Kneiphof (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Image: Königsberg Artushof.jpg|thumb|355 px|<Center>Artushof am Großen Domplatz in '''Königsberg''' <ref>Der Artushof in Königsberg war ein Veranstaltungshaus in Kneiphof. Das Gebäude stand unmittelbar neben dem Kneiphöfischen Gymnasium auf dem Vorplatz des Doms, dem Großen Domplatz.  
[[Image: Königsberg Artushof.jpg|thumb|355 px|<Center>Artushof am Großen Domplatz in '''Königsberg''' <ref>Der Artushof in Königsberg war ein Veranstaltungshaus in Kneiphof. Das Gebäude stand unmittelbar neben dem Kneiphöfischen Gymnasium auf dem Vorplatz des Doms, dem Großen Domplatz.  
Das Gebäude wurde vom Kaufmännischen Verein 1883 erbaut. Mit seinem großen Festsaal diente es vorwiegend geselligen Veranstaltungen. Hier hielt Agnes Miegel ihre erste eigene Dichterlesung als Zwanzigjährige ab.  
Das Gebäude wurde vom Kaufmännischen Verein 1883 erbaut. Mit seinem großen Festsaal diente es vorwiegend geselligen Veranstaltungen. Hier hielt Agnes Miegel ihre erste eigene Dichterlesung als Zwanzigjährige ab.<br>1921 bezog die Soziale Frauenschule der „Inneren Mission“ den Artushof. 1924 kaufte die Stadt das Gebäude dem Kaufmännischen Verein ab, da es diesem zu klein geworden war. Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen auf Königsberg vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut.  
 
1921 bezog die Soziale Frauenschule der „Inneren Mission“ den Artushof. 1924 kaufte die Stadt das Gebäude dem Kaufmännischen Verein ab, da es diesem zu klein geworden war. Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen auf Königsberg vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut.  
Der Wiederaufbau ist aber geplant.
Der Wiederaufbau ist aber geplant.
Ansichtskarte um 1910.</ref></Center>]]  
Ansichtskarte um 1910.</ref></Center>]]  

Version vom 17. Januar 2016, 20:24 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Königsberg in Preußen
Wappen des Königsberger Stadtteils Kneiphof

K n e i p h o f

Stadtteil von K ö n i g s b e r g

O s t p r e u ß e n
________________________________________________________

Kneiphof-Insel in Königsberg, Ostpreußen


< Königsberg

Hierarchie


Kneiphöfsche Langgasse in Königsberg


Einleitung

Königsberg, Kneiphof, Dom, Alter und Neuer Pregel

Kneiphof war die Bezeichnung für eine der drei Königsberger Städte neben Altstadt und Löbenicht auf der gleichnamigen Flussinsel im Pregel. Im Jahre 1785 gehörten zu diesem Stadtteil die südlichen auf dem Haberberg gelegenen Stadtteile vordere und hintere Vorstadt, Alter oder Trockener Garten , der Nasse Garten und die Feste Friedrichsburg.

Allgemeine Informationen

Die Dominsel war eingeschlossen von den beiden Pregelarmen: nördlich vom Neuer Pregel (Lipza) und südlich vom Alter Pregel (Natangischer Pregel). Das Kneiphöf´sche Areal begann bei den Fluss-Sperren "Litthauischer Baum" im Osten und endete am "Holländer Baum" im Westen.

Name

Neuer Pregel mit Kohl- und Fischmarkt in Königsberg

Der Name leitet sich von dem prußischen Wort "knypabe, kneip-abe" (ape = Fluss) ab und bedeutet umflutet sein, überschwemmt werden, bezeichnet also keinesfalls ein Kneipenviertel.


Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Im Jahre 1785 gehören zum Kneiphof:

  • Königsberger Dom
  • Haberberger Trinitatis-Kirche
  • St. Georgs-Hospital
  • Kirche im Zuchthaus
  • Vestungskirche in der Veste Friedrichsburg
  • Betshaus der Mennoniten
  • Synagoge

Evangelische Kirchen

  • Video bei YouTube, Königsberger Dom [1]

Kirchhöfe/Friedhöfe

"In Karwaiten, 9 km Lftl.n.ö. von Nidden, die versandete Kirche 1786 geschlossen. und ihr Material zur Schwarzorter Kirche verwendet. Ihr granitner Taufstein jetzt an der N. Seite des Königsberger Schlosses. Hier wurde den 9. Januar 1776 Ludovicus Jedeminus (Martin Ludwig) Rhesa [2] geboren, der Verfasser der litauischen Bibel, der Prutena, die 1809 und 1825 in Königsberg erschienen, und Stifter der studentischen Anstalt Rhesianum in Königsberg, wo er als Professor und Konsistorialrat auf dem Kneiphöfschen Kirchhof am Brandenburger Thor 1840 begraben wurde." [1]

