Werden: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Weszeiten]]''' und '''[[Neu Hermannlöhlen]]''' wurden durch Kabinetts-Order vom 20.4.1897 mit [[Werden]] vereinigt.<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref><br>
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== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit ==

Version vom 25. Februar 2013, 10:19 Uhr

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Disambiguation notice Werden ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Werden (Begriffserklärung).
Werden Schrift.jpg


Hierarchie

Regional > Litauen > Werden

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Werden

Die ev. Kirche in Werden bei Heydekrug, vor 1914
Das ev. Pfarrhaus in Werden bei Heydekrug, vor 1914



Einleitung

Werden Kreis Heydekrug, Ostpreußen

Die ev. Kirche zu Werdenbei Heydekrug
Altarraum der ev.Kirche zu Werden
Das ev. Pfarrhaus und die ev. Kirche in Werden


Name

Andere Namen und Schreibweisen

1540 Werdenn, 1713 Werdenos, 1722 von Werdenen

Namensdeutung

Der Name bezieht sich auf möglicherweise warme Quellen. Das mag auch der Grund gewesen sein, dass es ausgerechnet hier einen "Krug in der Heide" (Heydekrug) gegeben hat, der die Nutzer der Quellen betreuen konnte.

  • lettisch "vērdet" = sprudeln
  • nehrungs-kurisch "vērduoašs" = kochend
  • litauisch "verdēne" = sprudelnde Quelle, Springquelle


Allgemeine Information

  • 1719: Werden, ein cöllmisches Guth in dem Heydekrügschen Creyße gelegen, gehört dem Balthasar Karren. Quelle:[3]
  • 1785 königliches Dorf mit Mühle, 1919 Landgemeinde[4]
  • Kirchdorf und Bahnstation, 2,5 km östlich von Heydekrug, am Ortsrand von Szibben gelegen, gegründet vor 1540[5]

Angrenzende Orte

Quelle:[6]

An Cöllm. Guth zu Werden angrenzende Orte
Im Osten: Matzigken
Im Süden: Plagsten
Im Westen: Rupkalwen
Im Norden: Szißgirren

Politische Einteilung

Werden existierte schon unter Herzog Albrecht von Preußen (* Ansbach 17.5.1490, + Burg Tapiau 20.3.1568).
Weszeiten und Neu Hermannlöhlen wurden durch Kabinetts-Order vom 20.4.1897 mit Werden vereinigt.[7]
Werdenberg kam später zu Werden.
1.5.1939: Werden wird ein Ortsteil der Gemeinde Heydekrug.[8]

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Werden war Kirchspielort.

Zugehörige Ortschaften

Kirchspielgrenze in der Witzleben Kreiskarte Heidekrug 1846
© Martin-Opitz-Bibliothek, Herne, (www.martin-opitz-bibliothek.de)

Zum Kirchspiel Werden gehörten 1912 folgende Ortschaften:

Barsduhnen, Bismarck östlicher Teil, Bruisz Pakull, Cynthionischken, Gaidellen, Groß Grabuppen, Hermannlöhlen, Heydekrug Ort u. Gut, Jonaten, Kallningken, Kallwellischken, Kirlicken, Kirrelischken, Klein Grabuppen, Kolletzischken, Lapallen, Laudszen, Liekertischken, Matzicken, Maszen, Metterqueten, Minneiken Anteil, Mussaten, Oszkarten, Pagrienen, Radtkes Kolonie, Ruboken, Rudienen, Rumschen Kolonie, Rupkalwen, Schillmeiszen, Szieszgirren, Szibben, Szlaszen, Trakseden, Werden, Willeiken.

Von obenstehenden Ortschaften waren 1912 zum Seelsorgebezirk Neu Rugeln gewiesen: Radtkes Kolonie.

Von obenstehenden Ortschaften gehörten 1913 zum neugegründeten Kirchspiel Heydekrug: Bismarck östlicher Teil, Heydekrug Ort u. Gut, Lapallen, Rupkalwen, Szieszgirren, Szlaszen, Trakseden.

Vor 1902 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Ramutten zum Kirchspiel Werden: Didszillen, Eydathen, Gnieballen, Ramutten, Szagaten.

Vor 1844 gehörten auch folgende Ortschaften des Kirchspieles Saugen zum Kirchspiel Werden: Alk, Augstumal, Baublen (Kr.Heydekrug), Berzischken, Bruiszen, Georgenhöh, Jonischken Forst, Jündszen, Klein Barwen, Kukoreiten Dorf u. Gut, Lapienen, Laschen, Laugallen (Kr.Heydekrug), Lenken, Mantwyden, Mestellen, Mischkogallen, Norkaiten Oberforstamt u. Forst, Petrellen, Raukutten, Saugen, Schmittischken, Szagatpurwen, Szameitkehmen (Kr.Heydekrug), Wilkomeden, Wietullen, Wirkieten.

Pfarrer Moser in Werden
Das ev. Pfarrhaus in Werden bei Heydekrug

Pfarrer

Pfarrer an der ev. Kirche zu Werden

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Werden sind wohl nur noch als Verfilmungen des Reichsippenamtes erhalten, die heute in Leipzig lagern (Sächsisches Staatsarchiv Leipzig). Die Originale sind verschollen. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
...Einige kirchliche Archivalien lagern heute in Wilna und sind digitalisiert einsehbar (siehe blaue Verweise).

