasserwerk bezogen die Einwohner Heidens ihr Trinkwasser und größtenteils auch das Brauchwasser aus Brunnen oder Pumpenbrunnen.

Bürgerbüro, Basis der Zukunftswerkstatt, Gründungsbüro der AWO
Abwasser

Heute kaum noch vorstellbar: Erst nach 1950 erfolgte der Bau der öffentlichen Kanalisation in Heiden, zunächst im engeren Innenbereich und danach bei der Erschließung und Neuanlage von Baugebieten. Bis dahin hatten die Häuser Abtritte und Mistgruben, aus denen die Fäkalien abgefahren werden mussten (Jauche als Stickstoffdünger auf den Ländereien). Die erste Kläranlage an der Bahnhofstraße mußte alsbald wieder außer Betrieb genommen werden, da sie vom Grundwasser hochgedrückt wurde.

Fernsprecher der Stöpselvermittlung
Postagentur Heiden

Der Postbezirk wurde 1926 betreut von

Telegrafenamt

Das Telegrafenamt betreute 1926

Private Fernsprecher
  • 1926 In Heiden waren über die Fernsprechvermittlungsstelle Borken 14 Fernsprecher privat angeschlossen.
Krankenhaus

1964/65 erfolgte der Neubau eines durch Belegärzte betreuten Krankenhauses (rk.) in Heiden, da es nicht nachhaltig tragfähig war, wurde es 1977 in ein Altenpflegeheim umgewandelt.

Kommunale Neugliederung

  • 1975 schied Heiden aus dem Amt Heiden-Reken als selbständige Gemeinde aus. Von 1975 bis 1977 Verwaltungsgemeinschaft mit der neu gegründeten Gemeinde Reken; ab 1977 eigene Verwaltung.[6]
    • Bevölkerungs- u. Gemeindeentwicklung aus der Vergangenheit in die Zukunft waren Themen der Zunkunftwerkstatt Heiden in den 80er Jahren (1977).

Ortsteile

  • Dorf
  • Dorfbauerschaft
  • Leblich
  • Nordick

Siegel, Wappen, Fahne

Heiden-Wappen.svg Beschreibung:

Wappen: Bis in die vorgeschichtliche Zeit führt uns das am 17. April 1956 der Gemeinde Heiden verliehene Wappen, das in blauem Felde zwei silberne Balken zeigt, auf deren unterem ein goldenes Hünengrab ruht. Das Hünengrab soll in stilisierter Form an die in der Heidener Gemarkung gelegenen „Teufelsteine" erinnern. Die beiden Balken sind dem Wappen des Geschlechts von Heiden entnommen, das drei blaue Balken auf silbernem Felde zeigt.

Fahne: blau/weis mit Gemeindewappen.

Bildungswesen

Kulturtechniken

Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 -.- Heiden Volksschule Knabenschule 217 2 Hub. Fahney * 29.05.1852, im Amt seit 03.11.1873
Anton Brunsmann * 14.03.1860, im Amt seit 15.10.1880
-.-
1893 -.- Heiden Volksschule Mädchenschule 171 2 Anna Dreves * 15.10.1855, im Amt seit 01.04.1880
Gertrud Terstiege * 14.04.1865, im Amt seit 30.10.1884
-.- [7]

Ansätze für Biografien, zeitliches Lebensumfeld

Accisepflichtige Warenangebote 1732 - 1777

1832/36 Handel u.Gewerbe

Im ersten bekannten Adreßbuch aus der Zeit 1832/35 mit Heidener Daten finden wir an Handel- u. Gewerbetreibenden angeführt:

Handwerk u. Handel, Fremdenverkehr

Hundert Jahre später geben uns einen Einblick in die Gewerbe treibenden Familien gewerbliche Anzeigen (um 1930), dabei stehen Handwerk und Handel im Vordergrund:

Handel und Handwerk in Kleinanzeigen Anf. 19. Jhdt.
Fahrrad mit Tankstelle u. Radio Anf. 19. Jhdt.
Versorgung für Mensch u. Tier Anf. 19. Jhdt.
  • 1926 war Besitzer der Milchzentrale Marbeck-Heiden (Molkerei) an der Dorfbauerschaft 33 (Bahnhofstraße) Friedrich Hüsken in Essen-West, Molkereiverwalter war damals Jakob Franzen.
  • 1926 gab es den Spar- u. Darlehnskassenverein, Sparkassenrendant war damals August Kremer, Dorf 5
  • 1926 gab es bereits die Bäuerliche Bezugs- u. Absatzgenossenscxhaft, Geschäftsführer Johann Kremer Dorf 91
  • 1926 Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft "Eintracht" Bocholt, bei Josef Knake, Lebkich 109

Turmholländer - Windmühle

Baudenkmal: Konischer Mühlenstumpf an der Ramsdorfer Str. 2 (Flur 3, Flurstück 365), aus Backstein mit Zementputz. Die Mühlenhaube fehlt. Der Mühlenstumpf aus dem Jahr 1818 stellt das Rudiment einer Kappenwindmühle ("Holländer") ohne Umgang dar. Das Tor im Sockel ermöglicht es dem Müller und den Bauern, ihre Wagen direkt unter die Mühle zur Ent- und Beladung zu fahren.

