Borkenwirthe (Borken)
Borkenwirthe: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie:
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Zeitschiene vor 1803
Früherwähnung
- Bereits im Jahre 1150 tritt der Name Butenwirthe (bei Le Coq 1805 "Ausen Werthe") bei einem Gut Emekinc (Eming, jetzt Steverding-Eming/ Große-Kleimann) auf.
- "domus Halninchus in Wirthe in parrochia Borcken" wird um 1188-13oo im Güterverzeichnis des Grafen von Dale erwähnt.[1]
Name
„Wirthe“ wird dem Althochdeutschen „warid“ und „vert“ = wert, würdig vorkommend zugeordnet. Der Name läßt sich auch in Zusammenhang bringen mit „wert“, „werder“ = Niederung. So wird Borkenwirthe und die umliegende „Wirther Mark“ (Gemeindegrund) als eine der Stadt Borken vorgelagerte „wertvolle Landinsel oder Niederung“ (Bauernschaft mit fruchtbarem Boden) bezeichnet.
Freigericht
1537 Der Freistuhl "Weddingstuhl" in der Bauerschaft Wirte lag wohl "binnen Werth" bei Gemen und war sicherlich identisch mit dem "Vryenstol up dese Syth an der Havekers Steghe" (Hagenstiege). Dieser Freistuhl gehörte zur Gerichtsbarkeit der reichsunmittelbaren Herrschaft Gemen.
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- <1802 Fürstbistum Münster, Amt auf dem Brahm (Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt Ahaus), Stadt Borken
- 1803-1810 Fürstentum Salm.
- 1810 -13 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Borken, Mairie Borken
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, ab 1816 Kreis Borken.
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Bürgermeisterei Marbeck
- 1823 Kirchspiel Borken
- Bürgermeister: Conrads zu Borken [2]
Bürgermeisterei Borken
- 1832/35 Bürgermeisterei Borken 8.389 Einwohner, davon
- Stadt und Feldmark Borken 2.668,
- Kirchspiel Borken 4.090
- Raesfeld 1.631 Einwohner,
- Bürgermeister Conrads
- Beigeordnete Mensinck zu Borken
- Marquis Joh. Baptiste de Vauchaussade (auf Haus Döring)
- Haselhoff im Kirchspiel Borken,
- Thier zu Raesfeld. [3]
Amt Marbeck 1858
Zwischen 1832/35 und 1843 bildete die frühere Bürgermeisterei Borken-Kirchspiel das nunmehrige Amt Marbeck und umfasst nun die Landgemeinden Grütlohn, Homer, Hoxfeld mit Pröbsting, Marbeck, Rhedebrügge, Westenborken und Wirthe mit Burlo.
Gesamtumfang
- 1858 Borkenwirthe: 24,40 qkm
- 1951 Borkenwirthe: 24,48 qkm [4]
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1895: Borkenwirthe, Gemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Borken, Postbezirk Borken.
- Einwohner: 1.027 [5]
Infrastruktur
1931 Amt Marbeck, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Borken. Bürgermeister Thesing. Fernsprecher Borken 204
- Gemeinde Borkenwirthe: Landwirtschaftsgemeinde. Gemeindevorsteher Koyer. Ortsklasse D.
- Einwohner 1.585, Kath. 1.562, Ev. 23.
- Gesamtfläche 2.592 ha.
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Volksschulen 2. Krankenhaus (ambulante Krankenpflege). Bestellpostamt. Eisenbahnstation Burlo 2-3 km. Freiwillige Feuerwehr. Nebenstelle der Kreissparkasse. Elektrizitätsversorgung,
- Politik: Gemeindevertretung 9 Mitglieder. [6]
Kommunale Neugliederung
- 1969 Unter Auflösung der Ämter Gemen Weseke und Marbeck-Raesfeld wurden die Stadt Gemen (Borken) und die Gemeinden Borkenwirthe (Borken), Gemen-Kirchspiel, Grütlohn (Borken), Hoxfeld (Borken), Marbeck (Borken), Rhedebrügge (Borken), Weseke (Borken) und Westenborken (Borken) zum 01.07.1969 mit der Stadt Borken (vorher 1300 ha, 13900 Einwohner) zusammengeschlossen.
Bevölkerungsverzeichnisse
Jüngere Einwohnerzahlen
- Borkenwirthe 1818: 1.001 Einwohner (E.), 1843: 1.127 E, 1858: 1.104 E., 1871: 984 E., 1885:989 E., 1895: 1.015 E., 1905: 1.033 E., 1925: 1.587 E., 1933: 1.742 E., 1939: 1.866 E., 1946: 2.450 E., 1950: 2.478 E. [4]
Kirchenwesen
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Borken
Pfarrei
Die Bauerschaft Borkenwirthe baute 1947-1949 eine Kirche zum Hlg. Kreuz.
Archiv
Literatur
- N.N.: 25 Jahre Wirther Schützenbruderschaft St. Wendelin Borkenwirthe - 1955 - 1980, (1980)
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Borkenwirthe in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Literatur: Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Borken, 1. Bd. Jahrg. 1906-11, S. 44 u. 48
- ↑ Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung In Münster 1923, Coppenrathsche Buchdruckerei.
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ 4,0 4,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
Weblinks
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