Amt Rheine-Bevergern: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1796 Amtsschreiber: Heinrich Christoph Meyer
* 1796 Amtsschreiber: Heinrich Christoph Meyer
* 1796  [[Amtsmedikus|Amtsmedicus]]:  Friedrich Schilgen
* 1796  [[Amtsmedikus|Amtsmedicus]]:  Friedrich Schilgen
* 1796 [[Vogt|Amtsvogt]]: Hubert Joseph Elberveldt
* 1796 [[Amtsvogt]]: Hubert Joseph Elberveldt
* 1796 [[Vogt|Hausvogt]] zu Bevergern: Clemens Anton Schwenke
* 1796 [[Hausvogt]] zu Bevergern: Clemens Anton Schwenke
* 1796 Amtsfischer: Clemens Nagelschmitt <ref> '''Quelle:''' 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender </ref>
* 1796 Amtsfischer: Clemens Nagelschmitt <ref> '''Quelle:''' 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender </ref>



Version vom 26. Juli 2015, 15:08 Uhr

Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Muenster-port-wap.jpg - Portal:Fürstbistum Münster > Fürstbistum Münster > Amt Rheine-Bevergern

Übersichtskarte des Amtes Rheine-Bevergern aus dem "Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus" von Willem Janszoon und Joan Blaeu, erstellt 1645/1662.

Einleitung

Entwicklung des Amtsgebietes

Wie andere Ämter oder früheren „Veste“ auch, setzte sich das Amt Rheine Bevergern aus fürstlich münsterischen Gerichtsbezirken zusammen, nämlich drei Gogerichten. Dies war zunächst Emsbüren mit den beiden Kirchspielen Emsbüren und Schepsdorf. Da dieses Gogericht dauerhaft und in vollem Umfang an die Grafen von Bentheim verpfändet worden war, übten die Bentheimer auch die Gerichtsbarkeit aus. Davon ausgenommen war lediglich die Freiheit Emsbüren.

Die vorgenannten Dörfer Emsdetten und Neuenkirchen hatten aufgrund ihres Bevölkerungszuwachses in der Neuzeit den Charakter einer Minderstadt angenommen, besaßen aber keine besonderen verbrieften Privilegien.

Die Orte Emsdetten, Mesum, Neuenkirchen, Kirchchspiel Rheine (ohne die Stadt, Rheine, welche, wie üblich, eine eigene Gerichtsbarkeit besaß) und Salzbergen gehörten zum Gogericht Rheine.

Das Gogericht Bevergern, als letzter beteiligter Gerichtsbezirk, bestand aus den Kirchspielen Dreierwalde, Hembergen, Hopsten, Riesenbeck und Saerbeck, wie auch aus der Stadt Bevergern,

Diese drei Gerichtsbezirke wurden bis 1578 als eigenständige Ämter betrachtet, wobei das den Bentheimern verpfändete Gogericht Emsbüren, welches ohne Amtshaus war, von den beiden anderen Ämtern mit verwaltet wurde.

Aufbau des Amtes

Lagerbuch Amt Rheine 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen, summarische Wiederholung des Amts Rheine.

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung

Summarische Wiederholung des Amts Rheine

Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
1. Summa Wigbold
Bevergern
1 3 17 10 21 30 72 154 39 ½ 16 202 13 . .
2. Summa Dorf
Dreierwalde
. 2 . . . 8 12 22 3 ¼ 12 16 6 . .
3. Summa Wigbold u.
Kirchspiel
Emsbüren
. 2 38 71 2 60 118 291 90 7/8 179 944 150 . .
4. Summa Kirchspiel
Emsdetten
. 10 2 73 28 63 148 324 72 5/8 103 800 103 . .
5. Summa Kirchspiel
Hopsten
1 4 24 2 . 34 63 128 38 3/16 67 360 69 . .
6. Summa Kirchspiel
Messum
. 1 16 12 . 9 38 76 26 ½ 21 296 52 . .
7. Summa Kirchspiel
Nienkercken
. 2 33 36 18 41 116 246 69 7/8 47 834 100 . .
8. Summa Stadt
Rheine
7 13 5 28 . 45 111 209 51 9/16 10 230 100 . .
9. Summa Kirchspiel
Rheine
2 6 69 20 . 64 54 215 98 1/8 135 1.060 168 14 .
10. Summe Kirchspiel
Riesenbeck
2 2 30 46 . 26 68 174 64 ½ 79 768 124 . .
11. Summa Kirchspiel
Saarbeck
. 2 9 80 . 28 162 281 64 5/8 72 764 90 . .
12. Summa Kirchspiel
Salzbergen
. 2 5 34 3 8 41 94 29 5/16 54 372 42 22 .
13. Summa Kirchspiel
Schipstrup
2 6 24 15 1 37 72 175 48 7/8 50 484 65 . .
Summa
Summarum
Amt Rheine 16 55 272 427 73 453 1.075 2.371 698 9/16 845 7.130 1.083 8 .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Landesherren

