Kreis Arnsberg
Hierarchie Regional > Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Hochsauerlandkreis > Kreis Arnsberg bis 1975
Name
Der Name Arnsberg, lat. „Arnesberga", ist wohl zu deuten als Berg des Aares oder Adlerberg (ähnliche Bildungen sind „Habsburg" = Habichts¬burg oder „Falkenburg"); „Berg" oder „Burg" bedeutet bei Bezeichnungen eines Ortes, daß dieser aus einer mittelalterlichen Burg entstand.
Einleitung
Vorläufer des Kreises Arnsberg war ein Teil des Herzogtums Westfalen .
Karte
Struktur
Verwaltungsentwicklung
Kreis Arnsberg - Geschichtliche Entwicklung:
- 9. 6.1815 Wiener Schlussakte, Vereinigung der westfälischen Gebiete mit dem Königreich Preußen.
- 01.08.1816 Gründung der Provinz Westfalen mit den Regierungsbezirken Arnsberg, Münster und Minden, Abgrenzung der 34 Landkreise.
- 15. Juli 1816 Übernahme des Herzogtums Westfalen von Hessen-Darmstadt in Arnsberg durch Oberpräsident von Vincke. Der Kreis Arnsberg trat mit dem 15. April 1817 ins Leben, als Landrat Thüsing zu seiner Leitung berufen wurde.
- 1827 Einführung der Kreisordnung für die Rheinprovinzen und Westfalen vom 13.7. Bildung der Kreistage bestehend aus Vertretungen der vier Stände (Standesherren, Rittergutsbesitzer, Städte und Gemeinden) zur Unterstützung des Landrats.
- 1835/36 Einführung der revidierten Städteordnung vom 17. 3. 1831 für die Städte im Landkreis Arnsberg.
- 31. 10.1841 Landgemeindeordnung: Neubildung von Landgemeinden (Voraussetzung: eigener Etat oder eigene Abteilung im Etat) und von Ämtern (meist dem entsprechend) seit 1843 Bürgermeistereien
- 11. 3.1850 Kreisordnung vom mit Bildung des Kreisausschusses als Organ der Selbstverwaltung und Gemeindeordnung mit Ausdehnung der städtischen Selbstverwaltung auf die Gemeinden und Einführung des Dreiklassenwahlrechts.
- 1853 Abschaffung der Kreisordnung und Gemeindeordnung - Kreisordnung von 1827 tritt wieder in Kraft.
- 18. 3.1856 Einführung der Landgemeindeordnung und der Städteordnung unter Beibehaltung des Dreiklassenwahlrechtes.
- 1887 Inkrafttreten der neuen Kreisverordnung vom 31.07.1886: 1. Einführung eines neuen Wahlrechts für den Kreistag mit den drei Wahlverbänden der größeren Grundbesitzer, der Städte und der Amtsverbände. 2. endgültige Bildung des Kreisausschusses. 3. Festsetzung der Mindesteinwohnerzahlen von 30 000 für kreisfreie Städte.
- 1919 Erste Kreistagswahlen nach Kriegsende (nur Wahlverbände der Städte und Amtsverbände) nach Abschaffung des Wahlverbandes der größeren Grundbesitzer.
- 1921 Erste Kommunalwahlen nach Einführung des allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrechts.
- 1934 Landräte werden unmittelbare Reichsbeamte.
- 30.1.1935 Einführung der Deutschen Gemeindeordnung: Gestaltung nach dem "Führerprinzip“ und Mitwirkung des "Beauftragten der NSDAP".
- 1946 Konstituierende Sitzungen der von der Militärregierung eingesetzten Kreistage. Einführung der auch auf die Landkreise anzuwendenden revidierten Gemeindeordnung vom 1. 4. durch die britische Militärregierung. Wesentliche Elemente sind die Stärkung des Parlaments und der zweigleisige Aufbau in der Verwaltungsspitze: Vorsitzender des Parlaments = Oberbürgermeister / Landrat.Hauptverwaltungsbeamter = Oberkreisdirektor-Oberstadtdirektor. Erste Kommunalwahlen nach dem Kriege.
