Wessum (Ahaus): Unterschied zwischen den Versionen
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Als Wahrzeichen von Wessum gilt das Oratorium der Leiden Christi von 1510, seit 1920/21 Kriegergedächtnisstätte. | Als Wahrzeichen von Wessum gilt das Oratorium der Leiden Christi von 1510, seit 1920/21 Kriegergedächtnisstätte. | ||
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Version vom 20. August 2013, 07:56 Uhr
Wessum: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Ahaus > Wessum
Zeitschiene vor 1803
Kirchengründung
Auf dem Haupthof „Weshem“ bauten die Grafen von Cappenberg die 1188 erstmals erwähnte Eigenkirche. Wahrscheinlich geht die Pfarre jedoch auf Bischof Liudger zurück. Das Patrozinium (1571) der Gottesmutter wurde durch das des hl. Martin — einst Nebenpatron der Kirche — verdrängt.
- Nebst Wüllen und Ahaus sind 1297 Alstätte und 1919 Graes abgepfarrt worden.
- Das Gotteshaus ist eine gotische Hallenkirche des 14. Jahrh., die man 1870 mit einem neuen Turm versah und 1899 erweiterte. [1]
Ratsleute der Kirche
02.08.1439 Hinrich de Schulte Eppinch, Gherd de Schulte Rychtmaninch, Diderich ton Luitiken Honhove, Johan de Schulte ton Bushove, Ratleute der Kirche zu Wessen, lassen Aleke, Ehefrau Hinrickes Sibertinge, und ihre Kinder Ludeken, Aleken, Hinricke, Hermanne, Aleken vom Wachszinsrecht des Liebe Frauen-Altars in der Kirche zu Wessem frei. Z: Herman Nabbe, Kirchherr zu Wessem; Engelbert van der Backe, Gograf zum Sandwelle.
Lagerbuch Amt Ahaus 1769
Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Einfache Schatzung
Städte Kirchspiele |
Bauerschaften u.freye Häuser |
1) Klöster u. Adelige |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effectiv |
3) reduc. in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Wessum |
Bauerschaft Dorf fürstlich |
. | 3 | . | 30 | . | . | 61 | 94 | .21 13/16 | . | 264 | 5 | 14 | . |
Kirchspiel Wessum |
Bauerschaft Aueresch fürstlich |
. | . | 3 | 8 | 10 | 5 | 31 | 57 | 12 1/16 | 30 | 140 | 37 | . | . |
Kirchspiel Wessum |
Bauerschaft Graes fürstlich |
. | . | 7 | 28 | . | 20 | 45 | 100 | 26 5/16 | 46 | 308 | 57 | 14 | . |
Summa | Kirchspiel Wessum |
. | 3 | 10 | 66 | 10 | 25 | 137 | 251 | 60 3/16 | 76 | 712 | 100 | . | . |
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.
- Quelle: Lagerbuch Fürstbistum Münster 1769
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- Die Grafen Gottfried und Otto von Cappenberg übergaben 1122 ihren Hof in „Weshem" dem eben von ihnen gegründeten Prämonstratenserkloster Cappenberg. Der Ort kam mit der Herrschaft Ahaus 1406 an das Bistum Münster.
- < 1802 Fürstbistum Münster, Amt Ahaus
- 1802 als Entschädigungslande an die Grafschaft Salm-Horstmar
- 1810 Kaiserreich Frankreich > Lippedepartement > Arrondissement Steinfurt > Kanton Ahaus > Mairie Wessum
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster
- 1816 Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Ahaus, Amt Wessum, Wessum (Ahaus)
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, 1975 Kreis Borken
Gesamtumfang
Zusammenschluß
- 01.04.1936 von Dorf Wessum und Kirchspiel Wessum zur Gemeinde Wessum mit 44,92 qkm und 2.098 Einwohnern[2]
Teileingemeindung
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1823 Bürgermeisterei Kirchspiel Wessum
- Bürgermeister: Grevinck zu Horst, war gleichzeitig Bürgermeister in Nienborg
- 1832/35 Bürgermeisterei Wessum 2.519 Einwohner.
- Bürgermeister Büning
- Beigeordneter Joh. Heinr. Richter, jun., Leinwand- und Spezereiwarenhandel, Wessum. [3][
- Bürgermeister Büning
Dorf und Kirchspiel
- 1895 Dorf Wessum (Wessum, Dorf), Dorf und Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Ahaus, Amt Wessum
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Ahaus, Standesamt Wessum, Religion: ev. Kspl Ahaus, kath. Kspl Wessum, Postbezirk, Telegrafenamt
- Gesamtumfang: 19,2 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 142 Gebäude
- Einwohner: 712 (alle Kath.)
