Hitzerode

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Einleitung

Ein Gehöft in der Langen Straße

Hitzerode ist eine Gemeinde in Nordhessen und lag bis 1989/90 hart an der innerdeutschen Grenze in einer hügeligen Landschaft zwischen der Werra und dem Hohen Meißner, die als die Gegend „auf dem Hain“ bezeichnet wird. Seit der Gebietsreform 1971/74 gehört das Dorf zum Werra-Meißner-Kreis, der durch Zusammenlegung der Kreise Witzenhausen und Eschwege gebildet worden ist.

Allgemeine Informationen

Als sich im Zuge der Gemeindereform die Dörfer zu Verbandsgemeinden zusammenschlossen, blieb Hitzerode eine Zeitlang unentschlossen. Kirchlich war das Dorf mit Albungen an der Werra verbunden. Ihre Angelegenheiten erledigten die Bauern in Frankershausen und Arbeitsmöglichkeiten gab es in den Salzsiedereien in Sooden, später auch im sich dort entwickelenden Kurbetrieb. 1971 entstand durch Zusammenschluß von Frankenhain und Frankershausen die Gemeinde Berkatal, doch Hitzerode zögerte noch und tendierte stark nach Bad Sooden-Allendorf. 1972 kam Hitzerode dann doch zu Berkatal, behielt aber die Telefon-Vorwahlnummer von Allendorf.

Schwierige Namensgebung

Bei der Auswahl der Namen für die neugebildeten Verbandsgemeinden hat man leider keinen großen Einfallsreichtum bewiesen. Die kleinen Dörfer sträubten sich dagegen, daß der Zusammenschluß nach dem größten Dorf im Ortsgebiet benannt wird, weil sie unsinnigerweise ein Absinken in die Bedeutungslosigkeit befürchteten, und so hat man sich neue Ortsnamen ausgedacht, die auffallend häufig auf -tal enden (Berkatal, Wehretal, Niestetal, etc.). Bis dato gab es in Nordhessen nur wenige Dörfer, deren Ortsnamen auf -tal, bzw. -thal endeten, z.B. Hübenthal, aber seit der Gemeindereform gibt es in ganz Deutschland eine regelrechte Inflation von Tal-Dörfern. Angefangen hat wohl alles mit Wuppertal (wo man immer noch von Barmen, Elberfeld und Vohwinkel spricht). So richtig durchgesetzt haben sich die neuen Kunstnamen noch nicht, und wenn man beispielsweise einenen Weißenbächer aus dem nördlichen Meißnervorland auf Berkatal anspricht, hat er keine Anhnung, wovon die Rede ist. Frankenhain oder Frankershausen könnte er sofort richtig einordnen.

Politische Einteilung / Zugehörigkeit

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Zusammenschluss zur Gemeinde Berkatal

1971 wurde durch den Zusammenschluss der Ortschaften Frankenhain und Frankershausen die Gemeinde Berkatal gegründet. Ein Jahr darauf kam der Ort Hitzerode dazu. Da bis dahin unklar war, ob Hitzerode nicht zu Bad Sooden-Allendorf eingemeindet werden sollte, hat Hitzerode noch heute die Ortsnetzkennzahl 05652 (Bad Sooden-Allendorf) im Gegensatz zu den anderen beiden Ortsteilen, die 05657 ( Meißner) als Vorwahl haben.
Wappen
Blasonierung: [1] „In rot ein schräglinker silberner Wellenbalken, begleitet oben von einem gespreizten goldenen Kreuz, unten von einem sechsspeichigen goldenen Wagenrad.“
Der silberne Wellenbalken stellt die namensgebende Berka (Bach) dar, das goldene Kreuz ein Frankenkreuz, in Anspielung auf die Namen der Ortsteile Frankershausen und Frankenhain; das goldene Wagenrad weist auf das früher hier sehr verbreitete Fuhrmannsgewerbe hin. [2]

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Ev. Kirche in Hitzerode

Die ev. Kirche von Hitzerode, 29.10.2012
Der Dorfanger „Unter der Linde“ in Hitzerode, 29.10.2012

Die ev. Kirche von Hitzerode wurde in exponierter Lage im alten Ortskern errichtet, um besonders gut als wehrhafte Anlage zu dienen. Die Errichtung des Baus dauerte in vier Abschnitten fast zwei Jahrhunderte. Der massive, untere Teil des Chorturmes wurde in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts errichtet. Die darüberliegenden Fachwerkgeschosse wurden 1687 aufgesetzt.
Seit 1738 bildet eine Welsche Haube den Abschluß des Glockenturms. 1738 wurde ein Langhaus angebaut, das bis heute in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist.

Das Äußere der Kirche wird besonders durch den Chorturm dominiert, dessen Besonderheit eine Fachwerkkonstruktion ist, die mehrfach verriegelten Mannfiguren mit leicht gebogenen Fußstreben in den beiden Fachwerkgeschossen zeigt.

Das Innere der Hitzeröder Kirche ist mit seiner umlaufenden Brüstung einfach und schmucklos gehalten. Eine erwähnenswerte Orgel mit barockem Prospekt schwingt auf der Brüstung konkav in den Raum. Der Taufstein ist auf das Jahr 1603 datiert.

  • Direkt neben der Kirche befindet sich der Dorfanger „Unter der Linde“, auf dem früher Gemeindeangelegenheiten geregelt wurden: „Alles unger die Linge kommen!“
    Noch immer werden hier unter einer 400jährigen Linde Feste gefeiert, so im Sommer 2011, als Hitzerode nach Frankershausen eingepfarrt wurde.
  • Hitzerode gehört seit Juli 2011 zum Kirchspiel Frankershausen.

Geschichte

Der Ortsteil Hitzerode wurde erstmals im Jahr 1195 in einer Urkunde des Papstes Coelestin III. erwähnt, in welcher dieser den Besitz des Klosters Germerode bestätigte. Um 1300 fiel Hitzerode an die Landgrafen von Hessen, 1498 gehörte eine Hälfte zur Landgrafschaft Hessen, die andere Hälfte war Lehen derer von Völkershausen, später der Apel Appe zu Aue und der Herren von Eschwege.

Die Dorfgeschichte und -gestalt wurde wie auch in den anderen Ortsteilen der Gemeinde Berkatal durch den Salz- und Weinhandel geprägt. Konzentrierte sich in der Frühzeit der Ortsgeschichte die Bebauung auf den „Kirchberg“ und den Verlauf der „Albunger Straße“, so wurde mit dem beginnenden Salzhandel die „Lange Straße“ bebaut, die vom Dohlsbach in Richtung Frankershausen über den Meißner nach Spangenberg befahren wurde. Dort entstanden die noch heute das Ortsbild prägenden, repräsentativen Hofanlagen der wohlhabenden Kaufleute.

  • Im Jahr 1995 wurde die 800-Jahr-Feier des Ortes begangen.
  • Im Jahre 1939 hatte der Ort 362 Einwohner.
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Dorfansichten

Verschiedenes

Meißnerdörfer

Beschreibung der Ortschaften im nördlichen Meißnervorland:

Weißenbach auf der Landkarte des Werra-Meißner Kreises


Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Die ev. Kirche von Hitzerode, Ansicht von Südosten

<gov>HITODE_W3441</gov>

Quellen, Einzelnachweise

  1. Blasonierung ist in der Heraldik die fachsprachliche Beschreibung eines Wappens.
  2. Quelle: Gemeinde Berkatal