Wiese (Landkreis Preußisch Holland): Unterschied zwischen den Versionen
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:Wappen der<br>Familie von Bodeck,<br>die Besitzer<br>von Gut Wiese waren | |||
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=== Allgemeine Information === | === Allgemeine Information === | ||
{{#var:Ortsname}} war eine Gemeinde im [[Landkreis Preußisch Holland]]. | {{#var:Ortsname}} war eine Gemeinde im [[Landkreis Preußisch Holland]]. | ||
: | :Zur Gemeinde {{#var:Ortsname}} gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze<ref name="GEMEIN3">Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.125-128</ref>: | ||
:[[Bardeleben]] | [[Bodeck]] | [[Leisten (Landkreis Preußisch Holland)|Leisten]] | [[Nahmgeist]] | |||
Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen und heißt auf polnisch Barzyna. | |||
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= Politische Einteilung = | = Politische Einteilung = | ||
== Nach 1945 == | == Nach 1945 == | ||
* {{#var:Ortsname-PL}} gehört zur [[Schulzenamt|Sołectwa]] {{#var:Ortsname-Sołectwa}}. Zur Sołectwo {{#var:Ortsname-Sołectwa}} gehören folgende Orte: [[Wiese (Landkreis Preußisch Holland)|Barzyna]], [[Grundmühle (Landkreis Preußisch Holland)|Grądowy Młyn]], [[Reichenbach (Landkreis Preußisch Holland)|Rychliki]] und [[Opitten|Wopity]]. Die Sołectwo {{#var:Ortsname-Sołectwa}} gehört<br>zur Gemeinde Reichenbach (polnisch: Gmina Rychliki) im Landkreis Elbing (polnisch: Powiat Elbląski) in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).<br>{{#var:Ortsname-PL}} hat 109 Einwohner. <ref name="RYCH"/> <ref>http://bazy.hoga.pl/kody.asp?wybor=kod1&gdzie=miasto&wlrodzmiejsc=0&nrpoczty=619&pytanie=Barzyna</ref> | |||
* Seit 28.6.1946 gehört {{#var:Ortsname-PL}} zur Sołectwo {{#var:Ortsname-Sołectwa}} in der Gemeinde Reichenbach (polnisch: Gmina Rychliki). <ref name="RYCH">{{Wikipedia-Link-PL |Rychliki_(gmina)|Gmina Rychliki}}</ref> <ref name="WRYCH">http://www.rychliki.org/solectwa</ref> | |||
{{:Reichenbach (Landkreis Preußisch Holland)/Gmina Rychliki}} | |||
== Von 1874 bis 1945 == | == Von 1874 bis 1945 == | ||
* Mit der Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. 12. 1872, wurde am 28.5.1874 der [[Amtsbezirk]] Nr.9 Klein Marwitz gegründet. Zum Amtsbezirk Klein Marwitz gehörte der [[Gutsbezirk]] Wiese. <ref name="TER">http://www.territorial.de/ostp/prhl/wiese.htm</ref> | * Mit der Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. 12. 1872, wurde am 28.5.1874 der [[Amtsbezirk]] Nr.9 Klein Marwitz gegründet. Zum Amtsbezirk Klein Marwitz gehörte der [[Gutsbezirk]] Wiese. <ref name="TER">http://www.territorial.de/ostp/prhl/wiese.htm</ref> | ||
{{:Preußisch Holland/Standesamt_G}}<br>Der Amtsbezirk Klein Marwitz hatte kein eignes Standesamt. Der Gutsbezirk Wiese gehörte zum Standesamt Hirschfeld. <ref name="GEMEIN1"/> <ref name="GEMEIN2"/> <ref name="GEMEIN3"/> | |||
* Das preußische Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927 sah in seinem § 11 die Aufhebung der Gutsbezirke vor.<br>So | * Das preußische Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927 sah in seinem § 11 die Aufhebung der Gutsbezirke vor.<br>So wurde am 30. September 1928 die Landgemeinde Wiese gegründet, zur Landgemeinde gehörten der Gutsbezirk Nahmgeist aus dem Amtsbezirk Canthen<br>und der Gutsbezirk Wiese (ohne Exklaven), sowie das Vorwerk Bodeck aus dem Gutsbezirk Hirschfeld. <ref name="TER"/> <ref name="GEMEIN3"/> | ||
