Kairinn
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Hierarchie
Regional > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Kairinn
Einleitung
Kairinn, Kreis Memel, Ostpreußen
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- Kairen, vor 1785 Kischken Bartel, 1785 Kayren, lit. Kairiai[1]
- 1753 Taufe eines Albrekts Kayris von Kayren, 1782 Kischken Bartel (1782)
- Litauischer Name: Katrinė[2], Katrine, Kairiai[3]
Namensdeutung
Der Name besagt, dass der Ortsgründer ein Linkshänder war. Nicht auszuschließen ist die Lage oder der Bewuchs.
Der Alternativname Kischken Bartel besagt, dass Bartel entweder an einer Biegung lebt oder eine Behinderung am Bein hat.
- preußisch-litauisch "kairinis" = linksseitig, Linkshänder
vgl. dazu
- lettisch "kairināt" = irritierend
- prußisch "kaire" = linke Seite
- "keras" = Busch
- "kerennis" = buschig, lebt im Wald
- prußisch „kiska“ = Kniekehle, Flusswindung
- litauisch „kiška“ = starke Sehne in der Kniekehle
Allgemeine Information
- Kirchdorf, 12 km südöstlich von Memel, mit einer Schule, 1939: 282 Einwohner[4]
Politische Einteilung
1785 war Kairinn Melirtes Dorf, 1916 eine Landgemeinde.[5]
1940 ist Kairinn Gemeinde mit dem Gut Grudszeiken den Dörfern Kairinn, Kindschen Bartel, Klooschen Bartel, Labatag Michel Purwin und Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn).
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kairinn ist seit 1904 Kirchspiel, vorher gehörten die Ortschaften des Kirchspieles zur Landkirche Memel (Memel Land).
Zugehörige Ortschaften
Zum Kirchspiel Kairinn gehörten 1912 folgende Ortschaften:
Casparischken, Dumpen Dorf u. Gut, Gibbischen Martin, Grudszeiken, Kairinn, Kindschen Bartel, Klooschen Bartel, Labatag Michel Purwin, Leisten, Mitzken, Schäferei, Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn), Schompetern, Spengen, Starrischken, Szarde, Waaschken.
Kirchenbücher
Die Kirchenbücher von Kairinn sind verschollen.
siehe auch: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Memel
Katholische Kirche
Kairinn gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.
Friedhof
Kairinn hatte einen Friedhof.
Standesamt
Kairinn gehörte 1907 zum Standesamt Buddelkehmen, war aber ab 1911 selbst Standesamtsort.
Standesamtsregister
Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher von Kairinn stellen die Zweitbücher des Standesamtes Kairinn dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.
- Geburten 1911-1918, 1920-1938
- Heiraten 1911-1918, 1920-1938
- Sterbefälle 1911-1917, 1920-1938
Schule
Geschichte
Memeler Dampfboot
Folgende Artikel entstammen dem Memeler Dampfboot:
- 1933 Nr.2: Kairinn, 1. Januar. Der hiesige Frauenverein vom Roten Kreuz veranstaltete dieser Tage eine Bescherung der Kirchspielarmen. Nach einer kurzen Ansprache des Ortsgeistlichen und einigen Weihnachtsliedern wurden die Armen von den Damen des Frauenvereins an festlich gedeckter Tafel mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Hierauf erfolgte die Bescherung. Jeder erhielt eine bestimmte Menge Lebensmittel und bares Geld. Mit Tränen der Rührung verabschiedeten sich dann die Armen von ihren Gastgebern.
- 1933 Nr.5: Kairinn, 4. Januar. Der Weg von der Starrischker Brücke (Nr. 2) bis Kairinn war viele Jahre besonders während der Zeit der nassen Witterung schwer passierbar. Im vergangenen Jahr ist nun von den interessierten Gemeinden ein Wegeverband gegründet worden. Unter Mithilfe des Kreises ist der Weg vom Waldrand bis zur Kiesstraße Kairinn als Kiesstraße ausgebaut worden. Hoffentlich wird auch die Reststrecke bald ausgebaut werden.
- 1933 Nr.6: Kairinn, 5. Januar. Der Wegeverband Szarde-Kairinn-Kloschen Bartel hielt dieser Tage hier eine Ausschußsitzung ab, welche von dem Verbandsvorsitzenden geleitet wurde. Nach Beratung einiger interner Angelegenheiten führte der Verbandsvorsteher aus, daß die Amtszeit des Vorstandes abgelaufen sei und daher eine Neuwahl erfolgen müsse. Bei der darauf folgenden Wahl wurden Besitzer Tietz-Labatag Michel Purwin zum Verbandsvorsteher und Besitzer Petereit-Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn) zum Stellvertreter einstimmig wiedergewählt.
- 1933 Nr.39: Kairinn, 13. Februar. Der Landwirtschaftliche Verein Kairinn hielt kürzlich im Gasthause Paul eine Versammlung ab, in der Dr. Lankisch von der Winterschule Heydekrug einen interessanten Vortrag über Milchviehfütterung hielt. Anschließend daran fand eine rege Aussprache statt. Die nächste Versammlung wird am Donnerstag, dem 16. März, nachmittags 5 Uhr, stattfinden.
- 1933 Nr.70: Am Donnerstag, 23.März, nachmittags 5 Uhr, findet in Kairinn im Gasthause Paul eine Landwirtschaftliche Versammlung statt. Als Referent erscheint von der Landwirtschaftskammer Herr Schillick.
- 1933 Nr.76: Kairinn, 28. März. Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins. Dieser Tage fand hier eine Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins statt, die von dem Vorsitzenden eröffnet wurde. Wandergärtner Schillick von der Landwirtschaftskammer hielt einen interessanten Vortrag über die Pflanzung, Veredlung und Düngung von Obstbäumen und Sträuchern. –
Gasthof Kairinn
Bewohner
Eine Liste mit den Bewohnern von Kairinn finden Sie auf folgender Seite:
Seiten zu einzelnen Familien:
- Familie Füllhaase
- Familie Lilischkies
- Familie Paul
- Familie Reisgies
- Familie Silkeit
- Familie Skrandies
- Familie Tendies
Friedhof
Der Friedhof von Kairinn liegt an einem Feldweg und ist sehr verwildert. Es scheint aber, dass hin und wieder die schlimmste Überwucherung entfernt wird. Es gibt noch Grabstellen zu sehen, aber nichts mehr zu lesen, außer einem Holzschild, dass aber nicht zugeordnet werden kann.
Die Bilder wurden im Mai 2013 aufgenommen und von Peter Wallat zur Verfügung gestellt.
Verschiedenes
Karten
Genealogische Internetseiten
- Teilauswertung zu Kairinn: Memelland, OFB
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KAIINNKO05OO</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 01.09.1923
- ↑ Amtsblatt des Memelgebietes vom 29.12.1923
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Johannes Sembritzki, Geschichte des Kreises Memel, Memel, 1918