Waltrop
Waltrop, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise zur Anlage von Biografien der Vorfahren ....
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Waltrop
Name
„Uualthorpe“ (9. Jh.?), „Waltorp“ ca. 1150, „Waldorp“ 1147, „Lodewicus de Waldorp“ 1189, „Waltdorp“ 1230, „Waltorpp“ 1234, „Waltdorp“ 1278.
Frühe Grundherren
- Kloster Werden hatte hier im 9. Jhdt. Besitz.
- 1147 bestätigte Papst Eugen der Antei Deutz den Besitz der Kirche in Waltrop.
- 1234 wird „Vridinc“ in Waltrop erwähnt.
- 1252 übertrug Ludwig von Waltrop dem Kloster Flaesheim 1 Manse aus seinem Allod in Waltrop.
- Die Abtei Herford hatte hier im 13. Jahrhundert 6 Mansen in Besitz.
- 1325 erwarb Hermann von Düngelen zu Haus Ickern die Hälfte des Vogedinchofes zu Waltrop, damit wurde er Erbherr des halben Dorfes Waltrop. Die andere Hälfte gehörte dem Hause Schörling.
Landwehr als Wehranlage oder Flurbefestigung
1660: „Verzeichnuß deren Im Kirßpell Waltrop befundenen Landtwehren"
- Erstlich eine Landtwehr zwischen dem Meßingsfelde und dem Hirtzkamp, schießet mit einem Ende auf die Hillenbeck und kleine alder Straßen mit dem andern Ende.
- Noch eine Landtwehr auf dem Abbinghoever Brock, von Grundtmans Hause anfangendt und schießet zwischen Bulthoeven und Wennemans Kemppen auf die Helvorter Straße und von gt. Straße zwischen Scheven Erlls und Buschers Velde, vort auf die Königsheide, vor endts der Konigsheide, auf Scheven Erlsbaum, ist mit zimlichen geholtz bewachßen und thut daß Hauß Schorlinge sich derselben anmaßen,
- Item noch eine Landtwehr zwischen Nierhoffs Holte und Krempmans Heide angehendt ahn Krempmans bäum, und schießet auf Horstkamps Wische, vort durch die Heringe Heide, ist auch mit zimlichen Holtze bewachßen, und weilen daß Kloster Kappenberge sich diße landtwehrn ohne einige Fundament zueignen wollen, hatt itziger Kellner dieselbe nhamen deß Ertz Stiefts, widderumb possession genhommen.
- Noch eine Landtwehr von Kuters bäum durch die Dällerheyde, biß vor Reinermanß oben Haußtheur auf die Becke, hievon hatt der Zeitlicher Frone biß dahin genoß gehabt, und wan mast auf gen. landtwehr gewesen, hatt Northauß, dem Fronen davon einige Schenken [Schinken] geben mußen. [1]
Landschaftslage
Baulich sehr locker gefügte jüngere Stadtsiedlung zwischen Dortmund-Ems-Kanal und Lippe-Seiten-Kanal (Abschnitt Datteln-Hamm), 13 km nordwestlich Dortmunds, in einer von regellos gestreuten Land- und Industriesiedlungen gekennzeichneten, schwachwelligen Landschaft, im Übergang vom südlichen Münsterland zum Emscherland bzw. Ruhrgebiet. 60-75 m Höhenlage.
Ortschaftsursprung
1428 bereits „Freiheit“, später aber auch wieder als Dorf bezeichnet (so 1498/1500). Entwicklung auf Grund und Boden des Vogteihofes (Vogedinchove, Feuinghof); um die hier errichtete kölnische Eigenkirche entstand eine gewerbliche Niederlassung als wirtschaftlicher Mittelpunkt der 6 Bauerschaften des Kirchspiels.
Mit Einführung der französischen Verfassung Verlust der Selbständigkeit der Freiheit; 1821 als Bürgermeisterei (1841: Amt) gemeinsam mit Datteln verwaltet.