Amtsverwaltung

Amt Meppen (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:

1776 Amtsverwaltung

1796 Amtsverwaltung

1802 Amtsverwaltung

Frühere Drosten

  • 2. Hälfte des 16. Lahrhunderts Hermann von Velen

Jäger und Förster des Fürstbistums

  • Johan Herman Schaafs (Namensliste zur Vereidigung 22.08. 1707)
  • Nicolas Hambsen, Amtsjäger (1776)
  • Joseph Wiesmann, Adjunct (1776)

Führer

Verzeichnüß deren fürstlichen Jägeren so in partem salarii im Amt Rheine Führerschaften bekleiden:

Wohlfahrtspflege

Ärzte

Apotheke

Bis zur Mitte des 19. Jahrhundert wurden Arzneimittel, nicht zuletzt wegen der mangelhaften Versorgungslage und Preisgestaltung, nicht nur von Apothekern, sondern auch von Materialisten und Spezereiwarenkrämern verkauft. Angeboten wurden dabei nicht nur Simplizien als unvermischte und einfache natürliche Mittel, sondern auch freie Kompositionen mineralischen, pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bestehende Monopole der Apotheker waren in der Praxis aus unterschiedlichen Gründen nicht immer durchsetzbar.

  • Rheine 1677 Löwenapotheke (heute Museumsapotheke)
  • Hopsten 1801 Konzession für Apotheke des Johann Briggemann zu Hopsten

Historische Gerichtsbezirke

Soweit das Amt Rheine später nicht an Hannover abgetreten war, enthielt es:

Gerichtsarchive im Amt Rheine-Bevergern
  • Staatsarchiv Münster (STAM), Bestanmd Fürstbistum Münster, Gerichte, darin: Gogerichte Bevergern und Rheine.

Marken- und Holzgerichte

Die Laufzeiten der erhaltenen Protokolle beginnen im ausgehenden Mittelalter und reichen bis zur Auflösung der lokalen Marken im 19. Jahrhundert. Duch Streuung der Kopien in den Archiven beteiligter Erbexen sind die Vorgänge über die Jahrhunderte hinweg eigentlich recht gut rekonstruierbar und bilden damit eine interessante Quelle für die Heimat und Familienforschung, welche inhaltlich und zeitlich weit über die Kirchenbücher hinausragt. Ihr Reiz erhöht sich durch die Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Quellen.

Provinzialrecht

Verkehrswege 1769

die Verkehrswege im Fürstbistum Münster wurden noch im 18. Jhdt. benutzt von:

Landstraßen 1769

  • 1.1 Eine Landstrasse kommt von Münster, gehet durch Embsdetten und Mesum nach Rheine
  • 1.2 Item von Münster bey Schofliet (Schöneflieth) über die Embs, durch Greven, Saarbeck und Elten, nach Rheine.
  • 1.3 Ferner von Rheine durch Salzberg, Leschede und Dahlum nach Meppen.
  • 1.4 Noch gehet eine Strasse von Rheine zur Rechten der Embs durch Platt-Lühnen nach Lingen, und ferner nach Meppen
  • 1.5 Auch gehet eine Strasse zur Linken der Embs von Rheine durch Salzberg, Leschede und Schepstrup nach Lingen
  • 2.1 Eine Landstrasse kommt von Osnabrück, gehet dutch Ippenbühren nächst Schulte Hössen vorbey durch Rheine und Schuttrup nach Bentheim; auch
  • 2.2 Von Rheine über Nienkerken und Wettringen nach Ochtrup; item
  • 2.3 Von Rheine über Clemenshaven nach Steinfurth.
  • 3.0 Eine Landstrasse kommt von Haselünne, paßiret Freeren, Hopsten, Rheine, Nienkerken, Wettringen, und gehet weiter durch Metelen, Nienborg und Lagden nach Coesfeld.
  • 4.0 Kommt eine Landstrasse von Tecklenburg, gehet durch Brochterbeck und Riesenbeck nach Rheine

