Laasan (Kreis Schweidnitz)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
(Weitergeleitet von GOV:LAASANJO80FW)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Breslau > Landkreis Schweidnitz > Laasan (Kreis Schweidnitz)

Einleitung

Landgemeinde nördlich der Stadt Schweidnitz, am Striegauer Wasser.

Allgemeine Information

  • 1845 = 78 Häuser, 1 Schloß, 1 Vorwerk, insgesamt 537 Einwohner, davon 58 kath., 1 ev. Schule mit einem Lehrer, 1 Brau- und Brennhaus, 18 Handwerker, 2 Krämer, Schafe und Rinder
  • 1885 = 1.725 Einwohner
  • 1898 = Landgemeinde = 75 bewohnte Wohnhäuser und 1 Remise und 1 Verwaltungsgebäude, 365 gewöhnliche Haushaltungen sowei 18 männliche und 25 weibliche einzeln Lebende mit eigener Haushaltung, 1 Anstalt für gemeinsamen Aufenthalt, ortsanwesend am 2.12.1895 sind 1754 Personen, wovon 842 männlich und 912 weiblich, 1220 Personen ev. und 533 kath. und 1 Person als andere Christen
  • 1898 = Gutsbezirk = 15 bewohnte Wohnhäuser, 34 gewöhnliche Haushaltungen sowei 4 männliche und 6 weibliche einzeln Lebende mit eigener Haushaltung, ortsanwesend am 2.12.1895 sind 181 Personen, wovon 90 männlich und 91 weiblich, 107 Personen ev. und 74 kath.
  • 1905 = 1.911 Einwohner
  • 1925 = 1.614 Einwohner
  • 1933 = 155 bewohnte Wohnhäuser, 316 gewöhnliche Haushaltungen, ortsanwesend am 16.06.1925 sind 1.777 Personen, wovon 837 männlich, 1.261 Personen ev. und 482 kath. und 10 Juden und 11 Personen bekenntnislos, ev. zu Peterwitz, kath. zu Saarau
  • 1939 = 419 Haushaltungen mit 1299 Einwohnern

Politische Einteilung

Landgemeinde (Wohnplätze(1933): Laasan, Beatenwald Forsthaus sowie "Ida und Marienhütte" (1937 zu Saarau))

Standesamt

In Schlesien begannen die Standesamtsregister, wie in ganz Preußen, am 01. Oktober 1874.
Laasan hatte ein eigenes Standesamt.

Die Statistik des hiesigen Standesamtes für das Jahr 1923 ist folgende: Eheschließungen 17, Sterbefälle 27, davon im 1. Lebensjahr 9. Geburten 40, gegen 61 im Vorhjahr und 80-110 in den Friedensjahren.[1]

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Beachte die Besonderheiten in der Geschichte der evangelischen Kirche in Schlesien für die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg. Besonders auch die Bedeutung der schlesischen Friedenskirchen.

Die Kirche in Laasan war von ca. 1535 bis 1653 evangelisch. Während des 30jährigen Krieges waren die evangelisch gewordenen Pfarreien Peterwitz, Puschkau, Laasan und etwas später Hohenposteritz zusammengelegt worden. Der Pastor welche alle Pfarreien betreute wohnte in Laasan. Im Ergebnis des 30jährigen Krieges wurde die Kirche 1653 an die Katholiken zurück gegeben. Seit dem hielten sich die Evangelischen zur Friedenskirche in Schweidnitz. Nach der Eroberung Schlesiens durch Friedrich II. im Jahre 1740 erhielt die Nachbargemeinde Peterwitz im Mai 1746 die Genehmigung zum Bau eines Bethauses. Seit der Errichtung dieses Bethauses gehörte Laasan zur Parochie Peterwitz.

Katholische Kirche

Ostseite der Fronleichnams-Kirche in Laasan (Foto: 2002), mit den Grabdenkmälern für Siegmund von Nostitz (1662-1703), Sigmund von Mulheimb (gest. 1584) und Anna Piterswaldin

Die ersten Teile der Fronleichnams Kirche in Laasan sind etwa um 1300 erbaut. Von ca. 1535 bis 1653 war die Kirche evangelisch. Nach 1653 hatten zunächst die Karmeliter aus Striegau die Kirchen Laasan, Peterwitz und Puschkau betreut. Als in Puschkau wieder ein Pfarrer angestellt wurde, hat er Laasan und Peterwitz mit betreut. Die Pfarrei in Laasan gehörte als Filialkirche (M.a.)(Mater adjuncta = verbundene Mutterkirche) zu Puschkau.