Hofesgeschichten: Grundlagen z.B. Hofsprachen

Kranenmeer, Römersee, artesischer Brunnen

Der Fremdenverkehr spielte schon vor 1930 eine wichtige Rolle in Heiden. Handel und Gastronomie der damals noch üblichen Familienbetriebe warben für Sommeraufenthalte von Erholungssuchenden aus dem Ruhrgebiet in der wald- und damals noch heidereichen Gegend Heidens, auch Pferde nahmen dabei einen wichtigen Platz ein. Wegen des Fremdenverkehrs bot bereits 1926 eine Modistin (Putzmacherin, Hutmacherin) der modebewußten Damenwelt ihr Handwerk an. Noch zwischen 1972 und 1980 wurden zur Förderung des Fremdenverkehrs wiederum eine Reihe von Anregungen und Vorschläge erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Wegen drohenden Verkaufs oder Schließung der lokalen genossenschaftlichen Molkerei gehörten dazu auch Varianten von Möglichkeiten der Direktvermarktung aller landwirtschaftlicher Produkte im Ruhrgebiet und am eigenen Hof. Erörtert wurden auch Angebote von "Ferien auf dem Bauernhof" in Verbindung mit unterschiedlichen Reitangeboten, Organisation von Wanderungen und Radtouren (Picknik am "Artesischen Brunnen" Kranenmeer etc.). Diese Thematik wurde aber weiterhin nicht nachhaltig in der Breite verfolgt.

Düwelsteene

1945: Als der Krieg zu Ende ging ...

  • Ludgerusschule, Veröffentlichung: Erlebnisse und Ereignisse in Heiden 1945, als der Krieg zu Ende ging ...]

Sprache

Heiden hatte noch um 1970 die Mundart so gut bewahrt, dass neben den Landwirten auch die Handwerker im mittleren Alter im Ortskern die lokale Mundart im Alltagsgespräch noch nutzten. Deren Kinder verstanden zwar die Redewendungen, sprachen sie aber selber nicht mehr. Die hier gepflegte niederdeutsche Mundart gehört in das Übergangsgebiet Essen-Gronau, das niederländisches und westfälisches Sprachgut mischt (Kennzeichen: „Kettel „ – Kessel; „uh“ – euch; „i“ – ihr)

Bevölkerungsverzeichnisse

1498/1499 Einwohnerübersicht (>12 Jahre alt)

  • Heiden (Kreis Borken)/Willkommschatzung 1498/99, mit Namen der Haushaltungsvorstände und Zahl der Schatzungspflichtigen der Familien. Im Vergleich mit den Namenserfassungen der späteren Jahre werden die Veränderungen der Schreibweisen im Laufe der Zeit verdeutlicht.

1498, Familiennamen: Grundlage auch Flurnamen

1547 Umlage zur Veteidigung Heidens

1769: Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Monatliche Schatzung
Städte u.
Kirchspiele
Bauerschaften
freye Häuser 1)
Klöster,
Adel
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effektiv
3)
Reducirt in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Heiden
Dorf Fürstlich . 1 . 2 . . 63 66 5 15/16 . 24 2 . .
. Dorf
Bauerschaft
Fürstlich . . . 14 . . 4 18 7 ¼ 12 112 7 . .
. Leblicher
Bauerschaft
Fürstlich . . . 37 . . 27 64 20 3/16 41 296 11 . .
. Nordicker
Bauerschaft
Fürstlich . . . 20 . . 14 34 10 7/8 20 160 12 . .
Kirchspiel
Heiden
. Summa . 1 . 73 . . 108 182 44 ¼ 73 592 32 . .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Hausnummern u. Feuerversicherung

Anfang 1769 erfolgte die Anlage eines Katasters für die "Brand-Societät" im Fürstbistum Münster und die Vergabe von Hausnummern für die Taxate der Gebäude durch Gutachter, unter Berücksichtigung deren Maße, Bauweise und des zeitlichen Zustandes. Dies ergab den dann versicherten Zeitwert des so erfaßten, später abgebrannten Gebäudes. Ein erster Brandschaden in Heiden wurde 1775 erfaßt und erstattet, danach weitere registriert, so z.B.:

Was die Landschafts-Pfennigkammer denen Brand-Beschädigten im Jahr 1775 vorschießlich bezahlet:

  • Gebäudeschaden von Böes, erstattet in 3 Raten zu 30 Rt.

