Saarau (Kreis Schweidnitz)
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Einleitung
Landgemeinde nördlich der Stadt Schweidnitz, an der Bahnlinie.
Allgemeine Information
- 1905 = Saarau Landgemeinde = bewohnte Wohnhäuser: 128
- Einwohner: 3.223,
- davon Evangelische: 1.998, mit Muttersprache deutsch: 1.991, mit Muttersprache polnisch: 2, mit Muttersprache tschechisch: 2, deutsch und andere Sprache: 3,
- davon Katholische 1.214, mit Muttersprache deutsch: 1.151, mit Muttersprache polnisch: 61, mit Muttersprache tschechisch: 1, deutsch und andere Sprache: 1;
- ev. Kirchspiel: Peterwitz; kath. Kirchspiel: Puschkau; Standesamtsbezirk: Saarau; Landgericht: Schweidnitz; Amtsgericht: Schweidnitz
- Einwohner: 3.223,
- 1905 = Saarau Gutsbezirk = Gesamtflächeninhalt: 153 ha, bewohnte Wohnhäuser: 8
- Einwohner: 157,
- davon Evangelische: 122, mit Muttersprache deutsch: 122, mit Muttersprache polnisch: -, andere Sprache: -, deutsch und andere Sprache: -,
- davon Katholische: 35, mit Muttersprache deutsch: 35, mit Muttersprache polnisch: -, andere Sprache: -, deutsch und andere Sprache: -;
- ev. Kirchspiel: Peterwitz; kath. Kirchspiel: Puschkau; Standesamtsbezirk: Saarau; Landgericht: Schweidnitz; Amtsgericht: Schweidnitz
- Einwohner: 157,
- 1933 = Einwohner: 3.390 (2129 ev., 1.783 kath., 3 Juden, 34 ohne Bekenntnis)
Politische Einteilung
Landgemeinde
- Ab 1741 im Landkreis Schweidnitz.
- Das zu Laasan gehörende Industriegebiet Ida- und Marienhütte wurde 1937 nach Saarau eingemeindet.
Standesamt
In Schlesien begannen die Standesamtsregister, wie in ganz Preußen, am 01. Oktober 1874.
Saarau hatte ein eigenes Standesamt.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Beachte die Besonderheiten in der Geschichte der evangelischen Kirche in Schlesien für die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg. Besonders auch die Bedeutung der schlesischen Friedenskirchen.
Nach dem 30jährigen Krieg hielt man sich zur Friedenskirche in Schweidnitz. Als 1743 die evangelische Gemeinde in Peterwitz gegründet wurde, gehörte man zu dieser Kirche. In Saarau wurden schon vor 1913 im 14 tätigen Rythmus Nachmittags in der evangelischen Schule Gottesdienst gehalten. Als im Jahre 1913 in Saarau das Marienhaus (genannt nach Marie von Kulmiz, geb. Moltke, der Stifterin des Hauses) erbaut wurde, verlegte man den Gottesdienst in dieses Haus. Im Jahre 1924 übersiedelte der Peterwitzer Vikar nach Saarau. Nun wurden hier auch Taufen und Trauungen abgehalten. 1925 wurde für Peterwitz eine 2. Pfarrerstelle, mit Sitz in Saarau, genehmigt.
In Saarau selbst wurden wahrscheinlich keine Kirchenbücher geführt.
Siehe auch Informationen aus der Festschrift Kirchenkreis Striegau 1932.
Katholische Kirchen
Die Katholiken gehörten zur Pfarrei in Puschkau. Als Filialen (M.a.) gehörten auch die Pfarreien Peterwitz und Laasan zur Pfarrei Puschkau. In Saarau wurde 1893 die katholische Schule gebaut und im Gebäute eine Kapelle integriert. Hier wurde am 24.10.1894 zum ersten male die heilige Messe gefeiert, von da an jeden Dienstag. Ab 1907, der erste Lokalkaplan zog in das Schulhaus, gab es regelmäßigen Gottesdienst. Im Jahre 1909 wurde die Gemeinde zu einer selbständigen Kuratie erhoben und der Kirchenbau begonnen. Am 29.9.1910 wurde die Herz-Jesu-Kirche in Saarau geweiht. Die Pfarrei Laasan kam als M.a. zu Pfarrei Saarau.