* Am 2.3.1930 wurde der Amtsbezirk Klein Marwitz in Wiese umbenannt. <ref name="TER"/> | |||
* Am | * Mit der Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935, wurde am 1.4.1935 die Landgemeinde Wiese in Gemeinde umbenannt. <ref name="TER"/> | ||
* Mit der Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935, wurde am 1.4.1935 die Landgemeinde | * Der Amtsbezirk Wiese bestand bis zum 1.1.1945. <ref name="TER"/> | ||
* Der Amtsbezirk | |||
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= Geschichte = | = Geschichte = | ||
* '''Wiese''' hatte in seiner Geschichte verschiedene Namen: Wisen, Weszen, Wylen, Wilen und Wiclen. <ref name="COPP"/> | |||
== [[deutscher Orden|Ordensstaat]] bis 1525 == | == [[deutscher Orden|Ordensstaat]] bis 1525 == | ||
* '''21.9.1374,Christburg:''' Konrad Zöllner von Rotenstein, oberster Trappier und Komtur zu Christburg, verleiht den getreuen Preußen Symon, Henrich | * '''21.9.1374,Christburg:''' Konrad Zöllner von Rotenstein, oberster [[Trappier]] und [[Komtur]] zu [[Christburg]], verleiht den getreuen Preußen Symon, Henrich und Peter, Gebrüdern<br>und ihren Erben 4 [[Hufe|Hufen]] auf dem Felde Wissen zu [[Kulmer Recht|kulmischen]] Recht frei von [[Zehnt|Zehnten]] und bäuerlicher Arbeit. Freie Fischerei in den Drusin, dieweil man anderen Leuten<br>um Zins darauf zu fischen vergönnt, einem jeden um so getanen Zins und mit so kleinem Gezeug, als man anderen Fischern auf demselben See vergönnt.<br>Zins von der Hufe 3 [[Vierdung]] auf Weihnachten. Von jedem Pfluge 1 [[Scheffel]] Korn und 1 Scheffel Weizen und von jedem [[Hake|Haken]] 1 Scheffel Weizen als Pflugkorn.<br>Dienst mit einem Hengst und gewöhnlichen preußischen Waffen. <ref name="COPP">Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn, 41.Heft, Thorn 1933,E.Wernich/Elbing, S.107-110</ref> | ||
* '''1408:''' Bertold und sein Sohn Ambrosius hatten sich 1 Mark vom Orden geliehen. <ref name="COPP"/> | |||
* '''1437:''' Nach den Eintragungen im Großen Zinsbuch des Deutschen Order waren für Wiese 1 Dienst eingetragen und es mußten 3 Mark zu Weihnachten gezinst werden. <ref name="COPP"/> | |||
* '''1496 - 1514:''' Cristoph von Dieben erheiratete mit seiner Ehefrau das Gut Wiese, welches ihm der Orden später nahm. <ref name="COPP"/> | |||
== [[Herzogtum Preußen]] (1525 -1701) == | == [[Herzogtum Preußen]] (1525 -1701) == | ||
* '''10.10.1558:''' Albrecht, der Ältere, Markgraf zu Brandenburg,verschreibt dem Heinrich Fuchs und Lorenz Isler das wüste Gütlein Wiesen (12 Hufen) im Amte Holland zu kulmischen Rechte. Kleine Gerichte.Die großen Gerichte und Straßengerichte behielt sich der Orden vor (?). Zins von jedem Pfluge 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Weizen als Pfuggetreide, von jeder Hufe 2 Hühner. Für die ersten 12 Jahre wird das Pfluggetreide erlassen. <ref name="COPP"/> | |||
* '''1560:''' Hans Bodecker war Besitzer der Güter Wiese und Falkhorst. Er war seit 1579 Ratsherr zu Elbing und starb 1595. <ref name="COPP"/>* <ref>{{Wikipedia-Link |Bodeck_(Adelsgeschlecht)|Bodeck (Adelsgeschlecht)}}</ref> | |||
