Suderwick (Bocholt): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hierarchie'''
'''[[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]]''': historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
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'''Hierarchie: '''
==Name==
 
Seit 1260 aus dem Bocholter Kirchensprengel ausgegliedert bidete diese Bauerschaft den südlichen Teil der neuen Pfarre Dinxperlo und erhielt von dieser Lage her wohl auch ihren Namen (vor 1281: ,,su-derwic", holländisch: süder wijk, das heißt Siedlung im Süden). Die Bauerschaft lag lange Zeit im Schatten des bedeutenderen, offenbar schon in heidnischer Zeit zentralörtlichen Dinxperlo (germanische Thingstätte?) und wurde im Ortsplatt herkömmlich „Surek" genannt.
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[[Image: Suderwick1895.jpg|thumb|450px|''' Suderwick ''': [[Le Coq]], Topographische Karte -Westfalen (1805)]]
 
==[[Westfalen: Suche in Zeitschienen|Zeitschiene vor 1803]]==
===Kirchspiel===
* 1188-1300 [[parrochia]] Suderwic";
* 1291 „Suderwic in [[parrochia]] [[Borken (Kreis Borken)|Borken]]"<ref> '''Quelle:''' Philippi, Güterv. v. Dale, S. 413; INA Beibd. I. H. 1, Kr. Borken, S. 219, Nr. 32.</ref>  
 
===Name===
Seit 1260 aus dem Bocholter Kirchensprengel ausgegliedert bildete diese Bauerschaft den südlichen Teil der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre [[Dinxperlo]] und erhielt von dieser Lage her wohl auch ihren Namen (vor 1281: „suderwic“, holländisch: süder wijk, das heißt Siedlung im Süden). Die Bauerschaft lag lange Zeit im Schatten des bedeutenderen, offenbar schon in heidnischer Zeit zentralörtlichen Dinxperlo (germanische Thingstätte?) und wurde im Ortsplatt herkömmlich „Surek“ genannt.


===Siedlung===
===Siedlung===
Suderwick bildete eine im äußersten Westen der Stadt Bocholt, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Gemeindegrenze von Dinxperlo gelegene Kämpesiedlung.  
Suderwick bildete eine im äußersten Westen der Stadt Bocholt, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Gemeindegrenze von Dinxperlo gelegene Kämpesiedlung.


Suderwick erhielt 1973 eine eigene Schwimmhalle (,,Eurobad") an der Sporker Straße. Der Stadtteil hat überwiegend Wohnbebauung, die Bevölkerung arbeitet zum Großteil in Bocholter Betrieben.
==[[Westfalen: Suche in Zeitschienen|Zeitschiene nach 1802]]==
===Landesherrschaft===
* <1802 [[Fürstbistum Münster]], [[Amt auf dem Brahm]],
* 1803-1810 Fürstentum Salm.  
* 1810 -13 [[Kaiserreich Frankreich]], [[Lippedepartement]], [[Arrondissement Rees]], [[Kanton Bocholt]]
* 1813 [[Königreich Preussen]], [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]], [[Regierungskommision Münster]]
* 1815-1946 preuß. [[Provinz Westfalen]], ab 1816 [[Kreis Borken]], [[Amt Liedern]]
* 1946 Land [[Nordrhein-Westfalen]]


===Einwohner===
===Gesamtumfang===
Ende des 16. Jh. gab es nur 13 überwiegend wüste oder wenig genutzte Höfe.
* 1858 [[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]]: 6,97 qkm
* 1951 [[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]]: 6,66 qkm<ref name="Reekers /Schulz">'''Quelle:'''  Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)</ref>


===Protestantismus===
===[[Bürgermeisterei]] Liedern 1832/35===
Die innerhalb des Zeitraums 1662 bis 1750 von 94 auf 380 Seelen angewachsene Bauerschaft heigte nach dem Übertritt großer Bevölkerungsteile des gelderländischen Nachbarortes zum Protestantismus. Für die seit 1865 errichtete ev. reform. Gemeinde Suderwick besteht seit 1877 eine eigene ev. Kirche zwischen Sporker Straße und Johannes-Meis-Straße.
Bürgermeisterei [[Liedern (Bocholt)|Liedern]], ('''''= Kirchspiel Bocholt''''')
* Bürgermeister: Brinksmeier zu [[Haus Diepenbrock]]
** Beigeordneter: Terörde zu Liedern
*** Einwohner: 5.238  <ref> '''Quelle:'''  [[Westfalenlexikon]] </ref>