- 21.10.1952 Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, Übernahme der Grundzüge der Gemeindeordnung von 1946.
- 21.7.1953 Landkreisordnung des Landes Nordrhein-Westfalen.
- 1. 1.1975 Bildung der neuen Kreise Märkischer Kreis und Hochsauerland Kreis, Auflösung des Kreises Arnsberg.
Wappen / Siegel
- Wappen (genehmigt 28.January 1911) des 1975 in den Hochsauerlandkreis aufgegangenen Kreises Arnsberg.
Politische Einteilung
Nach dem "Westfalenlexikon 1832 - 1835 umfaßte der Kreis Arnsberg einen Teil des vormaligen Herzogtums Westfalen.
Gebiet
Das Kreisgebiet lag auf dem 51." nördlicher Breite und dem 8.° östlicher Länge. Höhenlage der Stadt Arnsberg 200 m ü. M. Mit einem Flächenraum 1948 von rund 67.696 ha machte es etwa die Hälfte der (verkleinerten) Grafschaft Arnsberg zur Zeit ihres Ueberganges an Köln aus (1368/69).
Bedeutung
Der Kreis ist weder erdgeschichtlich, noch in seiner Oberfläche oder Geschichte eine Einheit. Geschichtlich gesehen, macht der Kreis nur 1/5 des „kurkölnischen Sauerlandes", des ehemaligen Herzogtums Westfalen, aus. Weder eine größere Stadt noch ein wirtschaftlicher Mittelpunkt ist vorhanden. Weil aber Arnsberg durch drei Jahrhunderte Hauptstadt der Grafschaft, dann über vier Jahrhunderte Regierungssitz des Herzogtums Westfalen und 1948 bereits über ein Jahrhundert Regierungshauptstadt und Kreisstadt war, bildete es stets den staatlichen und kulturellen Mittelpunkt des Landes. Im Jahre 1851 wurde es auch Sitz der Industrie- und Handelskammer für das süd-östliche Westfalen.
Einwohnerentwicklung
- 1817 bewohnt etwas mehr als 23 000 Menschen den Kreis. 1832 wurden in diesem Gebiet 23.685 Einwohner verwaltet, nämlich 25.400 Katholiken, 630 Evangelische und 189 Juden.
- Die Einwohnerzahl verdreifachte sich in dem ersten Jahrhundert preußischer Herrschaft. Diese Zunahme ist bedingt durch die Industrie. Stadt Neheim und Freiheit Husten sind seit 1941 vereinigt zur Stadt Neheim-Hüsten mit damals (1947) fast 28.000 Ein¬wohnern. Fast die Hälfte der Bewohner des Kreises saß 1948 an der Ruhr zwischen Arnsberg und Neheim (Arnsberg. Niedereimer, Bruchhausen, Hüsten, Neheim). Neheim hat Arnsberg kurz vor 1900 in der Einwohner¬zahl überholt.
Gebäude
An Gebäuden waren 66 Kirchen etc., 94 zu Staats- und Kommunalzwecken, 3.199 Wohnhäuser, 187 Fabriken, Mühlen und Magazine, 2.081 Ställe, Scheunen und Schoppen vorhanden.
Viehbestand
An Vieh war gezählt worden: 2.637 Pferde, 305 Fohlen, 139 Stiere, 388 Ochsen, 8.281 Kühe, 3.847 Jungvieh, 1.454 veredelte, 4.493 halbveredelte, 13.874 Landschafe, 1.147 Böcke und Ziegen, 5.650 Schweine.
