Sackheim (Königsberg): Unterschied zwischen den Versionen
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Sackheim war ein Stadtteil von [[Königsberg in Preußen|Königsberg]], östlich von [[Löbenicht (Königsberg)|Löbenicht]]. Im Gegensatz zur [[Lomse (Königsberg)|Lomse]] lag das Gelände erhöht und war von Feldern und Wäldern durchzogen. Es erstreckte sich zunächst nur bis an die '''Litauische Kirche''', erweiterte sich jedoch immer mehr Richtung [[Altstadt (Königsberg in Preußen)|Altstadt]]. Dort befanden sich das '''Sackheimer Tor''' an der Sackheimerschen Straße, die '''Sackheimer Kirche''' sowie die '''Propsteikirche''' (Königsberg). | |||
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Der Name leitet sich [[Prußen|prußisch]] ab: '''"saks"''' (Kiefernharz) und '''"kaimas"''' (Dorf). | |||
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*Der Grundstein zu der in der Nähe der Katholischen Kirche liegende '''Sackheimer Kirche''' wurde '''1638''' gelegt, wobei die vom polnischen Hof unterstützten Katholiken sehr viele Einwände vorbrachten. Nach etlichen Schwierigkeiten konnte '''1648''' der erste Gottesdienst gehalten werden. '''1764''' brannte die Kirche ab, wurde aber '''1769''' wieder eingeweiht. Der '''1771''' vollendete Turm hatte auf der Spitze das Wappen der Sackheimer Freiheit. | |||
*Die '''Litauische Kirche''' war vor der Reformation der Hl. Elisabeth gewidmet und lag unweit vom ebenfalls der Hl. Elisabeth gewidmeten '''Nonnenkloster'''. Der Grund, auf dem das Kloster gestanden hatte, wurde dem Löbenichtschen Hospital geschenkt, so dass dieses seine Toten auf dem litauischen Friedhof beerdigen durfte. Die Litauische Kirche wurde '''1550''' für die baltische Urbevölkerung bestimmt und '''1576''' neu erbaut. | |||
*Die '''Friedenskirche''' lag an der Friedmannstraße. | |||
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Der Sackheim war ein altes Dorf, das bereits '''1326''' eigene '''Gerichtsbücher''' hatte. Im 16. Jahrhundert hatte Sackheim unter Seuchen, Pest, Hungersnöten und Feuer zu leiden, dass es dreimal abbrannte. Zudem wurde das schlecht geschützte Land oft von Feinden verheert. Außerdem drückten hohe Steuern und Abgaben, selbst die ärmste Bauernmagd musste fünf Groschen zahlen. '''1764''' entstand auf der [[Laak (Königsberg)|Laak]] eine Feuersbrunst, die auf Sackheim übergriff, wo 369 Häuser und 49 Speicher verbrannten. | |||
Waren die inneren Stadtteile vorwiegend mit '''Deutschen''' besiedelt, waren Sackheim und [[Roßgarten (Königsberg)|Roßgarten]] gemischt-ethnisch zusammengesetzt: in Sackheim lebte vorwiegen die '''preußisch-litauisch''' sprechende und im Roßgarten die [[Die Kuren|kurisch-lettisch]] sprechende Bevölkerung. | |||
Die Privatgebäude, vorwiegend von deutschen Großbürgern und Adligen bewohnt, werden als "merkwürdig" beschrieben, denn die Erbauer hatten sich von allen denkbaren historischen Richtungen beeinflussen lassen, so dass kein Haus stilistisch zum Nachbarhaus passte. | |||
Im Sackheim lag der '''"Litthauische Baum"''', eine Zollstation am [[Pregel (Fluss)|Pregel]], an der alle auf dem Wasser von [[Labiau]] aus eintreffenden Waren kontrolliert wurden. Die vom Land kommenden Güter mussten auf dem '''Packhof''' oder an das '''Kranamt''' abgeliefert werden. '''1793''' entstand auf dem Sackheim das '''Hebammen-Institut'''. | |||
Im Jahre '''1802''' war der Sackheim nur schwach bebaut. Der Stadtplan von '''1931''' zeigt: | |||
*ein Arresthaus, | |||
*die Litauische Volksschule, | |||
*mehrere Volksschulen, | |||
*eine Mädchenschule, | |||
*ein Lyzeum, | |||
*ein Siechenhaus, | |||
*ein Waisenhaus | |||
*die Feuerwehrwache Ost | |||
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[[Kategorie:Ort im Kreis Königsberg in Preußen]] | |||
[[Kategorie:Königsberg in Preußen]] |
Version vom 10. November 2010, 20:00 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Sackheim (Königsberg)
Einleitung
Allgemeine Information
Sackheim war ein Stadtteil von Königsberg, östlich von Löbenicht. Im Gegensatz zur Lomse lag das Gelände erhöht und war von Feldern und Wäldern durchzogen. Es erstreckte sich zunächst nur bis an die Litauische Kirche, erweiterte sich jedoch immer mehr Richtung Altstadt. Dort befanden sich das Sackheimer Tor an der Sackheimerschen Straße, die Sackheimer Kirche sowie die Propsteikirche (Königsberg).
