Hüsten
Hüsten, Stadtteil von Arnsberg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
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Früherwähnung
Name
„villa, quae dicitur Hustene iuxta fluuium Rura" 802; „Hostinen" 1169; „Huste" 1215; „Husten" 1281 bis 1313; „Hustene" 1300.
Grundbesitz
- 802 erhielt der Abt Ludger des Klosters Werden Güter in Hüsten.
Kirche
- 1169 wird die Kirche in Hüsten erwähnt.
- 1179 schlichtet der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg einen zwischen dem Pastor Alexander von Hüsten und dem Kloster Oelinghausen bestehenden Streit dahin, daß er den Mönchen von Oelinghausen das volle Pfarrecht innerhalb der Klosterimmunität, das beschränkte außerhalb derselben verleiht und sie von allen Abgaben an die Mutterkirche (in Hüsten) befreit.
- 1290 überträgt Graf Everhard von der Mark dem Grafen von Arnsberg das Patronatsrecht über die Kirche in Hüsten.
Familienname
- 1210 kaufte Koster Wedinghausen von Lambert von Hüsten 1 Echtwort in der Mark Hüsten..
- 23.06.1268 Johannes, Propst in Arnsberg, Helewordus, Richter, und Heinrich, Bürgermeister daselbst, bezeugen, daß Peter von Hüsten Güter in Klotingen des Hermann von Neheim ihm resigniert hat, welche Güter das Kloster Welver gekauft hatte.
- Quelle: Staatsarchiv Münster, Kloster Welver
Ortsursprung
Zuerst erwähnt 802 bei einer Tradition des Klosters Werden.
Stadtgründung
Graf Gottfried IV. von Arnsberg freite 1360 den größten Teil des Dorfes Hüsten und gab ihm Arnsberger Recht. „Vriheit“ 1539.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Haufendorf um Kirche und Marktplatz. Neuaufbau nach 1807. Ab 1870 Ausdehnung in Richtung des 2 km entfernten Bahnhofs. Nach 1900 Erweiterung auf das rechte Ruhrufer.
Gebäude
Stand 1954: St.-Petri-Kirche, romanische Pfeilerbasilika 12. Jhdt., ersetzt durch Neubau 1863. Altes Burggelände nördlich der Kirche als Rest des adeligen Hauses Hüsten. Schulhausneubau hinter der Küsterei 1787. Ev. Volksschule auf dem Mühlenberg 1893. „Röhrschule" an der Bahnhofstraße 1896. Kath. Schule in Unterhüsten 1911. Neubau eines Verwaltungsgebäudes für das Amt Hüsten 1910. Bau der ev. Kirche 1950/51.
Brände
Brände 1604 (fast ganz Hüsten), 1756 (21 Häuser), 1807 (29 Wohnhäuser).
Zerstörungen 2. Weltkrieg
Zerstört wurden 1 Schule, 8 Wohnhäuser.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
1600: 67 Bürgerstellen, 1611: 64 Bürgerstellen, 1657: 54 Bürgerstellen, 1672: 69 Bürgerstellen, 1722: 75 Bürgerstellen. Im ganzen Kirchspiel Hüsten waren 1616-23: 323 Geburten und 73 Eheschließungen, jährlich über 40 Geburten und 9 Trauungen.
Seuchen
Pest 1613, 1634.
Bevölkerungsverzeichnisse
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold:
- 1779-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1818-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
- 1838-1847 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote
Jüngere Einwohnerzahlen
1818: 607 Einwohner (E.), 1837: 933 E., 1843: 916 E., 1858: 1.309 E., 1867: 1.393 E., 1871: 1.578 E., 1885: 2.584 E., 1895: 3.875 E., 1905: 5.086 E., 1910: 6.622 E., 1925: 7.459 E., 1933: 7.840 E., 1939: 8.326 E., 1950: 10.814 Einwohner.
Abschriften der Mormonen
Wirtschaft
Handel u. Gewerbe
Stand 1954: Frühzeitig schon Metall- und Kleineisenindustrie in einem der industriellen Entwicklung Neheims ähnlichen zeitlichen Rhythmus, ferner Holzsäge- und Verarbeitungsbetriebe. 1839 bereits das Puddelwerk „Hüstener Gewerkschaft" (1916 an die Gelsenkirchener Bergwerks AG. und 1926 an die Vereinigte Stahlwerke AG., 1954 „Hüttenwerke Siegerland/ Werk Hüsten"), 1954 Feinblechwalzwerk.
