Taube (Hof)
Hierarchie:
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Hollage > Markkotten Taube
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Portal:Höfe und Bauern | |
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Taube | |
Weitere Hofnamen: | Roveride, in der Roverey, Bockholt |
Früherer Hofstatus: | Markkötter |
Erste Erwähnung: | 1600 |
Grundherr: | frei |
Namensformen: | Tabe in der Roveride, Taupe, Thaube |
Namensursprung: | siehe Taube (Familienname) |
Heutige Nutzung: | Hof |
Heutiger Eigentümer: | Bockholt |
Anschrift: | Dörnter Weg 19, 49134 Wallenhorst |
Alte Anschrift: | Hollage Nr. 23 |
Koordinaten N/O: | 52.34573, 7.96395 |
Hofstandardwerte
Aufsitzerstatus
- frei, Markkötter
Grundherr
Dienstpflichten
Markenrechte, Mastrechte
Viehbestand
Umfang der Ländereien
Ländereien des Hofes 1712
Das Verzeichnis der schatzpflichtigen Stätten und ihrer Ländereien aus dem Jahre 1712 nennt für den Marckkötter Tabbe:
an "sähebahren Ländereyen":[1] * auf dem Esche: 1 Scheffel * auf dem Kötter Lander: 2 Scheffel * noch vor 2 Jahren anerkauft: 1 Scheffel * noch vor 10 Jahren auß der Heyde von der Gemeine anerkauft: 1 Scheffel * ein Kamp beym Hauße: 3 Scheffel, 2 Viertel * der Garten: 2 Viertel Summa 9 Scheffel.
Der Hof im Vermessungs- und Abgabenverzeichnis 1723
Im Jahre 1723 führt Caspar Taupe den Hof. Er ist frey.[2][3] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:
* Gartenland: 0(45) Scheffel * Saatland: 1 Malter, 8 (8) Scheffel * Summe: 1 Malter, 9 Scheffel, 3 Viertel, 1 Becher.[2][3]
Landvermessung DuPlat 1784-90
- 3 Malter, 4 Scheffel, 29 Quadratruten = 4,77 Hektar[4]
Entwicklungsgeschichte
Einleitung
Eine Verknüpfung zwischen Taube und Dauwe?
Der Markkötter Taube wird in der genealogischen und historischen Literatur zu Hollage, Wallenhorst oder Osnabrück kaum erwähnt. In der weiteren Literatur findet sich ein Beitrag von von Ledebur aus dem Jahre 1864 mit einem Beitrag über das dem Uradel angehörige Geschlecht der "von Taube sonst Duve genannt", der sich aber vornehmlich auf Ostpreußen bezieht.[5] Aufgrund der Bedeutung des Familiennamens Taube muss aber keinesfalls eine Verbindung zu dem von von Ledebur betrachteten Stamm vorliegen.
In den Wallenhorster Familienkarten findet sich unter dem Namen Taube der Hinweis "siehe Dauwe". Dies könnte dafür sprechen, dass der Verfasser möglicherweise auch über diese Verbindung nachgedacht haben könnte. Es wurde dann aber vermutlich von einer anderen Person in anderer Handschrift ergänzt: "sind nicht identisch.
Taube -> Markkötterei in Fiestel sind Nachkommen der Tabita in der Rowerie. Dauwen=Nachkommen des David in Brockhusen."[6]
Aufgrund der Namensbedeutung (siehe Taube (Familienname) und Dauwe (Familienname) hat der ursprüngliche Ersteller der Familienkarten möglicherweise daran gedacht, dass zwischen den beiden Höfen eine Verbindung bestehen könnte. Und in der Tat ist es z.B. 1792 vorgekommen, dass ein Taube einmal eine Dauwesche heiratete, allerdings kann dies nicht der Ursprung dieser potenziellen Verknüpfung sein.
Der Wechsel des Hofnamens von Rowerie zu Taube im frühen 17. Jahrhundert
Der in den Familienkarten genannte Hinweis auf die Tabita in der Rowerie erschliesst sich z.B. dadurch, dass im Kopfschatzregister des Jahres 1601 ein Markkötter Johan in der Ride nunc Tabe erwähnt wird, oder dass im Kopfschatzregister 1649 ein Tabe in der Roveride cum uxor erwähnt wird. Die Bezeichnung Tabe taucht erst ab etwa 1601 in Verbindung mit einem Hof in der Rowerie auf: im Viehschatzregister 1600 wird in Hollage ein Johan Roveride genannt. Aber auch nach 1601 und 1649 tauchen die Namen der Hofbesitzer noch unter den Namen in der Roverey, Roveride oder Roverie auf.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Johan Roveride einen Betrag von 7 Schilling.[7]
Im Jahre 1601 bewirtschaftete Johan in der Ride nunc Thabe mit seiner Frau Regina den Hof und bewohnt ihn mit de alden med grethen.[8]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden musste. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Tabe in der Roveride mussten folgende Zahlungen entrichten:[9]
* Tabe in der Roveride cum uxor: 11 Schilling * die moder: 4 Schilling * Ein Hüsselte: pauper
Schatzregister 1651
In der Designatio Der Vogdey Wahlenhorst deren Feuerstät=, Erbschatz und suplement Geldern de Anno 1651 werden die vom Hof Steffen in der Roverey zu zahlenden Abgaben wie folgt festgelegt (Blatt 70):[10]
* Feuerstättenschatz 2 Taler * Erbschatz: 1 Taler 6 Schilling 7 Groschen * Satisfaction: 4 Taler.