* '''18.12.1632:''' Johann (II) Bodecker (1582 - 1658) war einer der Söhne von Hans Boedecker. Er war kurfürstlich brandenburgischer Rat. Kurfürst Georg Wilhem verlieh im die Krugrechte für Wiese und die großen und kleinen Gerichte in Hansdorf. <ref name="COPP"/> | |||
== [[Königreich Preußen]] (1701 - 1918) == | == [[Königreich Preußen]] (1701 - 1918) == | ||
* ''' | * Von den Söhnen des Johanns (II) Ernst und Karl wird Ernst als Erbsasse auf Hansdorf, Wiese und Barten genannt. <ref name="COPP"/> | ||
* ''' | * '''1724:''' Nachfolger im Besitz war der Sohn Ernst, Bonaventura Dominicus von Bodeck und seine Frau Johanna. Sei umfangreicher Grundbesitz wird durch sein Testament vom 17.Februar 1727 ersichtlich. Ihm gehörten die Güter Groß- und Klein Marwitz, 2 Hufen in Augustwalde der Teil, der zu Hirschfeld gehörte, die Güter Hansdorf und Falkhorst, 2 Speicher In Elbing, ein Haus in Elbing, der Krug in Werdeln, sowie die Güter Wiese, Dosnitten, Reichbarten und Langreihe. <ref name="COPP"/> | ||
* ''' | *'''1785:''' Wiese war ein adlig Gut,Vorwerk und Dorf nebst dem Neusaaß Neu Drausenau mit 11 Feuerstellen. Es war dem Haupt-Amt Preußischmarkt zugeordnet. | ||
* ''' | :Wiese war im Kirchspiel Hirschfeld eingepfarrt. Der Besitzer von Wiese war von Bodeck. <ref name="GOLD">Vollständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer Departement,Goldbeck,1785,S.205</ref> | ||
* ''' | * '''1820:''' Wiese war ein adlig Vorwerk mit 9 Feuerstellen und 103 Seelen. Es gehörte zum [[Kirchspiel]] Hirschfeld. | ||
* ''' | :Der Besitzer von Wiese war von Bodeck. <ref name="TOPO1820"/> | ||
* '''12.4.1825:''' Der letzte Besitzer aus dieser Linie war Albrecht Heinrich Christoph von Bodeck (* 1750 in Hansdorf - † 27. August 1829). Durch Kaufvertrag vom 12. April. 1825 gingen die Güter Wiese, Falkhorst, Hirschfeld B, Groß- und Klein Marwitz, Hansdorf, Langreihe, die abgebauten Ortschaften Rodland und Neu-Drausenau, das freie Rittergut Hirschfeld A, eine halbe Hufe in der Niederung von Hohenwalde und 2 Hufen in Augustwalde in den Besitz des Schwiegersohns dem Oberstleutnant Carl Casimir von Hülsen über. Er war mit der dritten Tochter Ulrike von Bodeck verheiratet. <ref name="COPP"/> | |||
* '''1857:''' Wiese war im Besitz des Freiherrn von Sanden. Er war mit Maria von Hülsen verheiratet, einer der Töchter von Carl Casimir von Hülsen. <ref name="COPP"/> | |||
* '''1862:''' Das Vorwerk Bodeck wurde 1862 als Schäferei-Vorwerk mit 1100 preußischen Morgen und 100 preußischen Morgen Wald eingerichtet.<br>Das Vorwerk wurde nach der Familie von Bodeck benannt, die über mehrere Jahrhunderte Eigentümer der Güter Hirschfeld und Wiese waren. <ref name="COPP"/> | |||
<!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | <!-- == Genealogische und historische Gesellschaften == --> | ||
<!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | <!-- === Genealogische Gesellschaften === --> | ||
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*Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]]. | *Einträge aus {{Adressbuch-Ortslink|{{#var:GOV-ID}}|{{#var:Ortsname}}}} in der [[Adressbuchdatenbank]]. | ||
