Wulfen (Dorsten)
Wulfen : historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Wulfen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Wulfen. |
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Zeitschiene vor 1803
Name
- ca. 1150 „Wlfheim"; 1175 „Wulfheim; 1230 „Wolfhem"; 1231 „Wilfhem"; 1238 „Wulfen"; ca. 1260 „Vulfhem"
Grundherrschaft
- ca. 1150 KIoster Werden hatte hier Besitz
Hansegrafschaft Borken
- ca. 1260 gehörte Wulfen zur Hansegrafschaft Borken.
Kirche, Kirchspiel
Das Kirchspiel bildete den zeitlichen politischen Gesamtverband aller Gemeindeteile, den Bauerschaften, ab.
- 1259 „ecclesia Vulhem. decanus et plebanus parrochia eiusdem ecclesiae";
Bauerschaften
- Dorf mit der Dorfbauerschaft umfaßte die Unterbauerschaften Lehmkuhl, Wauert und Köhl.
- Dimke umfaßte Surick und Kippheide.
- Deuten umfaßte Sölten und Brosthausen.
Dorfnachbarschaft
Wulfens älteste Vereinigung ist aus der Dorfbauernschaft von 1670 hervorgegangen.
Um 1900 teilte sich die Dorfgemeinschaft in die Nachbarschaften Hinsken und Humbert.
Seit 2000 haben sich die Nachbarschaften wieder zur Dorfnachbarschaft Wulfen vereinigt.
- Zweck ist gegenseitige Hilfe, insbesondere bei Trauerfällen.
Familienname
- 1173 „Albertus de Wlfheim"
- Quelle: Kötz. S. 260; Provinz Westfalen/Gedruckte Quellen zur Geschichte Westfalens: Westf. Urkundsbuch II. Cod. Nr. 361; 375; III. Nr. 278; 281; 355; VII. Nr. 1007; 1066
Lagerbuch Amt Ahaus 1769
Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlenim Gericht Lembeck
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Einfache Schatzung
Städte Kirchspiele |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster u. Adelige |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effectiv |
3) reduc. in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Wulfen |
Bauerschaft Dorf Gf.v.Merveldt |
. | 2 | . | . | 5 | 2 | 24 | 33 | 5 | 15 | 36 | 2 | . | . |
Kirchspiel Wulfen |
Bauerschaft Dorfbauerschaft Gf.v.Merveldt |
. | . | . | 5 | 5 | 3 | 9 | 22 | 4 11/16 | 15 | 60 | 4 | . | . |
Kirchspiel Wulfen |
Bauerschaft Deuten Gf.v.Merveldt |
. | . | . | 17 | 5 | 8 | 12 | 42 | 11 ½ | 34 | 156 | 8 | . | . |
Kirchspiel Wulfen |
Bauerschaft Dimke Gf.v.Merveldt |
. | . | . | 12 | 2 | 3 | 3 | 20 | 7 1/16 | 24 | 104 | 7 | . | . |
Summa | Kirchspiel Wulfen |
. | 2 | . | 34 | 17 | 16 | 48 | 117 | 28 ¼ | 88 | 356 | 21 | . | . |
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.
- Quelle: Lagerbuch Fürstbistum Münster 1769
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
Bauerschaften im Kirchspiel Wulfen, Kreis Recklinghausen | |
Dorf u. Dorfbauerschaft | Dimke mit Surick u. Kippheide | Deuten mit Sölten u. Brosthausen |
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- < 1803 Fürstbistum Münster, Amt auf dem Brahm, Herrlichkeit Lembeck
- Der ab dem 13. Jahrhundert mit der Burg Lembeck verbundene Gogerichtsbezirk Lembeck (Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade, Wulfen sowie im Mittelalter auch noch Lippramsdorf und Raesfeld umfassend) kann als Grundlage für die "Herrlichkeit Lembeck" angesehen werden, die 1467 erstmals so in einer Urkunde benannt wurde.
- 1803 kam die "Herrlichkeit Lembeck" mit dem Amt Ahaus (historisch) unter die Regentschaft der Fürsten von Salm-Salm und Salm-Kyrburg.
- 1810 - 1811 Kaiserreich Frankreich, Departement Yssel-Mündung, Arrondissement Rees > Kanton Rees > Mairie Lembeck
- 28.04.1811 - 1813 Kaiserreich Frankreich > Lippedepartement > Arrondissement Rees > Kanton Rees > Mairie Lembeck
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Bürgermeisterei Lembeck, 1929 Amt Hervest-Dorsten
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Bürgermeisterei Lembeck
1834: Bürgermeisterei Lembeck mit insgesamt 5.795 Einwohnern, davon
- Wulfen: 917 Einwohner
Gewerbetreibende 1834
- Althaus, Jacob – Gastwirth in Wulfen
- Braun, Gastwirth in Wulfen
- Claas, Leonhard – Tuch- und Eisenwarenhandel in Wulfen
- Lohkamp, Franz – Spezereiladen in Wulfen
- Tüshaus, Maximilian – Gastwirth in Wulfen
- Wolberg, Bernh. – Spezereiladen in Wulfen
- Quelle: Westfalenlexikon
Verwaltungseinbindung
- 1895: Wulfen, Pfarrdorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Dorsten, kath. Pfarrkirche, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Oberhausen <> Quakenbrück der Preuss. Staatsbahn
- Einwohner: 1.062
- 1895: Deuten, Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Dorsten, Postbezirk Dorsten
- Einwohner: 166
- 1895: Dimke , Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Dorsten, Postbezirk Wulfen
- Einwohner: 183
- Quelle: Hic Leones
Siegel, Wappen, Fahne
Flurnamen
Post
- 1821 Henrich Tüshaus, Gastwirt und Posthalter zu Wulfen.