===Katholizismus===
* 1858: Das [[Amt Liedern]] umfasst die Landgemeinden  [[Barlo (Bocholt)|Barlo]], [[Biemenhorst (Bocholt)|Biemenhorst]], [[Hemden (Bocholt)|Hemden]], [[Herzebocholt]], [[Holtwick (Bocholt)|Holtwick]], [[Liedern (Bocholt)|Liedern]], [[Lowick (Bocholt)|Lowick]], [[Mussum (Bocholt)|Mussum]], [[Spork (Bocholt)|Spork]], [[Stenern (Bocholt)|Stenern]], [[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]].
Um 1682 wurde zunächst ein Wohnhaus für Zwecke des kath. Gottesdienstes gestiftet, das, zu einer Kapelle umgebaut und vor 1732 mit Pfarrechten begabt, 1765 an derselben Stelle durch die heutige St.-Michael-Kirche ersetzt wurde (1980 innen völlig renoviert).  
 
===[[Verwaltungseinbindung (Westfalen)]]===
* 1895: [[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]], [[Dorf]] in [[Deutschland]], [[Königreich Preußen]], [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Münster]], [[Kreis Borken]]
** '''Zuständigkeit/Einrichtungen:''' Amtsgericht Bocholt, [[Postwesen|Postbezirk]], [[Telegrafenamt]]
** Einwohner: 654 <ref> '''Quelle:'''  [[Hic Leones]]</ref>
 
=== Infrastruktur===
[[Amt Liedern]], [[Kreis Borken]], [[Regierungsbezirk Münster]], Sitz  [[Bocholt]].
* [[Suderwick (Bocholt)|Gemeinde Suderwick]]: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher  Vanderbosch, Ortsklasse D.
** Einwohner 870
** Gesamtfläche 697 ha
** '''Zuständigkeit/Einrichtungen:'''  Pfarramt (kath.). Pfarramt (ev.). Volksschulen 2. [[Postwesen|Bestellungspostamt]]. [[Eisenbahn|Eisenbahnstation]] Isselburg 4.5 km. Freiwillige Feuerwehr,  Spar- u. Darlehnsgenossenschaft.  [[Elektrizität|Elektrizitätsversorgung]]. Autoverbindung, 
** Politik: Gemeindevertretung 6 Mitglieder, davon Zentrum 3, Deutschnationale Volkspartei 3.<ref> '''Quelle:'''  Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931</ref>
 
===Kommunale Neugliederung===
* 1975 Stadt Bocholt, erweitert um die Gemeinden [[Barlo (Bocholt)|Barlo]], [[Biemenhorst (Bocholt)|Biemenhorst]], [[Hemden (Bocholt)|Hemden]], [[Holtwick (Bocholt)|Holtwick]], [[Liedern (Bocholt)|Liedern]], [[Lowick (Bocholt)|Lowick]], [[Mussum (Bocholt)|Mussum]], [[Spork (Bocholt)|Spork]], [[Stenern (Bocholt)|Stenern]], [[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]] und einen Teil der Bauerschaft Lankern der ehemaligen Gemeinde [[Dingen]].<ref> '''Quelle:'''  Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe</ref>
 
===Grenzlage===
Eine 1949 erfolgte Abtrennung Westsuderwicks mit ca. 330 Einwohnern von der Bundesrepublik Deutschland unter niederländische Verwaltung konnte 1963 rückgängig gemacht werden. Der Suderwick und Dinxperlo trennende historische Hellweg in Ost-West-Richtung ist heute zentrale Verkehrsachse der beiden zusammengewachsenen Orte.
 
Auf deutscher Seite befand sich 1975 ein Zollamt 1. Ordnung für gewerblichen Grenzverkehr und Reiseverkehr.


===Schulen===
===Schulen===
====Katholische Schule====
====Katholische Schule====
Für eine erste, schon vor 1791 existierende kath. Schule wurde 1814 ein Gebäude errichtet, das 1933 einem Neubau an der St.-Michael-Kirche wich. Ein weiterer Neubau aus dem Jahre 1966, die Pfarrer-Wigger-Schule, wurde um 1975 als städtische Gemeinschaftsgrundschule genutzt.
Für eine erste, schon vor 1791 existierende kath. Schule wurde 1814 ein Gebäude errichtet, das 1933 einem Neubau an der St.-Michael-Kirche wich. Ein weiterer Neubau aus dem Jahre 1966, die Pfarrer-Wigger-Schule, wurde um 1975 als städtische Gemeinschaftsgrundschule genutzt.