== Historische Quellen == | == Historische Quellen == | ||
{{:Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn Heft 41}} | |||
* Geschichte der Familie von Bodeck<br>{{Wikipedia-Link |Bodeck_(Adelsgeschlecht)|von Bodeck}}<br>Seite der Familie von Bodeck [http://von-bodeck.de/index.html] | |||
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<!-- * [[:Kategorie:Fotostudio in {{#var:Ortsname}}|Fotostudios in {{#var:Ortsname}}]] --> | <!-- * [[:Kategorie:Fotostudio in {{#var:Ortsname}}|Fotostudios in {{#var:Ortsname}}]] --> | ||
= Bibliografie = | = Bibliografie = | ||
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<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | <!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | ||
<!-- === Berufsgenealogen === --> | <!-- === Berufsgenealogen === --> | ||
=== Heimat- und Volkskunde === | |||
* Die Wappen des Geschlechts von Bodeck [http://von-bodeck.de/resources/Wappen.pdf] | |||
<!-- === Auswanderungen === --> | <!-- === Auswanderungen === --> | ||
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=== Offizielle Webseiten === | === Offizielle Webseiten === | ||
* {{Wikipedia-Link |Rychliki|Reichenbach}} | * {{Wikipedia-Link |Rychliki|Reichenbach}} | ||
* {{Wikipedia-Link-PL |Rychliki_(gmina)|Gmina Rychliki }} | |||
* {{Wikipedia-Link-PL |Barzyna_(wojew%C3%B3dztwo_warmi%C5%84sko-mazurskie)|Wiese}} | * {{Wikipedia-Link-PL |Barzyna_(wojew%C3%B3dztwo_warmi%C5%84sko-mazurskie)|Wiese}} | ||
* Offizielle Seite der Gemeinde Reichenbach (polnisch) [http://www.rychliki.org/solectwa/421-solectwo-rychliki] | * Offizielle Seite der Gemeinde Reichenbach (polnisch) [http://www.rychliki.org/solectwa/421-solectwo-rychliki] | ||
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=Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote= | =Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote= | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 10:48 Uhr
Wiese ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Wiese. |
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Preußisch Holland > Wiese
Einleitung
|
Allgemeine InformationWiese war eine Gemeinde im Landkreis Preußisch Holland.
Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen und heißt auf polnisch Barzyna. |
Politische Einteilung
Nach 1945
- Barzyna gehört zur Sołectwa Rychliki. Zur Sołectwo Rychliki gehören folgende Orte: Barzyna, Grądowy Młyn, Rychliki und Wopity. Die Sołectwo Rychliki gehört
zur Gemeinde Reichenbach (polnisch: Gmina Rychliki) im Landkreis Elbing (polnisch: Powiat Elbląski) in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).
Barzyna hat 109 Einwohner. [2] [3] - Seit 28.6.1946 gehört Barzyna zur Sołectwo Rychliki in der Gemeinde Reichenbach (polnisch: Gmina Rychliki). [2] [4]
- Von 28.6.1946 bis 1975 war Rychliki eine Gemeinde im Landkreis Preußisch Holland (polnisch: Powiat pasłęcki) in der Provinz Allenstein (polnisch: Województwo olsztyńskie). [5]
- Von 1975 bis 1998 war Rychliki eine Gemeinde im Landkreis Elbing (polnisch: Powiat Elbląg) in der Provinz Elbing (polnisch: Województwo elbląskie). [6]
- Seit 1999 war Rychliki eine Gemeinde im Landkreis Elbing (polnisch: Powiat Elbląski) in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).