Amt nach der Landgemeindeordnung
1844 wurden die Bürgermeistereien in Ämter umbenannt. Für diese Ämtern im Kreis Recklinghausen wurde die Landgemeindeordnung vom 31.10. 1841 eingeführt.
Das Amt Waltrop wurde seit 1841 gemeinsam mit dem Amt Datteln verwaltet und ab 1857 in selbständiger Verwaltung geführt, mit den Gemeinden Waltrop, Henrichenburg und Horneburg.
Ehemaliges Amt im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
Amt Altschermbeck |
Amt Bottrop |
Amt Buer |
Amt Datteln |
Amt Dorsten |
Amt Gladbeck |
Amt Haltern |
Amt Hervest-Dorsten |
Amt Herten |
Amt Horst | |
Stadtgründung
Verleihung des Titels Stadt am 23.12.1938.
Stadtsiedlung
Entwicklung
Sternförmiges Wegenetz mit der Kirche als Mittelpunkt; Häuserkranz um Kirche und Friedhof. Landwehr um das ganze Kirchspiel. Neuzeitliche (bis 1954) Zechensiedlungen, besonders südlich des Ortskerns und in Brockenscheidt (südöstlich).
Gebäude
Pfarrkirche (St. Peter) wohl aus dem 10. Jh., um 1000 von Erzbischof Pilgrim der Benediktinerabtei Deutz geschenkt, mit romanischem Turm (um 1200), spätgotisches Langhaus (um 1500) und neugotischem Querschiff und Chor (1893/94), Turm abgebrannt 1783. Pfarrhaus 1663, Neubau 1773, später Umbauten.
Laurentiuskapelle in Leveringhausen 1343 genannt. zweite kath. Kirche St. Marien in Waltrop erbaut 1933. Altes Fachwerkhaus (um 1575).
Beilage zu Nr. 61 des Rheinisch-Westfälischen Anzeigers J. 1822 (Hamm). Verpachtung. Dienstag den 6. August, Morgens 10 Uhr, soll der im Kirchspiel Waltrop, Bauerschaft Elmenhorst gelegene Levemanns Hof auf 12 Jahre meistbiethend verpachtet werden. Pachtlustige wollen sich daher zur angegebenen Zeit auf dem Levemanns Hofe einfinden. Recklinghausen den 25. Juli 1822. Königl.-Preuß. Land- und Stadtgericht Piners.
Adelige Güter
Im Kirchspiel Waltrop: Haus Bruchhausen, Haus Dringenburg, Haus Goy, Horst (Johanniterkommende), Haus Kaynhorst, Haus Loburg, Haus Schörling, Haus Tyding und Haus Wilbring; nur das letzte verfallen erhalten (1975).
Provinz Westfalen: Landtagsfähiges Rittergut im Kreis Recklinghausen / Vest Recklinghausen | |
Haus Beck | Haus Berge | Haus Hagenbeck | Haus Hamm (Buer) | Haus Henrichenburg | Haus Herten | Haus Horst | Haus Knippenburg | Haus Lembeck | Haus Löringhof | Haus Lüttinghof | Haus Niering | Haus Schörlingen | Haus Uhlenbrock | Haus Vogelsang | Haus Vondern | Haus Westerholt | Haus Wittringen | Ab 1855 mit dazu: Haus Brabeck | Haus Wilbringen | Grafschaft Recklinghausen | Historisch: Haus Backem | Haus Balken | Haus Beckloe | Haus Bruchhausen Haus Darl | Haus Dillenburg (erst 1822 erbaut) Haus Dringenburg | Haus Goy | Haus Gutacker | Haus Hamm (Hamm-Bossendorf) | Haus Kaynhorst | Haus Klostern | Haus Leythe | Haus Loburg | Haus Loe | Haus Malenburg | Haus Möcklinghof | Haus Oberfeldingen | Haus Schörlingen | Haus Sickenbeck | Haus Tyding | Haus Vettenbockholt | Burg Wildau |
Zerstörungen 2. Weltkrieg
- Zerstört wurden 1 Schule, 53 Wohnhäuser, 41 Bauernhöfe.
