Suderwick (Bocholt): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. August 2022, 06:54 Uhr
Suderwick: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie:
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Bocholt (Kreis Borken) > Suderwick
Zeitschiene vor 1803
Kirchspiel
Name
Seit 1260 aus dem Bocholter Kirchensprengel ausgegliedert bildete diese Bauerschaft den südlichen Teil der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo und erhielt von dieser Lage her wohl auch ihren Namen (vor 1281: „suderwic“, holländisch: süder wijk, das heißt Siedlung im Süden). Die Bauerschaft lag lange Zeit im Schatten des bedeutenderen, offenbar schon in heidnischer Zeit zentralörtlichen Dinxperlo (germanische Thingstätte?) und wurde im Ortsplatt herkömmlich „Surek“ genannt.
Siedlung
Suderwick bildete eine im äußersten Westen der Stadt Bocholt, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Gemeindegrenze von Dinxperlo gelegene Kämpesiedlung.
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- <1802 Fürstbistum Münster, Amt auf dem Brahm,
- 1803-1810 Fürstentum Salm.
- 1810 -13 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, ab 1816 Kreis Borken, Amt Liedern
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Gesamtumfang
Bürgermeisterei Liedern 1832/35
Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)
- Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- Einwohner: 5.238 [3]
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- 1858: Das Amt Liedern umfasst die Landgemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Herzebocholt, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick.
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1895: Suderwick, Dorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Bocholt, Postbezirk, Telegrafenamt
- Einwohner: 654 [4]
Infrastruktur
Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt.
- Gemeinde Suderwick: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Vanderbosch, Ortsklasse D.
- Einwohner 870
- Gesamtfläche 697 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.). Pfarramt (ev.). Volksschulen 2. Bestellungspostamt. Eisenbahnstation Isselburg 4.5 km. Freiwillige Feuerwehr, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft. Elektrizitätsversorgung. Autoverbindung,
- Politik: Gemeindevertretung 6 Mitglieder, davon Zentrum 3, Deutschnationale Volkspartei 3.[5]
Kommunale Neugliederung
- 1975 Stadt Bocholt, erweitert um die Gemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick und einen Teil der Bauerschaft Lankern der ehemaligen Gemeinde Dingen.[6]
Grenzlage
Eine 1949 erfolgte Abtrennung Westsuderwicks mit ca. 330 Einwohnern von der Bundesrepublik Deutschland unter niederländische Verwaltung konnte 1963 rückgängig gemacht werden. Der Suderwick und Dinxperlo trennende historische Hellweg in Ost-West-Richtung ist heute zentrale Verkehrsachse der beiden zusammengewachsenen Orte.
Auf deutscher Seite befand sich 1975 ein Zollamt 1. Ordnung für gewerblichen Grenzverkehr und Reiseverkehr.
Schulen
Katholische Schule
Für eine erste, schon vor 1791 existierende kath. Schule wurde 1814 ein Gebäude errichtet, das 1933 einem Neubau an der St.-Michael-Kirche wich. Ein weiterer Neubau aus dem Jahre 1966, die Pfarrer-Wigger-Schule, wurde um 1975 als städtische Gemeinschaftsgrundschule genutzt.
Evangelische Schule
Die seit 1857 eingeführte und 3 Jahre später im eigenen Schulhaus an der Sporker Straße untergebrachte ev. Konfessionsschule (Johannes-Meis-Schule) erhielt 1913 einen Neubau, der verschiedene Erweiterungen erfuhr und zwischenzeitlich mehrmals auch die Klassen der kath. Schule aufnahm. Die Gebäude der inzwischen aufgelösten Schule dienten um 1975 u. a. einer Stadtteilbücherei.
Bevölkerungsverzeichnisse
Ältere Einwohnerzahlen
Ende des 16. Jh. gab es nur 13 überwiegend wüste oder wenig genutzte Höfe.
Jüngere Einwohnerzahlen
- Suderwick 1818: 592 Einwohner (E.), 1843: 683 E, 1858: 642 E., 1871: 611 E., 1885: 649 E., 1895: 716 E., 1905: 736 E., 1925: 824 E., 1933: 938 E., 1939: 1.005 E., 1946: 880 E., 1950: 642 E. [2]
Berühmte Personen
Kirchenbücher
- Suderwick, St. Michael, kath., 1708 - 1985, Digitalisate bei Matricula
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Suderwick:
- Kirchenbuchduplikate: ev., Geburten, Heiraten, Tote 1865-1874 (s.a. Anholt und Bocholt)
- Kirchenbuchduplikate: rk., Geburten, Heiraten, Tote 1815-1840, 1850-1874, online bei Archive NRW
- Kirchenbuchduplikate: rk., Geburten, Heiraten (1808-1815)
- Kirchenbuchduplikate: rk., Geburten, Heiraten, Tote (1839-1849)
- Pfarrbuch: Juden Geburten, Heiraten, Tote 1815-1821
Abschriften der Mormonen
Kirchenwesen
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Bocholt
Pfarrei (rk.)
Die Bocholter Bauerschaft gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster und ihrem Übergang zum Protestantismus erwies sich für die beim Stift verbliebene Bauerschaft der Bau eines eigenen Gotteshauses als notwendig. Um 1682 wurde zunächst ein Wohnhaus für Zwecke des kath. Gottesdienstes gestiftet, das, zu einer Kapelle umgebaut und vor 1732 mit Pfarrechten begabt, 1765 an derselben Stelle durch die heutige St.-Michael-Kirche ersetzt wurde (1980 innen völlig renoviert).
Reformation
Die Bocholter Bauerschaft Suderwick gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster erfolgte ihre Übergang zum Protestantismus.
Die innerhalb des Zeitraums 1662 bis 1750 von 94 auf 380 Seelen angewachsene Bauerschaft neigte nach dem Übertritt großer Bevölkerungsteile des gelderländischen Nachbarortes zum Protestantismus. Für die seit 1865 errichtete ev. reform. Gemeinde Suderwick besteht seit 1877 eine eigene ev. Kirche zwischen Sporker Straße und Johannes-Meis-Straße.
Evang. Gemeinde
- 1937 Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus in Suderwick
- 1937 Pfarrbezirk: Suderwick, Teil von Spork 5km [7]
Archiv
Literatur
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Suderwick in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Philippi, Güterv. v. Dale, S. 413; INA Beibd. I. H. 1, Kr. Borken, S. 219, Nr. 32.
- ↑ 2,0 2,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
- ↑ Quelle: Gemeinde- u. Pfarralmanch für die Kirchenprovinz Westfalen der Evang. Kirche der altpreußischen Union (1937)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>SUDICKJO31GU</gov>