Zur Gemeinde Rychliki gehören folgende Sołectwa: Jelonki, Kwietniewo, Lepno-Buczyniec, Marwica, Mokajny, Powodowo, Protowo, Rejsyty, Rychliki, Śliwica, Święty Gaj und Wysoka. [2] [4]
Von 1874 bis 1945
- Mit der Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. 12. 1872, wurde am 28.5.1874 der Amtsbezirk Nr.9 Klein Marwitz gegründet. Zum Amtsbezirk Klein Marwitz gehörte der Gutsbezirk Wiese. [7]
- Durch das preußische Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Form der Eheschließung vom 9. März 1874, wurden auf Grund des Paragraphen 55 zum
1. Oktober 1874 in Ostpreußen in den Amtsbezirken die Standesämter gegründet. Deren Aufgabe es war die Standesamtsbücher zu führen. Da es aus Kostengründen keine
hauptamtlichen Standesbeamten gab, war diese Arbeit ehrenamtlich. Oft war der Lehrer oder ein Rentner der Standesbeamte. So das sich mehrere Amtsbezirke zusammen
geschlossen hatten und ein gemeinsames Standesamt gegründet haben. Im Landkreis Preußisch Holland wurden fast immer die Standesämter in Dörfern mit Kirchspiel gegründet.[8] [9]
Der Amtsbezirk Klein Marwitz hatte kein eignes Standesamt. Der Gutsbezirk Wiese gehörte zum Standesamt Hirschfeld. [10] [11] [1] - Das preußische Gesetz über die Regelung verschiedener Punkte des Gemeindeverfassungsrechts vom 27. Dezember 1927 sah in seinem § 11 die Aufhebung der Gutsbezirke vor.
So wurde am 30. September 1928 die Landgemeinde Wiese gegründet, zur Landgemeinde gehörten der Gutsbezirk Nahmgeist aus dem Amtsbezirk Canthen
und der Gutsbezirk Wiese (ohne Exklaven), sowie das Vorwerk Bodeck aus dem Gutsbezirk Hirschfeld. [7] [1] - Am 2.3.1930 wurde der Amtsbezirk Klein Marwitz in Wiese umbenannt. [7]
- Mit der Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935, wurde am 1.4.1935 die Landgemeinde Wiese in Gemeinde umbenannt. [7]
- Der Amtsbezirk Wiese bestand bis zum 1.1.1945. [7]
Verwaltung
Standesamt Hirschfeld
- Wiese gehörte zum Standesamt Hirschfeld.
- Das Standesamt Hirschfeld wurde am 1.10.1874 gegründet und bestand bis zum 1.1.1945.
- Zum Standesamt Hirschfeld gehörten folgende Orte : Hirschfeld, und .... [11]
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Hirschfeld
Einwohnerzahlen
1820 [12] | 1885 [10] | 1905 [11] | 1910 [13] | 1933 [14] | 1939 [14] |
---|---|---|---|---|---|
103 | 131 | 164 | 151 | 416 | 362 |
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Evangelisches Kirchspiel Hirschfeld
- Wiese gehörte zum evangelischen Kirchspiel Hirschfeld.
- Zum Kirchspiel Hirschfeld gehörten folgende Orte : Hirschfeld, und .... [11]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Hirschfeld
Schulorte
- Schulorte im Kirchspiel um 1890: Hirschfeld, Schönfeld, Kußfeld, Drausenhof, Kleppe, Groß Marwitz und Nahmgeist [15]
Katholische Kirche
Katholisches Kirchspiel Preußisch Holland
- Wiese gehörte zum Kirchspiel Preußisch Holland, St. Joseph (rk).