Verwaltung
Landrat
- 15. April 1817, 1835 Thüsing
Kreisdeputierte
- Kreisdeputierte: 1835 Freiherr von Wrede zu Melschede, Frhr. Von Fürstenberg zu Herdringen
Kreissekretär
- Kreissekretär: 1835 Kern
Fürsten und Herren
- Fürsten und Herren: vacant.
Ritterschaft
- 1835 Die qualifizierten Besitzer der Güter 1. Haus Amecke, 2. Haus Bruchhausen, 3. Haus Herdringen, 4. Haus Hollinghausen, 5. Haus Melschede, 6. Haus Osterhaus und Haus Westerhaus zu Echthausen, 7. Haus Reigern, 8. Haus Schüngel, 9. Haus Welschenbeck,
Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Arnsberg | |
Haus Amecke | Haus Bruchhausen | Haus Echthausen-Osterhaus | Haus Echthausen-Westerhaus | Haus Eisborn | Haus Herdringen | Haus Höllinghofen | Haus Mellen | Haus Melschede | Haus Mühlheim | Haus Reigern | Haus Schüngel | Haus Welschenbeck | Haus Wocklum | Historische Güter: Haus Kesberg | Haus Langenholthausen |
Gebietsänderungen
In der ersten Zeit des Bestehens ist das Kreisgebiet einige Male geändert worden, als 1818 das Amt Werl an Soest und einige Pfarreien an Meschede abgetreten wurden, wofür 1824 das Warsteiner Gebiet- von Soest und 1831 die Pfarreien Balve und Affeln von Iserlohn zum Kreise Arnsberg kamen.
Politische Einteilung
- Abgesehen von den beiden Stadtverwaltungen Arnsberg und Neheim-Hüsten war das Kreisgebiet 1948 in 5 Ämter mit 54 Gemeinden gegliedert. Das Kreisgebiet bestand aus einem größeren und einem klei¬neren Quadrat. Das größere umfaßt neben den Städten die 4 Ämter Hüsten (mit 15 Gemeinden), Freienohl. (13 G.), Balve (12 G.), Sundern (7 G.); das kleinere Quadrat ist das Amt Warstein (7 G.).
- Von 1861 bis 1875 sind die Ämter Sundern, Balve und Warstein zahlenmäßig zurückgegangen. Wäh¬rend die Ämter Sundern, Freienohl und Warstein in den 122 Jahren von 1816—1938 dreimal soviel Einwohner bekommen haben, hat sich die Zahl bei Balve verdoppelt, bei Husten vervierfacht. In Arnsberg ist die Einwohnerzahl 5mal und in Neheim 12mal so groß geworden.
Städte
1. Arnsberg 1832/35: Beigeordnete Hofger. Advok. Dröge 2. Neheim 1832/35: Stadtrentneister Hövel
Landtag
Der Arnsberger Landtag setzte sich 1832 aus Vertretern der Städte, den landtagsfähigen Rittergütern im Kreis und Vertretern des Kreises zusammen, zumindest bis 1870.
Landgemeinden
1. Arnsberg 1832/35: Schultheiß Feldmann zu Freienohl.
2. Hüsten 1832/35: Bürgermeister Rochull zu Neheim.
3. Sundern 1832/35: Bürgermeister Veltins zu Hellefeld.
4. Belecke 1832/35: Bürgermeister Gutjahr zu Warstein.
5. Balve 1832/35: Bürgermeister Wulff.
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Gebietsveränderungen
Am 01.01.1819 bekam der Kreis Arnsberg zu Lasten des Kreises Iserlohn folgende Kirchspiele oder Gemeinden hinzu:
- Allendorf, Enkhausen, Hagen, Hüsten (teilweise), Stockum, Voßwinkel.