Alter Pregel mit Börse und Grüner Brücke in Königsberg, links der Kneiphof
Kneiphof mit Dom
D o m zu Königsberg

Geschichte

Kneiphof ist 1684 noch eine Überschwemmungswiese

In den ältesten Zeiten wurde die morastige Insel auch Pregormunde, Pregelmünde oder Vogtswerder genannt. Die Bebauung soll 1324 mit der Anlage der Langgasse, der Krämerbrücke und der Grünen Brücke begonnen haben. Seit 1327 ist die Insel als Stadt priviligiert. 1332 wurde durch den Hochmeister Luderus von Braunschweig das Domkapitel (Alter Dom) von der Altstadt auf den Kneiphof verlegt. Zum Kneiphof gehörten die vordere und die hintere Vorstadt und der Haberberg. Solange nur zwei Brücken die Dominsel mit den anderen Stadtgebieten verband, vermehrten sich in den Vorstädten die Speicher und Wirtshäuser. Zwei Bären sind Halter des Kneiphöf´schen Stadtwappens. Zwischen zwei Jagdhörnern im grünen Feld wird eine Krone im weißen Feld von einer Hand mit blauem Ärmel emporgehalten.

Von 1255 bis 1724 war der Kneiphof eine eigenständige, von Großhandel geprägte Stadt mit einer eigenen Stadtverwaltung. Zum Ende des 19. Jahrhunderts war Kneiphof dicht bebaut. Auf der nur knapp 10 Hektar großen Insel befand sich neben dem Königsberger Dom das Grabmal Immanuel Kants, Universitätsgebäude und viele weitere Altstadtgebäude. Wegen des sumpfigen Bodens mussten vor dem Bau eine große Zahl Eichenpfähle in die Erde gerammt werden. Die Insel war durch fünf Brücken mit dem Festland verbunden. Diese Brücken, zusammen mit zwei weiteren Brücken über den Pregel bildeten das bekannte Königsberger Brückenproblem.

Alte Ansichten

Großer Domplatz mit Reichsbank in Königsberg [2]
Artushof am Großen Domplatz in Königsberg [3]
Kneiphöfische Langgasse mit Grünem Tor
Kneiphöfisches Rathaus
Pregelbogen auf dem Kneiphof in Königsberg
Grünes Tor mit alter Börse in Königsberg

Heutige Situation

Ehemalige Altstadt und Kneiphof mit Dom in Königsberg
Plan des Königsberger Stadtteils Kneiphof 1905

Bibliografie

Fotoalbum

Karten

Der Kneiphof wird auch Dominsel genannt und liegt zwischen den Pregelarmen. Königsberg 1809
Provinz Ostpreußen 1910


Wappen-Königsberg Stadtteile von Königsberg in Preußen (Regierungsbezirk Königsberg)

Altroßgarten | Altstadt | Amalienau | Burgfreiheit | Contienen | Devau | Haberberg | Juditten | Kalthof | Kneiphof | Kohlhof | Kosse | Laak | Lauth | Lawsken | Liep | Lomse | Luisenwahl | Löbenicht | Maraunenhof | Mittelhufen | Mühlenhof | Nasser Garten | Neue Sorge | Neuroßgarten | Oberhaberberg | Oberteich-Terrassen | Paradeplatz | Ponarth | Pregelwiesen | Quednau | Rathshof | Rosenau | Roßgarten | Sackheim | Schloßteich | Seligenfeld | Steindamm | Tannenwalde | Tragheim | Twangste | Vorderhufen | Weidendamm |


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellem, Einzelnachweise

  1. Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 94
  2. Der Große Domplatz befindet sich auf der Kneiphof-Insel vor dem Dom. Am Großen Domplatz standen repräsentative Gebäude wie der Artushof und die Reichsbank. Die nächste Straße weiter westlich hieß Kleiner Domplatz.Ansichtskarte 1905/20.
  3. Der Artushof in Königsberg war ein Veranstaltungshaus in Kneiphof. Das Gebäude stand unmittelbar neben dem Kneiphöfischen Gymnasium auf dem Vorplatz des Doms, dem Großen Domplatz. Das Gebäude wurde vom Kaufmännischen Verein 1883 erbaut. Mit seinem großen Festsaal diente es vorwiegend geselligen Veranstaltungen. Hier hielt Agnes Miegel ihre erste eigene Dichterlesung als Zwanzigjährige ab.
    1921 bezog die Soziale Frauenschule der „Inneren Mission“ den Artushof. 1924 kaufte die Stadt das Gebäude dem Kaufmännischen Verein ab, da es diesem zu klein geworden war. Das Gebäude wurde bei den Luftangriffen auf Königsberg vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der Wiederaufbau ist aber geplant. Ansichtskarte um 1910.