Frankenhain (Berkatal)

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Disambiguation notice Frankenhain ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Frankenhain.
.. B e r k a t a l.. ... Frankershausen... ..Schafhof.. ..Hitzerode.. ..Gemeinde Meißner.. ..Burg Ludwigstein.. ..Burg Hanstein.. ...Hoher Meißner...
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Hierarchie

> Berkatal > Frankenhain


Frankenhain Ansichtskarte2.jpg

Einleitung

Ansichtskarte von Frankenhain, Kreis Eschwege

Frankenhain liegt direkt vor dem nordöstlichen Steilabfall des Meißnermassivs unterhalb der Kassler Kuppe (754 m) am Oberlauf der Berka, die etwa 1 km westlich des Dorfs entspringt. Die Landesstraße 3242 verbindet Frankenhain mit dem etwa 1,5 km entfernten südöstlichen Nachbarort Frankershausen, dem Sitz der Gemeindeverwaltung von Berkatal.

Frankenhain wird zu den Dörfern "auf dem Hain" (mundartlich: uffm Hain, auch uffm Haine) gezählt.
Als "Hain" wird das östliche Meißnervorland bezeicnet. Die abschüssige Straße von der Orferoder Höhe bei Kammerbach hinab nach Bad Sooden-Allendorf heißt der "Lange Hain". [1]
Der Spitzname der Frankenhainer ist die "Kaffeekessel".

Allgemeine Informationen

Die „Hainer“ waren „Weltfuhrleute“. Sie versorgten die Salzsieder in Sooden mit Brennholz aus den Wäldern (Haine) und später mit der Meißnerkohle und erhielten dafür Salz, das sie gewinnbringend expedierten und auf dem Rückweg andere Güter, wie Wein und Tabak mitbrachten. Der Wohlstand, dieser Fuhrleute, drückte sich vor allen in den Wohn- und Geschäftshäusern aus. Hervorragende Handwerksarbeiten sind auch heute noch zu bewundern. Besonders hervorgehoben werden muß das Dorf Orferode, aber auch in Frankenhain kann man in der Meißnerstraße ein Ensemble von gediegenen Fachwerkhäusern bewundern, die erkennen lassen, daß die Besitzer nicht nur Kleinbauern, sondern auch Händler waren. [1]

Politische Einteilung / Zugehörigkeit

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Zusammenschluss zur Gemeinde Berkatal

1971 wurde durch den Zusammenschluss der Ortschaften Frankenhain und Frankershausen die Gemeinde Berkatal gegründet. Ein Jahr darauf kam der Ort Hitzerode dazu. Da bis dahin unklar war, ob Hitzerode nicht zu Bad Sooden-Allendorf eingemeindet werden sollte, hat Hitzerode noch heute die Ortsnetzkennzahl 05652 (Bad Sooden-Allendorf) im Gegensatz zu den anderen beiden Ortsteilen, die 05657 ( Meißner) als Vorwahl haben.
Wappen
Blasonierung: [2] „In rot ein schräglinker silberner Wellenbalken, begleitet oben von einem gespreizten goldenen Kreuz, unten von einem sechsspeichigen goldenen Wagenrad.“
Der silberne Wellenbalken stellt die namensgebende Berka (Bach) dar, das goldene Kreuz ein Frankenkreuz, in Anspielung auf die Namen der Ortsteile Frankershausen und Frankenhain; das goldene Wagenrad weist auf das früher hier sehr verbreitete Fuhrmannsgewerbe hin. [3]

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

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Evangelische Kirche

Die evangelische Pfarrkirche in Frankenhain ist an exponierter, erhöhter Lage im Ortskern errichtet. Der älteste erhaltene Teil der Anlage ist der im Kern frühgotische Chorturm, dem 1838 ein klassizistischer Quersaal vorgelagert wurde. Das äußere Erscheinungsbild des Baues wird von dem nur wenig gegliederten Chorturm geprägt, der den angefügten Quersaal hoch überragt. Der Turm zeichnet sich durch seine schlichte blockhafte Gestalt aus, die lediglich von den Fensterachsen rhythmisiert wird. Verschieferte Glockenstube und Helmhaube 1727.

Der Chor öffnet sich in einem Triumphbogen in den Saal und gibt den Blick frei auf die dort befindlichen Wandmalereien. Dabei handelt es sich vermutlich um das Werk durchwandernder Mönche, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Malereien wurden im Jahr 1954 freigelegt, nachdem sie in nachreformatorischer Zeit übermalt wurden. An den Chorwänden die Flucht nach Ägypten (?) ,die Dornenkrönung, Kreuztragung und Kreuzigung,im Gewölbescheitel der Ostwand die Anbetung der Heiligen Drei Könige, im Gewände des Ostfensters zwei Heilige (Petrus und Paulus?) und an den Gewölbekappen die vier Evangelistensymbole, dazu Rankenwerk (ergänzt). Erhalten haben sich im wesentlichen nur die roten, in den nassen Putz gemalten Umrißlinien, dazu ockergelbe Töne der auf den trockenen Putz aufgetragenen Ausmalung. Die blauen oder grünen Binnenfarben sind dagegen vergangen.