- St.-Petrus-Kirche beschädigt.
- Zerstörte Fläche 650.000 qm = 1,4%.
- 1954 Zerstörungen nahezu beseitigt.
Bevölkerung
1697 zählte das Kirchdorf 72 Sohlstätten bzw. 77 Pflichtige.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kb.: kath. seit 1611/17. Einwohnerbücher 1939, 1950.
Personenstandsregister
- Im Personenstandsarchiv Detmold befinden sich von Waltrop (M), Laufzeit: kath GHT 1815-1874, kath K 1815-1816, kath (GB Dortmund), GHT 1827,1834
Einwohnerzahlen
1818: 2.565 Einwohner, 1828: 2.835 E., 1843: 3.059 E., 1858: 3.112 E., 1871: 2.899 E., 1885: 3.387 E., 1895: 4.137 E., 1910: 7.992 E., 1925: 11.044 E., 1933: 11.549 E., 1939: 11.453 E., 1946: 13.404 E., 1950: 15.539 Einwohner.
Sprache
Die Mundart von Waltrop liegt im Unterraum Dortmund-Lüdenscheid, der sich durch den Gebrauch der alten Dualformen ink für 'euch' und it für 'ihr' vom übrigen Westfälischen abhebt. Waltrop spricht ferner: baun 'bauen', schniggen 'schneien', eck sin 'ich bin', mait '(sie) mähen'.
Wirtschaft
1596: 2 Jahrmärkte (vor Philippi und Jacobi und nach Michaelis).
Neben überwiegender Landwirtschaft (Markenteilung 1809/39) waren 1812 folgende Handwerke und Gewerbe mehr als einmal vertreten: Gastwirte 8, Schuster 7, Schmiede 6, Leineweber und Branntweinbrenner je 4, Schneider und Drechsler je 3, Schreiner, Holzschuhmacher, Wollspinner und Blaufärber je 2. Baumwollspinnerei 1807-17. Leineweber (um 1875 noch 93). Stuhl- und Holzschuhmacher waren bereits ausgestorben.
1903 Steinkohlenbergwerk in der Bauerschaft Brockenscheidt. Um 1954 neben der seit jeher stark betriebenen, durch Gewerbe unterbauten Landwirtschaft in junger Zeit auch etwas Industrie, insbesondere Steinkohlenbergbau, Holzindustrie und sonstiges industrielles Kleingewerbe.
Waltroper Maß
- Waltroper Maß (16. Jh.), dazu im Vest noch Recklinghäuser und Dorstener Maß (siehe dort).
- 1840 Geltungsgebiet: Kirchspiel Waltrop (Waltrup)
- Benennung: Waltroper (Waltruper) Malt gleich 4 Scheffel, 1 Scheffel gleich 2 Müdden, 1 Müdde gleich 2 Viertel, 1 Viertel gleich 5 Becher.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einer auf dem Bürgermeisteramt zu Waltrop (Waltrup) aufbewahrten wohlerhaltenen Müdde.
- Die Untersuchung hat für die Größe des Ortsmaßes ergeben in preußischen Kubikzoll 1.221,766 oder abgerundet 1.222 Kubikzoll. Ein Kubikzoll zu 17,89 ml gerechnet entspricht der Scheffel heute 21,74 Liter.
- Die Untersuchung wurde bewerkstelligt an einer auf dem Bürgermeisteramt zu Waltrop (Waltrup) aufbewahrten wohlerhaltenen Müdde.
- Benennung: Waltroper (Waltruper) Malt gleich 4 Scheffel, 1 Scheffel gleich 2 Müdden, 1 Müdde gleich 2 Viertel, 1 Viertel gleich 5 Becher.
- Die noch am 30. Januar 1841 im Amtsblatt der Regierung veröffentlichte Inhaltsangabe von 2.444 Kubikzoll oder 43,72 Liter entsprach knapp dem Groß- oder Doppelscheffel.