Kommunen mit Einwohnerzahlen (1939)
Amt Balve
- 3. Affeln 645
- 4. Altenaffeln 409
- 5. Asbeck 89
- 6. Balve, Stadt 1.942
- 7. Beckum 794
- 8. Blintrop 255
- 9. Eisborn 343
- 10. Garbeck 1419
- 11. Küntrop 571
- 12. Langenholthausen 510
- 13. Meilen 408
- 14. Volkringhausen 324
- 1939 Gesamt: 7.709
Amt Freienohl
- 15. Altenhellefeld 259
- 16. Breitenbruch 147
- 17. Freienohl 2.504
- 18. Grevenstein 599
- 19. Hellefeld 403
- 20. Herblinghausen 152
- 21. Linnepe 283
- 22. Meinkenbracht 152
- 23. Oeventrop 3.644
- 24. Rumbeck 562
- 25. Uentrop 248
- 26. Visbeck 148
- 27. Westenfeld 596
- 1939 Gesamt: 9.702
Amt Hüsten
- 28. Bachum 319
- 29. Bruchhausen 22
- 30. Echthausen 607
- 31. Enkhausen 257
- 32. Estinghausen 58
- 33. Hachen 1229
- 34. Herdringen 1180
- 35. Holzen 927
- 36. Hövel 372
- 37. Langscheid 852
- 38. Müschede 1082
- 39. Niedereimer 703
- 40. Stemel 303
- 41. Voßwinkel 1306
- 42. Wennigloh 333
- 43. Hüsten, Stadt 8 319
- 1939 Gesamt: 19 423
Amt Sundern
- 44. Allendorf 792
- 45. [[Amecke (Sundern)|Amecke]]518
- 46. Endorf 901
- 47. Hagen 488
- 48. Stockum 989
- 49. Wildewiese 75
- 50. Sundern, Stadt 4.430
- 1939 Gesamt: 8.193
Amt Warstein
- 51. Allagen 2.142
- 52. Belecke, Stadt 1.986
- 53. Hirschberg, Stadt 1.224
- 54. Mülheim 448
- 55.Sichtigvor 1017
- 56.Waldhausen 375
- 57. Warstein, Stadt 5 753
- 1939 Gesamt: 12 945
- 1939 Kreisgebiet 86 951
- 1939 Gesamt: 12 945
Städte und Gemeinden im vormaligen Kreis Arnsberg (bis 1975) (Regierungsbezirk Arnsberg) | |
Allendorf | Arnsberg | Balve | Belecke | Freienohl | Grevenstein | Hirschberg | Hüsten | Langscheid | Neheim | Sundern | |
Wappen des Kreises
Affeln (Freiheit)
In Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz. — Das älteste Siegel ist erstmalig an einer Urkunde von 1538. Es trägt die Umschrift „Sigillum de affelen" und zeigt den kurkölnischen Schild, gehalten von dem Kirchenpatron des Ortes.
Allendorf (Stadt)
In blauem Feld der hl. Antonius der Einsiedler im sil¬bernen Mantel, in der rechten Hand einen goldenen Stab, in der linken eine goldene Glocke. Ein Siegel der Stadt aus dem 15. Jahrhundert mit der Umschrift „Sigillum oppidi Aldedorpe" zeigt im Vierpaß die Figur des Kirchenpatrons.
Arnsberg (Stadt) In Blau ein silberner Adler mit goldener Bewehrung. — Die Stadt führt seit ihrer Erhebung 1238 das Wappentier des Landes¬herrn im Siegel, nachweislich zuerst 1287. In der ältesten Form findet sich die Umschrift „Sigillum burgensium oppidi Arnesbergensis"' und der Adler in einem Zinnenkranz zur Andeutung des städtischen Gemein¬wesens. Die Farbe des Schildes der Arnsberger Grafen war rot; erst nach dem Verkauf der Grafschaft an Kurköln (1368) wurde sie blau.,
Balve (Stadt)
Im silbern-blau gespaltenen Schild am Spalt links ein halbes schwarzes Kreuz, rechts ein halber silberner, goldbewehrter Adler. Das älteste erhaltene Siegel (1462) zeigt die Umschrift „Sigillum oppidi in Balve", dazu das hier abgebildete Wappen, eine Verbindung des kurkölnischen und des Arnsberger Schildes.
