Gescher: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 86: Zeile 86:
===Kommunale Neugliederung===
===Kommunale Neugliederung===
* 1969 Bildung der Stadt Gescher aus den Gemeinden Büren, Estern, Gescher, Harwick, Tungerloh-Capellen, Tungerloh-Pröbsting. Rechtsnachfolgerin des Amtes Gescher ist die Stadt Gescher.
* 1969 Bildung der Stadt Gescher aus den Gemeinden Büren, Estern, Gescher, Harwick, Tungerloh-Capellen, Tungerloh-Pröbsting. Rechtsnachfolgerin des Amtes Gescher ist die Stadt Gescher.
* Im Rahmen der kommunalen Neugliederung der Kreise in NRW zum 1. 1. 1975 kam Gescher vom [[Kreis Coesfeld]] zum [[Kreis Borken]].
* Im Rahmen der kommunalen Neugliederung der Kreise in NRW zum 1.1.1975 kam Gescher vom [[Kreis Coesfeld]] zum [[Kreis Borken]].


===Siegel, Wappen, Fahne===
===Siegel, Wappen, Fahne===

Version vom 20. April 2012, 18:04 Uhr

Gescher: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Gescher

Gescher, St.Pankratius im Umfeld
Gescher : Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Einleitung

Name

Im Jahr 306 n. Ch. werden, in der Arena in Trier, zwei germanische Fürsten den wilden Tieren vorgeworfen. Sie werden mit Brukterern in Verbindung gebracht. Ihre Namen werden als Regais oder Merogais und Ascharich überliefert.

  • Als „Gascheri“ 1022 bis 1032, Gasgeri ca. 1050, Gasgare 1090, „villa Geskere“ 1225, „parrochia Gesgere“ 1229, Geschere 1278 erwähnt.

Gründung

Das Dorf - 1050 als ,,Gasgeri" erstmals erwähnt - entstand u. a. auf dem Grund des Haupthofs Gescher, dessen Schulte bis Anfang des 19. Jh. eine führende Rolle spielte. Das Kirchspiel entsprach um 1229 dem heutigen Stadtgebiet.

Rechte

Die Einwohner besaßen ebensolange das ihnen angeblich von Bischof Erpho (1085-1097) verliehene Recht ,,im Kirchspiel mit Hunden und Garnen zu jagen".

Gericht

Gescher hatte ursprünglich ein eigenes Gogericht (Gogericht Gescher), das aber vom Go-Richter zum Homborn mitverwaltet wurde.

Siedlung

Gescher brannte 1570 fast völlig nieder.

Bürgerrechtsquelle-Bürgerbuch

  • Gescher, 1959 Kreis Coesfeld (Dorf), Ein älteres Bürgerbuch des durch zwei frei wählbare Bürgermeister und sechs Schöffen stadtähnlich selbstverwalteten Dorfes „ist durch die Hessischen und Schwärm Kayserschen und sonsten allerhandt Kriegeswesen verloren und weggenommen worden". Zweites Bürgerbuch auf Beschluß der Bürgermeister und der Gemeinheit 1651 angelegt, betitelt: „Des Dorfes Geschers Bürger Buch, whar aus zu fehrsehen ein jedtweder seinen Nhamen, welcher und wher ein Bürger und Bürgerinne zu Gescher ist und volgens die Nhamen und zu whanner binnen gespicificirt. Und da einer oder ander so nix ein Bürger off Bürgerinne ist und sich hat der Bürgerschaft gequalificirt, muß sein Gewinn thuen" 1651-1807 (Amtsarchiv Gescher). Die Handschrift enthält: Bürgerlisten von 1651 (26 Familien) u. von 1669 (83 Familien), anschließend Bürgeraufnahmen bis 1807.
    • Veröffentlichung: Bürgerliste von 1651. In: H. Huer, Gescher. 1933

Haus Rauschenburg (Gescher)

1656 Holzgerichts Gescher, einer der Erbholzrichter war der Besitzer des Hauses Rauschenburg, Herr v. Ripperda

Landesherrschaft

Bürgermeisterei Gescher

  • 1823 Bürgermeisterei Gescher
    • Umfang: Kirchspiel Gescher
      • Bürgermeister: Eckrod
        • Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung in Münster (1823)
  • 1834 Bürgermeisterei Gescher 3.494 Einwohner
    • Bürgermeister: Lüders
      • Beigeordnete: Hüsker, A. v. Amelunxen,