- Siehe auch: Vest Recklinghausen/Maße und Gewichte
Verkehr
Eisenbahn: Oberhausen-Recklinghausen-Hamm (seit 1905). Vestische Kleinbahnen und Anschluß an die Dortmunder Straßenbahnen.
Der Dortmund-Ems-Kanal und der Lippe-Seitenkanal durchschneiden die Gemarkung; Schiffshebewerk Henrichenburg und Schachtschleuse Waltrop 1900.
Autobahn Köln-Hannover mit Anschluß 4 km südl. Ortsmitte (1938). Straßen nach Dortmund, Recklinghausen und Datteln.
Stadtbedeutung
Waltrop liegt im Einflußgebiet von Dortmund, Recklinghausen, Bochum und Münster.
Verwaltung
Verwaltung der Freiheit Waltrop durch 2 Bauerrichter oder Vorsteher, eingesetzt von den Gutsherren zu Schörling und Ickern als Erbherren zu Waltrop. Rentmeister und Amtsfrone oder Bauerbote. Bei wichtigen Anlässen Versammlung aller Eingesessenen („Gemeinheit"), die gewöhnlich durch einige Gemeinheitsleute vertreten waren. Seit 1811 Mairie-, dann Bürgermeistereiverfassung bzw. Amtsverfassung bis 1938.
Gericht
Hohe Gerichtsbarkeit beim Gericht in Recklinghausen. Erbherrliches Bauern- und Markengericht, nur die Besitzer der alten Höfe (Erbsassen) daran beteiligt. Freistuhl: 1234 zuerst erwähnt. Hofgericht und Hofrecht der Elmenhorster Reichsleute, gehalten unter Vorsitz des Hofesrichters auf dem Uphof in der Bauerschaft Elmenhorst.
Landesherrschaft
Kurkölnisches Vest Recklinghausen (1438 bis 1576 verpfändet), mit diesem 1803 an den Herzog von Arenberg. 1811-13 Großherzogtum Berg, Mairie Waltrop, Kanton Recklinghausen, Arrondissement Essen, Rheindepartement. Seit 1816 im preußischen Kr. Recklinghausen. Land Nordrhein-Westfalen 1946.
Kriegerische Ereignisse
Brandschatzungen 1388, 1447, gegen 1498 durch klevische Truppen und 1633 durch die Hessen. Außerdem litt der Ort während des spanisch - niederländischen Krieges (besonders 1586/1587 und 1597/98), im 30jährigen Krieg (1633), in den Kriegen gegen Ludwig XIV. (1672), dem spanischen und österreichischen Erbfolgekrieg und im 7jährigen Krieg (besonders 1758 und 1761).
Wehrwesen
Wehrhoheit des Landesherrn. Bei drohender Gefahr Aufgebot auf Glockenschlag durch den Amtsführer des Kirchspiels.
Schützengilden
Schützengilde mit 2 Gildemeistern (so 1680), daneben eine Junggesellenkompanie, seit Mitte 16. Jhdts.
Wappen
Wappen (1938): Im goldenen Schilde ein schwarzer, rotbewehrter Adler, belegt mit einem Herzschild, der in schwarzem Felle eine gestürzte, verkürzte goldene Spitze zeigt. Gestaltet auf Grund jüngerer Siegel des Reichshofes Elmenhorst, die den Reichsadler zeigen, in Verbindung mit dem Schild der Familie Goy, die im 15./16. Jhdt. im Gebiet der Gemeinde ansässig war.
Finanzwesen
Notgeld des Amtes Waltrop ausschließlich Papier; 1920: 25, 50 Pfg. 1921: 25 Pfg.
Steuern
Grutgerechtlgkeit, Akzise und Aufsicht über Maße und Gewichte in den Händen der Erbherren der Freiheit.
