Buddelkehmen

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Siehe oben Mitte auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Buddelkehmen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Das Gutshaus Buddelkehmen war ein langgestrecktes Holzhaus mit Veranda

Hierarchie

Regional > Litauen > Buddelkehmen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Memel > Buddelkehmen


Einleitung

Buddelkehmen, auch Böttelsdorf, Kreis Memel, Ostpreußen.

Name

Der Name Buddelkehmen weist auf einen ehemaligen Wachtposten, aus dem sich ein Dorf entwickelt hat. Böttelsdorf ist eine lautliche Anpassung bzw. eine falsche Übersetzung ins Deutsche. Der Altenativname Szirgapaulen kann ein Spitzname für Paul sein, jedoch auch auf einen Tischler oder Zimmermann deuten.

  • prußisch "budelis" = er wacht

+ "caymis, kaimas" = Dorf, Ort

  • litauisch "budelis" = Büttel, Henker, Scherge, im Mittelalter das Exekutivorgan des Richters
  • prußisch "sirgis, zirgis" = Wallach (kastrierter Hengst)
  • preußisch-litauisch "žirgti" = grätschen, das Gehen mit gespreizten Beinen
  • "žirgas" = das Ross, auch das Steckenpferd
  • "žirge" = Schragen, Gestell, Sägebock, Sparren, Holzgerüst, Kreuzhölzer auf der First des Strohdaches, Holzgerüst auf der Wiese zum Aufsetzen des Heuhaufens, Zoche, Pflugschleife
  • lettisch "žirgts" = munter, flink, beweglich

Sembritzki: "Böttelsdorf ist nicht das heutige Buddelkehmen allein, welcher Ortsname allerdings eine wörtliche litauische Übersetzung davon ist (budelis: der Büttel), sondern bezeichnete ein, nicht aber etwa ursprünglich einem "v. Böttelsdorff" verliehen gewesenes Gebiet."


Politische Einteilung

Landgemeinde (Szirgapaulen) 1874, (Buddelkehmen (Szirgapaulen)) 1888 und (Buddelkehmen) 1907. 1940 ist Buddelkehmen eine Gemeinde mit dem Gut Buddelkehmen und den Dörfern Ilgegahnen, Matzwöhlen und Thaleiken Jakob.

Sembritzki in der Geschichte des Kreises Memel bemerkt beim Ortsname Szirgapaulen: Bei Goldbeck als gleichbedeutend mit Buddelkehmen bezeichnet, aber nur ein Bestandtheil dieses Gebiets. Weiter beim Ortsname Putzen bemerkt er, Wenn Goldbeck Szirga Paulen mit Buddelkehmen für gleichbedeutend erklärt ist das irrig; es gehörte nur zum Gebiet Buddelkehmen. Im Gemeindelixicon 1888 ist die Landgemeinde als Buddelkehmen (Szirgapaulen) angegeben. Im Gemeindelexicon 1874 ist Buddelkehmen nicht angegeben, nur Szirgapaulen. Im Gemeindelexicon 1907 ist Szirgapaulen nicht angegeben, nur Buddelkehmen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Buddelkehmen gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.


Katholische Kirche

Buddelkehmen gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Buddelkehmen gehörten 1907 folgende Ortschaften:

Birkenhain, Buddelkehmen, Budsargen, Carlsberg, Dumpen, Grudszeiken, Klein Götzhöfen, Kairinn, Kasparischken, Kindschen Bartel, Miszeiken, Mitzken, Rumpischken, Schäferei, Schillgallen, Schweppeln, Spengen, Thaleiken Jakob, Waaschken, Zenkuhnen.

Standesamtsregister

Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher der Jakobus- oder Landkirche Memel stellen die Zweitbücher des Standesamtes Buddelkehmen dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.

  • Geburten 1874-1938.
  • Heiraten 1874-1938.
  • Sterbefälle 1874-1938.


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>BUDMENKO05OP</gov>