Verwaltungseinbindung

Infrastruktur

Amt Gescher, Kreis Coesfeld, Regierungsbezirk Münster, Sitz Gescher,

  • Gemeinde Gescher: Industriegemeinde, Gemeindevorsteher Hüsker., Ortsklasse C
    • Einwohner: 2:804, Kath: 2:713, Ev: 23. Israelisch 18, Sonstige 48
    • Gesamtfläche: 467 ha
    • Pfarramt (kath), Volksschulen 4. Höhere Schule (Förderklasse), Krankenhaus (Hospital), Erholungsheim (Kindergarten). Ärzte 3, Tierarzt 1, Apotheke, Post- u. Telegrafenamt, Eisenbahnstation 2 km (Bahnhof Gescher liegt in d. Gd. Harwick), Polizei (kommunal.) 3, Feuerwehr (frw), Kreissparkassennebenstelle, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft, Elektrizitätsversorgung, Sportplatz. Eisenbahn, Autoverbindung, Markt
    • Politik: Gemeindevertretung 13 Mitglieder (überwiegend Zentrum).
      • Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931

Weitere strukturelle Aspekte

Sozialwesen

Die Stadt hat ein eigenes Wasserwerk und 2 Klärwerke, ein Freibad, mehrere Turnhallen und Sportplätze, einen Stadtpark und Grünanlagen im Berkeltal. Ein Kötterhaus aus Büren wurde 1967 als Heimathaus eingerichtet.

Strom/Licht

Eine Weberei versorgte seit 1899 das Dorf mit Strom (seit 1926 VEW).

Kommunikation

Eine Weberei betrieb 1868 auch die 1. Telegraphenstation im jetzigen Gebiet des Kreises Borken.

Schulen

Die Stadt Gescher unterhält fünf allgemeinbildende Schulen, das Schulzentrum mit Real- und Hauptschule mit angeschlossenem Sportzentrum sowie 3 Grundschulen.

Glockenstadt

Einer Anfang des 19. Jh. angesiedelten Glockengießerei von hohem Rang verdankt Gescher den Ruf als ,,Glockenstadt"; das einzige Glockenmuseum in der Bundesrepublik wurde 1980 hier eröffnet.

Niederlande

Mit der niederländischen Stadt Neede bestehen Beziehungen vor allem in Altenbegegnungen, Jugendaustausch, Kolpingfamilie und Stadtkarnevalisten.

Handwerk

Neben der ursprünglichen Landwirtschaft war die Leinen-, seit etwa 1840 die Baumwollweberei von Bedeutung.

Industrie

Die 1. mechanische, von ehem. Verlegern gegründete Weberei nahm 1863 die Produktion auf.

Kommunale Neugliederung

  • 1969 Bildung der Stadt Gescher aus den Gemeinden Büren, Estern, Gescher, Harwick, Tungerloh-Capellen, Tungerloh-Pröbsting. Rechtsnachfolgerin des Amtes Gescher ist die Stadt Gescher.
  • Im Rahmen der kommunalen Neugliederung der Kreise in NRW zum 1.1.1975 kam Gescher vom Kreis Coesfeld zum Kreis Borken.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen: Gemeinde Gescher
Gescher-wappen.jpg Beschreibung:

<1969 geltendes Wappen: Bis zur Stadtwerdung Geschers hatte das Dorf Gescher ein eigenes Wappen. Es zeigte drei silberne Enten auf grünem Wellenbalken im silbernen Feld.

Ab 1969 geltendes Wappen: Nach dem Zusammenschluss von 1969 wurde das Amtswappen von 1936 für die Stadt übernommen. Möglich ist, daß es auf das Wappen der früher auch in Gescher ansässigen Familie von der Becke zurück geht. Dieses Wappen kommt in einem Siegel von 1421 vor. In der Ortsüberlieferung gelten die Jagdhörner als Wahrzeichen für das angeblich von Bischof Erpho von Münster im 11. Jahrhundert bewilligte Jagdrecht für die Bewohner des Dorfes Gescher. Die Farben sind altüberliefert. Die Jagdhörner erscheinen in diesem Zusammenhang wohl erstmals in der Schützenkette vom Anfang des 17. Jahrhunderts.

Stadtfahne: (?).

Einwohnerzahlen

Einw 1981: 14.397

Bauerschaften vor 1816

Bevölkerungsverzeichnisse

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Kirchenbücher (rk.)