Stadtgebiet
Dauernde Zwistigkeiten um den sich seit 1314 im Pfandbesitz der Grafschaft Mark befindlichen Reichshof Elmenhorst. Zum heutigen Waltrop gehören die 6 Bauerschaften:
- Holthausen (Waltrop)
- Brockenscheidt (Waltrop)
- Leveringhausen (Waltrop)
- Oberwiese (Waltrop), (früher Döttelbeck),
- Lippe (Waltrop), (früher Behem),
- Elmenhorst (Waltrop) und
- Waltrop (Waltrop) .
- 1858 und 1890: 4.675 ha, 1951: 4.681 ha.
Kirchenwesen
Pfarrkirche St. Peter
18.03.1396 Erzbischof Friederich von Köln bestätigt die Stiftung eines Altares der Muttergottes und des hlg. Johannes in der Pfarrkirche zu Waltorpe. durch den Ritter Johann van Dunghelen gt. Mulsenberg mit den Einkünften: dem Zehnten an Roggen, Gerste, Hafer ceterique bladi aus dem Felde des Dorfes Behem (Becklem, dem Hofe Borchove (Holthausen) und der Hausstätte dat Lodinghaus in Waltrop als Wohnung des Rektors. Unter Zustimmung des Archidiakons Timan von Swalenberg, Dechanten an St. Marien ad Gradus in Köln, und des Conrad von Nyem, Pastors in Waltrop, trifft der Erzbischof die Dienstanweisungen für den Inhaber des Altars. Die Präsentation obliegt dem Stifter und dessen Nachfolgern, die Investitur dem Archidiakon.
- Quelle: Urkunde Diözesanarchiv Münster.
Bistümer
Erzbistum Köln, Archidiakonat Dortmund (seit 1612 Kommissariat Recklinghausen); seit 1821 Bistum Münster, Dekanat Recklinghausen, um 1954 Datteln. Zweite kath. Kirche St. Marien 1951 zur Pfarrei erhoben.
Kirchenarchive
- Generalvikariat im Bistumsarchiv Münster: Das Pfarrarchiv der Kirche St. Peter Waltrop beginnt um 1401.(Darin Pacht- und Schatzungsregister des Kspls. Waltrop aus dem 18. Jhdt., Testamente, Prozesse ab 1787 ff.)
- Lokales Pfarrarchiv: Das Pfarrarchiv der Kirche St. Peter zu Waltrop liegt in der Pfarre. Die Kirchenbücher von St. Peter Waltrop liegen in der Pfarre. Laufzeiten: Taufen 1642 - heute, Heiraten 1611 - 1759, 1771 - heute und Tote von 1743 - heute.
- Abschrift der KB Waltrop b. Recklinghausen, rk. Heiraten ab ca.1646-1875 und ganze Familien in PAF von Eva Holtkamp
Kölner Generalvikariatsprotokolle
Neben den Kirchenbüchern sind verschiedene Dispensgesuche eine weitere personengeschichtliche Quelle im Bereich der katholischen Kirche. Bis zu Beginn des 19. Jahrhundert wurden die Dispense im Bereich des Erzbistums Köln im Generalvikariat zentral bearbeitet, danach finden sich die Akten bei den Dekanaten. Angeführt sind auch die außerhalb der Erzdiözese liegendenden involvierten Pfarreien. Diese und andere Quellen wurde von unterschiedlichen Autoren ausgewertet und erfaßt und von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V.v veröffentlicht. [1]
Die gedruckten Arbeiten sind auch in Bibliotheken ausleihbar oder über Antiquariat und Buchhandel (Preisvergleich) erhältlich, z.B.: "Die Kölner Genaralvikariatsprotokolle als personengeschichtliche Quelle" Band X Nichtkleriker (1776-1780) ISBN 3-933364-45-0
Reformation
Die Reformormation setzte sich nur vorübergehend in der Mitte des 16. Jhdts. und im 17. Jhdt. durch (1627 war in Waltrop seit 12 Jahren keine Messe mehr gelesen worden). Pfarre Waltrop-Datteln 1899, Waltrop 1920 selbständig; Kreissynode Recklinghausen.
