Mühlhausen (Landkreis Preußisch Holland): Unterschied zwischen den Versionen
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= Einleitung = | |||
[[Bild: Wappen-Muehlhausen-k.jpg|thumb| | [[Bild: Wappen-Muehlhausen-k.jpg|thumb|380px|left|Wappen Mühlhausen]] | ||
Mühlhausen ist eine Kleinstadt an der Südostseite der Trunzer Berge an der [[Donne (Fluss)|Donne]] im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Ermland|Warmia]] | <br>Mühlhausen ist eine Kleinstadt an der Südostseite der Trunzer Berge an der [[Donne (Fluss)|Donne]] im [[Prußen|prußischen]] Stammesgebiet [[Ermland|Warmia]]. | ||
===Wappen=== | ===Wappen=== | ||
Die am Flüßchen Donne gelegene und 1338 erwähnte Mühle findet sich im Stadtwappen wieder: es zeigt in Blau ein silbernes Mühlenrad, belegt mit einem goldenen Blätterast. | Die am Flüßchen Donne gelegene und 1338 erwähnte Mühle findet sich im Stadtwappen wieder: es zeigt in Blau ein silbernes Mühlenrad, belegt mit einem goldenen Blätterast. | ||
== Allgemeine Information == | === Allgemeine Information === | ||
{{#var:Ortsname}} war eine Stadt im Landkreis [[Preußisch Holland]]. Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch Młynary.<br> Młynary gehört heute zur Stadtgemeinde Mühlhausen (polnisch: Gmina miejsko-wiejska Młynary) im Landkreis Elbing (polnisch: Powiat Elbląski) in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).<br>Zur Stadt {{#var:Ortsname}} gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze: | |||
{{#var:Ortsname}} war eine Stadt im [[Preußisch Holland]]. | * [[Brösken, Schneidemühle]] | [[Brünneckshof]] | [[Forsthaus Gardienen]] | [[Greulsberg]] | [[Kobiling]] | [[Schwangen]] | ||
= Politische Einteilung/Verwaltung = | |||
Die in der Stadt liegenden Ortsteile und Ortschaften wurden im Stadtgemeinde Mühlhausen zusammen gefasst. | Die in der Stadt liegenden Ortsteile und Ortschaften wurden im Stadtgemeinde Mühlhausen zusammen gefasst. | ||
== Verwaltung == | |||
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==Justizverwaltung== | |||
=== Stadtgericht Mühlhausen (1752-1844)=== | |||
* Das Stadtgericht in Mühlhausen war ein Untergericht der zweiten Klasse, zu ihrem Jurisdiktionsbezirk gehörte die Stadt Mühlhausen. <ref>Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820,S.XXXIX</ref> | |||
{{:Amtsblatt 1844 No.35 Verrord.161}} | |||
===Kreisgerichts-Kommission Mühlhausen === | |||
* Bei der Gründung des Kreisgericht Mohrungen 1849 wurde die Stadt Mühlhausen dem Gerichtsbezirk der Kreisgerichts-Deputation zu Preußisch Holland zugeordnet. | |||
:Es gab nur periodisch Gerichtstage in Mühlhausen für die Stadt Mühlhausen und die Kirchspiele Mühlhausen und Schönberg. | |||
:Eine Kreisgerichts-Kommission wurde erst 1857 eingerichtet. <ref>Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1849,No.17,Verordnung Nr.69, S.9 {{MDZ|bsb10694865|111}}</ref> | |||
{{:Amtsblatt 1857 No.19 Verrord.100}} | |||
== Kirchliche Zugehörigkeit == | === Amtsgericht Mühlhausen (1879-1945)=== | ||
*Mit der Verordnung vom 27.1.1877 ( RGBl.41 ) wurden die alte Rechtsordnung außer Kraft gesetzt. | |||
:Die Zuständigkeit der Oberlandesgerichte, der Landgerichte und Amtsgerichte wurde mit der Verordnungen vom 24.04.1878 festgelegt. | |||
:Darauf hin wurde 1879 das Amtsgericht Mühlhausen gegründet.<br>Das Amtsgericht war für foldgende Sachen zuständig: | |||
# Rechtsstreitigkeiten (einschließlich Eigentums -, Pacht- , und Arbeits-Streitigkeiten) | |||
# Strafsachen ,einschließlich Straftaten, die mit Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten bestraft wurden oder einer mit einer Geldstrafe bis zu 600 Mark, Diebstahl,<br>wo der Wert der gestohlen Ware nicht höher als 520 Mark sein durfte, Unterschlagung und Betrug wo der Wert nicht höher als 520 Mark sein durfte. | |||
# nicht strittige Zivilsachen wie, Grundbücher , die Registrierung von Verbänden, Unternehmen , Verbände, Erbfällen , Beglaubigung von Dokumenten und Abschreibungen. | |||
:Streitigkeiten, die diesen Rahmen überschritten, wurden an das Landgericht in Braunsberg verwiesen. | |||
