Sickingmühle (Marl): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Sickingmuehle.jpg|thumb|400px|Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.]]  
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==Namensgebung==
==Name==
[[Bild:sickm-korn.jpg|thumb|350px|left|Beladen der Kornmühle, im Hintergrund die Oelmühle.]]
Namensabkunft Hüppelswick: Hüpede oder Hüpel bezeichnet einen Ort auf/in dem Moor, so Hüppelwick bei Coefeld, Südlohn-Oeding oder Roermond. Die Namensendung -wik weist auf eine Hofstelle in Einödlage mit geschlossenem Landbesitz hin. Wahrscheinlich handelte es sich um eine fränkische Hofesgründung der Karolingerzeit. Als Sohlstätte dieses wohl ursprünglichen Alodialbesitzes kann der "Hidding" mit seinem umliegenden Morast vermutet werden.


[[Bild:sickm-korn.jpg|thumb|350px|left|Beladen der Kornmühle, im Hintergrund die Oelmühle.]]
===Bauerschaft Hüppelswick===
===Bauerschaft Hüppelswick===
"Uppelswic" nannte das Kloster Werden seinen Besitz um 1150 bei Lippramsdorf, auch "Upwich". Der Werdener Besitz war zeitweilig wüst und war schließlich nicht mehr lokalisierbarbar. Ein Hof zu Zykinck ist wie die Mühle zu Zykinck als Besitz nicht im "Uppelschen Lehen", dem "Hüppelswicker Zehnten", aufgeführt, beide waren offensichtlich zehntfreies Eigentum.  
"Uppelswic" nannte das Kloster Werden seinen Besitz um 1150 bei Lippramsdorf, auch "Upwich". Der Werdener Besitz war zeitweilig wüst und war schließlich nicht mehr lokalisierbarbar. Ein Hof zu Zykinck ist wie die Mühle zu Zykinck als Besitz nicht im "Uppelschen Lehen", dem "Hüppelswicker Zehnten", aufgeführt, beide waren offensichtlich zehntfreies Eigentum.  
   
   
In der großen Vogteirolle des Stiftes Essen (1220) wird unter der [[Suderwich (Recklinghausen)|Kurtis Suderwic]] unter anderem 1 manse in '''Upelswic''' angeführt. Hier kann es sich nur um den späteren Hof Wessel handeln, welcher sehr früh als Lehen an das Haus Ostendorf kam. Dieser Bauernhof war zehntbar.
In der großen Vogteirolle des Stiftes Essen (1220) wird unter der [[Suderwich (Recklinghausen)|Kurtis Suderwic]] unter anderem 1 manse in '''Upelswic''' angeführt. Hier kann es sich nur um den späteren Hof Wessel handeln, welcher sehr früh als Lehen an das Haus Ostendorf kam. Dieser Bauernhof war zehntbar.



Version vom 4. Juni 2007, 11:41 Uhr

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Marl > Hamm-Bossendorf > Sickingmühle

Dorfkern Sickingmühle: Am Sickingmühlerbach die Brücke nach Marl. Hier an der Mühle war bis 1802 noch Brückengeld zur Benutzung zu entrichten.

Name

Beladen der Kornmühle, im Hintergrund die Oelmühle.

Namensabkunft Hüppelswick: Hüpede oder Hüpel bezeichnet einen Ort auf/in dem Moor, so Hüppelwick bei Coefeld, Südlohn-Oeding oder Roermond. Die Namensendung -wik weist auf eine Hofstelle in Einödlage mit geschlossenem Landbesitz hin. Wahrscheinlich handelte es sich um eine fränkische Hofesgründung der Karolingerzeit. Als Sohlstätte dieses wohl ursprünglichen Alodialbesitzes kann der "Hidding" mit seinem umliegenden Morast vermutet werden.

Bauerschaft Hüppelswick

"Uppelswic" nannte das Kloster Werden seinen Besitz um 1150 bei Lippramsdorf, auch "Upwich". Der Werdener Besitz war zeitweilig wüst und war schließlich nicht mehr lokalisierbarbar. Ein Hof zu Zykinck ist wie die Mühle zu Zykinck als Besitz nicht im "Uppelschen Lehen", dem "Hüppelswicker Zehnten", aufgeführt, beide waren offensichtlich zehntfreies Eigentum.

In der großen Vogteirolle des Stiftes Essen (1220) wird unter der Kurtis Suderwic unter anderem 1 manse in Upelswic angeführt. Hier kann es sich nur um den späteren Hof Wessel handeln, welcher sehr früh als Lehen an das Haus Ostendorf kam. Dieser Bauernhof war zehntbar.

Im Vestischen Lagerbuch von 1660 und in alten Steuerlisten werden die in Sickingmühle wohnenden Bauern als in der Bauerschaft "Huppelswick" wohnend geführt. Diese beiden Namen wurden über Jahrhunderte für ein und den selben festumrissenen Bezirk ohne Unterschied verwandt.

"Huppelswick" läßt sich nun unschwer von dem im Mittelalter zur vestischen Vogtei zählenden "Uppelsches Lehen" ableiten. Der Inhalt des Lehens umfaßte eine Abgabe, nämlich den "Hüppelswicker Zehnten". Er wurde in einem Bezirk erhoben, welcher zum Allodialbesitz des Hauses Ostendorf zählte. Dies könnte die Hovesaet des Oberhofes Zykinck zu Hüppelswick gewesen sein.

Wen kann es da noch wundern, dass der Sitz des freiadeligen Hauses "Hämgen" im 18. Jahrhundert in "Hüppelswick" lag. Der "Große Hidding" könnte die gesuchte Lokalität sein.