====Evangelische Schule====
====Evangelische Schule====
Die seit 1857 eingeführte und 3 Jahre später im eigenen Schulhaus an der Sporker Straße untergebrachte ev. Konfessionsschule (Johannes-Meis-Schule) erhielt 1913 einen Neubau, der verschiedene Erweiterungen erfuhr und zwischenzeitlich mehrmals auch die Klassen der kath. Schule aufnahm. Die Gebäude der inzwischen aufgelösten Schule dienten um 1975 u. a. einer Stadtteilbücherei.
Die seit 1857 eingeführte und 3 Jahre später im eigenen Schulhaus an der Sporker Straße untergebrachte ev. Konfessionsschule (Johannes-Meis-Schule) erhielt 1913 einen Neubau, der verschiedene Erweiterungen erfuhr und zwischenzeitlich mehrmals auch die Klassen der kath. Schule aufnahm. Die Gebäude der inzwischen aufgelösten Schule dienten um 1975 u. a. einer Stadtteilbücherei.


==Kommunale Neugliederung==
==[[Bevölkerungsverzeichnisse]]==
Eine 1949 erfolgte Abtrennung Westsuderwicks mit ca. 330 Einwohnern von der Bundesrepublik Deutschland unter niederländische Verwaltung konnte 1963 rückgängig gemacht werden. Der Suderwick und Dinxperlo trennende historische Hellweg in Ost-West-Richtung ist heute zentrale Verkehrsachse der beiden zusammengewachsenen Orte.
===Ältere Einwohnerzahlen===
Ende des 16. Jh. gab es nur 13 überwiegend wüste oder wenig genutzte Höfe.
 
===Jüngere  Einwohnerzahlen===
* [[Suderwick (Bocholt)|Suderwick]] 1818:  592 Einwohner (E.), 1843: 683  E, 1858: 642 E., 1871: 611 E., 1885: 649 E., 1895: 716  E., 1905: 736 E., 1925: 824 E., 1933: 938  E., 1939: 1.005 E., 1946: 880 E., 1950: 642  E. <ref name="Reekers /Schulz"/>
 
====Berühmte Personen====
* [[Pfarrer Ignatz Wigger (Bocholt-Suderwick)]]
 
===Kirchenbücher===
* Suderwick, St. Michael, kath., 1708 - 1985, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/suderwick-st-michael/ Digitalisate bei Matricula]
 
===[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]===
'''Suderwick: '''
* [[Kirchenbuch|Kirchenbuchduplikate]]: ev., Geburten, Heiraten, Tote 1865-1874 (s.a. Anholt und Bocholt)
* [[Kirchenbuch|Kirchenbuchduplikate]]: rk., Geburten, Heiraten, Tote 1815-1840, 1850-1874, [https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=VERZEICHUNGSEINHEIT-Vz_6c4a29a9-8110-4766-8304-c87ad01f0ab5 online bei Archive NRW]
* [[Kirchenbuch|Kirchenbuchduplikate]]: rk., Geburten, Heiraten (1808-1815)
* [[Kirchenbuch|Kirchenbuchduplikate]]: rk., Geburten, Heiraten, Tote (1839-1849)
* Pfarrbuch: Juden Geburten, Heiraten, Tote 1815-1821
 
==== Abschriften der Mormonen ====
* [[Suderwick (Bocholt)/Batchnummern]]
 
==Kirchenwesen==
===Bistümer===
* Katholiken: [[Bistum Münster]], 1954: [[Dekanat Bocholt 1954|Dekanat Bocholt]]
 
====Pfarrei (rk.)====
Die Bocholter Bauerschaft gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre [[Dinxperlo]]. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster und ihrem Übergang zum Protestantismus erwies sich für die beim Stift verbliebene Bauerschaft der Bau eines eigenen Gotteshauses als notwendig. Um 1682 wurde zunächst ein Wohnhaus für Zwecke des kath. Gottesdienstes gestiftet, das, zu einer Kapelle umgebaut und vor 1732 mit Pfarrechten begabt, 1765 an derselben Stelle durch die heutige St.-Michael-Kirche ersetzt wurde (1980 innen völlig renoviert).
 