:Das Amtsgericht arbeitete bis 1945. | |||
:Die Akten wie Gerichtsakten, Grundbücher ,Erbfälle, Testamente, Beglaubigung von Dokumenten und Abschriften vom Amtsgericht Mühlhausen sind noch teilweise erhalten.<br>Sie befinden sich im [[Staatsarchiv Allenstein]] (Archiwum Państwowe w Olsztynie). Siehe Link des Staatsarchiv: [http://baza.archiwa.gov.pl/sezam/sezam.php?l=en&mode=show&zespoly_id=43201] | |||
= Kirchliche Zugehörigkeit = | |||
== Evangelische Kirche == | |||
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== Katholische Kirche == | |||
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=Geschichte = | |||
*Zwischen '''1320''' und '''1329''' durch den Komtur zu [[Elbing]] | [[Bild:Prussenkarte.jpg|thumb|400 px|Prußische Stammesgebiete]] | ||
*'''1338''' | *Zwischen '''1320''' und '''1329''' durch den Komtur zu [[Elbing]] Hermann von Oppen gegründet. | ||
* '''15.8.1338,Elbing:''' Der Oberste [[Spittler]] und [[Komtur]] von Elbing Siegfreid von Sitten bestätigt, dass die Stadt Mühlhausen von Mechtildis, der Witwe des ersten Schulzen Nikolaus, das [[Schulzenamt]] gekauft hat, und erneuert die von seinem Vorgänger Hermann von Oppen dem Nikolaus erteilte Handfeste. <ref>http://www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/orden1338.html</ref> | |||
*Winrich von Kniprode wollte das schön gelegene Städtchen zum Mittelpunkt machen und lockte (vergebens) seine Landsleute zum Markt der Ordensstadt. | *Winrich von Kniprode wollte das schön gelegene Städtchen zum Mittelpunkt machen und lockte (vergebens) seine Landsleute zum Markt der Ordensstadt. | ||
*Ummauerung der Stadt und Ausrüstung mit Verteidigungstürmen. | *Ummauerung der Stadt und Ausrüstung mit Verteidigungstürmen. | ||
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*'''1933''' hatte Mühlhausen 2672 Einwohner. | *'''1933''' hatte Mühlhausen 2672 Einwohner. | ||
=== Literatur === | |||
''Ostpreußische Städtebilder. Mühlhausen, Artikel in der Königsberg Hartungsche Zeitung vom 13.10.1912''<br> | |||
Rings von ausgedehnten Forsten umgeben, inmitten prächtiger Gärten, schaut dieses kleine Städtchen gar freundlich dem Wanderer entgegen, der sich von der Ostbahn her dem Orte nähert. Die Stadt gehört zu den sogenannten Randstädten der Weichselniederung, die der Orden bei seinem Vordringen in das Preußenland anlegte. Sie wurde 1327 von dem Ordensspittler und Komtur von Elbing, Hermann vor Oettingen gegründet und zählt heute etwa 2400 Einwohner.<br> | |||
Recht günstig ist die Lage Mühlhausens. Die Ostbahn und viele Kreischausseen ermöglichen den Verkehr mit anderen Städten und besonders mit den Dörfern des fruchtbaren Oberlandes. Ist der Boden hier auch nicht so vorzüglich wie in einigen Gegenden um Pr.-Holland und Mohrungen, so hat man doch einen guten Mittelboden, der vorzügliches Getreide hervorbringt. Mühlhausen ist darum auch ausschließlich ein ackerbaubetreibendes Städtchen, in dem selbst die Handwerker ihre Gärten besitzen, manche von ihnen sogar nebenbei eine ausgesprochene Landwirtschaft betreiben. Außer einigen Getreidegeschäften ist besonders die vor etwa zehn Jahren von Landwirten der Umgegend ins Leben gerufene An- und Verkaufsgenossenschaft die Absatzstelle für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Dieses Institut hat gegenwärtig schon einen Jahresumsatz von über 1 ½ Millionen Mark und kann seinen Aktionären seit einer Reihe von Jahren 8 Prozent Dividende geben. Neuerdings wird aber der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt durch die Errichtung neuer Haltestellen der Ostbahn Abbruch getan. So leitet der Haltepunkt Curau den Zuzug der Landbevölkerung aus Curau, Schönfließ, Ebersbach nach Braunsberg ab und die gegenwärtig errichtete Haltestelle Steegen wird wiederum für Elbing von Vorteil sein.<br> | |||