Was die Landschafts-Pfennigkammer denen Brand-Beschädigten im Jahr 1793 vorschießlich bezahlet:

  • Gebäudeschaden von Venneman, erstattet in 3 Raten zu 25 Rt
  • Gebäudeschaden von Meine, erstattet in 3 Raten zu 15 Rt
  • Gebäudeschaden von Heisterklaus von 1 Rate zu 10 Rt
  • Gebäudeschaden von Köster von 1 Rate zu 16 Rt, 18 Schilling und 8 Deut
    • Quelle: Druck vom 20.07.1793 im Stadtarchiv Haltern am See
      • Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)

Amtsbediente im Kirchspiel Heyden, Gogericht Borken

Amt Ahaus (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

Poulationslisten 1806

Darstellung der Wirtschafts- u. Sozialstruktur einer 1806 nicht durch Post und Landstraßen verkehrsmäßig erschlossenen und relativ abgeschiedenen ländlichen Gemeinde durch Berufsangaben (Nennung von Organisten, des Vogtes....)
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzten zunehmend strukturelle Veränderungen auf dem Lande ein. Hier entwickelte sich das Handwerk in den Bauerschaften und Dörfern so stark, dass es zunehmend in Konkurrenz zu den städtischen Gewerbetreibenden im Stift Münster geriet.

1806 Bevölkerung (mit Beruf) nach Altersgruppen u. Geschlecht

Ortsteile
Gesamt
1806
Anzahl
Feuerstätten :
Anzahl
Familien :
Anzahl
Hausväter:
Anzahl
Hausfrauen
Wwen. :
1)
So.
<
10 J.
1)
So.
10-
15 J.
1)
So.
>
15 J.
2)
To.
<
10 J.
2)
To.
>
10 J.
3)
m.
3)
w.
4)
Fa.
m.
4)
Fa.
w.
5)
Ew.
ges.
6)
16-
24 J.
6)
25-
30 J.
6)
31-
40 J.
6)
40 J.
6)
Anzahl
Ges.
Dorf Heiden: 114 110 99 100 58 29 36 55 54 39 27 261 236 497 33 7 9 18 67
Dorfbauerschaft: 28 28 28 27 18 6 15 14 22 20 20 87 83 170 15 9 2 5 31
Nordick: 49 49 48 48 44 15 23 35 29 38 37 168 149 317 34 4 4 9 51
Leblich: 93 93 89 90 78 18 54 57 61 73 63. 306 271 577 57 14 7 15 93
Summa totalis: 284 280 264 265 192 68 128 161 166 170 147 822 739 1.561 139 34 22 47 242

(Anwendungsmöglichkeit: Erstellung von Biografien durch Vernetzung mit anderen Quellen)

  • Quelle: STAM, Bestand Fürstlich Salmsche Kanzlei Akte 10 und XI Nr. 55a Heft 5, Mikrofilm v.10.05.2002
    • Quellenbearbeitung der Populationsliste von 1806: Bodo Stratmann (2002)

Jüngere Einwohnerzahlen

  • Gemeinde Heiden 1818: 1.969 Einwohner (E.), 1843: 2.143 E, 1858: 2.163 E., 1871: 2.003 E., 1885: 2.050 E., 1895: 1.901 E., 1905: 2.022 E., 1925: 2.787 E., 1933: 3.082 E., 1939: 3.159 E., 1946: 4.239 E., 1950: 4.189 E. [2]

Kataster, Mutterrolle 19. jhdt.

Ab 1839: Auszug aus der Mutterrolle für die Katastralsteuer (Hinweise auf Einheiraten, Erbwechsel)

Adreßbuch 1926, Kreis Borken

Mit Berufsangaben (Möglicher Vergleich zu 1806 läßt Flexibilität erkennen):

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Personenstandsregister von Heiden (Kr.Borken)

  • Zivilstandsregister Geburten, aufgebote, Heiraten, Tote 1812-1813 (auch bei Matricula)
  • Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
  • Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Tote (1808-1814, 1822-1825)
  • Kirchenbuchkopien katholisch Heiraten (1825)
  • Personenregister Juden (Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote 1822-1847
  • Online: Zivilstandsregister und Kirchrnbuchduplikate