Sickingmühle in Hüppelswick

Sickingmühler Junggesellen 1926 (Feuerwehrmänner?). Wer ist wer? Antwort:b-stratmann@versanet.de
Nr.1= Heini Lange, 2= Heinr. Albers (Herne), 3=Paul Schwemin, 6= Franz Hoffmann (Schwager Heinr. Albers), 8= Heini Peveling (Bäckermstr).

Am 16.08.1373, erwarb Ritter Bitter von Raesfeld (1355 / 1403, 1410+, verheiratet in erster Ehe mit Kartharina von Gemen 1358 / 1374), von Wessel von Lembeck (nicht zu Lembeck sondern Steverling und Burgmann zu Dülmen)dessen Frau Styne und dem Sohn Wessel, deren Hof zu Zykinck und die Mühlstätte Zykinch, gelegen im Kirchspiel Marl und in der Bauerschaft Hüppelswick. Es kann nach heutiger Erkenntnis, auch im Verfahren des negativen Ausschlusses, davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Hof zu Zykinck um den Erwerb des zuständigen Oberhofes handelte.In späterer Zeit befestigte das Haus Ostendorf die Mühle zeitweilig zu einem Bollwerk. Die sich dadurch bedroht fühlenden Bürger der Stadt Dorsten zerstörten kurz darauf die Befestigungsanlage.

Unterbauerschaft Sickingmühle

Namensgebend war in diesem Fall die Lage der Mühle am Beginn des Sickerungseinschnittes des Sickingmühlerbaches in die Lippeaue. Am östlichen Ufer des Baches hatte sich die Ansiedlung "Sycking" gebildet. So verkauft am 14.12.1493 (anno dm. MCCCCXCIII Sabbato post lucie virginis), vor Jürgen van Asbecke als Richter zu Haltern, Wenemar van Hamme und seine Frau Margareta Wulffs, an Evert Overman und Henrick Stalman als Kirchenmeister der Kirche zu Hamme, eine jährl. Rente von 1/2 Malter Roggen zum behuf der Kirche aus dem Gyres Gut (Kleine Schwartenbrock), gelegen an der Mühle zu Syckinck, im Gericht Recklinckhausen. Als Wennemar von Hamme einige Zeit später verstirbt, will seine Witwe Greite Wulfs die Belastung los sein und verkauft schließlich am 10.11.1498 vor Jürgen Asbeck als Richter zu Haltern an Johan Wewers, Everd Overman (Overhoff zu Herne) und Joh. Dychhoven gt. Schulte zu Herne, als Kirchenmeistern und Provisoren der Kirche zu Hamm, ihr Erbe Gyrs Gut bei der Mühle zu Sicking. Sickingmühle als Herkunftsbezeichnung findet sich ebenfalls in den Kirchenbüchern von St. Peter in Recklinghausen im 17. Jahrhundert.

Historische Lage

Zeitzeichen 1895

Schulwesen

Kirchengeschichte (kath.)

Einwohner

Brandmeister Heini Baumeister auf dem Ponton mit neuer Motorpumpe.


Vacca pezzata rossa val 01.svg Bauerschaften im historischen Kirchspiel Hamm-Bossendorf im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Bossendorf | Hamm | Herne | Sickingmühle | Ortsseil Waldsiedlung | und das freiadelige Haus Hamm |


Mergelhammel

  • (Kurfürstliches Gericht Recklinghausen, 14.7bris 1767 Concurs Haus Ostendorf, Taxwert zur Ablöse der gutsherrlichen Gefälle) N.43 der Mergelhammel auf der Baurschaft Hüppelschwick wie aestimirtad 33 RT 20 Stüber. non invenit emptorem.

Sickingmühler Zehnte, nicht Hüppelswicker Zehnte

(STAM Vest Recklinghausen Konkurs Haus Ostendorf: 14.09.1767:) Hüppelschwicker Zehnten wie ostimiert 1.500 RT, die erschienenen offerirten alß

  • Wessels für Schwartenbrock 44 RT,
  • Oelmüller und Hidding (Lenzman) 8 RT,
  • Weßels für sich 160 RT,
  • Kläser 160 RT,
  • Hardick 150 RT,
  • Amerkamp 160 RT,
  • Haacke et Schlotjunker 110 RT,
  • Boy (Bade) 100 RT,
  • Wember 10 RT,
  • Alberts 20 RT,
  • Rüter 18 RT,
  • Baurrichter 12 RT,
  • Schnieder 8 RT (vorher Olienschläger, später Kuhlmann),
  • Wilde 100 RT,
  • Fahnensteg 60 RT,
  • Scheperjan 8 RT (Albersjan, Sengelhoff)
    • Summa 1128 RT,

für welche drey letztere obig benannte eingedenken dergestalt, daß wenn der ertrag nicht übernehmen, sie solchen ersetzen.

Freiwillige Feuerwehr

Feuerwehrfest im Zelt 1926: Wer ist wer auf dem Bild? Antwort zum Eintrag unter dem Bild: b-stratmann@versanet.de

Internetlinks

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Wappen Stadt Marl Kreis Recklinghausen.png Stadt (1936) Marl, Ortsteile, (Kreis Recklinghausen)

Kirchspiel Marl: Dorfbauerschaft oder Alt Marl | Frentrop | Lippe | Drewer mit Witteberg | Wohnplätze Linde | Orthöfen mit "Hustedte"
1926 Hüls | 1926 Korthausen | 1926 Lenkerbeck | 1926 Löntrop | 1926 Sinsen | 1975 Polsum | 1975 Herne | 1975 Sickingmühle | 1975 Waldsiedlung