Kolletzischken

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Wappen von Heydekrug

Kolletzischken

Grenzort im Memelland
Kreis Heydekrug, O s t p r e u ß e n
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Gehöft in Kolletzischken, Kreis Heydekrug


Hierarchie


Einfahrt nach Kolletzischken mit Bahndamm, Sommer 2008


Einleitung

Wohnhäuser in Kolletzischken, Kreis Heydekrug

Kolletzischken, Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Das Nebenzollamt in Kolletzischken

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name weist auf den Beruf des Namengebers.

  • preußisch-litauisch "kolyčius" = Taschenmacher, Täschner, Beutler, auch Taschendieb

Allgemeine Information

  • 1885 Erbfrei Dorf, 1919 Landgemeinde[10]
  • Dorf mit Bahnstation, 13 km östlich von Heydekrug, 1939: 249 Einwohner[11]
  • Zu Kolleschen gehörte ein Nebenzollamt.[12]

Politische Einteilung

1785 gehörte Kolletzischken zum Amt Heydekrug.[13]
Ab 1.5.1939 gehört auch der Ort Thumellen zur Gemeinde Kolletzischken. [14]

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Kolletzischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Werden.

Friedhof

Die Lage des Friedhofs von Kolletzischken

Lage des Friedhofs von Kolleschen im MTB
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Außenansicht Friedhof Kolleschen (2014)

Von Heydekrug kommend biegt man nach dem Ortsschild von Kulesiai den zweiten Weg rechts in Richtung Juknaiciai ein. Nach ca. 500 m liegt der Friedhof auf der linken Seite des Weges.

Fotos vom Friedhof
Der Friedhof ist verwildert. Es sind einige Grabeinfassungen und Grabsteine zu finden, jedoch keine Inschriften mehr zu erkennen.

Stand und Fotos Mai 2014

Katholische Kirche

Kolletzischken gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.


Standesamt

Die Dorfschule in Kolletzischken

Kolletzischken gehörte 1907 zum Standesamt Paszieszen.

Bewohner

Das Dorfgasthaus in Kolletzischken
  • 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 47 Chatouller Storost [2]
  • 1832: Consignation Personal Dezem der Schule Kullecziszken (Kulleschischken), Seite 28 [3]

Geschichte

Feilenhof erwarb 1705 der Pole Andreas Gielgud Großschreiber des Großherzogtums Litauen für 1250 Thlr. von einem kurischen Edelmann und Kasimir Michael von Kulesza (Namiestnik, d. i. Statthalter von Gordom).
Wahrscheinlich hat auch das Dorf Kollesziszken oder Kolletzischken von diesem von Kulesza seinen Namen. Es scheint, als wenn Polen und Kurländer, damals in der Zeit der schwedich-polnischen Kriegswirren, wo bald das sächsische Militär des Königs August II von Polen, bald die Schweden unter Karl XII, bald die im trüben fischenden Russen in Kurland und Litauen hausten, den Erwerb von Grundbesitz im benachbarten, sich des Friedens erfreuenden Preußens als sichere Kapitalsanlage und Schaffung eines Zufluchtsortes für den Notfall betrachteten.
Quelle:[15]


Verschiedenes

Verkehr

  • Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke von Heydekrug führte seit 1913 über mehrere Dörfer nach Kolleschen.

Die Strecke ist nicht mehr erhalten. Siehe hierzu: Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen in Wikipedia

Fahrplan der Heydekruger Kleinbahn [16]
Die Endstation der Heydekruger Kleinbahn in Kolletzischken
Der Bahnhof von Kolletzischken 2008


Fotos

Diese Fotos sind im August 2012 bei teilweise regnerischem Wetter aufgenommen.

Karten

Siehe oben links Kulleschisken auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Kulleschischken auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


(Ch. Storost) Colleszen im Preußischen Urmesstischblatt 1860, Nr. 30
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Colleszen im Preußischen Urmesstischblatt 1860, Nr. 31
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Kolleschen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Kolleschen im Messtischblatt 0695 Gaidellen, 0696 Wersmeningken (1914) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KOLHENKO05UI</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92
  3. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  4. Taufbuch Werden 1802
  5. Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
  6. Urmesstischblatt von 1860
  7. OFB Memelland
  8. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  9. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  10. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  11. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  12. Messtischblatt 0695 Gaidellen, 0696 Wersmeningken (1910-1940), Maßstab 1:25000 © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
  13. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  14. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  15. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  16. aus dem Heydekruger Kreisblatt Nr. 17 vom 29.02.1916