- Zum Kirchspiel Preußisch Holland gehörten folgende Orte : Preußisch Holland, und .... [11]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchenspiels siehe: Kirchenbuchbestände Preußisch Holland
Kirchspiel Geschichte
- 27.7.1863, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1863, No.32, Verordnung No.305
- Die in Preußisch Holland eingerichtete katholische Seelsorge-Station betreffend
- Der Herr Minister der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten hat mittelst Reskripts vom 13ten Mai 1861 No.1234
der von dem Herrn Bischofe von Ermland zu Preußisch Holland eingerichteten katholischen Seelsorge-Station die staatliche Anerkennung mit der Wirkung ertheilt,
daß der betreffende Geistliche bezüglich der katholischen Einwohner seines Seelsorgsbezirks die Parochialhandlungen mit civilrechtlicher Kraft vornehmen kann. - Dieser Seelsorge-Station sind aus dem diesseitigen Regierungsbezirke die nachstehenden Ortschaften beigelegt worden:
- A. Im Kreise Preußisch Holland:
- 1. Althoff, 2. Amalienhoff, 3. Agnitten, 4. Awecken, 5. Bardeleben, 7. Behlenhof Gut, 8. Behlenhof Mühle, 9. Bordehnen, 10. Briensdorf, 11. Buchwalde,
12. Budwegshof, 13. Bürgenhöfchen, 14. Caimen, 15. Neu Campenau, 16. Canditten, 17. Canthen, 18. Carwitten, 19. Comthurhof, 20. Copiehnen,
21. Creutz, 22. Crossen, 23. Dargau, 24. Dosnitten, 25. Draulitten, 26. Neu Drausenau, 27. Drausenhoff, 28. Einhöfen, 29. Fischerbude, Abbau von Bürgerhöfen,
30. Fischerbude, Abbau von Draulitten, 31. Friedrichshorst, 32. Golbitten, 33. Greissings, 34 Grossainen, 35. Grünhagen, 36. Hartwichs, 37. Hasselbusch,
38. Hermsdorf, 39. Hirschfeld, Adl. Dorf zu Wiese, 40. Hirschfeld, Vorwerk zu Wiese, 41. Hohendorf, 42. Holländerkrug, 43. Pr. Holland,Stadt 44. Pr. Holland, Amtsfreiheit,
45. Juden, 46. Kalthoff, 47. Kleppe, Adl. Dorf, 48. Kleppien, Mühle, 49. Köllming, 50. Koken, 51. Koppeln, 52. Alt Krönau, 53. Neu Krönau, 54. Alt Kußfeld,
55. Neu Kußfeld, 56. Lägs, 57. Längereihe, 58. Leisten, 59. Liebenau, 60. Luxeten, 61. Mäken, 62. Marienfelde nebst Wiesenhaus, 63.Groß Marwitz, 64. Klein Marwitz,
65. Matzweißen, 66. Mehlend, 67. Melkhof, 68. Memento, 69.Nahmgeist, 70. Nauthen, 71. Neuendorf, Dorf zu Pr. Holland, 72. Neuendorf, Vorwerk zu Pr. Holland,
73. Neuguth, 74. Perguhsen, 75. Pfarrershöfchen, 76. Pinnau, 77. Plehnen, 78. Powunden, 79. Quittainen, 80. Rapendorf, 81. Reichenbach, 82. Robitten, 83. Rodland,
84. Rogau, 85. Rogehnen, 86. Rohrkrug, 87. Schäferei, 88. Schmauch, 89. Schönau, 90. Schönfeld, Dorf zu Nahmgeist, 91. Schönwiese, 92. Siebenhufen,
93. Skollmen, 94. Sollainen, 95. Spittels, 96. Steegen, 97. Stöpen, 98. Talpitten, 99. Taulen, 100. Alt Teschen, 101. Neu Teschen, 102. Teschenwalde,
103. Groß Thierbach, 104. Klein Thierbach, 105. Groß Tippeln, 106. Klein Tippeln, 107. Tompitten, 108. Vogelsang, 109. Warnikam, 110. Weeskendorf,
111. Weeskenhof, 112. Weinings, 113. Wickerau, 114. Wiese, 115. Wiesenhof, 116. Zallenfelde;
- 1. Althoff, 2. Amalienhoff, 3. Agnitten, 4. Awecken, 5. Bardeleben, 7. Behlenhof Gut, 8. Behlenhof Mühle, 9. Bordehnen, 10. Briensdorf, 11. Buchwalde,
- B. Im Kreise Mohrungen:
- 117. Glocken, 118. Inrücken, 119. Kahlau, 120. Löpen, 121.Pothainen, 122. Reichbarten, 123. Sassen, 124. Wilhelmsthal. [16]
- A. Im Kreise Preußisch Holland:
Geschichte
- Wiese hatte in seiner Geschichte verschiedene Namen: Wisen, Weszen, Wylen, Wilen und Wiclen. [17]
Ordensstaat bis 1525
- 21.9.1374,Christburg: Konrad Zöllner von Rotenstein, oberster Trappier und Komtur zu Christburg, verleiht den getreuen Preußen Symon, Henrich und Peter, Gebrüdern
und ihren Erben 4 Hufen auf dem Felde Wissen zu kulmischen Recht frei von Zehnten und bäuerlicher Arbeit. Freie Fischerei in den Drusin, dieweil man anderen Leuten
um Zins darauf zu fischen vergönnt, einem jeden um so getanen Zins und mit so kleinem Gezeug, als man anderen Fischern auf demselben See vergönnt.