===Reformation===
Die Bocholter Bauerschaft Suderwick gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre [[Dinxperlo]]. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster erfolgte ihre Übergang zum Protestantismus.
 
Die innerhalb des Zeitraums 1662 bis 1750 von 94 auf 380 Seelen angewachsene Bauerschaft neigte nach dem Übertritt großer Bevölkerungsteile des gelderländischen Nachbarortes zum Protestantismus. Für die seit 1865 errichtete ev. reform. Gemeinde Suderwick besteht seit 1877 eine eigene ev. Kirche zwischen Sporker Straße und Johannes-Meis-Straße.
 
====Evang. Gemeinde====
* 1937 Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus in Suderwick
 
* 1937 '''Pfarrbezirk''': Suderwick, Teil von Spork 5km <ref> '''Quelle:''' Gemeinde- u. Pfarralmanch für die Kirchenprovinz Westfalen der Evang. Kirche der altpreußischen Union (1937)  </ref>
 
==Archiv==
* [http://www.archive.nrw.de/kommunalarchive/kommunalarchive_a-d/b/Bocholt/wir_ueber_uns/profil/index.php  Stadtarchiv Bocholt]
 
==Literatur==
===Bibliografiesuche ===
*{{LitDB-Volltextsuche|Suderwick}}
====Fußnoten====
<references />
 
== Weblinks ==
=== Offizielle Webseiten ===
* [http://www.Bocholt.de Stadtverwaltung Bocholt]
 
=== Genealogische Webseiten ===
*  [http://www.genealogy.net/vereine/wggf/  Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung]
 
=== Historische Webseiten ===
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ Internetportal "Westfälische Geschichte"]
 
===[[Heimatforschung in Westfalen]]===
* [http://www.lwl.org/kulturatlas/sat/frames.php?urlBed=gesamte_ortsteile.ort_nr%3D29+and+institutionsartenindex%3D16  Bocholter Heimatvereine]
<!-- === Weitere Internetseiten === -->
 
==Zufallsfunde==
{{Einleitung Zufallsfunde}}
* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
 
{{FOKO|SUDICKJO31GU|Marbeck}}
 
==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
<gov>SUDICKJO31GU</gov>


===Grenzlage===
[[Kategorie:Ort im Kreis Borken|Suderwick]]
Auf deutscher Seite befindet sich ein Zollamt 1. Ordnung für gewerblichen Grenzverkehr und Reiseverkehr.
[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen|Suderwick]]
[[Kategorie:Bocholt (Kreis Borken)|Suderwick]]

Aktuelle Version vom 30. April 2023, 01:23 Uhr

Suderwick: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie:

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Bocholt (Kreis Borken) > Suderwick

Suderwick : Le Coq, Topographische Karte -Westfalen (1805)

Zeitschiene vor 1803

Kirchspiel

Name

Seit 1260 aus dem Bocholter Kirchensprengel ausgegliedert bildete diese Bauerschaft den südlichen Teil der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo und erhielt von dieser Lage her wohl auch ihren Namen (vor 1281: „suderwic“, holländisch: süder wijk, das heißt Siedlung im Süden). Die Bauerschaft lag lange Zeit im Schatten des bedeutenderen, offenbar schon in heidnischer Zeit zentralörtlichen Dinxperlo (germanische Thingstätte?) und wurde im Ortsplatt herkömmlich „Surek“ genannt.

Siedlung

Suderwick bildete eine im äußersten Westen der Stadt Bocholt, direkt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Gemeindegrenze von Dinxperlo gelegene Kämpesiedlung.

Zeitschiene nach 1802

Landesherrschaft

Gesamtumfang

Bürgermeisterei Liedern 1832/35

Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)

  • Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
    • Beigeordneter: Terörde zu Liedern
      • Einwohner: 5.238 [3]

Verwaltungseinbindung (Westfalen)

Infrastruktur

Amt Liedern, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Bocholt.