Von der Industrie ist in M, wenig zu spüren. Die einst so blühende Verarbeitung des Flachses und die Tuchmacherei sind gänzlich geschwunden. Die Weberei wird nur noch in den umliegenden Dörfern als Hausindustrie betrieben. Ein Zweig der Industrie, den man in den Ostprovinzen nicht vorfindet, ist aber hier anzutreffen. Es ist dieses die Herstellung von Nisthöhlen, die in der hiesigen Zweigstelle der Fabrik H. Scheid in Büren (Westfalen) unter Kontrolle des bekannten Ornithologen Frhrn. v. Berlepsch betrieben wird. | |||
Der große Waldreichtum der Umgegend gestattet einen schwunghaften Holzhandel. Die Stadt selbst ist in der glücklichen Lage, eine etwa 1300 Morgen großen Stadtwald zu besitzen, aus dem sie ungefähr jährlich 20 000 Mark vereinnahmt. Ohne diesen Wald würden 250 Prozent Zuschläge, wie sie zurzeit erhoben werden, als Gemeindesteuern wohl nicht ausreichend sein. | |||
Was die bauliche Entwicklung unseres Städtchens anbetrifft, so ist hier keine nennenswerte Veränderung vorgekommen. Zu erwähnen wäre die 1907 eingeweihte evangelische Staatsschule und das Richterwohnhaus, das der Staat infolge des hier bestehenden Wohnungsmangels errichtete. Geplant ist auch der Bau eines Amtsgerichtsgebäudes. Bei der Neupflasterung der Straßen wird neuerdings Trottoirverlegung vorgenommen und die unterirdische Ableitung der Abwässer durchgeführt. Eine Eigenart der Wohnhäuser bemerkt der Fremde am Marktplatz. Hier sind fast sämtliche Gebäude mit Galerien versehen, ähnlich den sogenannten „Beischlägen“ in Elbing. Um diesen mittelalterlichen Charakter der Stadt zu erhalten, wird die Beibehaltung der Galerien durch ein Ortsstatut gefordert.<br> | |||
Die ungünstigen Wasserverhältnisse der Stadt haben der Bürgerschaft schon viel Sorge bereitet. Der Wasser unseres Flüßchens, der Donne, ist für den Genuß nicht einwandfrei. Im vergangenen Jahre mußte die Benutzung dieses Wassers wegen der bestehenden Typhusgefahr polizeilicherseits untersagt werden. Die Wasserversorgung geschieht gegenwärtig durch eine Pumpe mit elektrischem Antrieb.<br> | |||
Für die Beleuchtung der Stadt sorgt seit 1901 eine elektrische Zentrale, die jetzt in städtischen Besitz übergegangen ist. Dieses Werk nimmt infolge der zahlreichen Anschlüsse für Licht und Kraft einen bedeutenden Aufschwung, so daß es jetzt schon einen nennenswerten Reinertrag abwirft. | |||
Für die geistige Ausbildung der Jugend bestehen hier zwei Volksschulen, eine Familienschule, in der nach dem Lehrplan der Höheren Töchterschule gearbeitet wird, und eine gewerbliche Fortbildungsschule. – Ganz besonders sei auf das Museum des Oberländischen Geschichtsvereins hingewiesen, das sich in der alten evangelischen Stadtschule befindet und von Pfarrer Günther verwaltet wird. Die umfangreichen Sammlungen aus dem Oberlande versetzen uns in die gute alte Zeit unserer Vorfahren. | |||
Der Bau einer Wasserleitung nebst Kanalisation, eines Krankenhauses und Schlachthauses sind die nötigsten Aufgaben, die noch zu erledigen wären. <ref>Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 13.10.1912, Ausgabe 482, S. 5, bereitgestellt durch [http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz]</ref> | |||
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* Meßtischblatt 1884 Mühlhausen Jahrgang 1938 [http://amzpbig.com/maps/1884_(546)_Muhlhausen_1938.jpg] | * Meßtischblatt 1884 Mühlhausen Jahrgang 1938 [http://amzpbig.com/maps/1884_(546)_Muhlhausen_1938.jpg] | ||
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | <!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === --> | ||
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=== Genealogische Webseiten === | === Genealogische Webseiten === | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2024, 09:16 Uhr
Mühlhausen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Mühlhausen. |
Hierarchie Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Preußisch Holland > Mühlhausen
Einleitung
Mühlhausen ist eine Kleinstadt an der Südostseite der Trunzer Berge an der Donne im prußischen Stammesgebiet Warmia.
