Mussaten

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Wappen des Landkreises Heydekrug, Memelland

M u s s a t e n

Einzelhöfe an der Szuste
Kreis Heydekrug, O s t p r e u ß e n
__________________________________________________________

Landschaft bei Mussaten


Hierarchie
Weg in Mussaten an der Grenze zu Kolleschen, Chaussee nach Thumellen genannt (2012)



Einleitung

Mussaten, Kreis Heydekrug, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen

Namensdeutung

Der Name weist auf ein sumpfiges insektenreiches Umfeld mit Fliegen und Schimmelbefall.

  • prußisch "musa, muso" = Fliege (Insekt)
  • "musai" = Mehltau, Schimmelpilz
  • "dargelis" = Röhrricht
  • litauisch "muse, musele" = Fliege
  • "musele" = Vergissmeinnicht (myosotis)
  • "musele pasiutele" = Stechfliege
  • "musinas" = Schmeißfliege
  • "musetas" = mit Fliegen übersät
  • preußisch-litauisch "musas" = Schimmelüberzug auf gegorenen Flüssigkeiten
  • lettisch "muša, musa" = Fliege
  • "mušains" = mit kleinen Flecken übersät


Allgemeine Information

  • 1785 Königl. Bauerdorf, 1919 Landgemeinde[11]
  • Lt. Ortsregister Lange[12]:
  • Mehrere kleine Höfe
  • 12 km östlich von Heydekrug
  • Gegründet vor 1540


Politische Einteilung

1736 gehörte Mauszel Michel Dargen zum Schultz Starost Creyß im Amt Heydekrug, Hauptamt Memel[13]
1785 war Mussaten ein Königliches Bauerndorf, 1919 eine Landgemeinde und gehörte 1785 zum Amt Heydekrug.[14]
1.5.1939: Mussaten wird ein Ortsteil der Gemeinde Metterqueten.[15]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Mussaten gehörte 1912[16] zum Kirchspiel Werden.

Katholische Kirche

Mussaten gehörte 1907[17] zum katholischen Kirchspiel Szibben.

Friedhof

Mussaten hatte einen Friedhof.
Wegbeschreibung: In Metterqueten vor der Szuste-Brücke zu Fuß in den Feldweg rechts abbiegen und dem Verlauf dieses Weges folgen. Nach einigen Biegungen liegt der Eingang des Friedhofs von Mussaten auf der linken Seite. Der Eingang ist gut an zwei großen alten Eichen zu erkennen.

Lage des Friedhofs von Mussaten auf dem Messtischblatt
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Zwei alte Eichen lassen den Eingang des Friedhofs von Mussaten erkennen (2012)


Fotos vom Friedhof Mussaten 2012:


Standesamt

Mussaten gehörte 1907[18] zum Standesamt Paszieszen.


Fotos

Mussaten existiert als Ort nicht mehr. Dort sind 2012 von ehemals ca. 26 nur noch sechs Häuser/Höfe zu finden. Diese werden offenbar der Gemeinde Kulėšai zugerechnet.

Bilder vom ehemaligen Grundstück Johann Waldszus, vormals Friedrich Schulz:
Hier lebten einst Johann und Grete Waldszus mit ihren sieben Kindern: [3]

Ehemaliger Hof Waldszus in Mussaten (2012)


Weitere Bilder vom ehemaligen Grundstück der Familie Johann Waldszus in Mussaten (2012):


Bilder vom ehemaligen Grundstück Thumat:

Ehemaliger Hof Thumat in Mussaten (2012)


Weitere Bilder vom ehemaligen Grundstück der Familie Thumat in Mussaten (2012):



Weitere Höfe, Häuser und Ansichten in Mussaten 2012



Impressionen der Landschaft bei Mussaten unter memelländischem Himmel 2010:

Diese Bilder sind von Marieta Waldszus aufgenommen. Kontakt

Bewohner

  • Bewohner in Mussaten
  • 1791/92: Amts Heydekrug, Consignation von denen Decimenten, Pro anno 1791/92, Seite 59 Mauschell Michel Dargen [4]
  • 1832: Consignation Personal Dezem der Schule Kullecziszken (Kulleschischken), Mussaten Seite 28 [5]


Karte der Höfe in Mussaten

Höfe und Häuser in Mussaten vor 1945
Die Bewohner und Höfe von Mussaten auf dem MTB
1. Scheer
(Bürgermeister)
2. Krischullis 3. Zollbeamtenwohnung
und Mietshaus (Eigentum Maskolus)
4. Windmühle 5. ..... 6. Szameitat
7. Mikloweit 8. Galwanauski 9. Strarks, Hermann
10. Loops 11. ..... 12. Zebedies
13. ..... 14. Geldszus, Georg 15. Maskolus
16. Schlepps 17. Uka 18. Mühle
19. Bethke, Albert 20. Waldszus, Johann
(ehem. Schulz)
21. Thumat
22. Laukandt 23. Knappke 24. Armonies
25. Laukat 26. Preikschas 27. Bindig, Marta
28. Taruttis, Else K1. Juschka
(zu Kolleschen)

Zwischen Nr. 14 und 15 lag noch ein Gendarmeriehaus (s. o. Foto), welches auf diesem Messtischblatt noch nicht eingezeichnet war, in dem um 1939 Wilhelm Brudeilins wohnte.
Wer kann noch weitere Angaben zu den Bewohnern von Mussaten machen oder hat Korrekturen anzumerken? Kontakt


Verschiedenes

Karten

Maußel Michel Darge auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Mussaten auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Mussaten im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Mussaten und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Mussaten im Messtischblatt 0695 Gaidellen, 0696 Wersmeningken (1914) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Metterqueten aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Metterqueten aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>MUSTENKL01TP</gov>

Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000
  3. Werden Taufenbuch 1710-1728
  4. Protokolle und Kataster vom Generalhufenschoß (GHSch), 1719
  5. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  6. Praestationstabelle von Heydekrug 5 u. 6
  7. Praestationstabelle von Heydekrug 9
  8. Praestationstabelle von Heydekrug 30
  9. Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
  10. Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
  11. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  12. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  13. Amtsbauern u Köllmer in nördlichen Ostpreußen um 1736, Horst Kenkel, VFFOW, Hamburg 1995
  14. Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
  15. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  16. Die evangelischen Kirchengemeinden in Ostpreußen und Westpreußen in Pfarr-Almanachen von 1912 und 1913, Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. Nr. 59.
  17. Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. Berlin SW. 1907.
  18. Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. Berlin SW. 1907.