Die Kirche besitzt zwei Glocken, die heute noch in Betrieb sind: Von 1987 eine kleine Bronzeglocke und eine größere, die im Jahre 1510 gegossen wurde, und die sehr wertvoll und reich mit Bildern verziert ist. In der Kirche gibt es einen Taufstein aus dem 16. Jahrhundert. Die Orgel datiert von 1843. [4]

Frankenhain, ev. Kirche von Osten
Frankenhain, ev. Kirche von Westen
Ev. Kirche in Frankenhain, Blick zum Altar
Ev. Kirche in Frankenhain, Blick zur Orgel

Katholische Kirche

Frankenhain gehört zur katholischen Kirchengemeinde Bad Sooden-Allendorf.

Geschichte

Blick auf Frankenhain am Hohen Meißner
Der Dorfanger von Franlenhain, Mai 2012

Frankenhain ist mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1360 der drittälteste Ort der Gemeinde Berkatal. Der Ort erhielt im Zuge des aufblühenden Salz- und Weinhandels, dem sich die Bewohner des gesamten Meißnervorlandes seit dem 16. Jahrhundert widmen, im 17. und 18. Jahrhundert wirtschaftlichen Auftrieb.

Die ansässigen Fuhrleute errichteten im Verlauf der heutigen "Meißnerstraße" großzügige Hofanlagen mit den typischen, für die Lagerung des Weines bestimmten, großen Kellern. Im 19. Jahrhundert wurden der Bergbau und die Schmelztiegelproduktion zur hauptsächlichen Erwerbsquellen für die Bewohner von Frankenhain. Noch heute existiert in Frankenhain ein Betrieb zur Schmelztiegelproduktion, der weltweit seine Produkte vertreibt.

Ortsbeschreibung

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Anger

Der Anger war schon immer der Mittelpunkt des Dorflebens. Wenn früher der Bürgermeister den Bürgern etwas mitteilen wollte, schickte er den Ortsdiener mit der Schelle durchs Dorf und ließ alle auf dem Anger zusammenkommen. Auf dem Anger wurden früher auch Hochzeiten gefeiert, die mehrere Tage dauerten. Tradition ist das Maisingen des Männergesangvereines am 01. Mai. Jährlich findet am Anger das Backhausfest statt mit heimischen Gerichten.

  • Heute hat Frankenhain 439 Einwohner (2009).

Fabrik

In Frankenhain ist eine bekannte Firma mit weltweiten Geschäftsbeziehungen ansässig, das ehem. Schmelztiegelwerk Carl Note. Zeitweise war der Betrieb im Besitz des Epteröder Unternehmers Wilfried Liphardt. Inzwischen gehört das Werk zum amerikanischen Konzern „Morgan Molten Metal Systems GmbH“ und firmiert unter dem Namen „Noltina“. Die Anschrift ist Noltinastraße 29. In der strukturschwachen Region sind die Arbeitsplätze von großer Bedeutung. Für die speziellen Schmelztiegel besteht eine weltweite Nachfrage.

Wegweiser

An der Straße von Frankenhain nach Kammerbach (K44) steht ein alter Wegweiser in Form einer zylindrischen Säule aus Stein, die trägt einen aufgesetzten Würfel, der mit einer flachen Pyramide nach oben abschließt. Im Sandsteinkopf ist an der Südwestseite vertieft eingearbeitet:

  • „Weg nach Hilgershausen".
  • An der Südostseite steht zu lesen „“Weg nach Cammerbach".
  • Vor der Flurbereinigung lag die heute 33 m entfernte Weggabelung direkt neben dem Wegweiser.


Fotos vom 21. Mai 2012

Alter Wegweiser bei Frankenhain
Das Schmelztiegelwerk in Frankenhain
Fachwerkhäuser an der Berkastraße in Frankenhain [5]
Ein Gehöft in Frankenhain


Landschsftsbild und Karte

Blick von der Kalbe auf dieDörfer des östlichen Meißner-Vorlandes
Übersichtskarte der Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis, Hessen


Verschiedenes

Meißnerdörfer

Beschreibung der Ortschaften im nördlichen Meißnervorland:

Frankenhain auf der Landkarte des Werra-Meißner Kreises


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Blick von einer Anhöhe bei Hitzerode auf Frankenhain, 29.10.2012 [6]
Blick von der Meißnerstraße auf die ev. Kirche von Frankenhain

<gov>FRAAIN_W3441</gov>

Quellen

  1. 1,0 1,1 Text: Bernd Waldmann, Weißenbach
  2. Blasonierung ist in der Heraldik die fachsprachliche Beschreibung eines Wappens.
  3. Quelle: Gemeinde Berkatal
  4. Magnus Backes, Kunstreisführer Hessen, Gondrom, Stuttgart 1962, ISBN 3-8112-0588-9
  5. In dem Haus auf der linken Seite befand sich einst die Gastwirtschaft „Zum Stern", Inh. Gustav Schröder, zuvor Georg Wilh. Brill.
  6. In der Bildmitte rechts kann man die Kalksteinkuppen des Naturschutzgebietes der Kripp- und Hielöcher bei Frankershausen erkennen.