Wappen
Die am Flüßchen Donne gelegene und 1338 erwähnte Mühle findet sich im Stadtwappen wieder: es zeigt in Blau ein silbernes Mühlenrad, belegt mit einem goldenen Blätterast.
Allgemeine Information
Mühlhausen war eine Stadt im Landkreis Preußisch Holland. Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch Młynary.
Młynary gehört heute zur Stadtgemeinde Mühlhausen (polnisch: Gmina miejsko-wiejska Młynary) im Landkreis Elbing (polnisch: Powiat Elbląski) in der Provinz Ermland-Masuren (polnisch: Województwo warmińsko-mazurskie).
Zur Stadt Mühlhausen gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze:
Politische Einteilung/Verwaltung
Die in der Stadt liegenden Ortsteile und Ortschaften wurden im Stadtgemeinde Mühlhausen zusammen gefasst.
Verwaltung
Standesamt Mühlhausen
- Mühlhausen gehörte zum Standesamt Mühlhausen.
- Zum Standesamt Mühlhausen gehörten folgende Orte : Mühlhausen, und ....
- Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Mühlhausen
Einwohnerzahlen
1820 [1] | 1885 [2] | 1905 [3] | 1910 [4] | 1933 [5] | 1939 [5] |
---|---|---|---|---|---|
958 | 2.436 | 2.304 | 2.407 | 2.784 | 3.006 |
Justizverwaltung
Stadtgericht Mühlhausen (1752-1844)
- Das Stadtgericht in Mühlhausen war ein Untergericht der zweiten Klasse, zu ihrem Jurisdiktionsbezirk gehörte die Stadt Mühlhausen. [6]
- 16.8.1844, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1844, No.35, Verordnung No.161
- Die Auflösung des königlichen Stadtgerichts in Mühlhausen betreffend
- Das bisher in Mühlhausen bestandene Königliche Stadtgericht wird in Gemäßheit des Ministerial-Rescripts vom 4ten August c. mit dem 1sten Oktober aufgehoben
- und mit dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu Pr. Holland vereinigt werden, dagegen werden von diesem Zeitpunkt ab für die Gerichtseingesessenen in
der Stadt Mühlhausen und und folgenden Ortschaften: Kämmereidorf Lohberg, Försterei Gardienen, Schönfließ, Dorf und Erbpachts-Vorwerk Sumpf, Dorf Schöneberg
und Judendorf und Erbpachts-Vorwerk Suche allmonatlich an noch besonders zu bestimmenden Tagen in Mühlhausen Gerichtstage abgehalten und an denselben die
der diesfälligen diesfälligen Commission des Königlichen Land- und Stadtgerichts zu Pr. Holland überwiesenen Geschäfte besorgt werden. [7]
Kreisgerichts-Kommission Mühlhausen
- Bei der Gründung des Kreisgericht Mohrungen 1849 wurde die Stadt Mühlhausen dem Gerichtsbezirk der Kreisgerichts-Deputation zu Preußisch Holland zugeordnet.
- Es gab nur periodisch Gerichtstage in Mühlhausen für die Stadt Mühlhausen und die Kirchspiele Mühlhausen und Schönberg.