Name
Der Name leitet sich prußisch ab: "saks" (Kiefernharz) und "kaimas" (Dorf).
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
- Der Grundstein zu der in der Nähe der Katholischen Kirche liegende Sackheimer Kirche wurde 1638 gelegt, wobei die vom polnischen Hof unterstützten Katholiken sehr viele Einwände vorbrachten. Nach etlichen Schwierigkeiten konnte 1648 der erste Gottesdienst gehalten werden. 1764 brannte die Kirche ab, wurde aber 1769 wieder eingeweiht. Der 1771 vollendete Turm hatte auf der Spitze das Wappen der Sackheimer Freiheit.
- Die Litauische Kirche war vor der Reformation der Hl. Elisabeth gewidmet und lag unweit vom ebenfalls der Hl. Elisabeth gewidmeten Nonnenkloster. Der Grund, auf dem das Kloster gestanden hatte, wurde dem Löbenichtschen Hospital geschenkt, so dass dieses seine Toten auf dem litauischen Friedhof beerdigen durfte. Die Litauische Kirche wurde 1550 für die baltische Urbevölkerung bestimmt und 1576 neu erbaut.
- Die Friedenskirche lag an der Friedmannstraße.
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Der Sackheim war ein altes Dorf, das bereits 1326 eigene Gerichtsbücher hatte. Im 16. Jahrhundert hatte Sackheim unter Seuchen, Pest, Hungersnöten und Feuer zu leiden, dass es dreimal abbrannte. Zudem wurde das schlecht geschützte Land oft von Feinden verheert. Außerdem drückten hohe Steuern und Abgaben, selbst die ärmste Bauernmagd musste fünf Groschen zahlen. 1764 entstand auf der Laak eine Feuersbrunst, die auf Sackheim übergriff, wo 369 Häuser und 49 Speicher verbrannten.
Waren die inneren Stadtteile vorwiegend mit Deutschen besiedelt, waren Sackheim und Roßgarten gemischt-ethnisch zusammengesetzt: in Sackheim lebte vorwiegen die preußisch-litauisch sprechende und im Roßgarten die kurisch-lettisch sprechende Bevölkerung.
Die Privatgebäude, vorwiegend von deutschen Großbürgern und Adligen bewohnt, werden als "merkwürdig" beschrieben, denn die Erbauer hatten sich von allen denkbaren historischen Richtungen beeinflussen lassen, so dass kein Haus stilistisch zum Nachbarhaus passte.
Im Sackheim lag der "Litthauische Baum", eine Zollstation am Pregel, an der alle auf dem Wasser von Labiau aus eintreffenden Waren kontrolliert wurden. Die vom Land kommenden Güter mussten auf dem Packhof oder an das Kranamt abgeliefert werden. 1793 entstand auf dem Sackheim das Hebammen-Institut.
Im Jahre 1802 war der Sackheim nur schwach bebaut. Der Stadtplan von 1931 zeigt:
- ein Arresthaus,
- die Litauische Volksschule,
- mehrere Volksschulen,
- eine Mädchenschule,
- ein Lyzeum,
- ein Siechenhaus,
- ein Waisenhaus
- die Feuerwehrwache Ost
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Bibliografie
- Volltextsuche nach Ortsname in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
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Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Stadtteile von Königsberg in Preußen (Regierungsbezirk Königsberg)
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