Im Jahre 1842 hatte die Pfarrei Puschkau, mit den Pfarreien Laasan und Peterwitz zusammen, 278 Seelen. Im Jahre 1893 wurde in Saarau eine katholische Schule errichtet und dort am 24.10.1894 zum ersten mal die heilige Messe gefeiert. Ab 1907 gab es in Saarau regelmässigen Gottesdienst im Schulhaus. Wahrscheinlich sind ab diesem Zeitpunkt auch eigenständige KB in Saarau geführt wurden. Im Jahre 1909 wurde die kath. Gemeinde Saarau zur selbstständigen Kuratie erhoben (teilweise wird in diesem Zusammenhang auch das Datum 01.09.1915 genannt). Die neu erbaute Kirche in Saarau wurde am 29.09.1910 geweiht. Seit dem 01.04.1920 ist die Kuratie Saarau zur Pfarrei erhoben und die Pfarrei Laasan mit der neuen Pfarrei vereinigt wurden.


An der Ostseite der Kirche befinden sich drei alte Grabplatten, welche noch heute (2005) erhalten sind. Die Inschriften werden hier wieder gegeben nach Hoffmann "Die kath. Kirchen in Saarau und Laasan" (1939).

  • "Als der weiland hochedelgeborene Ritter und Herr Otto Siegmund von Nostitz auf Lassen, Peterwitz, Sara, Pleßwitz, Zuckelnick, Johnsdorf und Holzkirchen, nachdem er den 11. Dezember 1662 geboren worden, den 22. November 1684 sich vereheliget, und in solchen vergnügten stande liebste Kinder gezeuget, deren 6 vorherhgegangen, nach ausgestandener schwerer Krankheit seines Alters 41 Jahre sieben Wochen zu Schweidnitz den 28. Januar 1703 Todes verblichen, wollte dessen wertes Andenken seine hinterlassene Frau wittib nach diesen letzten Schuldigten verehren" Über der Grabschrift ein Obelisk, daneben der Tod mit Sense und Sanduhr, er tritt das Nistitzsche Wappen nieder, ein Engelchen weint; am Obelisk halten Engel Kreise mir Bildern der sechs verstorbenen Kindern; dabei vier Wappen.
  • "Anno 1584 den 9. Dezember ist in Got seliglich entschlaffen der edle ehrenveste wohlbenampte Herr sigmund vin Muhlheimb auf Lahsen und Groß Elgot, seines Alters ihm 42. Jahre. Dem Got ein fröhlich Urstand gebe." Auf dem Grabstein ein lebensgroßes Relief des Verstorbenen. Dazu das Wappen der Mühlheim und der Mutter des Toden.
  • "Die edle thugentsame Fraw Anna Piterswaldin, des edlen ehrenfesten Christof Muhlheims auf Lasen eheliche Hausfraw. Der Gott genade." Auf dem Grabstein ein lebensgroßes Relief der Verstorbenen und die Wappen ihrer Eltern. Die Inschrift ist kaum noch zu lesen.

Im alten Chor der Kirche (vor dem alten Hochaltar), lagen 1939 noch drei alte Grabsteine, die schon damals kaum noch zu entziffern waren.

  • "Im Jahre 15150 ... in Gott selig entschlafen ... Christof von Mulheim ..."
  • "... ist gestorben der gestrenge Hans Molheim..."
  • "Im Jahre nach Christi Geburt 1495 ... Sank Lorentzen Tag ... Rosa(?) Mulheim ..."
Südeingang der Fronleichnams-Kirche in Laasan (Foto: 2002)
Inschrift über dem Südeingang der Fronleichnams-Kirche in Laasan (Foto: 2002). "Im 1569. Jar hat die edle tvgentsame Fraw fromosa gebirne Nimtzin, des edlen, ehrenvesten Herrn sigmund Muhlhems auf Laasan und Groß Elgat selige nachgelassene Witfraw diese Kirche erweitern und ihres hertzlieben Mans Begrebniß erbawen lassen. Der Allmechtige Got wolle ihr auch neben ihm ein seliges Ruheheuslin und eine fröhliche Auferstehung verleihen. Amen."