- Eine Kreisgerichts-Kommission wurde erst 1857 eingerichtet. [8]
- 7.5.1857, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1857, No.19, Verordnung No.100
- Die Veränderungen innerhalb des Bezirks des Kreisgerichts zu Mohrungen betreffend
- Zum 1sten Oktober d.J. sollen die nachstehenden Veränderungen innerhalb des Bezirks des Kreisgerichts zu Mohrungen ins Leben treten:
- die bisher im Dorfe Deutschendorf bestandene Gerichtskommission wird aufgehoben, dagegen tritt
- in der Stadt Mühlhausen, unter Aufhebung der bisher daselbst periodisch abgehaltenen Gerichtstage, eine beständige, aus einem Richter und
dem erforderlichen Subaltern- unter Unterbeamten-Personale bestehende Gerichtskommission in Wirksamkeit,
deren Gerichtssprengel außer der Stadt Mühlhausen,
die Kirchspiele: Mühlhausen, Schönberg, Deutschendorf, Herrendorf, Schlobitten, Lauk und Ebersbach, Neumark und Carwinden umfassen wird. - Außerdem werden vom 1sten Oktober d.J. ab die Kirchspiele:
- a. Hermsdorf, in den der Kreisgerichts-Deputation zu Pr. Holland,
- b. Döbern, in den der Kreisgerichts-Kommission zu Liebstadt,
- c. Silberbach, in den engeren Gerichtssprengel des Kreisgerichts zu Mohrungen,
- übergehen. [9]
Amtsgericht Mühlhausen (1879-1945)
- Mit der Verordnung vom 27.1.1877 ( RGBl.41 ) wurden die alte Rechtsordnung außer Kraft gesetzt.
- Die Zuständigkeit der Oberlandesgerichte, der Landgerichte und Amtsgerichte wurde mit der Verordnungen vom 24.04.1878 festgelegt.
- Darauf hin wurde 1879 das Amtsgericht Mühlhausen gegründet.
Das Amtsgericht war für foldgende Sachen zuständig:
- Rechtsstreitigkeiten (einschließlich Eigentums -, Pacht- , und Arbeits-Streitigkeiten)
- Strafsachen ,einschließlich Straftaten, die mit Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten bestraft wurden oder einer mit einer Geldstrafe bis zu 600 Mark, Diebstahl,
wo der Wert der gestohlen Ware nicht höher als 520 Mark sein durfte, Unterschlagung und Betrug wo der Wert nicht höher als 520 Mark sein durfte. - nicht strittige Zivilsachen wie, Grundbücher , die Registrierung von Verbänden, Unternehmen , Verbände, Erbfällen , Beglaubigung von Dokumenten und Abschreibungen.
- Streitigkeiten, die diesen Rahmen überschritten, wurden an das Landgericht in Braunsberg verwiesen.
- Das Amtsgericht arbeitete bis 1945.
- Die Akten wie Gerichtsakten, Grundbücher ,Erbfälle, Testamente, Beglaubigung von Dokumenten und Abschriften vom Amtsgericht Mühlhausen sind noch teilweise erhalten.
Sie befinden sich im Staatsarchiv Allenstein (Archiwum Państwowe w Olsztynie). Siehe Link des Staatsarchiv: [1]
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Evangelisches Kirchspiel Mühlhausen
- Mühlhausen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Mühlhausen.
- Zum Kirchspiel Mühlhausen gehörten folgende Orte : Mühlhausen, und .... [3]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchspiels siehe: evangelische Kirchbuchbestände Mühlhausen
Katholische Kirche
Katholisches Kirchspiel Mühlhausen
- Mühlhausen gehörte zum Kirchspiel Mühlhausen, Marie unbefleckte Empf. (rk).
- Zum Kirchspiel Mühlhausen gehörten folgende Orte : Mühlhausen, und .... [3]
- Für die noch existierenden Dokumente des Kirchenspiels siehe: Kirchenbuchbestände Mühlhausen
Geschichte
- Zwischen 1320 und 1329 durch den Komtur zu Elbing Hermann von Oppen gegründet.
- 15.8.1338,Elbing: Der Oberste Spittler und Komtur von Elbing Siegfreid von Sitten bestätigt, dass die Stadt Mühlhausen von Mechtildis, der Witwe des ersten Schulzen Nikolaus, das Schulzenamt gekauft hat, und erneuert die von seinem Vorgänger Hermann von Oppen dem Nikolaus erteilte Handfeste. [10]
- Winrich von Kniprode wollte das schön gelegene Städtchen zum Mittelpunkt machen und lockte (vergebens) seine Landsleute zum Markt der Ordensstadt.
