Liedern (Bocholt)
Liedern (Bocholt): Erstvorkommen des Namens, Ortsstatus, Grundherrschaften, Kirchenhinweise, historisch – topografische Entwicklungen und strukturelle Vernetzung im heimatkundlichen Zusammenhang zur Auffindung von Archiven, Quellen, Hinweisen...
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Zeitschiene vor 1803
Name
Sprachgeschichtlicher Zusammenhang vielleicht mit altgermanisch „hlidh", althochdeutsch litä = Halde, Erhöhung), weist mit dem 1265 als Besitz des St.-Viktor-Stiftes in Xanten genannten Hof „Brumelwic", heute Brömmling, eines der ältesten Güter der Stadt auf.
Ersterwähnung
Liedern (fraglich ob identisch mit der 965 erwähnten „villa Lidron"?
Lage
Durchweg ländliche Eschsiedlung im Westen Bocholts.
Grundherrschaft
1382 geht der dem Geschlecht von Ringenberg gehörige Zehnt in Liedern testamentarisch als Erbe an den Bischof und das Stift Münster.
Bedrängnis und Unbill
Im 30jährigen Krieg erhebliche Verwüstungen.
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- Bis 1802 Fürstbistum Münster, Amt Bocholt (historisch)
- 1803-1810 Fürstentum Salm-Salm
- 1810 -13 Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Bocholt, Mairie Liedern
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, ab 1816 Kreis Borken, Amt Liedern
- 1946 Nordrhein-Westfalen
Gesamtumfang
Bürgermeisterei Liedern 1832/35
Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)
- Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- Einwohner: 5.238 [2]
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- 1858: Das Amt Liedern umfasst die Landgemeinden Barlo, Biemenhorst, Hemden, Herzebocholt, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick.
Verwaltungseinbindung
- 1895 Liedern, Bauerschaft in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Bocholt, Postbezirk Werth
- Einwohner: 659 [3]
Infrastruktur
1931 Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt.
- Gemeinde Liedern: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Essing, Ortsklasse D
- Einwohner: 790
- Gesamtfläche: 1.064 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Volksschulen 2, Bestellungspostamt. Eisenbahnstation Bocholt 6 km, Elektrizitätsversorgung. Eisenbahn
- Politik, Gemeindevertretung 6 Mitglieder, davon Zentrum 5, unbekannt 1. [4]
Amtsneuordnung
- 1931 Es erfolgte der Übergang in das Amt Liedern-Werth.
Kommunale Neugliederung 1975
- 1975 Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde Liedern in die Stadt Bocholt eingegliedert.
Schule
Liederns erste Schule, die bis 1861 auch von Kindern aus Lowick (Bocholt) besucht wurde, läßt sich bereits vor 1788 feststellen (Neubau ca. 1816), das mit weitgehender Verlegung des Unterrichts an die Lowicker Schule seit 1977 z.T. anderweitig genutzte Schulgebäude an der Bundesstraße 67 datiert mit neueren Erweiterungen von 1950 aus dem Jahr 1914.
Wohlfahrtspflege
Liedern erhielt 1961 ein Wasserwerk, das einen Teilbedarf des Bocholter Trinkwassers deckt.
Wirtschaft
Von wirtschaftlich herausragender Bedeutung für die Bewohner Liederns und angrenzender Bauerschaften wurde die 1730 angelegte Eisenschmelzhütte an der Aa, welche bis zur Stilllegung um 1860 Eisengußprodukte aus dem vor Ort abgebauten Raseneisenerz herstellte und überwiegend in die Niederlande vertrieb.
Bevölkerungsverzeichnisse
Ältere Einwohnerzahlen
Liedern zählt 1662 als eine der größeren Siedlungen im Amt Bocholt (historisch) 254 Einwohner.
Jüngere Einwohnerzahlen
- Liedern 1818: 614 Einwohner (E.), 1843: 772 E, 1858: 713 E., 1871: 667 E., 1885: 674 E., 1895: 665 E., 1905: 657 E., 1925: 731 E., 1933: 764 E., 1939: 792 E., 1946: 998 E., 1950: 929 E. [1]
Adressbücher
Kirchenwesen
Pfarrei
Die 1742 für die Arbeiter errichtete St.-Michael-Kapelle wurde 1884 abgerissen; die Michaelis-Kirche wurde 1952 vollendet.
Bevölkerungsverzeichnisse
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Liedern:
- Zivilstandsregister: katholisch, Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1812-1814
- Standesamt Liedern
- Sterbefälle 1874 - 1937 Digitalisate
- Namensverzeichnisse Sterbefälle 1930 - 1936 Digitalisate
Archiv
Literatur
- Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Bd. 45: Kreis Borken; Rave, Wilhelm u.a. [Bearb.]. - Münster i. W. (1954) Die Buch war Mitte 1953 abgeschlossen.
Literatur-Suche
- Volltextsuche nach Liedern in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Karten
Fußnoten
- ↑ 1,0 1,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
Weblinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
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<gov>LIEERNJO31GU</gov>