Zins von der Hufe 3 Vierdung auf Weihnachten. Von jedem Pfluge 1 Scheffel Korn und 1 Scheffel Weizen und von jedem Haken 1 Scheffel Weizen als Pflugkorn.
Dienst mit einem Hengst und gewöhnlichen preußischen Waffen. [17] - 1408: Bertold und sein Sohn Ambrosius hatten sich 1 Mark vom Orden geliehen. [17]
- 1437: Nach den Eintragungen im Großen Zinsbuch des Deutschen Order waren für Wiese 1 Dienst eingetragen und es mußten 3 Mark zu Weihnachten gezinst werden. [17]
- 1496 - 1514: Cristoph von Dieben erheiratete mit seiner Ehefrau das Gut Wiese, welches ihm der Orden später nahm. [17]
Herzogtum Preußen (1525 -1701)
- 10.10.1558: Albrecht, der Ältere, Markgraf zu Brandenburg,verschreibt dem Heinrich Fuchs und Lorenz Isler das wüste Gütlein Wiesen (12 Hufen) im Amte Holland zu kulmischen Rechte. Kleine Gerichte.Die großen Gerichte und Straßengerichte behielt sich der Orden vor (?). Zins von jedem Pfluge 1 Scheffel Roggen und 1 Scheffel Weizen als Pfuggetreide, von jeder Hufe 2 Hühner. Für die ersten 12 Jahre wird das Pfluggetreide erlassen. [17]
- 1560: Hans Bodecker war Besitzer der Güter Wiese und Falkhorst. Er war seit 1579 Ratsherr zu Elbing und starb 1595. [17]* [18]
- 18.12.1632: Johann (II) Bodecker (1582 - 1658) war einer der Söhne von Hans Boedecker. Er war kurfürstlich brandenburgischer Rat. Kurfürst Georg Wilhem verlieh im die Krugrechte für Wiese und die großen und kleinen Gerichte in Hansdorf. [17]
Königreich Preußen (1701 - 1918)
- Von den Söhnen des Johanns (II) Ernst und Karl wird Ernst als Erbsasse auf Hansdorf, Wiese und Barten genannt. [17]
- 1724: Nachfolger im Besitz war der Sohn Ernst, Bonaventura Dominicus von Bodeck und seine Frau Johanna. Sei umfangreicher Grundbesitz wird durch sein Testament vom 17.Februar 1727 ersichtlich. Ihm gehörten die Güter Groß- und Klein Marwitz, 2 Hufen in Augustwalde der Teil, der zu Hirschfeld gehörte, die Güter Hansdorf und Falkhorst, 2 Speicher In Elbing, ein Haus in Elbing, der Krug in Werdeln, sowie die Güter Wiese, Dosnitten, Reichbarten und Langreihe. [17]
- 1785: Wiese war ein adlig Gut,Vorwerk und Dorf nebst dem Neusaaß Neu Drausenau mit 11 Feuerstellen. Es war dem Haupt-Amt Preußischmarkt zugeordnet.