- Ummauerung der Stadt und Ausrüstung mit Verteidigungstürmen.
- 1410 nach der Schlacht von Tannenberg legten die Polen 150 Häuser in Asche.
- Mitte 14.Jh. Sitz eines Elbing unterstellten Waldmeisteramtes. Dieses wurde jedoch nach Cadinen verlegt.
- 1519 lebten nur 29 Bürger in der Stadt.
- 1530 nach dem Reiterkrieg nur 14 Bürger.
- 1933 hatte Mühlhausen 2672 Einwohner.
Literatur
Ostpreußische Städtebilder. Mühlhausen, Artikel in der Königsberg Hartungsche Zeitung vom 13.10.1912
Rings von ausgedehnten Forsten umgeben, inmitten prächtiger Gärten, schaut dieses kleine Städtchen gar freundlich dem Wanderer entgegen, der sich von der Ostbahn her dem Orte nähert. Die Stadt gehört zu den sogenannten Randstädten der Weichselniederung, die der Orden bei seinem Vordringen in das Preußenland anlegte. Sie wurde 1327 von dem Ordensspittler und Komtur von Elbing, Hermann vor Oettingen gegründet und zählt heute etwa 2400 Einwohner.
Recht günstig ist die Lage Mühlhausens. Die Ostbahn und viele Kreischausseen ermöglichen den Verkehr mit anderen Städten und besonders mit den Dörfern des fruchtbaren Oberlandes. Ist der Boden hier auch nicht so vorzüglich wie in einigen Gegenden um Pr.-Holland und Mohrungen, so hat man doch einen guten Mittelboden, der vorzügliches Getreide hervorbringt. Mühlhausen ist darum auch ausschließlich ein ackerbaubetreibendes Städtchen, in dem selbst die Handwerker ihre Gärten besitzen, manche von ihnen sogar nebenbei eine ausgesprochene Landwirtschaft betreiben. Außer einigen Getreidegeschäften ist besonders die vor etwa zehn Jahren von Landwirten der Umgegend ins Leben gerufene An- und Verkaufsgenossenschaft die Absatzstelle für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Dieses Institut hat gegenwärtig schon einen Jahresumsatz von über 1 ½ Millionen Mark und kann seinen Aktionären seit einer Reihe von Jahren 8 Prozent Dividende geben. Neuerdings wird aber der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt durch die Errichtung neuer Haltestellen der Ostbahn Abbruch getan. So leitet der Haltepunkt Curau den Zuzug der Landbevölkerung aus Curau, Schönfließ, Ebersbach nach Braunsberg ab und die gegenwärtig errichtete Haltestelle Steegen wird wiederum für Elbing von Vorteil sein.
Von der Industrie ist in M, wenig zu spüren. Die einst so blühende Verarbeitung des Flachses und die Tuchmacherei sind gänzlich geschwunden. Die Weberei wird nur noch in den umliegenden Dörfern als Hausindustrie betrieben. Ein Zweig der Industrie, den man in den Ostprovinzen nicht vorfindet, ist aber hier anzutreffen. Es ist dieses die Herstellung von Nisthöhlen, die in der hiesigen Zweigstelle der Fabrik H. Scheid in Büren (Westfalen) unter Kontrolle des bekannten Ornithologen Frhrn. v. Berlepsch betrieben wird.
Der große Waldreichtum der Umgegend gestattet einen schwunghaften Holzhandel. Die Stadt selbst ist in der glücklichen Lage, eine etwa 1300 Morgen großen Stadtwald zu besitzen, aus dem sie ungefähr jährlich 20 000 Mark vereinnahmt. Ohne diesen Wald würden 250 Prozent Zuschläge, wie sie zurzeit erhoben werden, als Gemeindesteuern wohl nicht ausreichend sein.