Die Volkszählung 1652
Schatzregister 1653-54
Im Schatz- und Kontributionsregister ist für das Jahr 1653 verzeichnet, dass Steffen Roveride im
* Januar 1653 2 Schilling, 7,5 Groschen zahlt, * von Februar bis Mai je 5 Schilling 3 Groschen, * von Juni bis Oktober zahlt Steffen Roverie je 1 Schilling 4 Groschen, * im November und Dezember je 7 Schilling und 10,5 Groschen (Blätter 56, 63).[10]
Für 1654 sind Zahlungen in Höhe von je 5 Schilling, 3 Groschen von Januar bis April verzeichnet, im Mai und Juni dann je 3 Schilling 11 Groschen.[10]
Aufklärung
Moderne
20. Jahrhundert
Karten
Hofbilder
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Viehstand
Hofinhaber
Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.
- gt. 1600[7]: Johan Roveride
- gt. 1601[8]: Johan in der Ride nunc Thabe
- gt. 1651[10]: Steffen in der Roverey (gt. 1653[10]: Steffen Roveride, Steffen Roverie)
Generationenfolge
Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind ab der "Kirchenburchgrenze" in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.
Kirchliche Zugehörigkeit
- vor 1924: St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei)
- ab 1924: St. Josef Hollage (Pfarrei)
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Weblinks
Zitierte Literatur/ Quellen
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv (1712): Verzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten und ihrer Ländereien in den Ämtern Grönenberg, Iburg und Reckenberg, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 110/1, Blatt 120, als Digitalisat Seite 120 bei Arcinsys.
- ↑ 2,0 2,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
- ↑ 3,0 3,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Pott, Josef (2000): Die Landwirtschaft in der Hollager Mark. in: Arbeitskreis 750 Jahre Hollage (Hrsg): Hollage - so wie es ist und war. Weser-Ems-Informationen Verlagsgesellschaft mbH, Osnabrück, S.90.
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Über das dem Uradel angehörige Geschlecht der von Taube sonst Duve genannt (von Ledebur), Selbstverlag des Herausgebers, Berlin 1864.
- ↑ Alexander Familienkarten St-T F001-18, Blatt 40 Digitalisat bei Matricula
- ↑ 7,0 7,1 Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Seite 33 bei Arcinsys.
- ↑ 8,0 8,1 Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 105
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 132 als Digitalisat S. 134 bei Arcinsys
- ↑ 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27, als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges
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Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
<gov>MARUBEJO32XI</gov>
Höfe in Hollage (Gemeinde Wallenhorst, Landkreis Osnabrück) -- Landkarte der Höfe | |
Bauerschaft Alt-Hollage: Vollerben: | Clausing | Gottmann | Hünemann | Remme | Wellmann | Erbkötter: | Lübbe-Tepe | Bauerschaft Barlage: Vollerben: Feldmüller | Gers-Barlag | Jürgens-Barlag | Halberben: Niehaus | Markkötter: Otte | Bauerschaft Brockhausen: Vollerben: Dauwe | Kollenberg | Bauerschaft Dörnte: Vollerben: Klumpe | Trame | Markkötter: Stallkamp | Taube | In der Heide | Bauerschaft Fiestel: Vollerben: Bergmann | Remme zu Fiestel | Witte | Wulftange | Erbkötter: Brankamp | Schlüter | Markkötter: Langkamp | Im Hagen | Recker | |
Navigationsleiste Gemeinde Wallenhorst, Landkreis Osnabrück | |
Ortsteile: Wallenhorst | Hollage | Lechtingen | Rulle Kath. Gemeinden und Klöster: St. Alexander Wallenhorst | St. Josef Hollage | St. Johannes Apostel und Evangelist Rulle | Kloster Rulle Ev. Gemeinden: Andreasgemeinde Wallenhorst Höfe: Wallenhorst | Hollage | Lechtingen | Rulle Sonstiges: Friedhöfe | Mühlen | Kriegerdenkmäler |
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