Straßenbrücken 1769

  • 1.0 Dergleichen sind auf dem Canal
  • 1.1 die Speimsbrücke bey A. Lintel
  • 1.2 Schulte Lintels Brücke
  • 1.3 Hegemanns Brücke
    Diese dienen zum Transport des Torfs und sind schwach.
  • 2.0 Allhier wird die Ems, ohnweit Lingen, zu Helschen, mit einem Fährschiff paßiret. Ueberdem sind noch kleine Fährschiffe auf der Ems:
  • 2.1 Eines in der Bauerschaft Veltrup
  • 2.2 Eines in der Bauerschaft Detten
  • 2.3 Eines im Kirchspiel Salzbergen
  • 2.4 Des Borchers Schiff zwischen Elte und Mesum.
  • 2.a Paßiret die Ems über die Brücke zu Rheine.


Historisches Amt.png Historisches Amt im Fürstbistum Münster

Amt Ahaus | Auf dem Brahm | Amt Bocholt | Amt Cloppenburg | Amt Dülmen | Amt Horstmar | Amt Lüdinghausen | Amt Meppen | Amt Rheine-Bevergern | Amt Sassenberg | Amt Schöneflieth | Amt Schonebeck | Amt Stromberg | Amt Vechta | Amt Werne | Amt Wildeshausen | Amt Wolbeck

Kirchliche Einteilung

Datenerfassung von Kirchenbüchern

Zur Vermeidung von Doppelarbeit bei der Erfassung von Daten aus Kirchenbüchern und kirchlichen Akten, so wie zur Schonung der Bestände, können die von Verkartern oder Verkartergruppen bearbeiteten Bestände des alten Amtes Rheine-Bevergern erfasst werden.

Archiv

  • Staatsarchiv Münster (STAM), Bestand: Fürstbistum Münster, Ämter. Findbuch A 83 VI mit Index, 960 Akten
  • (STAM), Bestand Fst. Rheina-Wolbeck
  • Archiv „von Twickel zu Havixbeck“, Bestand VI Drostenamt Rheine-Bevergern.
    • Seit 1635, als Johann Bevern von Twickel zum Drosten der vereinigten Ämter Rheine und Bevergern bestallt wurde, bis zum Ende des Fürstbistums Münster 1802 hatten die Stammherren von Twickel zu Havixbeck das Drostenamt in ununterbrochener Reihenfolge inne. Ihre amtlichen Nachlässe sind in diesen Bestand gegangen.
    • Übersicht: 182 Akten (15.-19. Jhdt.), darin Landesherrliche Edikte; Personalsachen; allgemeine Verwaltung (Bau Clemenswerth; Berichte des Amtsrentmeisters; Rechnungen des Wigbolds Bevergern 16.-18. Jhdt.; Kirchspielsrechnungen und-Schatzungen ab 16. Jhdt. -über die KB hinaus-; Personenschatzungsregister der Stadt Rheine 1665; Verhältnis zur Grafschaft Bentheim); Markensachen; Wasserwirtschaft; Wegesachen; Jagd und Fischerei; Rechtswesen; Militaria; Schatzungen; Rechnungen (Brüchtenregister 1638, 1650).
    • Findbuch P 75/2
    • Die Bestände können über das Westfälische Archivamt eingesehen weden.
  • Archivdepot Cappenberg, Archiv Ruhr, Akten A Varia, darin Amt Rheine-Bevergern.
  • Staatsarchiv Münster, Archiv Landesberg-Velen, Bestand Drostenamt Rheine-Bevergern, darin Bestallung und Amtsverwaltung, Amts-, Brüchten- und Küchenabrechnungen. Findbuch A 450 DrR

Bibliografie

  • R. vom Bruch, Die Rittersitze des Emslandes, Münster 1962, S. 3Off (Heede), u.a. S. 42 f (Landegge-Goseburg).
Fußnoten
  1. Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
  2. Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  3. Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
  4. Quelle: NW Staatsarchiv Münster, FSTM-Ms, Kab. Reg Bd. 4 Nr. 190

Weblinks

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten