Puhtzen

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Hierarchie

Regional > Litauen > Puhtzen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Puhtzen

Jacop Putze Wibranzen Capt.
H Weßels Hoff, 5 Huben zahlt
nur von 3 Huben

(Carte des terres devant le Curis H[affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, Sign. N 11999/50 © Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz)



Einleitung

Puhtzen, Kreis Memel, Ostpreußen


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Allgemeine Information

  • Alter Siedlungsort, ca. 2,5 km östlich von Memel[4]
  • Anmerkung: Die genaue Lage ist noch nicht geklärt.


Politische Einteilung

Der Bezirk Bachmannsland in der Schroetterkarte 1:160 000 (1802-12)

Puhtzen gehörte zur Dorfschaft/zum Bezirk Bachmannsland.



Diskussion

Gegen die Annahme Puhtzen = Szirgapaulen spricht:

  • Im Steuergefälle der Vogtei Memel 1687 kommen sowohl Jacob Putze (im Bachmannsland) als auch Paull Sirga (in Böttelsdorf) unabhängig voneinander vor.[14]
  • Die Orte liegen in unterschiedlichen Bezirken/Beritten/Dorfschaften.
  • Im Goldbeck sind Putzen und Szirgapaulen (oder Buddelkehmen) getrennt erwähnt.[15]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Puhtzen gehörte zum Kirchspiel Memel Land.[16]

Katholische Kirche

Puhtzen gehörte zum katholischen Kirchspiel Memel.


Geschichte

Jacop Putze und Bachmans Landt auf der Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000, Sign. N 11999/50
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • 1673: Besitzer Jeremia Kuntz.
  • 1719: Puhtzen, ein cöllmisches Gut im Bachmannsland im Memelschen Creyse gelegen, gehört der verwittweten Frau Obristin von Brion, geb. von Dobrsikowska von Malinowa, itzo neuverheirathete Frau Obristin von Löwen.

In deren Namen erscheint der Königliche Herr Proviantmeister Julius Sigismund Berger und produciret das habende Privilegium in originali. Selbiges ist über 3 Huben 18 Morgen von dem Churfürsten George Wilhelm zu cöllmischen Diensten anno 1639 eigenhändig verliehen. Es ist aber in obigem Privilegio nicht dieses Guth Putzen verschrieben, sondern Budelkein, welches aber laut Ambts Protocoll de anno 1669 mit einander dergestalt vertauschet, daß diese 3 Hu. 18 Mo. zu Budelkein gegen 5 Hu. zu Putzen gegeben. Die jetzige Frau Eigenthümerin aber vielmehr ihr seel. Eheherr, hat dieses Gütchen für 2550 Thlr. anno 1716 käuflich an sich gebracht.Quelle:[17]

Der o.g. Eigentümerin des Gutes Puhtzen gehörten 1719 ebenfalls Gut Bachmann, Gut Rumpischken, Gut Lindenhof, Dorf Dinwethen und Dorf Szarten. Sie war eine geb. von Dobrsokowska, verwittwete von Rummel, verwittwete von Borck (Anm.: Sembritzki schreibt von Brion, was so nicht stimmt. Der Ehemann von Borck diente im Regiment von Brion.) und 1719 neuverheiratete von Löwen.

  • 1639: Hauskämmerer Martin Wessel erhält ein wüstes halbes Erbe Paul Sierga im Böttelsdorffschen, 3 Hufen 18 Mo., zu kölm Rechten gegen Zins 14.Mai 1639 mit der Randbemerkung „alias Jakob Putzen“. Ein Nachkomme, Leutnant Wessel, verpachtete dieses Gut von 3 Hufen 18 Morgen, dazu 2 Berahmungshufen Truschen, eine Meile von Putzen abgelegen, dem Fabian v. Sternberg, Freiherrn v. Scherrenschild auf 8 Jahre für 100 Thlr. Jährlich, 23.April 1699. Am 5.Juni 1720 verkaufen Baron von Loewen, Kgl. Poln. Obrist zu Pferde, und seine Gemahlin Regina Benigna, geb. Baronesse v. Dobrzykowski, ihr Gut Jakob Putzen nebst zwei Hufen zwei Morgen Berahmungsland zu John Trusch Wehsath, bestehend in Wiese und Holzung, an Marie Charlotte, verwittwete v. Blomberg, geb. d’Arckel. Im Jahre 1763 hat das Gut Capitain v. Rummel, 1775 v. Koschkull auf Bachmann, bei welchem es verblieben ist.[18]


Verschiedenes

Karten

Putzen auf der Particulaire Carte von dem in dem Königreich Preussen gelegenen Ambt Memmel, 1725, 1:96 000, Sign. N 11999/61
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz


Bachmannshoff auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Bachmannshoff westl. v. Clemmenhof auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000




Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>PUTZENKO05OR</gov>

Quellen

  1. Carte des terres devant le Curis H [affe] [de] cote du Memmel, ca. 1670, 1:55 000
  2. Steuergefälle Vogtei Memel 1687
  3. Particulaire Carte von dem in dem Königreich Preussen gelegenen Ambt Memmel, 1725, 1:96 000
  4. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Diehlmann, Hans Heinz: Die Türkensteuer im Herzogtum Preußen 1540, Band 2, S. 267, Memel - Tilsit, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 2006
  6. Steuergefälle 1590, S. 147, 184, 201, 229
  7. Steuergefälle 1610, S. 134
  8. Steuergefälle Vogtei Memel 1687, S. 214
  9. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Hubenzahl 1719, Buch Nr. 3, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  10. Memel Amt Catastrum 1719 Band 8, Seite 64
  11. Memel Amt Catastrum 1719 Band 10, Seite 68
  12. Goldbeck, Johann Friedrich: Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil Topographie von Ostpreußen, Königsberg und Leipzig 1785, Nachdruck: Sonderschrift Nr. 7 des VFFOW, Hamburg 1990
  13. Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats, Band 4, 1823, Leopold Krug, Alexander August Mützell, Leopold und Muetzell Krug (Alexander August)
  14. Steuergefälle Vogtei Memel 1687
  15. Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil: Topographie von Ostpreußen, herausgegeben von Johann Friedrich Goldbeck – Erzpriester zu Schaken, Königsberg und Leipzig (1785)
  16. Vollständige Topographie des Königreichs Preußen, Erster Teil: Topographie von Ostpreußen, herausgegeben von Johann Friedrich Goldbeck – Erzpriester zu Schaken, Königsberg und Leipzig (1785)
  17. Generalhufenschoß 1719-1766, Schulzenamt Memel, Special Protocoll 1719, Buch Nr. 2, Staatliches Archivlager, Göttingen, 1962
  18. Sembritzki Johannes, Geschichte des Kreises Memel