Verwaltung
Rat
Nach Erhebung zur Freiheit (1360) Bürgermeister (Konsul bzw. Prokonsul) und Rat. Seit 1802 Schultheiß an der Spitze der Verwaltung. 1826 Vereinigung mit Bezirksbürgermeisterei Neheim.
Landesherrschaft
Landesherren
- < 1368 Herrschaft Ardey / Grafschaft Arnsberg. Der letzte Graf Gottfried IV. von Arnsberg verkaufte die Grafschaft Arnsberg an das Erzstift Köln 1368.
- 1368 Seither gehört die Grafschaft Arnsberg zum kurkölnischen, Herzogtum Westfalen, Amt Balve (historisch)
- 1802-16 zu Hessen-Darmstadt.
- 1816 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Arnsberg. 1837 Amt Hüsten
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, Neheim-Hüsten, 1975 Arnsberg
Reichstage
1837 Sitz der Amtsverwaltung des neuen Amtes Hüsten.
Zeitzeichen 1895
- Hüsten, Dorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Arnsberg
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Neheim, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Kassel <> Schwerte (Bahnhof Neheim-Hüsten).
- Einwohner: 3.192
- Qielle: Hic Leones
Kriegswesen
Schützengilden
Schützenbruderschaft gegr. 1435.
Siegel, Wappen, Fahne
Stadtgebiet
- 1837 Amt Hüsten
- 1858:1587 ha, 1925:1602 ha, 1941:1601 ha.
- 1941 Zusammenschluß von Neheim und Hüsten zu Neheim-Hüsten
- 1975 kommunale Neugliederung: Stadt Arnsberg aus den Städten Arnsberg und Neheim-Hüsten und den Gemeinden Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen, Müschede, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel, Wennigloh.
- Die Stadt Arnsberg ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Hüsten.
Kirchenwesen
Bistümer seit Mittelalter
Erzbistum Köln, Archidiakonat des Propstes von St. Severin zu Köln, Dekanat Attendorn, seit 1821 Erzbistum Paderborn, Dekanat Arnsberg. Patronatsrecht der Edelherren von Ardey, dann des Klosters Scheda, 1290 des Grafen von Arnsberg und 1363 des Klosters Wedinghausen in Arnsberg; dann der Erzbischof von Köln bis 1803, Hessen-Darmstadt und Preußen bis 1852.
Reformation
Reformation drang nicht durch. Protestanten erst seit 19. Jhdt. Eigene Kirchengemeinde 1922-32. Kreissynode Soest.
Bekenntnisse
1817: 579 Kath., 4 Prot., 1839: 775 Kath., 8 Prot., 1871: 1.508 Kath., 42 Prot., 1906: 4.824 Kath., 334 Prot., 1925: 6.470 Kath., 859 Protestanten.
Juden
Um die Mitte des 18. Jh. bewohnten einige Juden geringere Freiheitskotten auf Widerruf. 1700: 2 Familien, im weiteren Verlauf des 18. Jh. 2-5 Familien. 1817: 24, 1895: 48 Juden.
Wohlfahrtspflege
Stand 1954: Karolinenhospital 1869, erweitert 1883.
- Apotheke: Hirsch - Apotheke (1894)
Bildungswesen
Schulen
Stand 1954: Lehrer, der zugleich Küster und Organist war, 1605 genannt; nur 1 Volksschule für das ganze Kirchspiel bis nach 1750. Ev. Volksschule 1893. Volksschule der Gemeinde (Röhrschule) 1896. 2. kath. Schule in Unterhüsten 1911. Rektoratschule 1897 bis 1904. Berufsschulzweckverband mit Neheim und Suniern.
Archiv
- Arnsberg (Hochsauerlandkreis)/Stadtarchiv (Stadt- und Landständearchiv im Kloster Wedinghausen)
- Kath. Kirchenarchiv
- Archiv des Freiherrn von Fürstenberg, Herdringen.
Artikel-Quellen
- Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
- Adreßbücher, Stadtarchiv
Bibliografie
- Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Arnsberg,
- Beiler, Chronik der Freiheit Hüsten (1947).
- Dette, H.: Die Freiheit Hüsten (Diss. Münster 1951, Maschinenschrift).
- Marke, E.: Die Geschichte des Werkes Hüsten der Hüttenwerke Siegerland AG, Siegen (1950).
- N.N.: Führer durch Hüsten a. d. Ruhr und Umgebung, Hüsten, Severin, 1905, Online
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Huesten in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
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- Totenzettel von Personen die in Hüsten geboren wurden
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>HUSTENJO31XK</gov>