  • Gemeinde Suderwick: Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Vanderbosch, Ortsklasse D.
    • Einwohner 870
    • Gesamtfläche 697 ha
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath.). Pfarramt (ev.). Volksschulen 2. Bestellungspostamt. Eisenbahnstation Isselburg 4.5 km. Freiwillige Feuerwehr, Spar- u. Darlehnsgenossenschaft. Elektrizitätsversorgung. Autoverbindung,
    • Politik: Gemeindevertretung 6 Mitglieder, davon Zentrum 3, Deutschnationale Volkspartei 3.[5]

Kommunale Neugliederung

Grenzlage

Eine 1949 erfolgte Abtrennung Westsuderwicks mit ca. 330 Einwohnern von der Bundesrepublik Deutschland unter niederländische Verwaltung konnte 1963 rückgängig gemacht werden. Der Suderwick und Dinxperlo trennende historische Hellweg in Ost-West-Richtung ist heute zentrale Verkehrsachse der beiden zusammengewachsenen Orte.

Auf deutscher Seite befand sich 1975 ein Zollamt 1. Ordnung für gewerblichen Grenzverkehr und Reiseverkehr.

Schulen

Katholische Schule

Für eine erste, schon vor 1791 existierende kath. Schule wurde 1814 ein Gebäude errichtet, das 1933 einem Neubau an der St.-Michael-Kirche wich. Ein weiterer Neubau aus dem Jahre 1966, die Pfarrer-Wigger-Schule, wurde um 1975 als städtische Gemeinschaftsgrundschule genutzt.

Evangelische Schule

Die seit 1857 eingeführte und 3 Jahre später im eigenen Schulhaus an der Sporker Straße untergebrachte ev. Konfessionsschule (Johannes-Meis-Schule) erhielt 1913 einen Neubau, der verschiedene Erweiterungen erfuhr und zwischenzeitlich mehrmals auch die Klassen der kath. Schule aufnahm. Die Gebäude der inzwischen aufgelösten Schule dienten um 1975 u. a. einer Stadtteilbücherei.

Bevölkerungsverzeichnisse

Ältere Einwohnerzahlen

Ende des 16. Jh. gab es nur 13 überwiegend wüste oder wenig genutzte Höfe.

Jüngere Einwohnerzahlen

  • Suderwick 1818: 592 Einwohner (E.), 1843: 683 E, 1858: 642 E., 1871: 611 E., 1885: 649 E., 1895: 716 E., 1905: 736 E., 1925: 824 E., 1933: 938 E., 1939: 1.005 E., 1946: 880 E., 1950: 642 E. [2]

Berühmte Personen

Kirchenbücher

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

Suderwick:

Abschriften der Mormonen

Kirchenwesen

Bistümer

Pfarrei (rk.)

Die Bocholter Bauerschaft gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster und ihrem Übergang zum Protestantismus erwies sich für die beim Stift verbliebene Bauerschaft der Bau eines eigenen Gotteshauses als notwendig. Um 1682 wurde zunächst ein Wohnhaus für Zwecke des kath. Gottesdienstes gestiftet, das, zu einer Kapelle umgebaut und vor 1732 mit Pfarrechten begabt, 1765 an derselben Stelle durch die heutige St.-Michael-Kirche ersetzt wurde (1980 innen völlig renoviert).

Reformation

Die Bocholter Bauerschaft Suderwick gehörte früher zu der zwischen 1260 und 1281 errichteten Pfarre Dinxperlo. Nach Trennung dieser Pfarre vom Stift Münster erfolgte ihre Übergang zum Protestantismus.

Die innerhalb des Zeitraums 1662 bis 1750 von 94 auf 380 Seelen angewachsene Bauerschaft neigte nach dem Übertritt großer Bevölkerungsteile des gelderländischen Nachbarortes zum Protestantismus. Für die seit 1865 errichtete ev. reform. Gemeinde Suderwick besteht seit 1877 eine eigene ev. Kirche zwischen Sporker Straße und Johannes-Meis-Straße.

Evang. Gemeinde

  • 1937 Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus in Suderwick
  • 1937 Pfarrbezirk: Suderwick, Teil von Spork 5km [7]

Archiv

Literatur

Bibliografiesuche

Fußnoten

  1. Quelle: Philippi, Güterv. v. Dale, S. 413; INA Beibd. I. H. 1, Kr. Borken, S. 219, Nr. 32.
  2. 2,0 2,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
  3. Quelle: Westfalenlexikon
  4. Quelle: Hic Leones
  5. Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
  6. Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
  7. Quelle: Gemeinde- u. Pfarralmanch für die Kirchenprovinz Westfalen der Evang. Kirche der altpreußischen Union (1937)

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SUDICKJO31GU</gov>