  • Taufen 1710-1728, 1741-1751, 1771-1781 und 1771-1781 (Geburtsregister nach Dörfern zum Militair-Gebrauch), 1796-1806, 1812-1831, 1858-1866
  • Heiraten 1760-1807 (Namensregister mit Jahresangabe und Herkunftsorten, mit Lücken), 1852 (nur Namen, auf den Bildern 10-11v)
  • Sterbefälle 1760-1801, 1927-1937
  • Konfirmanden 1852 (nur Namen, auf den Bildern 5-8)
  • Konfitenten 1729-1746
  • Ueber die im Jahr 1799 entstandene Vacance des Praecentorals in Werden und Streit des Cantors Hertel mit seinem Vorgänger Massalsky. [1]

Im Museum in Heydekrug ist noch eine in litauisch und deutsch verfasste Aufgebotskladde erhalten:

  • 1821-1826
siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Heydekrug

Als Sekundärquellen gibt es Tabellen der Konfirmanden in den Kirchenvisitationberichten, die auf dem Portal www.epaveldas.lt digitalisiert sind.

Weitere Hinweise

Kirch-Schule zu Werden

Bereits um 1775 gab es eine Kirch-Schule in Werden. Davon zeugt eine Inventaraufstellung [2] Seite 17. Laut Aufstellung gab es 1 Tisch und 6 Bänke. Schreibtafel, Schul-Catalogus und ABC-Tafel fehlen. An Schul-Büchern zum Gebrauch der armen Kinder gab es 1 Biblisches-Historien-Buch, Litthauisch. Unterschrieben hat die Aufstellung der Praecentor Johann Gottlieb Glube.[3]


Katholischer Friedhof

Deutsche Gräber aufgenommen Sept. 2012

Weitere genealogische Quellen


Bibliographie

Memeler Dampfboot.jpg

Memeler Dampfboot

  • 1933 Nr.15 (Memelgau): 16. Januar [Kirchliches]
  • 1933 Nr.23 (Memelgau): 26. Januar [Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins]
  • 1933 Nr.23 (Grenzgarten Nr.1): Das Kirchspiel Werden vor 200 Jahren; von Artur Ehmer
  • 1933 Nr.25 (Memelgau): 27. Januar [Vergebung von Steinelieferung und Anfuhr]
  • 1933 Nr.69 (Memelgau): 21. März [Fünfjähriger Junge als Brandstifter]
  • 1933 Nr.95 (Memelgau): 22. April [Der Kirchen-Posaunenchor]
  • 1933 Nr.102 (Memelgau): 1. Mai [Kirchenvisitationen]


Verschiedenes

Brücke der Kleinbahn über die Sziesze bei Werden
Die Endstation der Heydekruger Kleinbahn in Kolletzischken

Verkehr

  • Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke von Heydekrug nach Kolleschen (bis 1938 Kolletzischken)
    führte seit 1913 durch Werden.

Die Endstation war kurz vor der Grenze in der Nähe von Žemaičių Naumiestis (Neustadt).
Die Strecke ist nicht mehr erhalten. Siehe hierzu: Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen in Wikipedia

Fahrplan der Heydekruger Kleinbahn [9]


Karten

Werden auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Werden auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


westl. Teil v. Werden und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
östl. Teil v. Werden und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Werden im Messtischblatt 0694 Heydekrug, 0695 Gaidellen (1910-1940) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Bewohner

  • Bewohner von Werden
  • 1719: Das Cöllm. Guth zu Werden hat 7 Huben 4 Mo., dem Baltzer Karr gehörig wobey 2 Krüge.Quelle:[10]
  • 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 67 [4]
  • 1832: Consignation Personal-Decem der Schul-Societät Werden, Erbfrey Hermannloehlen Seite 107; Neu-Hermannloehlen Seite 109; Werden Seite 107 [5]


Geschichte

  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Werden wird wieder preußisch.
  • 1945 Werden wird von der sowjetischen Armee besetzt.


Persönlichkeiten

Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).

  • Lohrer, Georg Gottfried, Pfarrer in Werden, zum Pfarrer in Perschken 11.4.1758.
  • Reimann, Christian, Student theol., zum Präzentor in Werden am 29.8./9.9.1761.
  • Zudnochowius, Gottfried David, Student, zum Präzentor in Werden 25.7.1758 [* Gut Jadzischken bei Kinten 1737/38. Vater: Theodor Zudnochowius, aus dem Königlichen Friedrichs-Kolleg in Königsberg, Michaelis 1753 zur Akademie entlassen, März 1764 Pfarramtskandidat in Karwaiten auf der Nehrung, später Pfarrer daselbst.
  • Hermann Sudermann, Schriftsteller, * Matziken, Kreis Heydekrug, 30. 9.1857; Romane von ihm: Frau Sorge (1887), Der Katzensteg (1889), Es war (1898), Die Ehre (1889), Sodoms Ende (1891), Heimat 1893).


Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Teilauswertung zu Werden: Memelland, OFB


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>WERDENKO05SH</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Werden Taufenbuch 1710-1728
  3. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  4. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  5. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  6. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  7. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  8. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  9. aus dem Heydekruger Kreisblatt Nr. 17 vom 29.02.1916
  10. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962