Infrastruktur
1931 Amt Hervest-Dorsten, Kreis Recklinghausen-Land, Regierungsbezirk Münster, Sitz Wulfen i. W. ,
- Gemeinde Wulfen: Landgemeinde (mit industrieller Bevölkerung), Gemeindevorsteher Rickert, Ortsklasse C
- Einwohner: 2.047, Kath. 1.944, Ev. 92, Isrealisch 11
- Gesamtfläche: 3.395,8 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Standesamt, Volksschule 2, Berufsschule (gewerb1.), Fortbildungsschule (ländl.). Tierarzt 1, Post u. Telegraf, Eisenbahnstation, Feuerwehr (frw.), Kreissparkassenebenstelle, Spar- u. Darlehnskasse, Elektrizitätsversorgung, Sportplatz, Badeanstalt (ö), Eisenbahn, Autoverbindung
- Politik, Gemeindevertretung 10 Sitze. Z 7, DNV 2, Sonstige 1.
- Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
Kommunale Neugliederung
- 1975 kommunalen Neuordnung, Auflösung Amt Hervest-Dorsten: 1975 Stadt Dorsten und die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altendorf-Ulfkotte, Lembeck, Rhade und Wulfen sowie die westliche Hardt und Östrich, die Bauernschaft Emmelkamp und Teile der Bauernschaft Ekel bilden die neue Stadt Dorsten. 1978 wurde ein eigene Stadteil Deuten gebildet.
Bildungswesen
Kulturtechniken
Schulwesen im Kreis Recklinghausen vor 1862
- Schulwesen im Vest: Volksschulen und was sie den Kommunen wert waren
Jahr | Schulort | 1826 Name Lehrer/in |
Jährliches Totaleinkommen inklusive Schulgeld 1816 |
Jährliches Totaleinkommen inklusive Schulgeld 1826 |
Schulgeld 1816 jährl. |
Schulgeld 1826 jährl. |
Sommersemester Kinderzahl |
Wintersemester Kinderzahl |
1826 | Wulfen | Bartmann | 94 Taler | 107 Taler | 74 Taler | 87 Taler | 130 | 130 [1] |
Schulwesen im Kreis Recklinghausen
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | -.- | Wulfen | Volksschule | Knabenschule | 82 | 1 | Bernh. Bartmann *21.04.1868, Amtsantritt 15.10.1888 | -.- |
1893 | -.- | Wulfen | Volksschule | Mädchenschule | 76 | 1 | Bernhardine Herwers *02.10.1865, Amtsantritt 01.06..1889 | -.-[2] |
Bevölkerungsverzeichnisse
Kirchenbücher
- Wulfen, St. Matthäus, 1649 - 1900, Digitalisate bei Matricula
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Personenstandsregister von Wulfen:
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten (1808-1815, 1874)
- Kirchenbuchkopien katholisch Tote (1808-1814, 1831-1832)
Weitere Quellen
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Wulfen: Pfarrkirche ad. s. Matthaeum Ap. et Ev., Pfarre, darin
Status Animarum
- Wulfen St. Matthäus: Status Animarum 1749, Original, Digitalisat bei Matricula
- Status animarum 1749 Hs. 152 f. 210
Kirchenwesen
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Dorsten
Pfarre
Die 1259 beurkundete Pfarre in Wulfen wird wohl in den Jahren 1169 bis 1203 errichtet worden sein. Sie ist eine Filiale von Lembeck.
- Die 1945 im Krieg zerstörte Pfarrkirche (rk.) hatte den hl. Matthäus zum Patron. Das Chor war 1744-1749, das Langhaus 1824-1825, der Turm 1855-4858 erbaut.
- In Deuten entstand für die 1920 errichtete Notkirche 1939 die Herz-Jesu Kirche (rk.). Sie ist seit 1942 Rektoratkirche.
- Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- Die am 22. 03. 1945 durch Bombenangriff zerstörte Kirche wurde ANNO SANCTO DOMINI 1950 wieder aufgebaut.
Archiv
Literatur
- Bau- und Kunstdenkmäler, Landkreis Recklinghausen, S. 470 ff.
- Brunn, Josef: 800 Jahre Wulfen St, Matthäus 1173-1973
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Wulfen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Quellen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Stadtteile in Dorsten (Kreis Recklinghausen) | |
Altendorf-Ulfkotte | Deuten | Hervest | Holsterhausen | Lembeck | Rhade | Wulfen |
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WULFENJO31MR</gov>