  • Laufzeiten: Taufen ab 1630, Heiraten ab 1644, Tote ab 1664.
  • Zivilstandsregister 1-10 Kirchenbuch Pfarrei Sankt Pankratius Gescher : THS 1812 – 1814

Abschriften der Mormonen

Katholische Kirche Gescher:
Taufregister 1630-1702, Batchnummer J97056-1
Taufregister 1630-1702, Batchnummer K97056-1
Taufregister 1822-1853, Batchnummer C97951-3

Heiratsregister 1644-1705, Batchnummer M97056-1
Heiratsregister 1853-1875, Batchnummer M97951-4

Zivilstandsregister Gescher:
Geburtsregister …. - 1813, Batchnummer C97952-2
Heiratsregister 1813-1814, Batchnummer M97952-2

Andere Quellen

  • Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Gescher: Pfarrkirche ad. s. Pancratium M. Pfarre, darin
    • Status animarum 1697, 1708 (Bestand A1)
    • Status animarum 1749 - Hs. 149 f. 372
    • Einwohnerliste 1766 - Hs. 126 f. 2

Quelleneditionen und Bearbeitungen

  • Status animarum 1749 (Rainer Schütte, Gescher)

Kirchenwesen

Bistümer

Pfarrei (rk.)

Die Pfarrei (hl. Pankratius) – erstmals 1229 bezeugt - wurde wohl um 1000 als Eigenkirche des 968 gegründeten Klosters Borghorst nach Abtrennung von (Stadt-)Lohn gebildet.

  • Die Antoniuskapelle in Tungerloh ist um 1400 erbaut worden.

Archiv

Schwerpunkte, Ausschnitt:

  • Bestände alt: 45 Akten 1650-1803, darin: Bürgerbuch 1652-1811, Rechnungen ab 1656, Schatzungslisten ab 1659.
  • Bestand A 3.800 Akten 1803-1928, darin: Zeitungsberichte ab 1825, Protokolle ab 1844.
  • Bestand B 2.875 Akten ab 1928.
  • Herrschafts- und Familienarchive, Hofesarchive: Hofarchiv Vennemann (1563-19. Jh.), Hofarchiv Hellmann (17.-19. Jh.), Gutsarchiv von Hamm (17.-18. Jh.), Familienarchiv Barbier Brüning insgesamt unverzeichnet, (17.-19. Jh.), Einige Hofarchive liegen in Kopie vor. Für rund 110 Höfe und Familien liegen Zusammenstellungen vor, die auf den jeweiligen Hofarchiven, anderen Archiven und den Kirchenbüchern basieren
  • Fotosammlung 9.000 Positive, 3.000 Negative ab 1900.
  • Nachlässe Bildhauer und Familienforscher Jos. Stover, Glockengießer Josef Feldmann. Dr. Hans Hüer, Realschuldirektor Bernhard Schubert
  • Veröffentlichung Wiemold, Willi 1983 : "Das Stadtarchiv Gescher und seine Bestände."

Genealogische und historische Gesellschaften

Brauchtum Heimatvereine

  • Heimatverein Gescher e. V.

Kontakt: Vorsitzende(r) Elmar Rotherm
Uhlenkamp 9, 48712 Gescher, Telefon: 02542 6882

  • Heimatverein Hochmoor e.V.

Kontakt: Vorsitzende(r) Rochus Sindermann
Bernhard-Wiesch-Straße 22, 48712 Gescher, Telefon: 02863 1589

Bibliografie

Personengeschichtliche:

  • WGfGF- Veröffentlichung: "Die Höfe des Münsterlandes und ihre grundherrlichen Verhältnisse"
  • Willi Wiemold 2001: "Familienforschung im Raum Gescher"
  • Willi Wiemold; Karl Döker 2002: "Geschichte der Höfe, Kotten und Häuser in Tungerloh-Pröbsting"
  • Willi Wiemold 2003: "Sie zogen über den Großen Teich - Amerika-Auswanderer aus Tungerloh"

Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.

Bibliografiesuche

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Wappen_NRW_Kreis_Borken.png Städte und Gemeinden im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster)

Ahaus | Bocholt | Borken | Gescher | Gronau | Heek | Heiden | Isselburg | Legden | Raesfeld | Reken | Rhede | Schöppingen | Stadtlohn | Südlohn | Velen | Vreden |

Bis 1975: Dingden |


Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GESHERJO31MW</gov>