Metterqueten
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Hierarchie
Regional > Litauen > Metterqueten
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Metterqueten
Einleitung
Metterqueten, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- 1629 Metriken
- Metterkwethen, fälschlich Metterquetten[1]
- n. 1614 Metrickweten, n. 1684 Szillmeyßen, um 1815 Metterkwethen, n. 1912 auch Metterquetten, lit. Name: Metrikvieciai[2]
- 1710-1728 Meterkweten, Meterkwetn, Meterqueten, Meterqweten, Metterkweiczen, Metterkweten, Metterqweten [3]
- Metterquetten[4]
- Lit. Name: Metrikviečiai[5], Meterkvičiai
Namensdeutungen
Der Name weist auf eine Fischersiedlung am Topalis-Fluss.
- nehrungs-kurisch "metričs" = Netzsack, Schleppnetz
- prußisch "metritze, medritze" = Fischsack, Sack am großen Netz
- memelländisch "metryčios" = der Fangsack des großen Braddennetzes
- ostpreußisch "-wethen" und litauisch „vieta“ = Stelle, Ort, Stelle innehaben
Allgemeine Information
- Dorf mit Bahnstation
- 11,5 km östlich von Heydekrug
- 1939: 328 Einwohner
- Gegründet vor 1614
- An der Szuste gelegen
Angrenzende Orte
An Cöllm. Dorff Metterquetten | angrenzende Orte |
Im Osten: | Mausel Michel Dargen |
Im Süden: | Auritten |
Im Westen: | Paul Laudtschen |
Im Norden: | Kerrelischken |
Quelle:[8]
Politische Einteilung
1785 gehörte Metterqueten zum Amt Heydekrug.[9]
1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Metterqueten; die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Gemeinden: Metterqueten und Mussaten[10]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Metterqueten gehörte 1912[11] zum Kirchspiel Werden.
Katholische Kirche
Metterqueten gehörte 1907[12] zum katholischen Kirchspiel Szibben.
Friedhöfe
Es sind drei alte Friedhöfe in Metterqueten zu finden:
Friedhof 1
Der erste ("alte") Friedhof ist als Denkmal gekennzeichnet, jedoch schwer zugänglich und stark verwildert.
Es ist wohl der ältere Friedhof der Gemeinde. Auf ihm sind ausschließlich Gräber von vor 1900 zu finden, soweit sie zu erkennen sind.
Wegbeschreibung: Von Heydekrug kommend nach der Bushaltestelle 'Metirkvieciai' links auf den Sandweg in Richtung des ehemaligen Ortes abbiegen. Nach dem ersten Gehöft auf der rechten Seite liegt sofort links das kleine Waldstück mit dem beschilderten verwilderten Friedhof.
Friedhof 2
Der zweite ("neue") Friedhof ist nicht auf dem Messtischblatt verzeichnet: Er ist schwerer zu finden als der erste, aber leichter zugänglich. Im vorderen Bereich erscheint er gepflegter zu sein als im hinteren älteren, sehr verwilderten Bereich. Auf ihm sind sowohl ältere Gräber als auch einige wenige aus dem 20. Jahrhundert, jedoch keine ganz neuen Gräber zu finden.
Wegbeschreibung: Von Heydekrug kommend nach der Bushaltestelle 'Metirkvieciai' links auf den Sandweg in Richtung des ehemaligen Ortes abbiegen. Vor der Brücke (über die Szuste) rechts in den Feldweg bis zum Wald fahren. Im rechten Waldstück befindet sich der größtenteils sehr verwilderte Friedhof.
Die Bilder der Friedhöfe wurden am 21. Juni 2010 von Petra und Marieta Waldszus aufgenommen. Kontakt
Friedhof 3
Zu dem dritten Friedhof sind noch keine Erkenntnisse vorhanden. Er war nahe an der Grenze zur Gemeinde Laudszen gelegen.
Standesamt
Metterqueten gehörte 1907[13] zum Standesamt Paszieszen.
Schule
- Im Jahr 1858 wurde eine Schule in Metterqueten begründet.[14]
- Ein Lehrer, der dort ca. Ende der 1930er Jahre unterrichtete, hieß Lehrer Stamm (lt. dem Zeitzeugen und ehemaligen Schüler Willi Schulz, geb. 1928 in Mussaten).
- Die ehemalige Schule Metterquetens liegt nahe, süd-östlich des alten Friedhofs auf der gegenüberliegenden Seite des Sandweges auf einer kleinen Anhöhe.
Bewohner
- Bewohner von Metterqueten
- 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 61 [1]
- 1832: Consignation Personal Dezem der Schule Kullecziszken (Kulleschischken), Metterqueten Seite 29 [2]
Geschichte
Krüge: Eine Krugsgerechtigkeit ist hierselbst, das Schankrecht aber brauchen alle Lahtzen, und gehet die Straße nach Szameiten.[15]
(Lahße, laßze bedeutet ein Zinsgut, nach dem aus Memel gebürtigen Matthäus Praetorius ein Dorf, also eine bäuerliche Siedelung.)
Verschiedenes
Verkehr
- Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke von Heydekrug nach Kolleschen führte seit 1913 durch Metterqueten.
- Siehe hierzu: Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen in Wikipedia
- Die Strecke ist nicht mehr erhalten.
Fotos
Fotoimpressionen aus Metterqueten 2010 und 2012
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>METTENKL01TO</gov>
Quellen
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Werden Taufenbuch 1710-1728
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ GOV: http://gov.genealogy.net/
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Die evangelischen Kirchengemeinden in Ostpreußen und Westpreußen in Pfarr-Almanachen von 1912 und 1913, Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. Nr. 59.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. Berlin SW. 1907.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. Berlin SW. 1907.
- ↑ Heinrich A. Kurschat: Das Buch vom Memelland, Heimatkunde eines deutschen Grenzlandes, Verlag Werbedruck Köhler, Oldenburg, 1990
- ↑ Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962