Was die bauliche Entwicklung unseres Städtchens anbetrifft, so ist hier keine nennenswerte Veränderung vorgekommen. Zu erwähnen wäre die 1907 eingeweihte evangelische Staatsschule und das Richterwohnhaus, das der Staat infolge des hier bestehenden Wohnungsmangels errichtete. Geplant ist auch der Bau eines Amtsgerichtsgebäudes. Bei der Neupflasterung der Straßen wird neuerdings Trottoirverlegung vorgenommen und die unterirdische Ableitung der Abwässer durchgeführt. Eine Eigenart der Wohnhäuser bemerkt der Fremde am Marktplatz. Hier sind fast sämtliche Gebäude mit Galerien versehen, ähnlich den sogenannten „Beischlägen“ in Elbing. Um diesen mittelalterlichen Charakter der Stadt zu erhalten, wird die Beibehaltung der Galerien durch ein Ortsstatut gefordert.
Die ungünstigen Wasserverhältnisse der Stadt haben der Bürgerschaft schon viel Sorge bereitet. Der Wasser unseres Flüßchens, der Donne, ist für den Genuß nicht einwandfrei. Im vergangenen Jahre mußte die Benutzung dieses Wassers wegen der bestehenden Typhusgefahr polizeilicherseits untersagt werden. Die Wasserversorgung geschieht gegenwärtig durch eine Pumpe mit elektrischem Antrieb.
Für die Beleuchtung der Stadt sorgt seit 1901 eine elektrische Zentrale, die jetzt in städtischen Besitz übergegangen ist. Dieses Werk nimmt infolge der zahlreichen Anschlüsse für Licht und Kraft einen bedeutenden Aufschwung, so daß es jetzt schon einen nennenswerten Reinertrag abwirft.
Für die geistige Ausbildung der Jugend bestehen hier zwei Volksschulen, eine Familienschule, in der nach dem Lehrplan der Höheren Töchterschule gearbeitet wird, und eine gewerbliche Fortbildungsschule. – Ganz besonders sei auf das Museum des Oberländischen Geschichtsvereins hingewiesen, das sich in der alten evangelischen Stadtschule befindet und von Pfarrer Günther verwaltet wird. Die umfangreichen Sammlungen aus dem Oberlande versetzen uns in die gute alte Zeit unserer Vorfahren.
Der Bau einer Wasserleitung nebst Kanalisation, eines Krankenhauses und Schlachthauses sind die nötigsten Aufgaben, die noch zu erledigen wären. [11]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Adressbücher
- Einträge aus Mühlhausen in den Adressbüchern Adressbuch.
Historische Quellen
- Codex Diplomaticus Warmiensis oder Regesten und Urkunden zur Geschichte des Ermlands
von Carl Peter Woelky und Johann Martin Saage, Band I Urkunden der Jahre 1231 - 1340,
Mainz 1860, Verlag Franz Kirchheim - MONUMENTA HISTORIAE WARMIENSIS oder Quellensammlung zur Geschichte Ermlands
von Carl Peter Woelky und Johann Martin Saage, Band III
Braunsberg 1866, Verlag Eduard Peter [2] - Die katholischen Kirchspiele des Hochstifts Ermland mit den eingepfarrten Ortschaften,Stand: 1944
Quelle: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands, Beiheft 13/1, 1997 Heling und Poschmann
(Hrsg.): Die Bevölkerung des Ermlands. Die ältesten Prästationstabellen des Hochstifts. - Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
Bearbetet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962
Bibliografie
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Verschiedenes
Karten
- Meßtischblatt 1884 Mühlhausen Jahrgang 1938 [3]
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Artikel Mühlhausen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Mühlhausen. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
Genealogische Webseiten
- Liste der Landwirte von Mühlhausen aus dem Adressbuch landwirtschaftlicher Güter - Ostpreußen 1930 [4]
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Auf Seite Landkreis Preußisch Holland findet sich eine Übersicht aller Zufallsfunde im Landkreis Sensburg.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>MUHSENJO94UE</gov>
Fußnoten
- ↑ Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820, S.163
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen)
- ↑ http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/holland.htm
- ↑ 5,0 5,1 http://www.verwaltungsgeschichte.de/prholland.html
- ↑ Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820,S.XXXIX
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1844,No.35,Verordnung Nr.161, S.149 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1849,No.17,Verordnung Nr.69, S.9 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1857,No.19,Verordnung Nr.100, S.109 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
- ↑ http://www1.uni-hamburg.de/Landesforschung/pub/orden1338.html
- ↑ Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 13.10.1912, Ausgabe 482, S. 5, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz
Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945 | |
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