- Wiese war im Kirchspiel Hirschfeld eingepfarrt. Der Besitzer von Wiese war von Bodeck. [19]
- 1820: Wiese war ein adlig Vorwerk mit 9 Feuerstellen und 103 Seelen. Es gehörte zum Kirchspiel Hirschfeld.
- Der Besitzer von Wiese war von Bodeck. [12]
- 12.4.1825: Der letzte Besitzer aus dieser Linie war Albrecht Heinrich Christoph von Bodeck (* 1750 in Hansdorf - † 27. August 1829). Durch Kaufvertrag vom 12. April. 1825 gingen die Güter Wiese, Falkhorst, Hirschfeld B, Groß- und Klein Marwitz, Hansdorf, Langreihe, die abgebauten Ortschaften Rodland und Neu-Drausenau, das freie Rittergut Hirschfeld A, eine halbe Hufe in der Niederung von Hohenwalde und 2 Hufen in Augustwalde in den Besitz des Schwiegersohns dem Oberstleutnant Carl Casimir von Hülsen über. Er war mit der dritten Tochter Ulrike von Bodeck verheiratet. [17]
- 1857: Wiese war im Besitz des Freiherrn von Sanden. Er war mit Maria von Hülsen verheiratet, einer der Töchter von Carl Casimir von Hülsen. [17]
- 1862: Das Vorwerk Bodeck wurde 1862 als Schäferei-Vorwerk mit 1100 preußischen Morgen und 100 preußischen Morgen Wald eingerichtet.
Das Vorwerk wurde nach der Familie von Bodeck benannt, die über mehrere Jahrhunderte Eigentümer der Güter Hirschfeld und Wiese waren. [17]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
- Ortsindex der Online-Adressbücher
- Einträge aus Wiese in der Adressbuchdatenbank.
Historische Quellen
- Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn
- 41.Heft, Die Siedlungen im Kammeramt Kirsiten (Komturei Christburg) im Mittelalter
Seite 1-118, Arthur Semrau, Thorn 1933,E.Wernich/Elbing
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
- Geschichte der Familie von Bodeck
Artikel von Bodeck. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Seite der Familie von Bodeck [1]
Bibliografie
- Volltextsuche nach Wiese in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
In der Digitalen Bibliothek
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Karten
- Meßtischblatt 2083 Miswalde Jahrgang 1930 [2]
Heimat- und Volkskunde
- Die Wappen des Geschlechts von Bodeck [3]
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Artikel Reichenbach. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Gmina Rychliki . In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- Artikel Wiese. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- Offizielle Seite der Gemeinde Reichenbach (polnisch) [4]
Genealogische Webseiten
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WIEESEJO93SX</gov>
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.125-128
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Artikel Gmina Rychliki. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- ↑ http://bazy.hoga.pl/kody.asp?wybor=kod1&gdzie=miasto&wlrodzmiejsc=0&nrpoczty=619&pytanie=Barzyna
- ↑ 4,0 4,1 http://www.rychliki.org/solectwa
- ↑ Artikel Powiat pasłęcki. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- ↑ Artikel Województwo elbląskie. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 http://www.territorial.de/ostp/prhl/wiese.htm
- ↑ Artikel Gesetzessammlung Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten Jahrgang 1874, Seite 95, Gesetz Nr. 8182. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Westfälische Geschichte online
- ↑ 10,0 10,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888
- ↑ 11,0 11,1 11,2 11,3 11,4 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.240-249
- ↑ 12,0 12,1 Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820,S.178
- ↑ http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/holland.htm
- ↑ 14,0 14,1 http://www.verwaltungsgeschichte.de/prholland.html
- ↑ Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S. 141-142
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1863, Nr.32, Verordnung Nr.305,S.174 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ 17,00 17,01 17,02 17,03 17,04 17,05 17,06 17,07 17,08 17,09 17,10 17,11 17,12 Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn, 41.Heft, Thorn 1933,E.Wernich/Elbing, S.107-110
- ↑ Artikel Bodeck (Adelsgeschlecht). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Vollständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer Departement,Goldbeck,1785,S.205
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945 | |
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