Bekenntnisse
1840: 2.927 Kath., 13 Ev., 1895: 125 Ev., 1925: 2.079 Ev., 1946: 72% Kath., 1950: rund 10.000 Kath., 4.500 Ev.
Juden
Bis Anfang 19. Jh. keine Juden. 1840: 26, 1895: 16 Juden.
Wohlfahrtspflege
Armenhaus (Stiftung des Statthalters Vinzenz Rensing) Anfang 17. Jh. Kath. Krankenhaus St.-Laurentius-Stift 1857, Neubau 1898/99, erweitert 1908.
Zentrale Wasserversorgung für den geschlossenen Ortsteil und die Bergmannssiedlungen durch Wasserwerk für das nördliche westfälische Ruhrgebiet in Gelsenkirchen. Kanalisation des geschlossenen Ortsteils und einige getrennte Entwässerungsnetze von Bergarbeiter- und Beamtensiedlungen. Rieselfelder der Stadt Dortmund im Ortsteil Dahlerheide. Gaswerk 1904, Umstellung auf Kokereigas ab 1924. Elektrizitätsversorgung 1924.
Bildungswesen
Alte Kirchspielschule, 1604 Schulmeister genannt, Winkelschulen in Leveringhausen (Lehrer 1624 genannt), Elmenhorst, Lippe und Oberwiese. 1840: 3 Schulen. 1900: 6 Schulen mit 11 Klassen, 1928: 31 kath. und 7 ev. Klassen, 1931: 9 Schulen mit 40 Klassen, 1951: 9 Schulen mit 41 Klassen. Rektoratschule gegr. 1865, von der Gemeinde übernommen 1908, bis 1934. Höhere Mädchenschule 1912-34. Realschule ab 1949. Gewerbliche Fortbildungsschule ab 1888, 1954 Berufsschule. Bergmännische Werks- und Berufsschule. Volkshochschule.
Zeitungen
- Waltroper Tageblatt
- WAZ Waltrop, Redaktion: Am Moselbach 5 – 7, 45731 Waltrop Tel.: 02309/9555-10, Fax: 02309/9555-20, Mail: redaktion.waltrop@waz.de
- Waltroper Zeitung, Redaktion, Hagelstraße 14, 45731 Waltrop fon: 02309-9628-0, fax: 02309-9628-90, mail: wzredaktion@zb-marl.de
Zeitzeichen 1895
- Waltrop, Dorf in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Amtsgericht Recklinghausen
- 3.611 Einwohner
- Postbezirk, Telegrafenstation, Gerichtstag.
- Quelle: [Hic Leones]
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Verkartungen
KB-Datenerfassungen/Nordrhein-Westfalen/Kreis Recklinghausen
Archive und Bibliotheken
Archive
Die Stadt Waltrop betreibt kein eigenständiges Archiv. Geschichtsquellen befinden sich daher nur verstreut:
- Stadt Waltrop (Amtsarchiv, Restbestand 1945)
- Archiv der Stadt Datteln (Amt Waltrop)
- Archiv der Stadt Castrop-Rauxel (Amt Waltrop)
- Pfarrarchiv Waltrop
- Vestisches Archiv Recklinghausen
- von Bodelschwingh-Plettenbergsches Archiv im Stadtarchiv Dortmund.
- Staatsarchive Münster und Düsseldorf
- Stadtbücherei Waltrop
Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.
Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.
Bibliografie
Oft werden in Archiven oder Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.
Periodika
Vestische Zeitschrift seit 1891
Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder, so z.B.: Vestische Zeitschrift
Vestischer Kalender seit 1923
Seit 1923 besteht diese Reihe von populären heimat- und personengeschichtlichen Beiträgen aus der Region und ihren Lokalitäten. Bilder, Gedichte, Geschichten und Beiträge zeichnen ein interessantes Bild von Land und Leuten des vestischen Raumes.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813
Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop | bis 1921: Osterfeld |
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WALROPJO31QO</gov>