Kirchenbücher

Kirchenbuchabschriften

Mormonenabschriften

Zivilstandsregister

Bearbeitete Quellen

  • Buch: Martin Heilken, "Die Schatzungslisten und Volkszählungen von Heiden-Reken", 1656-1680, 1693, 1708, 1749/50 Edition, Auswertungen, Register ISBN: 3-927 851-58-2, darin enthalten:
    • Kirchspielschatzung 1656
    • Personenschatzung 1660
    • Hausstättenschatzung 1660
    • Personenschatzung 1664
    • Hausstättenregister 1665
    • Personenschatzung 1665
    • Hausstättenschatzung 1665
    • Personenschatzung 1669
    • Personenschatzung 1670
    • Personenschatzung 1672
    • Hausstättenschatzung 1676
    • Doppelte Hausstättenschatzung 1677
    • Häuserregister 1679
    • Häuserregister 1680
    • Catalogus Parochiae 1708

Hinweise: Schatzungslisten / Steuerlisten

Reichs- und Landesschatzungen Quellen der Heimat- und Familienforschung: Willkommschatzung bei Einführung eines neuen Bischofs, Türkensteuer, Hausschatzungsregister teilweise mit Berufen, Namen der Hausgenossen, Zustand der Stätten .........

Berühmte Persönlichkeiten

  • Dr.phil. Ferdinand Vornholt, * 13.07.1878, Heiden, Weihe 28. Mai 1904, Pfarrektor (1926-1950), + 26.Okt 1954, Mecklenbeck (Nachlaß im Staatsarchiv MS.)

Lesen alter Handschriften

Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern, Bevölkerungslisten, Katastern und Archivalien bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe:

Kirchenwesen

Die ursprüngliche Kirche gilt als Eigenkirche der Herren "von Heiden". Bischof Hermann II (1173-1203) wird sie zur Pfarrkirche erhoben haben. 1209 ist sie als solche bezeugt.

  • Patron der Georgskirche war ursprünglich der hl. Kilian. Sie wurde 1893 neu gebaut (nebenstehend).
  • Teile des Pfarrgebietes kamen 1905 an Groß Reken.

Erste Pfarrer

Alte Kirche von 1893, Ansicht um 1920
  • <10.04.1486 Resignation des Priesters Heynemannus Oesthoff, Coloniensis diocesis, letzter Rektor der Pfarrkirche zu Heiden
  • 10.04.1486 Präsentation des Johannes Gunterman de Halteren, clericus der Münsterschen Diözese

Meßdiener

Teil des Kirchenlebens der Pfarrei St. Georg war die Mitarbeit der Meßdiener (1969 nur Jungen) in der Kirche und deren alljährliche Lagerfahrten in die freie Natur im Zeltlager, mit Meßfeier, Lagerfeuer, nächtliche Zeltwache (Überfälle, Gespenster im Mädchenlandheim...) mit "Lagertelefon", eigener Küchenversorgung, Feldtoilette (mit Brevier, durchgesägtem Donnerbalken....und Rauchverbot !!!)

Bistümer

Archiv

Gemeindearchiv Heiden

  • 1945 verbliebene Reste durch Maßnahmen der Besatzungstruppen (?). Aktuelle Bearbeitungen in nicht nennenswertem Umfang.

Literatur

  • Belmans, Gie: Die Flurnamen der Gemeinde Heiden (1991). ISBN 3-927851-53-1
  • Kremer, Ludger: 1125 Jahre Heiden (1996). Hrsg.: Heimatverein Heiden
  • Küper Aloys: Geschichtr der Freigrafschaft und des Kirchspiels Heiden (1981)
  • "Dat Darp an de Düwelsteene". Druck u. Vertr. Joh. Bläser, Borken (wohl vor 1930)

Schriftenreihe

  • Heidener Schriften; Beiträge zur Geschichte der Gemeind Heiden (Heimat- und Verkehrsverein Heiden) ab 1976

Bibliografiesuche

Fußnoten

  1. Quelle der Früherwähnungen: Kötzschke S. 151; 272; 356; Lacomblet II. Nr. 553 ; Provinz Westfalen/Gedruckte Quellen zur Geschichte Westfalens: Westf. Urkundsbuch II. Cod. Nr. 396; III. Nr. 55, 719; 1466; VII. Nr. 1066
  2. 2,0 2,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
  3. Quelle: Westfalenlexikon
  4. Quelle: Hic Leones
  5. Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
  6. Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
  7. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)
  8. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  9. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  10. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Wappen_NRW_Kreis_Borken.png Städte und Gemeinden im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster)

Ahaus | Bocholt | Borken | Gescher | Gronau | Heek | Heiden | Isselburg | Legden | Raesfeld | Reken | Rhede | Schöppingen | Stadtlohn | Südlohn | Velen | Vreden |

Bis 1975: Dingden |


Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>HEIDENJO31LU</gov>