Geschichte

Erste gusseiserne Brücke auf dem europäischen Festland
Bei Laasan führte die älteste gusseiserne Brücke auf dem europäischen Festland über das Striegauer Wasser (hergestellt in Malapane, Oberschlesien, 1796). "Am rechten Ufer des Striegauer Wassers führt eine eiserne Brücke von 18 Fuß Breite, 9 Fuß Höhe und 40 Fuß Spannung oder Bogenweite über das Striegauer Wasser Richtung Saarau. Dies ist die erste in Schlesien und zu Malapane durch den Engländer Baildon gegossene, mit 60 Arbeitern in 15 Wochen aufgesetzte und am 30. Juli 1796 eröffnete eiserne Brücke des europäischen Festlandes. Das Gewicht des Eisens beträgt 946 Zentner und 18,5 Pfund." Die Brücke wurde 1945 zerstört.

Laasan hatte ein Schloss, in welchem seit 1622 ständig die Gutsherren bzw. Majoratsherren wohnten. Das Schloss wurde 1945 zerstört und ist auch heute noch eine Ruine. Zuletzt gehörte das Schloss derer von Pfeil-Burghauß. Das sehr umfangreiche und alte Gutsarchiv wurde noch vor 1938 nach Breslau ausgelagert und ist dort 1945 mit hoher Wahrscheinlichkeit vernichtet worden.

Schloss in Laasan (nach Alexander Duncker)
Schlossruine 2005

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

evangelische Kirchenbücher

Beachte die Besonderheiten in der Geschichte der evangelischen Kirche in Schlesien für die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg. Besonders auch die Bedeutung der schlesischen Friedenskirchen.

Die Laasan war zur ev. Kirche in Peterwitz gepfarrt.

Im Artikel KB-Datenerfassungen/Schlesien werden Kirchenbuchverkartungen aus Schlesien verzeichnet.

katholische Kirchenbücher

  • Pfarrei vor Ort in Laasan (Lazany)
    • nicht bekannt


  • Bestand 1938 (zitiert nach Randt „Die älteren Personenstandsregister Schlesiens“, Görlitz: C.A.Starke (1938))
    • Taufen: 1722-1907 (in Puschkau), 1907-1937 (in Saarau)
    • Trauungen: 1722-1907 (in Puschkau), 1907-1937 (in Saarau)
    • Begräbnisse: 1722-1907 (in Puschkau), 1907-1937 (in Saarau)


  • Bestand 1945 (zitiert nach Kaps “Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich der Oder und Neiße und dem Bistum Danzig.“, München: Katholisches Kirchenbuchamt und Archiv (1962))
    • Taufen: vor 1907 vernichtet, ab 1907 in der Pfarrei Saarau
    • Trauungen: vor 1907 vernichtet, ab 1907 in der Pfarrei Saarau
    • Begräbnisse: vor 1907 vernichtet, ab 1907 in der Pfarrei Saarau



  • Archiv des Erzbistums Wroclaw/Breslau (zitiert nach Pater „Pfarrbücherverzeichnis für das Erzbistum Breslau.“, Regensburg: Eigenverlag Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte. (1998))
    • Taufen: 1907-1946
    • Trauungen: 1907-1945
    • Begräbnisse: 1907-1946


  • Verfilmungen der LDS
    • Aktuelle Suche im Bestand der LDS (Ortssuche) mit dem Stichwort: Saarau
    • Taufen 1907-1920, FHL INTL Film: 2161350
    • Heiraten 1907-1920, FHL INTL Film: 2161350
    • Tote 1907-1920, FHL INTL Film: 2161350


Standesamtsregister

In Schlesien begannen die Standesamtsregister, wie in ganz Preußen, am 1. Oktober 1874.