Belecke (Stadt)
Im silbernen Schilde Brustbild des hl. Pankratius in rotem Mantel, in der Rechten ein gesenktes Schwert. — Das älteste Siegel der Stadt (1401) zeigt die jugendliche Figur des Schutzheiligen, dessen Gewand fast unsichtbar ist. Daraus wurde in späteren Siegeln irrig eine weibliche Figur.
Freienohl (Freiheit)
Im blauen Schilde ein S mit goldenen Lilienver¬zierungen an den Enden und an der oberen Krümmung. Dieses Wappenbild findet sich zuerst erhalten auf den Siegeln der Freiheit Freien¬ohl aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Was das S bedeutet, ist un¬sicher. Einige erklären es als den Anfangsbuchstaben des Kölner Erz¬bischofs Siegfried, andere als den Anfangsbuchstaben des Wortes Si-gillum oder Secretum, wieder andere als Aal, in der Annahme, daß der zweite Teil des Ortsnamens den Fisch bedeute.
Grevenstein (Stadt)
In silbernem Schild ein blauer Adler mit goldener Bewehrung. — Der Arnsberger Adler ist seit 1348 als Siegel der Stadt nachweisbar.
Hachen (Freiheit)
In blau-silber gespaltenem Schilde links ein halber silberner Adler mit goldener Bewehrung, rechts ein schwarzes Kreuz. Dies Wappen stellt ähnlich wie bei Balve eine Verbindung der Wappen von Kurköln und Arnsberg dar. 1912 hat die Gemeinde dazu noch den Kirchenpatron Laurentius mit dem Rost als Schildhalter angenommen.
Hagen (Freiheit)
In rotem Schild ein goldener Baum, als Beizeichen ein goldener Bischofsstab. Erstmalig erhalten an einer Urkunde von 1439, mit der Umschrift „Vrigheit tho dem Hagen", jedoch nur ein Baum (Linde). Der Bischofsstab als Sinnbild des Kirchenpatrons St. Nikolaus kam erst später hinzu.
Hellefeld (Gemeinde)
In blauem Schild ein silberner Baum, darunter eine silberne Waage. Deutung ist unsicher; vielleicht geht es auf ein altes Holzgerichtssiegel zurück.
Hirschberg (Stadt)
In Blau auf grünem, ansteigendem Dreiberg ein sprin¬gender goldener Hirsch. Die ältesten erhaltenen Siegel (15. Jh.) zeigen den Hirsch nach der entgegengesetzten Seite springend.
Hüsten (Amt). Im blauen Schild ein silberner, goldbewehrter Adler, über¬zogen von einem goldenen, mit einem roten Schwert belegten Schräg¬linksbalken. — Das Wappen des 1837 gegründeten Amtes ist neu ge¬schaffen; es stellt eine Verbindung des Arnsberger Adlers mit dem Wappen der Herren v. Wichein dar.
Hüsten (Freiheit)
In silber-blau gespaltenem Schilde links ein schweben¬des Vortragskreuz, rechts ein halber silberner Adler mit goldener Be¬wehrung. Das älteste erhaltene Siegel von 1539 mit der Umschrift „S. der vriheit huste" zeigt einen gespaltenen Schild mit dem halben Arnsberger Adler auf der vorderen Hälfte, während die hintere ledig ist. Die jetzige Form seit 1911.
Langscheid (Freiheit)
In blauem Schild zwei aufrechte, gegeneinander gekrümmte goldene Fische. Ursprung und Bedeutung dieses Wappens, erst ab 1700 bekannt, ist ungeklärt.
Müschede (Gemeinde)
In Rot ein silberner Hirschkopf mit goldenem Kreuz zwischen den Stangen des silbernen Geweihes. Der Hirsch ist das Sinnbild des Kirchenpatrons Hubertus.