- Wessum (Kirchspiel Wessum) Landgemeinde im Kreis Ahaus, Amt Wessum
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Ahaus, Standesamt Wessum, Religion: ev. Kspl Ahaus, kath. Kspl Wessum
- Gesamtumfang: 4.506,9 ha, (1895) 2 Wohnplätze, 255 Gebäude
- Einwohner: 1.504 (13 Ev., 1.491 Kath.). [4]
Infrastruktur
1931 Amt Wessum, Kreis Ahaus, Regierungsbezirk Münster, Sitz Wessum.
- Gemeinde Wessum, Dorf, Mischgemeinde. Gemeindevorsteher Griminelt, Ortsklasse D.
- Einwohner 766 Kath.
- Gesamtfläche 19 ha,
- Einrichtungen: Pfarramt (kath). Volksschule. Krankenhaus mit der Gemeinde Wessum Kirchspiel. Arzt 1 mit der Gemeinde Wessum Kirchspiel. Post- u. Telegrafenamt. Eisenbahnstation Ahaus, Enscheder Eisenbahn. Polizei (kommunal) mit der Gemeinde Wessum Kirchspiel. Freiwillige Feuerwehr. Nebenstelle der Kreissparkasse. Spar- u. Darlehnsgenossenschaft, Sportplatz. Markt.
- Politik: Gemeindevertretung 5 Mitglieder.
- Gemeinde Wessum, Kirchspiel, Landwirtschaftsgemeinde. Gemeindevorsteher Böcker - Wensker. Ortsklasse D.
- Einwohner: 1.933. Kath. 1.925. Ev. 8.
- Gesamtfläche 4.507 ha.
- Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Volksschule. Krankenhaus mit der Gemeinde Wessum Dorf. Arzt 1 mit der Gemeinde Wessum Dorf. Post- u. Telegrafenamt. Eisenbahnstation Ahaus, Enscheder Eisenbahn 1 km. Polizei (kommunal) mit der Gemeinde Wessum Dorf. Freiwillige Feuerwehr. Elektrizitätdversorgung. Markt.
- Politik: Gemeindevertretung 9 Mitglieder. [5]
Kommunale Neugliederung
- 01.01.1975 Eingliederung in die Stadt Ahaus.
- Die Stadt Ahaus ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Wessum.[6]
Bevölkerungsverzeichnisse
Jüngere Einwohnerzahlen
- Gemeinde Wessum 1818:2.411 Einwohner (E.), 1843: 2.582 E, 1858: 2.559 E., 1871: 2.264 E., 1885: 2.169 E., 1895: 2.231 E., 1905: 2.257 E., 1925: 2.724 E., 1933: 2.852 E., 1939: 2.938 E., 1946: 3.794 E., 1950: 3.602 E. [2]
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Wessum, 1815-1874 (r.kath) Geburten Heiraten, Tote
- Wessum, (1854) (r.kath) Geburten Heiraten, Tote
Weitere Quellen
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Wessum: Pfarrkirche ad. s. Martinum E.C., Pfarre, darin
- Verzeichnis der Pfarreingesessenen mit Angabe des Alters, der Kommunikanten, Taufen, Trauungen, Todesfälle, Nichtkatholiken, Hollandgänger, Einkünfte der Pastorat, des Messkorns von Alstätte, etc. 1661 (Bestand A 1)
- Status animarum 1749 Hs. 152 f. 794
Quelleneditionen und Bearbeitungen
- Wilming, Wilhelm: Unsere Dörfer und ihre Familien. Ahaus 1993. Herausgeber: Heimatvereine Wessum und Graes. Darin: Status Animarum, S. 83 ff. und Bevölkerungsliste 1662.
- Populationsliste 1806 (Dorf und Kirchspiel). In: Wilhelm Wilming: Unsere Dörfer und ihre Familien. Ahaus 1993. Herausgeber: Heimatvereine Wessum und Graes.
Handwerkerdorf
Im „Holzschuhmacherdorf" Wessum wurden früher fast in jedem Haus Holzschuhe hergestellt. Innungsmitglieder waren es noch 1938: 74 und 1967: 13 (Kreis: 201 bzw. 23). Die Holzschuhfabrik, vor dem 2. Weltkrieg größter deutscher Hersteller, gab nach der Währungsreform (1948) den Betrieb auf.
Soziales
Das Friedrich-Hospital (1874) wurde 1975 Altenwohnheim, ein Heimathaus mit „Klumpenmakerie" 1981 erbaut.
Wahrzeichen
Als Wahrzeichen von Wessum gilt das Oratorium der Leiden Christi von 1510, seit 1920/21 Kriegergedächtnisstätte.
Literatur
- Wilming, Wilhelm: Unsere Dörfer und ihre Familien. Ahaus 1993 (darin Bevölkerungsliste 1662, Status Animarum 1749, Populationsliste 1806). Herausgeber: Heimatvereine Wessum und Graes.
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Wessum in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: [Westfalenlexikon]]
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein Westfalen (1996) Teil 2, Westfalen-Lippe
Weblinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WESSUMJO32LC</gov>