  • Standesamt Laasan (Lazany), die Unterlagen liegen heute im Standesamt Zarow (Saarau)
Adresse: Urzad Stanu Cywilnego, ul. Armii Krajowej, PL 58-130 Zarow
Bestand im Standesamt zitiert nach T. Brzoka „Deutsche Personenstandsbücher und Personenstandseinträge von Deutschen in Polen 1898-1945“, ISBN 3-8019-5674-1 (Alle Register welche älter als 100 Jahre sind gehen an das Staatsarchiv in Breslau/Wroclaw.)
  • Geburtsregister: 1897, 1900-1902, 1904-1913, 1915, 1917, 1922-1923, 1925-1929, 1933-1935, 1938-1940, 1942
  • Heiratsregister: 1901-1903, 1908-1905, 1918-1921, 1923, 1925-1926, 1929-1931, 1933, 1936-1939, 1941-42
  • Sterberegister: 1907-1908, 1910-1911, 1915, 1918-1920, 1924-1927, 1929-1933



  • Staatsarchiv Wroclaw/Breslau
    • Geburtsregister: 1876-1879, 1881-1883, 1885, 1889-1890, 1892-1893, 1897, 1900
    • Heiratsregister: 1883, 1888
    • Sterberegister: 1889


  • Verfilmungen der LDS
    • Aktuelle Suche im Bestand der LDS (Ortssuche) mit dem Stichwort: Laasan
    • Geburten 1876-1877, FHL INTL Film: 1191997
    • Geburten 1878-1882, FHL INTL Film: 1417833
    • Geburten 1883, 1885 Heiraten 1883, FHL INTL Film: 1895836
    • Heiraten 1888 , FHL INTL Film: 2041899

Historische Quellen

Adressbücher

Lehrer

Bibliografie

Link zur Familienkundlichen Literaturdatenbank

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Karten

Messtischblatt TK25 (1:25.000) Nr.: 5064

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Informationen aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>LAASANJO80FW</gov>

Wappen schlesien schweidnitz.png Städte und Gemeinden im Landkreis Schweidnitz im Regierungsbezirk Breslau in Schlesien (Stand 1939)

Städte: Freiburg i. Schles. | Schweidnitz | Striegau
Gemeinden: Alt Jauernick | Arnsdorf | Barzdorf | Bergen | Berghof-Mohnau | Birkholz | Bögendorf | Breitenhain | Bunzelwitz | Burkersdorf | Cammerau | Domanze | Eckersdorf | Eisdorf | Esdorf | Fehebeutel | Floriansdorf | Frauenhain-Rungendorf | Friedrichsrode (Nsl.) | Goglau | Gohlitsch | Gräben | Gräditz | Groß Merzdorf | Groß Rosen | Groß Wierau | Grunau b. Striegau | Grunau-Jakobsdorf | Guhlau | Günthersdorf | Gutschdorf | Haidau | Halbendorf | Häslicht | Hohenposeritz | Hohgiersdorf | Hoymsberg | Ingramsdorf | Järischau | Kallendorf | Kaltenbrunn | Käntchen | Klein Bielau | Klein Merzdorf | Klein Wierau | Kletschkau | Klettendorf | Kohlhöhe | Königszelt | Konradswaldau | Kratzkau | Kreisau | Kroischwitz | Krotzel | Kunzendorf | Laasan | Leutmannsdorf | Ludwigsdorf | Muhrau | Neudorf | Neu Jauernick | Nieder Giersdorf | Nieder Weistritz | Niklasdorf | Nitschendorf | Ober Weistritz | Ölse | Penkendorf | Peterwitz | Pilgramshain | Pilzen | Preilsdorf | Puschkau | Qualkau | Raaben | Rauske | Saarau | Säbischdorf | Schmellwitz | Schönbrunn | Schönfeld | Seiferdau | Seifersdorf | Standorf (Stanowitz) | Stephanshain | Strehlitz | Streit | Tampadel | Tarnau | Teichau | Teichenau | Thomaswaldau | Tunkendorf | Ullersdorf | Weiß Kirschdorf | Weizenrodau | Wickendorf | Wierischau | Wilkau | Würben | Zedlitz | Zirlau | Zülzendorf| |

  1. Saarauer Anzeiger 8.1.1924