Neheim-Hüsten (Stadt)
Hat die Wappen von den beiden Orten vereinigt: oben das Haupt des hl. Johannes, unten je halb Kölner Kreuz und Arnsberger Adler. —
Neheim (Stadt)
Die alten Siegel von Neheim, deren erstes von 1320 er¬halten ist, zeigen ebenfalls das Haupt des Kircheripatrons, jedoch aufrecht gestellt im Torbogen der Stadtmauer. Später findet sich das Haupt des Täufers auf einer Schüssel unter dem Arnsberger Adler oder (1700) bloß das auf einer goldenen Schüssel liegende Haupt.
Sundern (Freiheit)
Im silbernen Schild der Evangelist Johannes in rotem Mantel mit einem goldenen Kelch, über dem eine grüne Schlange schwebt. So schon in dem ältesten Siegel aus dem 15. Jahrhundert. In einem Siegel des 16. Jahrhunderts sieht man einen nach rechts gewen¬deten, den ganzen Schild ausfüllenden Halbmond und den hl. Johannes als Schildhalter.
Warstein (Stadt)
Im schwarzen Schild ein silbernes dreitürmiges Stadt¬tor, im Torbogen das Brustbild des hl. Petrus, in der Rechten das Kreuz, in der Linken den Schlüssel. — So schon auf dem ältesten erhaltenen Siegel der Stadt von 1415. Die späteren Siegel (1700) zeigen dazu noch eine kriechende Raupe in einem weißen Schildfuß. Die Farben schwarz¬weiß sowie der hl. Petrus, Stiftspatron von Kurköln, erinnern an die ehemalige Landesherrschaft.
Warstein (Amt)
Im silbernen Schild ein schwarzes, auf dem Querbalken mit drei goldenen Ringen belegtes Kreuz, bewinkelt von 4 schwarzen Ringen. Das Kreuz versinnbildet die ehemalige Zugehörigkeit zu Kurköln und die 7 Ringe die früher zum Amte gehörigen Gemeinden, und zwar die drei goldenen die Städte Warstein, Belecke und Hirschberg, die vier schwärzen Ringe die vier Landgemeinden.
Wildewiese (Gemeinde)
In Rot ein grüner Baum, daran aufgehängt ein silberner Schild mit zwei schwarzen gekreuzten Schwertern.
Kirchliche Einteilung
Kirchliche Einteilung
Der Kreis Arnsberg war seiner Konfession nach anfangs fast ganz katholisch. Durch die Ostvertriebenen ist seit dem 2. Weltkrieg eine Änderung eingetreten. Das ergibt sich aus folgender Übersicht:
- Katholiken 1816: 23.029 (98%), 1840: 28.963 (96%), 1871: 34.927 (95%), 1947: 95.234 (84%).
- Evangelische 1816: 355, 1840: 989, 1871: 1.620, 1947: 14.735 (?)
- Andere 1816: 179, 1840: 271, 1871: 361, 1947: 4 000 (?)