Geschichte
"Saarau,an der Breslau-Freiburg-Schweidnitzer Eisenbahn gelegen, hat sich im Laufe der Jahre aus einem der kleinsten Dörfer des Kreises zu einem Orte von fast 3000 Einwohnern emporgeschwungen. In der Umgebung wird weißer und blauer Ton gefunden, aus welchem in den hiesigen Schamottefabriken feuerfeste Steine gebrannt werden. Sie werden bis nach Sibirien versendet. Auch stellt man mannshohe Röhren, sogenannte Retorten, her, welche in den Gasanstalten Verwendung finden. Während auf den Wiesen Torf gestochen wird, lagern in der Tiefe grosse Vorräte von Braunkohlen, die bergmaennisch gewonnen werden. Die Braunkohlen werden in der Brikettfabrik zu Ziegeln gepresst, welche ein billiges Brennmaterial liefern. Mit Saarau zu einem Orte verwachsen, aber zu Laasan, Kreis Striegau, gehörig, ist der anstossende Fabrikbezirk Ida- und Marienhuette. Hier steht die Maschinenfabrik von C. Kulmiz, des Begründers der hiesigen Industrie. Sie liefern besonders Wasserhebe- und Fördermaschinen fuer Bergwerke. Grossartig sind die chemischen Fabriken der Aktiengesellschaft "Silesia". Ihre Produkte lassen sich in 4 Gruppen zusammenfassen: 1. Säure (Salz-, Schwefel-, Salpetersäure), 2. Salze (Soda, Glaubersalz, Kleesalz, Ammoniak), 3. Farben (Chrom-, Anilinfarben, Ultramarin), 4. Künstliche Duengemittel (Kalisalpeter, Superphosphat, Thomasschlacke, Knochenmehl). Die Mehrzahl der Fabrikarbeiter wohnt in den umliegenden Dörfern, von denen zum Beispiel Laasan, Kreis Striegau, 2.000 Einwohner, Conradswaldau 1.300 Einwohner, Peterwitz 1.400 Einwohner zählen. Saarau ist auch der Marktort der Umgebung und hat eine evangelische und katholische Schule."
aus: Adolf Wasner, "Stadt- und Landkreis Schweidnitz", 1904
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
evangelische Kirchenbücher
Beachte die Besonderheiten in der Geschichte der evangelischen Kirche in Schlesien für die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg. Besonders auch die Bedeutung der schlesischen Friedenskirchen.
Die Saarauer Amtshandlungen ab 1746 sind in den KB der ev. Kirche Peterwitz verzeichnet.
Eine Erfassung aller ev. Kirchenbücher findet sich in der Datenbank der ev. Kirchenbücher Schlesiens.
Im Artikel KB-Datenerfassungen/Schlesien werden Kirchenbuchverkartungen aus Schlesien verzeichnet.
Standesamtsregister
In Schlesien begannen die Standesamtsregister, wie in ganz Preußen, am 1. Oktober 1874.
- Standesamt Zarow (Saarau)
- Adresse: Urzad Stanu Cywilnego, ul. Armii Krajowej, PL 58-130 Zarow
- Bestand im Standesamt zitiert nach T. Brzoka „Deutsche Personenstandsbücher und Personenstandseinträge von Deutschen in Polen 1898-1945“, ISBN 3-8019-5674-1 (Alle Register welche älter als 100 Jahre sind gehen an das Staatsarchiv in Breslau/Wroclaw.)
- Geburtsregister: 1897, 1900-1902, 1904-1913, 1915, 1917, 1922-1923, 1925-1929, 1933-1935, 1938-1940, 1942
- Heiratsregister 1901-1903, 1908-1915, 1918-1921, 1923, 1925-1926, 1929-1931, 1933, 1936-1939, 1941-1942
- Sterberegister 1907-1908; 1910-1911; 1915; 1918-1920; 1924-1927; 1929-1933
- Standesamt I (Berlin)
- Geburtsregister:
- Heiratsregister:
- Sterberegister:
- Staatsarchiv Wroclaw/Breslau
- Geburtsregister: 1884 – 1885, 1887 - 1889
- Heiratsregister 1874 – 1885, 1887 - 1892
- Sterberegister 1874 – 1878, 1881 – 1886, 1888 – 1890, 1892 - 1893
- Verfilmungen der LDS
- Verfilmt sind die Register 1875-1888. Aktuelle Suche im Bestand der LDS (Place Search)
Historische Quellen
Adressbücher
- Siehe unter Schweidnitz.
Bibliografie
Link zur Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Literatur zu Saarau (Titelstichwort: Saarau)
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- BERNER, Alfred "Saarau und seine chemische Industrie" in "Tägliche Rundschau" Nr.22/1956 S.5-6
- HOFFMANN, Hermann "Die kath. Kirchen in Saarau und Laasan" Führer zu schlesischen Kirchen. 46. Breslau: Frankes Verlag und Druckerei / Otto Borgmeyer (1939).
- KLIMKE, Hermann Pfarrer "Katholisch-Kirchliches Handbuch für die Kuratie Saarau" Saarau: Selbstverlag (1911).
- MALICKI, Zbigniew; WASOWSKI, Marek "Waspomnienia o naszym Zarowie" (Ansichtskarten von Saarau). Zarow (Saarau): Eigenverlag (2002), 89-916475-0-1.
- RADLER, Leonhard Dr. "Beiträge zur Siedlungs- und Kirchengeschichte des Kreises Schweidnitz. Saarau, Königszelt" in: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte, 59 [Neue Folge]/1980. S. S. 44 - 61
- STILLER, Franz "Saarau" (Materialsammlung zu Saarau). Dinslaken: Selbstverlag.
Karten
Messtischblatt TK25 (1:25.000) Nr.: 5064 und 5065
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
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Informationen aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung SAARAUJO80GW | |
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