- Summe 1816: 23.563, 1840: 30.223, 1871: 36.908, 1947: 113.969
Katholische Gemeinde
Über tausend Jahre gehörte das Sauerland zum Erzbistum Köln. Durch die päpstliche Bulle „De salute animarum" (1821) kam es zum Bistum Paderborn. Das Dekanat Arnsberg deckte sich früher ungefähr mit dem Kreisgebiet bis auf das Amt Warstein, dessen fünf katholische Pfarreien (Warstein, Hirschberg, Belecke, Mülheim, Allagen) zum Dekanat Rüthen gehören. Um 1948 bildete der Süden das Dekanat Sundern und der südwest¬liche Teil gehört zum Dekanat Menden. Es bestanden damals im Kreisgebiet an kath. Pfarreien:
- Dekanat Arnsberg: Pfarreien 4 Pfarrvikarien
- Dekanat Sundern: 7 Pfarreien 7 Pfarrvikarien
- Dekanat Menden: 4 Pfarreien 5 Pfarrvikarien
- Dekanat Rüthen: 5 Pfarreien 2 Pfarrvikarien
- 1948 zusammen 29 Pfarreien und 18 Pfarrvikarien
Evangelische Gemeinde
Die evangelische Gemeinde Arnsberg entstand in der hessischen Zeit, indem der Feldprediger der hessischen Garnison (1804) auch die Seelsorge der Zivilgemeinde übernahm. 1825 wurde die Kirche am Neumarkt in Arnsberg eingeweiht. Für das Amt Warstein entstand 1848 die Gemeinde Warstein, deren Kirche 1857 die Weihe bekam. Neheim, anfangs Filialgemeinde von Arnsberg, erhielt 1861 eine eigene Kirche und 1871 die Selbständigkeit. Später entstanden die Gemeinden Hüsten, Balve, Oeventrop, so daß 1948 im Kreisgebiet bereits sechs evangelische Pfarreien waren. Der Süden des Kreises gehörte 1948 zu den Pfarreien Ohle, Deilinghofen, Evingsen und Neuenrade.
Geschichte
Infrastruktur
Bibliografie
- „Wappenbuch der westf. Gemeinden", von Dr. E. Meyer, Münster (1940.)
- Frh. v. Lilien und J. Pieler, Statistik des Kr. Arnsberg, Arnsberg 1875.
- Der Kreis Arnsberg. Herausgeg. v. d. Kreis Verwaltung, Düsseldorf, 1928.
- B. Bahnschulte, Heimatbuch der Stadt Neheim, 1930.
- Balve. Buch vom Werden und Sein der Stadt. Hamm, 1930.
- K. Feaux de Lacroix, Geschichte Arnsbergs. Arnsberg, 1895.
- K. Feaux de Lacroix, Arnsberg, die Perle des Sauerlandes, Arnsberg.
- K. Feaux de Lacroix, Die Alte Burg bei Arnsberg. Paderborn, 1925
- K. Feaux de Lacroix, Schloß Arnsberg in der Sage. Paderborn, 1927.
- Dr. K. Freckmann, Kreis Arnsberg, Kunstführer des Westf. Heimatbundes. Münster 1934.
- H. Gathmann, Arnsberg in Dichtung und Volksmund. Arnsberg, 1938.
- Fr. W. Grimme, Das Sauerland und seine Bewohner. Iserlohn, 1930.
- F. A. Höynck, Geschichte der Pfarreien des Dekanates Arnsberg. Hüsten.
- A. Ludorff, Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Arnsberg. Münster, 1906.
- F. Menne, Das kurkölhische Sauerland um 1800. Arnsberg, 1931.
- F. Menne, Arnsberg 700 Jahre Stadt. Arnsberg, 1938.
- F. Menne, Arnsbergs Bürgerschaft aus drei Jahrhunderten. Arnsberg, 1938.
- F. Menne, Der Kreis Arnsberg (1948)
- F. Menne, Der Landkreis Arnsberg (1964)
- M. Rörig, Haus und Wohnen in einem sauerländischen Dorfe. Münster, 1938.
- F. Wagener, Kloster Brunnen. Husten, 1929.
Periodika
- Der Sauerländer (Heimatkalender des Westf. Heimatbundes).
- Hüstener Heimatkalender. Herausgegeben vom Amt Husten.
Internetlinks
Archive
Hochsauerlandkreis
Kreisarchiv des Hochsauerlandkreises in Meschede. Darin:
- 1.642 Akten Kreis Arnsberg von 1855 - 1974.
Staatsarchiv Münster
Bestand Kreis Arnsberg:
- Landratsamt: 1006 Akten (167 Kartons) 1812-1930, Findbuch B 452, rund 80 Akten unverzeichnet.
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